DE2713132C3 - Verfahren zum Nachweisen von bestehenden oder bereits abgelaufenen Krankheitszuständen des Organismus mit Hilfe mikroskopischer Blutuntersuchung - Google Patents
Verfahren zum Nachweisen von bestehenden oder bereits abgelaufenen Krankheitszuständen des Organismus mit Hilfe mikroskopischer BlutuntersuchungInfo
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-
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Nachweisen von bestehenden oder bereits abgelaufenen
Krankheitszuständen des Organismus mit Hilfe von mikroskopischen Blutuntersuchungen, bei denen das
Blut, auf einem Objektträger verteilt und angefärbt, beurteilt wird.
Bei einem derartigen Verfahren wird das Blut im allgemeinen in einer sehr dünnen Ausstrichtechnik auf einen
Objektträger gebracht. Hierbei läßt sich jedoch nur die zahlenmäßige Zusammensetzung des Blutes bestimmen.
Es wurde nun gefunden, daß man pathologische Veränderungen des Organismus erkennen kann, wenn
man das Blut gleichmäßig in einer Dicke, die mindestens der dreifachen Dicke entspricht, die bei der hämatologischen
Differenzierung von Blutzellen erforderlich ist, über mindestens V5 der gesamten Objektträgerfläche
verteilt und im übrigen gemäß Anspruch 1 verfährt.
Die Maximaldicke dieses Ausstrichs hängt letztlich von der Lichtdurchlässigkeit der Schicht ab.
Ein gleichmäßiges Verteilen des Bluttropfens auf dem Objektträger kann durch ein- oder mehrmaliges gleichmäßiges
Verstreichen auf dem Objektträger erreicht werden. In diesem Verfahren hat sich gezeigt, daß überraschenderweise
pathologische Veränderungen sichtbar werden.
Es ist vorteilhaft, das Blut au? einem gut durchbluteten
Körperteil zu entnehmen, aus Vergleichszwecken möglichst an derselben Stelle. Von der ersten Entnahme
des Blutes bis zu weiteren Entnahmen sollte man, zu einer besseren Sichtbarmachung, eine gewisse Zeit verstreichen
lassen.
Das Färbemittel ist geeignet, saure und basische Farbstoffe je nach Zusammensetzung des Blutes aufzubringen.
Diese Farbmittel sind bekannt. Es wurde im Rahmen dieser Ausstrichtechnik besonders das Fadicit 1
und das Fadicit 11 benutzt. Das Blut muß sDätestens 24 Stunden bei Zimmertemperatur nach der Entnahme fixiert
und gefärbt sein.
Die Färbemittel Fadicit I und II haben folgende Zusammensetzung:
Fadicit I
Methylenblau
1% Eosinlösung, wäßrig
Borax
20% Spiritus
Aqua bidest
Fadicit II
Acid, tannic.
1% Eosinlösung, wäßrig
20% Salicylspiritus
20% Spiritus
Aqua bidest
Gew.-Teile
6,0
03
9,0
15,0
269,0
Gew.-Teile
15,0
1,5
3,0
27,0
2533
Gang der Untersuchung
Es werden z. B. mit einem Schnepper bzw. Lanzette mehrere Bluttropfen aus der Fingerbeere des 4. linken
Fingers entnommen. Diese werden auf einen trockenen gereinigten, nicht mit Alkohol oder ähnlichen Stoffen
behandelten Objektträger aufgebracht Sodann wird mit der Kante eines anderen Objektträgers das aufgebrachte
Blut durch mehrmaliges Hin- und Herstreichen, in mindestens der dreifachen Dicke als beiden herkömmlichen
Ausstrichen, gleichmäßig verteilt, und zwar in der Form, daß mindestens V5 der Fläche des Objektträgers
bedeckt ist. Hierbei ist darauf zu achten, daß das Blut genau an die Kanten des Objektträgers gebracht
wird. Dann läßt man den Blutausstrich lufttrocknen.
Färbung
Der lufttrockene Ausstrich wird durch Übergießen mit Alkohol fixiert. Nachdem der Alkohol getrocknet
ist, läßt man 1 Minute lang die saure Komponente des Färbemittels auf den Blutausstrich einwirken, am besten
mittels Färbebank. Dann wird mit klarem kaltem Wasser abgespült und 3 Sekunden lang dann die basische
Komponente aufgebracht. Dieses wird ebenfalls abgespült mit kaltem klarem Wasser, sodann Aufstellung
zum Lufttrocknen.
Beurteilung
Der trockene, gefärbte Blutausstrich wird mit einem Tropfen Immersionsöl bedeckt. Sodann wird er auf den
Kreuztisch des Mikroskops gelegt und das Öl-Immersionsobjekt
eingestellt. Nach Feineinstellung mittels Mikromaterschraube beginnt die Beurteilung des Ausstriches
am rechten unteren Ende des Objektträgers. Durch Verschieben des Kreuztisches wird der Ausstrich blick-
J0 feldmäßig durchgemustert in ca. l500facher Vergrößerung.
Die bei in dieser Form durchgeführten Beurteilungen zutage tretenden vielfältigen Veränderungen des Serums,
welches sich im Normalzustand als klar gelblich darstellt, sind Ausdruck einer krankhaften Störung des
Organismus. Sie können in histologischer Strukturform auftreten oder in Form einer Konsistenzstörung.
Claims (3)
1. Verfahren zum Nachweisen von bestehenden oder bereits abgelaufenen Krankheitszuständen des
Organismus mit Hilfe von mikroskopischen Blutuntersuchungen, bei denen das Blut, auf einem
Objektträger verteilt, angefärbt und beurteilt wird,
dadurch gekennzeichne*, daß man das Blut gleichmäßig in einer Dicke, die mindestens der
dreifachen Dicke entspricht, die bei der hämatologischen Differenzierung von Blutzellen erforderlich
ist, Ober mindestens 4/s der gesamten Objektträgerfläche
verteilt, an der Luft trocknen läßt, den lufttrockenen
Ausstrich durch Obergießen mit Alkohol fixiert, nach dem Trocknen das Färbemittel Fadicit I
einwirken läßt, mit kaltem Wasser spült, dann das
Färbemittel Fadicit II einwirken läßt, mit kaltem Wasser wieder spült und schließlich den Ausstrich an
der Luft trocknet
Z Verfahren gemäß Ansprach !, dadurch gekennzeichnet, daß man das Blut mehrmals auf dem
Objektträger bis zu dessen Rand gleichmäßig verstreicht
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß man das Verstreichen
mit der kurzen Kante eines anderen Objektträgers durchführt.
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1977
- 1977-03-25 DE DE19772713132 patent/DE2713132C3/de not_active Expired
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