DE2711297C3 - Hauptzylinder für eine Kraftfahrzeug-Bremsanlage - Google Patents

Hauptzylinder für eine Kraftfahrzeug-Bremsanlage

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DE2711297C3
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Description

Die Erfindung betrifft einen Hauptzylinder für eine Kraftfahrzeug-Bremsanlage gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Bei einem bekannten Hauptzylinder dieser Art (US-PS 26 57 537) ist als Abschluß für die Öffnung zwischen dem Bremsflüssigkeitsbehälter und dem Druckraum des Hauptbremszylinders ein Tellerventil vorgesehen ist, dessen Ventilteller sich von unten mit einem nachgiebigen Dichtungsring an eine Dichtfläche anlegt. Bei dieser Ventilbauart können in der Bremsflüssigkeit vorhandene Schmutzteilchen zwischen die Abdichtflächen gelangen, so daß ein vollkommenes Schließen des Ventils verhindert wird. Die Fahrsicherheit eines Kraftfahrzeugs kann dadurch beeinträchtigt werden. Da bei dieser Ventilbauart der Durchflußqi'erschnitt verhältnismäßig groß ist, ergibt sich nur eine geringe Strömungsgeschwindigkeit an den Dichtflächen. Es ist daher auch nicht zu erwarten, daß die Flüssigkeit beim Strömen durch das Ventil die Sitzfläche des Ventiltellers reinigt
Der Erfindung liegt die Aufgabe 2ugrunde, ein Abschlußorgan für die Ausgleichsöffnung zu schaffen, mit dem ein auch bei längerer Betriebszeit völlig dichter Abschluß erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Bei dem mit einem Kolbenschieber versehenen Schieberventil nach der Erfindung kann die Verbindung zwischen dem Hauptbremszylinder und dem Vorratsbehälter für die Bremsflüssigkeit durch Schmutzteilchen nicht offengehalten werden, so daß die Betriebsicherheit eines mit einem entsprechend der Erfindung ausgebildeten Hauptbremszylinder versehenen Kraffahrzeuges wesentlich verbessert ist. Dazu trägt auch bei, daß etwa in die Bohrung des Kolbenschiebers gelangte Schmutzteilchen durch die relativ hohe Durchströmgeschwindig-"i keit der Flüssigkeit fortgespült werden.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes des Hauptanspruchs gekennzeichnet.
Im folgenden werden zwei Ausführungsformen der i> Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen axialen Schnitt einer Ausführungsform eines Hauptbremszylinders nach der Erfindung;
Fig. 2 in einem vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 ·*<> eines der Aüsgleichsventile;
Fig. 3 in einer Draufsicht die Anordnung der öffnungen des Ventils nach F i g. 2;
Fig. 4 eine perspektivische Schrägansicht eines Hebels ium Betätigen des Ventils nach F i g. 2 und 3;
Ί5 Fig. 5 in einer Fig. 2 ähnelnden Darstellung das Ventil im geschlossenen Zustand;
Fig. 6 einen axialen Schnitt der Ausführungsform nach Fig. 1, der die Stellung der Teile für den Fall erkennen läßt, daß der erste Bremskreis versagt hat;
'"'" Fig. 7 einen axialen Schnitt der Ausführungsform nach Fig. I, in dem die Stellung für den Fall wiedergegeben ist, daß der zweite Bremskreis versagt hat; und
Fig. 8 eine zweite Ausführungsform eines Hauptr> "> bremszylinders nach der Erfindung.
In Fig. 1 ist ein insgesamt mit 10 bezeichneter Hauptbremszylinder mit zwei hintereinandergeschalteten Kolben und zwei Zylinderräumen dargestellt, zu dem der eigentliche Zylinder 12 mit einem geschlosseh" nen Ende 14 und einem offenen Ende 16, ein Befestigungsflansch 18, Ventile 20 und 20a sowie Vorratbehälter 22 und 22a für Bremsflüssigkeit gehören.
Das vordere Ende eines ersten Zylinderraumes 28 wird durch einen ersten Kolben 24 mit einem Dichtungsring 26 gebildet. Ein zweiter Kolben 30 ist zwischen dem ersten Kolben 24 und dem geschlossenen Ende 14 des Zylinders 12 angeordnet. Ein erster Dichtungsring 32 auf dem dem ersten Kolben 24
benachbarten Ende des zweiten Kolbens 30 schließt den ersten Zylinderraum 28 an seinem inneren Ende ab. Auf dem dem geschlossenen Ende 14 des Zylinders 12 am nächsten benachbarten Ende des zweiten Kolbens 30 ist ein zweiter Dichtungsring 34 angeordnet, um den zweiten Zylinderraum 36 abzugrenzen.
Der zweite Kolben 30 weist einen zylindrischen Ansatz 38 auf, der an seinem freier. Ende mit einem ringförmigen Flansch 40 versehen ist, welcher in dem Zylinder 12 gleitend geführt wird. Der Flansch 40 hält den zweiten Kolben 30 in seiner gleichaclisigen L-age mit dem Zylinder 12, um ein Kippen des Kolbens zu verhindern.
Mit dem ersten Kolben 24 ist eine Stange 42 verbunden, die durch den ersten Zylinderraum 28 in den Hohlraum 44 einer zylindrischen Führungshülse 46 ragt und einen zylindrischen Abschnitt 48 von etwas größerem Durchmesser aufweist, der in dem Hohlraum 44 gleitend geführt ist. Die Stange 42 besitzt eine axiale Bohrung 50, die sich von ihrem inneren Ende 52 aus zu einer Querbohrung 54 erstreckt, so daß ein zusammenhängender Strömungskanal vorhanden ist, der von dem Hohlraum 44 aus über die Bohrung 50 und die Querbohrung 54 zu dem ersten Zylinderraum 28 führt. Die Führungshülse 46 weist auf ihrer Außenseite einen ringförmigen Führungsflansch 56 auf, der in dem Zylinder 12 gleitend geführt ist. Dieser Führungsflansch 56 und die Führungshülse 46 dienen in Verbindung mit der mit der Stange 42 zusammenarbeitenden Führungshülse 46 dazu, den ersten Kolben 24 gleichachsig mit dem Zylinderraum 28 zu führen, um ein Verkanten des Kolbens zu verhindern. Die Führungshülse 46 ist mit einer zylindrischen Verlängerung 58 versehen, die in eine zylindrische Vertiefung 60 am äußeren Ende des zweiten Kolbens 30 paßt.
In der Führungshülse 46 sind mehrere Entlüftungsbohrungen 61 und 61a vorhanden, um das Einschließen von Luftblasen in dem Hohlraum 44 zu verhindern.
Der Führungsflansch 56 ist auf seiner dem ersten Kolben 24 zugewandten Seite mit einer Ringnut 63 versehen, in die das eine Ende einer als Schraubenfeder ausgebildeten Rückstellfeder 62 für den ersten Kolben eingreift, dessen anderes Ende in Eingriff mit einer Ringnut 64 an der inneren Stirnfläche des ersten Kolbens 24 steht.
Die Führungshülse 46 ist nahe ihrem äußeren Ende auf der Innenseite mit einer Ringnut 66 versehen, in die ein federnd nach außen vorgespannter Anschlagring 68 eingebaut ist, an dem sich der verdickte Abschnitt 48 der Stange 42 nicht vorbeibewegen kann. Der Anschlagring 68 weist an seinen Enden zwei hakenförmige Abschnitte 72 und 72a auf, die es ermöglichen, den Anschlagring zusammenzuziehen, damit er ein- bzw. ausgebaut werden kann, um die Verbindung zwischen der Stange 42 und der Führungshülse 46 herzustellen bzw. zu lesen.
Dem zweiten Kolben 30 ist gemäß F i g. 1 eine Rückstellfeder 74 zugeordnet, die eine axiale Kraft zwischen dem zweiten Kolben und dem geschlossenen Ende 14 des Zylinders 12 zur Wirkung bringt. Die Federkraft der Rückstellfeder 74 ist geringer als diejenige der Rückstellfeder 62 des ersten Kolbens 24.
Der erste Zylinderraum 28 hat einen Auslaß 76, der den ersten Zylinderraum mit einem ersten Bremskreis verbindet. Entsprechend ist der zweite Zylinderraum 36 mit einem Auslaß 78 versehen, der zu einem zweiten Bremskreis führt. Die beiden Auslässe 76 und 78 sind gegenüber dem Zylinder 12 so hoch wie möglich angeordnet, damit die vorhandene Luft beim Entlüften
möglichst vollständig entweichen kann.
Das offene Ende 16 des Zylinders 12 ist durch einen Kolbenanschlagring 80 abgeschlossen, der sich auf seiner Innenseite an einer Schulter 82 abstützt und durch einen Sprengring 84 in seiner Lage gehalten wird, der in eine Ringnut 86 nahe dem offenen Ende 16 eingebaut ist Zum Übertragen mechanischer Kräfte dient eine Druckstange 88, die durch eine öffnung 90 des Kolbenanschlagrings 80 ragt und in eine Pfanne 92 des ersten Kolbens 24 eingreift.
Gemäß F i g. 1 sind zwei Betätigungshebel 94 und 94a für die Ventile 20 und 20a vorgesehen, die sich durch Kanäle 96 und 96a erstrecken und teilweise in den ersten Zylinderraum 28 bzw. den zweiten Zylinderraum 36 hineinragen. Bei der aus Fig. 1 ersichtlichen Ruhestellung liegen die linken Ränder der Führungsflansche 56 und 40 an den inneren Enden der beiden Betätigungshebel 94 und 94a an.
Die beiden Ventile 20 und 20a sind von gleicher Konstruktion; im folgenden ist daher nur das erste Ventil 20 mit weiteren Einzelheiten anhand der F i g. 2 beschrieben.
Das Ventil 20 ist in einer zylindrischen Vertiefung 98 des Zylinders 12 angeordnet, die gemäß F i g. 1 mit dem unteren Teil des ersten Vorratsbehälters 22 in Verbindung steht. Der Kanal % stellt eine Strömungsverbindung zwischen dem unteren Teil der Vertiefung 98 und dem oberen Teil des ersten Zylinderraumes 28 her.
Die Achse des Kanals % ist gegenüber der Achse der Vertiefung 98 zum vorderen Zylinderende hin versetzt.
Am Boden der Vertiefung 98 stützt sich ein Basisring 100 eines Halteteils 118 ab. Der Basisring 100 weist einen fingerförmigen Ansatz 102 auf, der nach unten in den Kanal 96 hineinragt und dazu dient, die Winkelstellung des Basisrings zu bestimmen. An seiner Oberseite ist der Basisring 100 auf der von dem Ansatz 102 abgeandten Seite mit einer zur Lagebestimmung dienenden Einkerbung 104 versehen. Gemäß Fig. 2 ist eine elastische Dichtung 106 vorhanden, die ein unmittelbares Entweichen von Bremsflüssigkeit aus dem Behälter 22 längs der Außenfläche des Basisrings 100 verhindert.
Über dem Basisring 100 ist ein Ventilgehäuse 108 angeordnet, das an seinem unteren Ende einen Lagebestimmungsansatz HO aufweist, welcher in Eingriff mit der Einkerbung 104 des Basisrings 100 steht. Durch den Eingriff des Ansatzes 110 in die Einkerbung 104 wird die Winkelstellung des Ventilgehäuses 108 bestimmt, das in der zylindrischen Vertiefung 98 durch einen Sprengring 112 festgehalten wird, welcher in Eingriff mit einer Ringnut 114 in der Wand der Vertiefung 98 steht.
Das unelastische Halteteil 118 ist in der Mitte des Ventilgehäuses 108 angeordnet. An seiner Oberseite ist das Ventilgehäuse 108 mit einer exzentrisch angeordneten Führungsbohrung 120 für einen Ventilschaft versehen. Gleichachsig hiermit ist eine Führungsbohrung 122 im oberen Abschnitt des Haheteils 118 ausgebildet. Zwischen dem oberen Abschnitt des Halteteils 118 und der Unterseite des Ventilgehäuses 108 wird eine flexible Dichtscheibe 124 in ihrer Lage gehalten. Die Dichtscheibe 124 weist eine öffnung 126 auf, die gleichachsig mit den Führungsbohrungen 120 und 122 angeordnet ist. Das Halteteil 118 weist auf seiner Oberseite einen mit der Führungsbohrung 122 konzentrischen runden Wulst 128 auf, der in Eingriff mit einer dazu passenden Ringnut 130 auf der Unterseite
der Dichtscheibe 124 steht. Die Ringnut 130 hält einen flachen oberen Abschnitt 132 der Dichtscheibe 124 in Anlage an einem dazu passenden flachen Teil 134 der Unterseite des Ventilgehäuses 108. Außerhalb des runden Wulstes 128 stützt sich das Halteteil 118 nicht an der Dichtscheibe 124 ab, sondern diese wird durch die vernachlässigbar geringe Kraft ihres elastischen Materials in Anlage an der Unterseite des Ventilgehäuses 108 gehalten. Der nicht abgestützte Teil der Dichtscheibe 124 bildet eine flexible Ventilfäche 135, die in Berührung mil der Unterseite des Ventilgehäuses steht. Die Exzentrizität der Dichtscheibe 124 bewirkt, daß die flexible Ventilfläche 135 gemäß Fig. 2 auf der linken Seite eine größere radiale Abmessung hat und daher flexibler ist als auf der anderen Seite.
Die flexible Ventilfiäche 135 dient zum Verdecken und Verschließen mehrerer Öffnungen 140, von denen in F i g. 2 eine im Längsschnitt erscheint. Gemäß F i g. 3, die das Ventilgehäuse 108 in der Draufsicht zeigt, sind sechs öffnungen 140 vorhanden, die in Winkelabständen von 30° längs eines Kreisbogens verteilt sind, dessen Mittelpunkt auf der Achse der Führungsbohrung 120 für den Ventilschaft liegt. Gemäß F i g. 2 ist die öffnung 140 von einem erhöhten Rand 142 umgeben, der verhindert, daß Ablagerungen, die sich auf der Oberseite des Ventilgehäuses 108 befinden, in die öffnungen 140 eintreten. Unter der nicht abgestützten Fläche der Dichtung 124 befindet sich ein Raum 138, in den hinein sich das flexible Material der Dichtung auf eine noch zu erläuternde Weise durchbiegen kann. Durch eine unelastische Scheibe 143 wird ein Hindurchdrücken des elastischen Materials der runden Lippe 136 durch die öffnungen 140 verhindert.
Gemäß Fig.2 ist in den beiden Führungsbohrungen 120 und 122 ein Kolbenschieber 144 angeordnet, der einen an einem Ende geschlossenen axialen Kanal 146 und einen Auslaß 148 aufweist.
Um auf den Kolbenschieber 144 eine nach oben gerichtete Kraft auszuüben, stützt sich das untere Ende 152 einer Kegelfeder 150 an dem Ventilgehäuse. 108 ab, während ihr oberes Ende 154 mit einem Federteller 156 auf dem Kolbenschieber 144 zusammenarbeitet.
Der durch den Kanal 96 ragende Hebel 94 zum Betätigen des Kolbenschiebers 144 bildet bei 158 einen rechten Winkel und ist schwenkbar in Eingriff mit einer Ringnut 160 am unteren Ende des Kolbenschiebers 144 angeordnet.
Gemäß F i g. 4, wo der Betätigungshebel 94 perspektivisch dargestellt ist, ist dieser mit einem Betätigungsfinger 162 versehen, der durch den Kanal 96 nach unten ragt und an seinem oberen Ende mit zwei seitlichen A.nsätzen 164 und !64a verbunden ist; an diese schließt sich ein mit einem Schlitz 168 versehener Betätigungsabschnitt 166 an, der sich gemäß F i g. 2 schwenkbar in Eingriff mit der Ringnut 160 am unteren Ende des Kolbenschiebers 144 bringen läßt Die Oberkanten 170 und 170a der Ansätze 164 und 164a können sich gemäß F i g. 2 am oberen Rand eines regelmäßigen Trapezes innerhalb des Halteteils 118 abstützen.
Bei der Betriebsstellung nach Fig.2 ist der Betätigungsfinger 162 vollständig nach links geschwenkt, da gemäß F i g. 1 der Rand des ringförmigen Führungsflansches 56 einen Druck auf den Finger 162 ausübt Hierbei hält c" r Betätigungshebel 94 den Kolbenschieber 144 gemäß F i g. 2 in seiner untersten Stellung. Daher bilden der axiale Kanal 146, der Auslaß 148 und der Kanal 96 eine Strömungsverbindung zwischen dem ersten Vorratsbehälter 22 und F i g. 1 und dem ersten Zylinderraum 28, um diesen nach der Beendigung eines Bremsvorgangs von dem überschüssigen Druck des Druckmittels zu entlasten.
Im folgenden wird die Wirkungsweise der genannten Ausführungsform anhand von F i g. 1 und 2 beschrieben. Wenn bei einer Betätigung der Bremse die Druckstange 88 veranlaßt wird, eine axiale Kraft auf die Pfanne 92 aufzubringen, beginnen der erste Kolben 24 und der zweite Kolben 30 zunächst, sich gemeinsam zu
ίο bewegen, da die Rückstellfeder 62 des ersten Kolbens härter ist als die Rückstellfeder 74 des zweiten Kolbens. Sobald die Führungshülse 46 und der zweite Kolben 30 beginnen, sich zu bewegen, werden die beiden Winkelhebel 94 und 94a von dem seitlichen Druck entlastet, der vorher durch die beiden Führungsflansche 56 und 40 auf säe ausgeübt wurde. Sobald die Kolbenschieber 144 und 144a hierdurch von den auf sie wirkenden, nach unten gerichteten Kräften entlastet werden, werden sie durch die zugehörigen Kegelfedern 150 und 150a nach oben bewegt. Hierbei verlagern sich die Auslässe 148 und 148a nach oben, bis sie sich oberhalb des elastischen Materials der zugehörigen Dichtung 124 und 124a befinden. In Fig. 5 ist die Stellung des Ventils 20 für den Fail gezeigt, daO der Winkelhebel 94 vollständig freigegeben worden ist. Hierbei hat sich der Auslaß 148 gegenüber der elastischen Dichtscheibe 124 vollständig nach oben verlagert, so daß die Strömungsverbindung zwischen dem Auslaß 148 und dem Kanal % durch das elastische
J0 Material der Dichtscheibe 124 abgesperrt ist. Wenn sich im ersten Zylinderraum 28 ein Druck aufbaut, verschließt die Dichtscheibe 124 die Eintrittsöffnungen 140, damit das unter Druck stehende hydraulische Medium nicht in den Behälter 22 übertreten kann.
j5 Wenn sich gemäß F i g. 1 der erste Kolben 24 und der zweite Kolben 30 weiter längs der zugehöriger Zylinderräume 28 und 36 bewegen, erreichen die auf den zweiten Kolben 30 wirkenden Kräfte ein Gleichgewicht zwischen den Drücken im ersten und zweiter Zylinderraum und den entgegengesetzt dazu wirkenden Kräften der beiden Kolbenrückstellfedern 62 und 74 Hierbei kommt der Ausgleich der Druckmitteldrücke schnell zur Wirkung, da hierbei erheblich größere Kräfte eine Rolle spielen. Der sich aufbauende Druck wird über die Auslässe 76 und 78 der beider Zylinderräume zur Wirkung auf den ersten bzw. der zweiten Bremskreis gebracht.
Wird das Bremspedal wieder freigegeben, werden die Kolben 24 und 30 durch die Rückstellfeder 74 des
so zweiten Kolbens und die Druckmitteldrücke wieder ir Richtung auf ihre Ausgangsstellung bewegt Hierbei übt die Rückstellfeder 62 des ersten Kolbens eine nach innen gerichtete Kraft auf den ringförmigen Führungsflansch 56 am Umfang der Führungshülse 46 aus, die sich ihrerseits am zweiten Kolben 30 abstützt Die maximale Ausdehnung der Rückstellfeder 62 des ersten Kolben; ist dann erreicht, wenn der Abschnitt 48 der Stange Au zur Anlage an dem Anschlagring 68 kommt Währenc beide Kolben schnell in ihre Ruhestellung zurückkehren wird im ersten Zylinderraum 28 und im zweiter Zylinderraum 36 ein Unterdruck erzeugt, der sich übei die beiden Kanäle 96 und 96a auf die beiden Ventile 2t und 20a auswirkt Der dabei an den Dichtscheiben \2A und 124a auftretende Druckunterschied führt dazu, daC die zugehörigen flexiblen Lippen nach unten gezoger werden. Auf diese Weise wird Bremsflüssigkeit aus der Behältern 22 und 22a über die öffnungen 140 und 14Oi sowie die Kanäle 96 und 96a angesaugt und in die
zugehörigen Zylinder überführt. Durch diese angesaugte Bremsflüssigkeit wird der in den Zylindern vorhandene Vorrat nach Bedarf ergänzt. Nunmehr ist es erforderlich, jeden Überschuß an Bremsflüssigkeit in den Zylindern zu beseitigen, um das Auftreten von Flüssigkeitsschlägen unmöglich zu machen.
Wenn der erste Kolben 24 vollständig in seine Ruhestellung zurückkehrt, bringt er den Führungsflansch 56 wieder zur Anlage am Winkelhebel 94 des Ventils 20 für den ersten Zylinderraum 28. Dadurch wird der Winkelhebel 94 beim ersten Zylinder im Uhrzeigersinne gedreht und der Kolbenschieber 144 wird gemäß F i g. 2 nach unten gezogen, bis der Auslaß 148 eine Lage unterhalb des elastischen Materials der Dichtung 124 einnimmt. Auf diese Weise wird eine Strömungsverbindung zwischen dem ersten Behälter 22 über den axialen Kanal 146 und den Auslaß 148 zu dem Kanal % hergestellt, so daß Bremsflüssigkeit hindurchströmen kann, um einen Ausgleich herbeizuführen.
Das Ventil 20a des zweiten Zylinders 36 arbeitet in der gleichen Weise wie das Ventil 20.
Bei dem Hauptbremszylinder der vorstehend beschriebenen Art ist der ungestörte Betrieb eines der Bremskreise auch dann weiter gewährleistet, wenn der andere Bremskreis versagen sollte.
Fig.6 veranschaulicht eine Störung in dem ersten Bremskreis. Bei der anfänglichen Bewegung der Stoßstange 88 beginnen die beiden Kolben 24 und 30, sich unter dem Einfluß der Rückstellfedern 62 und 74 in der weiter oben beschriebenen Weise zu bewegen. Hierbei werden nahezu sofort die beiden Betätigungshebel 94 und 94a durch die zugehörigen Flansche 56 und 40 freigegeben. Daraufhin bewirken die Ventile 20 und 20a eine Abdichtung gegenüber dem Überdruck im Hauptzylinder. Der zweite Kolben 30 trifft schnell auf den seiner Bewegung einen Widerstand entgegensetzenden Druckmitteldruck in dem zugehörigen funktionsfähigen Bremskreis. Der erste Kolben 24, dessen Bewegung nicht durch einen Druckmitteldruck ein Widerstand entgegengesetzt wird, bewegt sich unter der Wirkung der Stoßstange 88 gemäß Fig.6 weiter nach rechts. Hierbei tritt die Führungsstange 42 in die Führungshülse 46 ein, bis ihr inneres Ende 52 zur Anlage am zweiten Kolben 30 kommt. Der Ausgleich der Druckmitteldrücke zwischen dem ersten Zylinderraum 28 und dem zylindrischen Hohlraum 44 wird durch die offene Strömungsverbindung über die axiale Bohrung 50 und die Querbohrung 54 aufrechterhalten. Danach wird eine mechanische Kraft auf den zweiten Kolben 30 durch den jetzt passiven ersten Kolben 24 und die Stange 42 direkt auf den zweiten Kolben 30 übertragen, so daß der zweite Bremskreis betätigt wird.
F i g. 7 veranschaulicht ein Versagen des zweiten Bremskreises. Da im zweiten Bremskreis kein einer Bewegung einen Widerstand entgegensetzender Druck mehr vorhanden ist, bewegt sich der zweite Kolben 30 beim Betätigen der Bremse weiter in den Zylinder t2 hinein, bis das Ende des Fühmngsflansches 40 zur Anlage am geschlossenen Ende des Zylinders kommt In diesem Fall ermöglicht es der erste Kolben 24 im ersten Zylinäerreisr: 28, den zugehörigen ersten Bremskreis zu betätigen.
Fig.8 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Hauptbremszyliijöv-s mit zwei hintereinandergeschalteten Kolben. Da diese Ausführungsform auf ähnliche Weise arbeitet wie diejenige nach F i g. 1 bis 7, wird im folgenden nur auf die abweichend ausgebildeten Teile näher eingegangen.
An der inneren Stirnfläche des ersten Kolbens 200 ist ein Führungszylinder 202 befestigt, dessen freies Ende gleitend mit einem zylindrischen Ansatz 204 am benachbarten Ende des zweiten Kolbens 206 zusammenarbeitet. Mehrere Bohrungen 208, die den Hohlraum 210 innerhalb des Führungszylinders 202 mil dem Raum 212 außerhalb des Führungszylinders verbinden, verhindern das Entstehen von Flüssigkeitsschlägen in dem Hohlraum 210 beim Aufschieben des Führungszylinders auf den zylindrischen Ansatz 204. Ein nach außen federnder Sprengring 214 ist in eine Ringnut 216 auf der Innenseite des Führungszylinders 202 eingesetzt und arbeitet mit einer Schulter 218 am Umfang des Ansatzes 204 zusammen. Hierdurch wird die maximale Ausdehnung der Rückstellfeder 220 für den ersten Kolben 200 begrenzt.
Von der Wand 228 am Ende des Ansatzes 204 aus erstreckt sich eine Stange 222 mit einem Kopf 224 von größerem Durchmesser in axialer Richtung in den zweiten Zylinderraum 226. Der Kopf 224 wird in der Bremslösestellung von einer ringförmigen Lippe 230 am Ende eines Rohrs 232 hintergriffen. Beim Betätigen der Bremse kann sich die Stange 222 in das Rohr 232 hineinschieben, doch kann sie nicht außer Eingriff mit dem Rohr 232 kommen. Mit dem äußeren Ende des Rohrs 232 ist eine scheibenförmige Platte 234 verbunden. Zum Aufbringen einer axialen Kraft auf die Platte 234 ist zwischen dieser und der Wand 228 eine Rückstellfeder 236 angeordnet. Der Platte 234 ist ferner eine Rückstellfeder 238 zugeordnet, die eine axiale Kraft zwischen dem Ende des zweiten Zylinderraumes 240 und einem Wulst 242 des Rohrs 232 für die Platte zur Wirkung bringt.
Ferner ragen ein erster Zapfen 244 und ein zweiter Zapfen 244a durch einen ersten Kanal 96 bzw. einen zweiten Kanal 96a in den ersten bzw. den zweiten Zylinderraum hinein, die an je einem Hebel 262 befestigt sind. 1st die Bremse gelöst, wird der erste Zapfen 244 durch einen Druck in seiner geneigten Lage gehalten, der auf sie durch einen ringförmigen Ansatz 246 am benachbarten Ende des zweiten Kolbens 206 ausgeübt wird. Entsprechend wird der zweite Zapfen 244a durch die Platte 234 in seiner geneigten Stellung gehalten.
Das Ventil 248 für den ersten Zylinderraum ist von gleicher Konstruktion wie das Ventil 248a für den zweiten Zylinderraum. Daher wird im folgenden nur das erste Ventil 248 beschrieben. Die Bezugsziffern der entsprechenden Teile des Ventils 248a sind in F i g. 8 mit dem Index »a« versehen.
so Der Hauptunterschied zwischen dem Ventil 248 nach Fig.8 und dem entsprechenden Ventil der Ausführungsform nach F i g. 1 bis 7 besteht darin, daß das Ventil 248 in Beziehung zu dem Kolbenschieber 250 eine symmetrische Form hat und keine Teile exzentrisch angeordnet sind. Außerdem wird die Hebelwirkung zum Bewegen des Kolbenschiebers 250 auf etwas andere ' Weise hervorgerufen.
Gemäß F i g. 8 wird eine runde Dichtscheibe 252 in Anlage an der Unterseite des Ventilgehäuses 265 durch einen damit konzentrischen runden Wulst eines Becherteils 256 festgehalten. Über einen mit dem Kolbenschieber 250 konzentrischen Kreis sind mehrere öffnungen 258 verteilt, damit Bremsflüssigkeit in der beschriebenen Weise zugeführt werden kann, wenn die Bremse gelöst wird.
In eine Nut 264 im seitlichen Teil des Gehäuses 265 greift ein Ende 260 des Hebels 262 ein. Das andere Ende des Hebels 262 steht gelenkig in Eingriff mit dem
Kolbenschieber 250. Wird der Zapfen 244 beim Lösen der Bremse gemäß Fig. 8 nach links gedrückt, bewirkt er eine Drehung des mit ihm verbundenen Hebels 262 im Uhrzeigersinne um das Ende 260. Diese Drehbewegung bewirkt, daß der Kolbenschieber 250 nach unten gezogen wird, um die öffnung 266 in der weiter oben beschriebenen Weise zu öffnen.
Nachstehend ist die normale Wirkungsweise der Ausführungsform nach F i g. 8 beschrieben. Wird beim Betätigen der Bremse die Stoßstange 88 gegenüber dem Hauptzylinder nach innen bewegt, bewegen sich der erste Kolben 200, der zweite Kolben 206 und die Platte 234 anfänglich gemeinsam. Bei dieser anfänglichen Bewegung werden die beiden Zapfen 244 und 244a freigegeben, wodurch die öffnungen 266 und 266a geschlossen werden. Nach einer kurzen Bewegungsstrecke wird die Bewegung der Platte 234 durch die Stirnwand des zweiten Zylinders 240 unterbrochen. Die weitere Bewegung des zweiten Kolbens 206 wird dadurch ermöglicht, daß sich das mit der Platte 234 verbundene Rohr 232 auf die Stange 222 aufschiebt.
Bei der Vorwärtsbewegung des ersten Kolbens 200 in Richtung auf den zweiten Kolben 206 wird der Führungszylinder 202 über den zylindrischen Ansatz 204 am benachbarten Ende des zweiten Kolbens 206 geschoben. Der Druck des Druckmittels im Führungszylinder 202 wird durch die Bohrungen 208 beseitigt, die zu dem Bereich 212 des ersten Zylinderraumes führen.
Im übrigen arbeitet die Ausführungsform nach F i g. 8 während des normalen Betriebs ebenso wie diejenige nach Fi g. 1 bis 7.
Wenn der Druck im ersten Bremskreis verloren geht, kann sich der erste Kolben 200 in der Vorwärtsrichtung bewegen, bis ein Ansatz 268 dieses Kolbens zur Anlage an einer dazu passenden Fläche 270 am benachbarten Ende des zylindrischen Ansatzes 204 kommt. Danach wird die Betätigungskraft direkt auf mechanischem Wege auf den zweiten Kolben 206 übertragen, so daß der zweite Bremskreis weiterhin betriebsfähig bleibt.
Wenn der zweite Bremskreis versagt, kann sich der zweite Kolben 206 zusammen mit der Platte 234 gemäß F i g. 8 nach rechts bewegen. Die Kraft, die auf die Platte 234 bei dieser weiteren Bewegung des Kolbens 206 aufgebracht wird, bewirkt, daß die Platte 234 schließlich zur Anlage am geschlossenen Ende 240 des Zylinders kommt. Danach bewegt sich der zweite Kolben 206 weiter in- der gleichen Richtung, bis er die Platte 234 berührt. Hierauf kommt der zweite Kolben zum Stillstand, woraufhin der erste Kolben 200 im ersten Bremskreis einen Druck aufbauen und aufrechterhalten kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    !.Hauptzylinder für eine Kraftfahrzeug-Bremsanlage mit einem Kolben und einem die Verbindung zwischen dem Hauptzylinder und einen Vorratsbehälter steuernden Ventil, wobei
    a) das bewegliche Ventilglied des Ventils in einer Gehäusewand verschiebbar geführt und mit einer zum Vorratsbehälter hin offenen, am anderen Ende umfangsseitig aus dem Ventilglied herausgeführten Bohrung versehen ist, durch die hindurch die Verbindung vom Vorratsbehälter zum Hauptzylinder verläuft,
    b) das bewegliche Ventilglied in der Bremslösestellung des Kolbens mittels eines mit diesem zusammenwirkenden Betätigungsorgans in der Offenstellung gehalten ist und bei aus der Bremslösestellung bewegtem Kolben seine Schließstellung einnimmt,
    dadurch gekennze ich net, daß
    c) das Ventil als Schieberventil (20; 20a; 248; 24Sa) und das bewegliche Ventilglied als Kolbenschieber (144; 144a; 250; 250a; ausgebildet ist,
    d) auf der den Vorratsbehälter (22; 22a; abgewandten Seite der den Kolbenschieber führenden Gehäusewand eine den Kolbenschieber dichtend umfassende flexible Dichtung (124; 124a; 252; 252a,)angeordnet ist,
    e) die vom Vorratsbehälter (22, 22a; abgewandte Öffnung (148; 148a; 266, 266a; der Bohrung in dem Kolbenschieber (144; 144a; 250; 250a; bei Verschiebung des Kolbenschiebers in die Schließstellung von der flexiblen Dichtung verschließbar ist.
  2. 2. Hauptzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Dichtung als Dichtscheibe (124; 124a; 252; 252a; ausgebildet ist, die das Schließorgan für ein nur in einer Richtung durchströmbares Ventil zwischen dem Vorratsbehälter (22; 22a; und dem Zylinderraum (28; 212) bildet.
  3. 3. Hauptzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschieber (144; 144a; exzentrisch zu der flexiblen Dichtscheibe (124; 124a; angeordnet ist.
  4. 4. Hauptzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschieber (248; 248a; zentrisch zu der flexiblen Dichtscheibe (252; 252a; angeordnet ist (F i g. 8).
  5. 5. Hauptzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am hauptzylinderseitigen Ende des Kolbenschiebers (144; 144a; das eine Ende (166) eines Winkelhebels (94) angreift, dessen anderes Ende (162) in den Zylinderraum (28; 212) hineinragt und der durch die Bewegung des Kolbens (24;30)schwenkbar ist.
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