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Verfahren zum Abscheiden von Zunder, Sinter und anderen eisenhaltigen
Feststoffteilchen aus Kühlwasserkreisläufen sowie Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abscheiden von Zunder,
Sinter und anderen eisenhaltigen Feststoffteilchen aus Kühlwasserkreisläufen.
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Insbesondere das in Walzwerksanlagen zum Kühlen der Arbeitswalzen
verwendete Kühlwasser ist mit einem hohen Anteil von Zunder, Sinter und anderen
eisenhaltigen Feststoffteilchen beladen, wenn dieses in die Sammelbecken eintritt.
Da das Kühlwasser fortwährend wieder verwendet wird, muß es durch Pumpen im Kreislauf
bewegt werden. Da die Verunreinigungen des Kühlwassers einen großen Verschleiß der
Pumpen, Rohrleitungen und Spritzdüsen zur Folge haben würden ist es erforderlich,
Zunder, Sinter und andere eisenhaltige Feststoffteilchen von der Saugseite der Pumpen
aus dem Kühlwasser abzuscheiden.
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Die heute üblichen Verfahren zum Abscheiden der eisenhaltigen Feststoffteilchen
bedienen sich dabei der mechanischen Filtration des Wasser über Sieb- und/oder Kiesfilter,
wobei diesen Filtern meistens Absetzbecken vorgeschaltet sind, in denen sich besonders
die größeren Schmutzteile durch Schwerkraft abscheiden. Die verbleibenden Restschmutzmengen
sind jedoch noch erheblich, so daß die zur endgültigen Reinigung nachgeschalteten,
mechanischen Filter einen großen Platzbedarf beanspruchen sowie aufwendig zu reinigen
sind. Auch der für die Überwindung des vorhandenen Filterwiderstandes erforderliche
Pumpendruck benötigt einen erheblichen Energieaufwand.
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Schließlich muß auch die bei der Rückspülung der Filter anfallende
Wasser- und Schlammenge noch nachträglich aufbereitet werden, und zwar durch Anordnung
zusätzlicher Absetzbecken.
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Zweck der Erfindung ist es, die den bekannten Verfahren und Vorrichtungen
eigentümlichen Nachteile auszuräumen. Es liegt daher der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abscheiden von Zunder, Sinter und anderen
eisenhaltigen Feststoffteilchen aus Kühlwasserkreisläufen zu schaffen, das bzw.
die mit einem relativ geringen Anlagenaufwand auskommt und bei geringem Raumbedarf
eine optimale Abscheidung der eisenhaltigen Feststoffteilchen aus dem Wasser gewährleistet.
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Die Lösung dieses Problems zeichnet sich in verfahrenstechnischer
Hinsicht besonders dadurch aus, daß das Kühlwasser in einem vorbestimmten Durchströmbereich
einem von einem Antimagnetikum umgebenen Magnetikum ausgesetzt wird, daß zeitweilig
Antimagnetikum und Magnetikum gemeinsam aus dem Kühlwasserkreislauf gebracht werden
und währenddessen das Magnetikum aus dem Antimagnetikum entfernt wird.
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Durch diese verfahrenstechnische Maßnahme werden Zunder, Sinter und
andere eisenhaltige Feststoffteilchen von dem um das Magnetikum aufgebauten Magnetfeld
eingefangen und lassen sich mit diesem anschließend ohne Schwierigkeiten aus dem
Kühlwasser herausheben und an eine zum Abladen geeignete Stelle transportieren.
Dort wird dann einfach das Magnetikum aus dem Antimagnetikum entfernt, woraufhin
die Feststoffteilchen sich ohne weiteres vom Antimagnetikum lösen und in einen Sammelbehälter
oder auf ein Förderband fallen können.
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In verfahrenstechnischer Hinsicht kann es besonders vorteilhaft sein,
wenn mehrere von Antimagnetiken umgebene Magnetiken wechselweise in den und aus
dem Kühlwasserkreislauf gestellt werden,
weil hierdurch der Abscheidevorgang
praktisch ohne Unterbrechung durchgeführt werden kann.
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Damit auch verhältnismäßig kleine Feststoffteilchen sicher vom Antimagnetikum
gelöst werden, ist des weiteren vorgesehen, daß das Antimagnetikum nach dem Entfernen
des Magnetikums außerhalb des Kühlwasserkreislaufs mit einem strömungsfähigen Medium,
insbesondere mit Druckluft oder Druckwasser, abgespritzt wird.
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Nach der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens
hauptsächlich dadurch gekennzeichnet, daß in eine oder mehrere Reihen von auf Abstand
voneinander gehaltenen Rohren aus antimagnetischem Material, z. B. Edelstahl, Messing
oder Bronze, Magnetstäbe, insbesondere Magnetkerzen, einschiebbar und diese gemeinsam
in den Kühlwasserkreislauf absenkbar sind.
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Als besonders sinnvoll hat es sich hierbei erwiesen, wenn erfindungsgemäß
die Rohrreihen zwischen zwei Trägerplatten befestigt sind, von denen eine mit Löchern
für das Einschieben der Magnetstäbe versehen ist. Hierbei können die Magnetstäbe
mit ihrem einen Ende an einer Halteplatte befestigt sein, und Fremdkörper werden
von den Rohren ferngehalten, indem deren Mündungen mit die Magnetstäbe umgreifenden
Abstreifringen ausgestattet sind.
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Es hat sich nach der Erfindung auch als zweckmäßig erwiesen, wenn
die Magnetstäbe aus einer größeren Anzahl von koaxial aneinandergereihten und durch
einen Ankerstab miteinander und mit der Halteplatte verbundenen Magnetringen bestehen.
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Bewährt hat es sich hierbei, die Magnetringe in axialer Richtung mit
alternierender Polarität magnetisiert anzuordnen, und zwischen den Magnetringen
Distanzringe vorzusehen. Eine günstige Feldausbildung wird durch Distanzringe aus
weichmagnetischem Werkstoff'erhalten.
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Damit beim Einschieben der Magnetstäbe in die Rohre und beim Ausziehen
derselben derReibungsverschleiß der Rohre gering gehalten wird, ist es vorteilhaft,
die Magnetstäbe von dünnwandigen Hülsen aus antimagnetischem Material zu umgeben.
Bewährt haben sich hier Messing oder Bronze mit einem Hartchromauftrag.
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Die die Rohrreihen haltenden Trägerplatten und die die Magnetstäbe
tragende Halteplatte sind zweckmäßig als Schlitzplatten ausgebildet, wobei die Schlitze
der Halteplatte und der anliegenden Trägerplatte übereinstimmen, während die Schlitze
der beiden Trägerplatten seitlich gegeneinander versetzt angeordnet sind. Hierdurch
wird erreicht, daß das zu reinigende Kühlwasser im Bereiche zwischen die beiden
Trägerplatten den zwischen den Rohren gebildeten Spalte geringfügig gegen die Rohrachsen
geneigt durchströmt und damit großflächig und mit relativ geringer Strömungsgeschwindigkeit
den dort aufgebauten Magnetfeldern ausgesetzt wird.
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Für einen einwandfreien Betrieb der Vorrichtung ist es nach der Erfindung
weiterhin wichtig, daß die Trägerplatten an einem Rahmen aufgehängt sind, der in
ortsfesten vertikalen Führungen relativ zum Kühlwasserkreislauf heb- und senkbar
sowie den anschließenden horizontalen Führungen seitwärts über einen Auffangtrichter
verfahrbar ist. Hierbei kann der Rahmen über einen Kettentrieb bewegbar sein, der
ein parallel zu den vertikalen Führungen und ein parallel zu den horizontalen Führungen
angeordnetes Arbeitstrum aufweist. Bewährt hat es sich jedoch, die Führungen als
Zahnstangen auszubilden und den Rahmen mit in diese eingreifenden, kraftbetriebenen
Ritzeln auszustatten.
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Unterhalb der horizontalen Führungen ist im Durchfahrbereich der die
Rohrreihen haltenden Trägerplatten eine Ausziehen und Haltevorrichtung für die Magnetstäbe
angeordnet, während oberhalb des Auffangtrichters ein Düsensystem für Druckluft
und/oder Druckwasser vorgesehen ist. Die optimale Nutzung der Vorrichtung wird erreicht,
wenn der bzw. die Rahmen jeweils abgedichtet in
einem durch ein
Uberlaufwehr abgeschlossenen Becken angeordnet sind, bei dem im Nebenschluß abfließendes
Wasser vermieden und der optimale Wasserstand gesichert sind. Der Abfluß ungereinigten
Wassers während der Reinigungsphase eines Rahmens wird vermieden, wenn die effektive
Höhe des Uberlaufwehres des zugeordneten Beckens steuerbar einstellbar ist.
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Die Ausziehen und Haltevorrichtung für die Magnetstäbe kann auf einem
in Kragarmen gelagerten Klinkensystem bestehen, das durch Federkraft in die Halteplatte
der Magnetstäbe einrastbar und über die Trägerplatten der Rohrreihen ausrückbar
ist. Beim Reinigen der Rohre abgefallene Feststoffteilchen werden ohne besondere
weitere Vorrichtungen zum Abtransport in Silos erfaßt, wenn unterhalb des Auffangtrichters
eine Transportvorrichtung, z.B. ein Förderband, für die ausgeschiedenen Feststoffteilchen
angeordnet ist.
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Ausführlicher sind die Merkmale der Erfindung anhdnd der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit dieses darstellenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen hierbei: Fig. 1 in schematisch-vereinfachter
Seitenansicht eine Anlage zum Abscheiden von Zunder, Sinter und anderen eisenhaltigen
Feststoffteilchen aus Kühlwasserkreisläufen, Fig. 2 eine teilweise geschnittene
Seitenansicht eines von einem Antimagnetika umgebene Magnetika aufweisende Rahmens
ohne Berücksichtigung der Antriebsmittel in größerem Maßstabe, Fig. 3 die Stirnansicht
des Rahmens der Fig. 2, Fig. 4 im Querschnitt weiter vergrößert und abgebrochen
ein Rohr mit zugehörigem Stab des Rahmens nach Fig. 2 und 3, und Fig. 5 eine Aufsicht
auf die Anordnung nach Fig. 2 im Bereiche der Ausziehen und Haltevorrichtung, wobei
die obere Hälfte
der Darstellung die Funktionsdarstellung beim
Ausziehen des Magnetikums aus dem Antimagnetikum wiedergibt, während die untere
Hälfte derselben das Entkuppeln der Ausziehen und Haltevorrichtung nach dem Einfahren
des Magnetikums in das Antimagnetikum wiedergibt.
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In Fig. 1 ist eine Anlage zum Abscheiden von Zunder, Sinter und anderen
eisenhaltigen Feststoffteilchen aus dem Kühlwasserkreislauf der Walzenkühlung eines
Walzwerkes dargestellt. Das zurücklaufende Kühlwasser wird in einem Absetzbecken
1 gesammelt, an welches sich über eine Stufe 2 mehrere, im Ausführungsbeispiel sechs,
Abscheiderbecken anschließen, von denen das Abscheiderbecken 3 in der Schnittebene
liegt. Hinter den Abscheiderbecken ist, durch Überlaufwehre 4 abgetrennt, ein Sammelbecken
5 für das gereinigte Kühlwasser vorgesehen, welches mit der Saugseite der nicht
dargestellten Kühlwasserpumpe in Verbindung steht.
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In die Abscheiderbecken 3 sind jeweils Abscheidervorrichtungen 6 eingehängt,
die aus einem Halterahmen 7 und zwei daran befestigten Trägerplatten 8 und 9 bestehen.
Besonders deutlich und in vergrößertem Maßstabe ist die Abscheidervorrichtung in
Fig. 2 in der teilweise geschnittenen Seitenansicht und in Fig. 3 in der Stirnansicht
gezeigt, während Einzelheiten im weiterhin vergrößerten, abgebrochenen Längsschnitt
4 gezeigt sind. Zwischen den Trägerplatten 8 und 9 der Abscheidervorrichtung sind
Rohre 1o im Abstande über- und nebeneinander befestigt, die aus einem Antimagnetikum,
bspw. Edelstahl, Messing oder Bronze, bestehen. Nach Fig. 4 sind die rückwärtigen
Enden der in Nute 11 der Trägerplatte 9 eingewalzten Rohre 1o durch einen lösbar
eingepreßten oder eingeschraubten Stopfen 12 verschlossen, während die vorderen
Enden der Rohre 10 mit der Trägerplatte 8 koaxial zu diese durchdringenden öffnungen
13 verschweißt sind.
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Durch diese oeffnungen 13 lassen sich ein Magnetikum aufweisende Magnetstäbe
14 in die Rohre lo einführen, die von einer gemeinsamen Halteplatte 15 getragen
sind.
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Nach Fig. 2 wird zweckmäßig jeder der Magnetstäbe 14 aus Ringmagneten
16 gebildet, die im wesentlichen in axialer Richtung magnetisiert und so alternierend
angeordnet sind, daß jeweils gleichnamige Pole benachbarter Ringmagnete aufeinander
zu weisen. Zwischen jeweils zwei Ringmagneten 16 sind Distanzringe 17 aus magnetisch
weichem Material angeordnet, welche als Polschuhe wirken und die Wirksamkeit des
resultierenden magnetischen Feldes erhöhen. Die Ringmagnete 16 und Distanzringe
17 sind vermittels von Ankerstäben 18 gegen die sie tragende Halteplatte 15 verspannt
und zur Verringerung des Verschleißes der Rohre 10 mit einer Hülse 19 aus nicht
magnetischem Werkstoff überzogen.
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Bewährt haben sich mit einer Hartchromauflage versehenen Hülsen aus
Messing oder Bronze. Die Trägerplatte 8 ist jeweils an den Mündungen der Öffnungen
13 mit Abstreifringen 20 ausgestattet, welche beim Einschieben der Magnetstäbe 14
auf deren Oberfläche haftende Schmutzteilchen zurückdrängen, so daß diese nicht
in das Innere der Rohre 10 zu gelangen vermögen.
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Wie insbesondere die absetzbeckenseitige Stirnansicht der Abscheidevorrichtung
6 zeigt (Fig.3), sind deren Halteplatte 15 sowie Trägerplatten 8 und 9 mit vertikalen
Längsschlitzen 21, 22 und 23 zum Eintritt und Austritt des zu reinigenden Wassers
ausgestattet.
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Die in Blickrichtung zuoberst liegende Halteplatte 15 mit ihren Längsschlitzen
21 übergreift im wesentlichen deckungsgleich die Trägerplatte 8 mit ihren unter
den Längsschlitzen 21 angeordneten Längsschlitzen 22. Die um die Länge der Rohre
10 versetzte Trägerplatte 9 weist Längsschlitze 23 auf, die gegen die Längsschlitze
21 und 22 jeweils um eine halbe Teilung versetzt angeordnet sind. Hierdurch wird
erreicht, daß durch die einander überdeckenden Längsschlitze 21 und 22 eintretendes
Wasser die Lücken zwischen den in vertikalen Reihen angeordneten, die Magnetstäbe
14 umgebenden Rohre passieren muß, um aus den Längsschlitzen 23 austreten zu können.
Da die Rohre relativ lang sind, steht bei geringem Abstande der Magnetstäbe 14 und
damit starker Feldeinwirkung eine große Durchtrittsfläche zur Verfügung, die eine
geringe Strömungsgeschwindigkeit bedingt und das zu reinigende Wasser jeweils lange
im Bereiche der magnetischen
Felder hält, so daß die Feststoffteilchen
weitgehend aus dem Wasser gezogen und an den Rohren angelandet werden.
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Fig. 1 zeigt eine Abscheidevorrichtung 6 in ihrer Arbeitsstellung
im Abscheidebecken 3. Die seitlich vorgesehenen, an die Trägerplatten 8 und 9 anschließenden,
den mechanischen Halt gebenden und jedweden Nebenschluß des strömenden Wassers unterbindenden
Führungs- bzw. Dichtleisten sind nicht dargestellt.
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Mittels des Uberlaufwehres 4 wird erzielt, daß, auch bei nur teilweise
gefülltem Sammelbecken 5, das im Absetzbecken 1 angestaute Wasser in der Abscheidevorrichtung
6 bis zur optimalen Arbeitshöhe ansteht, so daß das zu den Längsschlitzen 21 und
22 eintretende, die Rohre 1o umspülende und zu den Längsschlitzen 23 austretende
Wasser die das Magnetikum umschließenden Rohre 1o großflächig und langsam umströmt
und die im Kühlwasser sich befindenden eisenhaltigen Feststoffteilchen durch das
Magnetfeld der Magnetstäbe 14 sicher eingefangen und am Mantel der antimagnetischen
Rohre 10 festgehalten werden. Das über das Überlaufwehr 4 herabströmende Kühlwasser
ist damit von den eisenhaltigen Feststoffteilchen sowie weiteren, an diesen haftenden
Schmutzteilchen befreit.
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Nach längerer Betriebszeit wird es erforderlich, die Rohre 1o von
den angesetzten Feststoffteilchen zu befreien. Zur problemlosen Reinigung sind den
Abscheidevorrichtungen 6 gemäß Fig. 1 als Zahnstangen ausgebildete Führungsschienen
24 und 25 zugeordnet, deren Anfangsbereich vertikal aufsteigt, und die über bogenförmig
gekrümmte Bereiche dann in die Horizontale abbiegen. Der Halterahmen 7 der Abscheidevorrichtungen
ist jeweils mit einem Antriebsmotor 26 ausgestattet, der als Getriebemotor ausgebildet
ist und über Ketten Ritzel 27 und 28 antreibt, die in die Verzahnung der Führungsschienen
24, 25 eingreifen und durch in der Figur nicht dargestellte, auf der Rückseite der
Führungsschienen ablaufende Führungsrollen in Eingriff mit dieser Verzahnung gehalten
werden. Zur Durchführung der Reinigung wird bei steuerbar verstellbar ausgebildetem
Überlaufwehr 4 zunächst dessen Überlaufhöhe vergrößert, um den
Übertritt
ungereinigten Kühlwassers aus dem vorgeordneten Abscheidebecken zu verhindern. Die
Uberlaufwehre der übrigen Abscheidebecken bleiben in ihrer Betriebsstellung, so
daß die in Arbeitsstellung verbliebenen Abscheidevorrichtungen den Reinigungsvorgang
kontinuierlich fortsetzen. Durch Einschalten des Antriebsmotors 26 klettert vermittels
der Ritzel 27, 28 zunächst die Abscheidevorrichtung 6 vertikal entlang der Führungsschienen
24 und 25 hoch, bis sie nach Passieren der bogenförmigen Bereiche derselben horizontal
in die für eine dahinter liegende Abscheidevorrichtung 29 dargestellte Reinigungsstellung
gelangt. Bereits zu Beginn der Horizontalbewegung der Abscheidevorrichtung 29 ist
diese in den Bereich einer Auszieh- und Haltevorrichtung 30 gelangt, welche selbsttätig
mit der Halteplatte 15 der Magnetstäbe 14 in Eingriff kommt. Die Halteplatte 15
und die Magnetstäbe 14 werden hierdurch festgehalten, so daß sie im weiteren Verlaufe
der Horizontalbewegung des Halterahmens 7 mit Trägerplatten 8, 9 und Rohren 10 aus
den Rohren 10 herausgezogen werden. Gleichzeitig ist die Halteplatte 15 mit ihren
Stützrollen 31 auf die tragenden Rampen der Stützböcke 32 aufgelaufen, die deren
vertikale Abstützung übernehmen.
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Während dieser Horizontalbewegung des Rahmens 7 mit den durch die
Trägerplatten 8 und 9 gehaltenen Rohren 10 gelangen diese über einen Auffangtrichter
33. Mit zunehmendem Herausziehen der Magnetstäbe verschwindet auch das bisher die
Rohre 10 durchdringende magnetische Feld, so daß die eisenhaltigen Feststoffteilchen,
wie Zunder, Sinter u.dgl., sich selbsttätig von den nunmehr unmagnetischen Rohren
1o lösen und in den Auffangtrichter 33 herabfallen. Damit kein Ansatz fester haftender,
insbesondere feiner Feststoffteilchen, an den Rohren 1o verbleibt, ist oberhalb
des Auffangtrichters 33 ein Düsensystem 34 vorgesehen, welches Druckluft, vorteilhafter
Druckwasser, auf die Rohre 10 spritzt und diese freispült.
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Die abgefallenen bzw. abgespülten Feststoffteilchen werden vom Auffangtrichter
33 erfaßt und fallen aus diesem auf eine Fördervorrichtung, beispielsweise ein Förderband
35, und werden von diesem in einen Silo, in Transportvorrichtungen o.dgl.,gebracht.
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Das Förderband 35 ist wasserdurchlässig ausgebildet und/oder in Transportrichtung
mit mindestens leichter, das Abfließen von Wasser sichernder Steigung ausgeführt,
so daß ohne zusätzliche Entwässerungsvorrichtungen evtl. Wasserüberschuß beseitigt
wird.
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Der Bewegungsablauf der Abscheidervorrichtungen 6 bzw. 29 zwischen
dem Abscheiderbecken 3 und dem Auffangtrichter 33 wird durch Endschalter 36, 37
bestimmt, deren nachgeordnete Steuervorrichtung zweckmäßig so ausgelegt ist, daß
sie nicht nur in den jeweiligen Endstellungen den Stromkreis des Antriebsmotors
26 unterbricht und ggf. Bremsen einfallen läßt, sondern gleichzeitig auch die Reversierung
des Motores vorbereitet bzw.
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bewirkt. Die Steuervorrichtung läßt sich für vollautomatischen Betrieb
auslegen, indem die Betätigung des Endschalters 36 auch gleichzeitig dem Düsensystem
34 vorgeordnete Ventile einschaltet und dieses wirksam macht. Die Dauer dieser Wirksamkeit
kann durch einstellbare Zeitglieder bestimmt werden, so daß sowohl die Wirksamkeit
des Düsensystems als auch der Verbleib in der Reinigungsstellung durch diese bestimmt
sind und die Abscheidevorrichtung 29 ihren Rücklauf automatisch beginnt, bis er
durch Rückkehren in die Betriebsstellung und der Betätigung des Endschalters 27
in dieser unterbrochen wird. Die Auslösung des Reinigungsprozesses kann ebenso durch
Zeitglieder erfolgen, die entweder versetzt jeweils auf eine Abscheidevorrichtung
6 oder 29 einwirken, oder eines den Abscheidevorrichtungen gemeinsam vorgesehen
ist und durch eine zugeordnete Schaltvorrichtung zyklisch nacheinander jeweils auf
eine der Abscheidevorrichtungen einwirkt.
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Um einen einwandfreien Bewegungsablauf der Abscheidevorrichtungen
zu gewährleisten, sind die Auszieh- und Haltevorrichtungen 30 mit federbelasteten
Klinkensystemen 38 ausgestattet. Diese Klinkensysteme 38 sind so ausgebildet, daß
sie zu Beginn der Horizontalbewegung der Abscheidevorrichtung 29 die Trägerplatten
9 und 8 mit den sie verbindenden antimagnetischen Rohren 10 ungehindert passieren
lassen, während sie die Halteplatte 15 mit den daran befestigten Magnetstäben 14
selbsttätig festhalten, wie
dies im oberen Halbschnitt der Phasendarstellungen
der Fig. 5 gezeigt ist. Aus dieser Stellung heraus, in der die freien Enden der
Magnetstäbe 14 bereits über dem Auffangtrichter 33 der Fig. 1 stehen, wird der Halterahmen
7 mit Trägerplatten 8,9 und Rohren lo bis in seine in Fig. 1 dargestellte Extremstellung
geschoben, in der die freien Enden der Magnetstäbe 14 noch innerhalb der Rohre 1O
aufliegen und von den Abstreifringen 20 umfaßt werden.
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Während des Rücklaufes der Abscheidevorrichtung 29 aus der Reinigungsstellung
wird die Halteplatte 15 von den Klinkensystemen 38 noch festgehalten, so daß die
Magnetstäbe 14 während des Laufes der Rohre 10 in diese eingeschoben werden.
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Hierbei wird die im oberen Halbschnitt in Fig. 5 dargestellte Phasenstellung
der Horizontalbewegung passiert. Kurz vor Beendigung der horizontalen Rücklaufbewegung
des Rahmens 7 trifft die Trägerplatte 8 auf die Klinkensysteme 38 auf und hebt diese,
wie aus dem unteren Halbschnitt der Fig. 4 ersichtlich, entgegen der Federkraft
aus. Damit wird die Halteplatte 15 freigegeben, so daß sie sich, ihre Magnetstäbe
14 in die antimagnetischen Rohre 10 eingeschoben, in den vertikalen Bereich der
Führungsschienen 24, 25 zurückbewegen kann und nach Passieren der bogenförmigen
Abschnitte der Führungsschienen 24, 25 die komplette, gereinigte und arbeitsbereite
Abscheidevorrichtung 6 bzw. 29 in ihre Reinigungsstellung in das Abscheidebecken
3 herunterzufahren vermag. In dieser Reinigungsstellung wird der Antriebsmotor 26
durch Betätigen des Endschalters 37 ausgeschaltet, und gleichzeitig vermag dieser,
bei steuerbar einstellbarem Uberlaufwehr 4 dieses in die Betriebsstellung abzusenken,
so daß die Abscheidevorrichtung den Reinigungsvorgang aufzunehmen vermag.
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Nach den Halbschnitten der Fig. 5 besteht jedes Klinkensystem 38 aus
einer um einen ortsfesten Lagerbolzen 39 verschwenkbaren Hauptklinke 40, die durch
eine Feder 41 gegen einen Anschlag 42 gezogen wird. Das freie Ende der Hauptklinke
40 weist eine Anlaufschräge 43 auf, durch die sie beim Auftreffen der Trägerplatten
9
und 8 sowie der Halteplatte 15 angehoben wird.
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Hinter dieser Anlaufschräge 43 befindet sich eine Rastausnehmung 44,
deren Gegenflanke niedriger ausgebildet ist, so daß sich die schmaler als die Halteplatte
15 ausgeführten oder in deren Höhe mit einer Ausnehmung ausgestatteten Trägerplatten
9 und 8 ohne weiteres vorbeibewegen, während die Halteplatte 15 durch die Rastausnehmung
44 arretiert wird.
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Jede Hauptklinke 40 ist mit einer um eine Achse 45 schwenkbaren Hilsklinke
46 ausgestattet, die beispielsweise einen zweiarmigen Hebel bildet und sich bei
Beginn der horizontalen Ausfahrbewegung der Abscheidevorrichtung 6 durch die Trägerplatten
9 und 8 in Bezug auf die Hauptklinke 40 ungehindert verschwenken läßt. Während der
Rückfahrbewegung des Rahmens 7 mit den Trägerplatten 8 und 9 jedoch trifft die Trägerplatte
8 auf die Hilfsklinke 46 auf, die sich mit ihrem freien Hebelarm gegen den als Anschlag
wirkenden Lagerbolzen 39 der Hauptklinke 40 abstützt. Da sie gegen Schwenkbewegungen
um ihre Achse 45 in diese Richtung abgestützt ist, kann sie nur zusammen mit der
Hauptklinke 40 ausweichen und hebt hierbei die Rastausnehmung 44 von der Halteplatte
15 ab und gibt diese für den Rücktransport frei, wie dies der untere Halbschnitt
der Fig, 5 zeigt.
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Die Erfindung ist einer Reihe von Varianten fähig. So kann beispielsweise
der Antrieb der Abscheidevorrichtungen als Kettentrieb ausgelegt werden, dessen
Arbeitstrume entsprechend den Führungsschienen 24, 25 vertikal und horizontal verlaufen,
wobei ein drittes Trum zweckmäßig diagonal verläuft. Es ist auch möglich, für die
Vertikal- und Horizontalbewegung getrennte Antriebsvorrichtungen einzusetzen, und
es besteht ferner die Möglichkeit des Aushebens der Abscheidevorrichtungen aus dem
Abscheidebecken und Verbringen desselben über Auffangtrichter durch andere Bewegungsvorgänge,
bspw. bogenförmige Bewegungen, ggf. auch schräg verlaufende Bewegungen. Die Anzahl
der Reinigungsvorrichtungen kann beliebig gewählt werden. Für geringe Leistungen
genügt eine Reinigungsvorrichtung,und es wird in Kauf genommen, daß während deren
Reinigungsphase entweder kein
Wasser vom Absetzbecken zum Sammelbecken
überläuft oder aber, insbesondere wenn mit einem Uberlaufwehr konstanter Höhe gearbeitet
wird, kurzzeitig das Wasser des Absetzbeckens 1 direkt überzutreten vermag. Üblicherweise
wird man mehr als eine, bspw.
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zwei bis zehn, Abscheidevorrichtungen vorsehen, so daß zyklisch jeweils
eine derselben gereinigt werden kann, wobei der Wasserübertritt durch deren Abscheidebecken
vermeidbar ist.
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In jedem dieser Fälle ergeben sich gegenüber den herkömmlichen Anlagen
erhebliche Vorteile. So entfallen die bekannten Filterpumpen mit ihrem Erstellungsaufwand
und Energiebedarf, und der Raumbedarf der erfindungsgegenständlichen Anordnung ist
erheblich geringer als der der üblichen Rückspülfilter. Der abgeschiedene Sinter
fällt direkt auf Transportvorrichtungen, nämlich dem Auffangtrichter 33 und dem
Förderband 35, an, so daß dessen Weiterleitung mit geringstem Aufwande erfolgt,
und gleichzeitig die ggf. noch erforderliche Entwässerung stattfinden kann. Die
aufwendige Rückspülung der bekannten Filter entfällt und wird durch einen einfachen
Reinigungsprozeß ersetzt, bei dem trotz großer Härte des abzuscheidenden Zunders,
Sinters u.dgl. ein geringstmöglicher Verschleiß erzielt wird: Zwar breitet sich
zum Festhalten der abzuscheidenden Feststoffe durch die antimagnetischen Rohre 1o
ein magnetisches Feld aus, das diese Feststoffteile dem Kühlwasser entzieht. Zur
Durchführung der Reinigung jedoch ist dieses Magnetfeld durch weitgehendes Herausziehen
der Magnetstäbe entfernt, so daß mit geringem Aufwand und geringem Verschleiß der
Rohre 40 die Entfernung der abgesetzten harten und scharfkantigen Feststoffteilchen
möglich wird. Ein Verschleiß der Magnetstäbe beim Gleiten innerhalb der Rohre 10
wird durch Hartverchromung der Oberfläche und durch Reinigen derselben von zufällig
angesetzten Schmutz mittels eines Abstreifers praktisch unterbunden.
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Für die Wirtschaftlichkeit der Erfindung spricht auch der Fortfall
der für die Rückspülung üblicher Filter erforderlichen Druckluft und das Entfallen
einer Nachaufbereitunq.
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Als wesentlich erweist sich auch, daß die zur Reinigung der erfindungsgemäß
ausgebildeten Anordnung zweckmäßig vorgesehene Steuervorrichtung einfach aufgebaut
ist, einen praktisch unwesentlichen Raumbedarf hat und sich leicht automatisieren
läßt, während herkömmliche Filter ausgedehnte und aufwendige sowie in vielen Fällen
in gesonderten Bauten untergebrachte Steuer-, Meß- und Regelwarten benötigen.