DE2710607B2 - Vorrichtung zur Kompensation des dynamischen Fehlers bei der Grobdosierung in Dosierwaagen - Google Patents
Vorrichtung zur Kompensation des dynamischen Fehlers bei der Grobdosierung in DosierwaagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kompensation des dynamischen Fehlers bei der Grobdosierung
in Dosierwaagen.
Bei Dosierwaagen, die in zwei Stufen arbeiten, wird in einer ersten Stufe der Hauptteil der abzuwiegenden
Portion mit einem relativ starken Schüttstrom in den Behälter der Dosierwaage geschüttet. Diese Stufe kann
man als »Grobdosierung« oder »Vordosierung« bezeichnen. In der zweiten Stufe, die man als »Feindosierung«
bezeichnen kann, wird der Rest der Portion mit einem kleineren Schüttstrom als demjenigen der ersten
Stufe ausgeschüttet, bis die gewünschte Dosis erreicht ist.
Wegen des verhältnismäßig schwachen Schüttstromes bei der Feindosierung besteht ein Interesse daran,
daß die während der Grobdosierung ausgeschüttete Produktmenge so wenig wie möglich von dem
gewünschten Wert abweicht, da große Abweichungen eine ungünstige Verlängerung der Dauer der Feindosierung
mit sich bringen.
Wenn das Wiegeinstrument ein nahe beim Sollwert liegendes Gewicht anzeigt, wird durch den Fall der
letzten Produktteilchen momentan ein Gewicht vorgetäuscht, das größer ist als das tatsächlich vorhandene
Gewicht. Diese Mehranzeige beruht auf der kinetischen Energie der fallenden Teilchen. Es ergeben sich daraus
Abgleichfehler bei der Vordosierung. Man versucht, solche Fehler im allgemeinen durch eine Dämpfung der
Schwingungen des Wiegeinstrumentes zu vermindern. Eine solche Dämpfung hat den Nachteil, daß die
Reaktionszeit des Instrumentes vergrößert wird, was letztlich auch eine Reduzierung der Wiegepräzision mit
sich bringt.
Es ist auch bekannt (Reimpell-Krackau,
Handbuch des Waagenbaues, Band 2, 1960, Seiten 190—193, 223, 224), einen sogenannten Nachstromausgleich
vorzusehen. Zu diesem Zweck wird ein Teil des Schüttgutes vom allgemeinen Strom abgezweigt Die
abgezweigte Menge hat ein gewisses Gewicht, das als Reglergewicht ausgenutzt wird. Die Dämpfung der
Waage wird mit dieser Einrichtung nicht beeinflußt.
Durch die Erfindung soll eine Vorrichtung zur Kompensation des dynamischen Fehlers bei der
Grobdosierung in Dosierwaagen geschaffen werden, die es gestatten, die Wirkungen der kinetischen Energie
während des Stadiums der Grobdosierung des Wiegevorganges zu begrenzen.
Die zur Lösung dieser Aufgabe geschaffene erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch
einen schweren Körper, der durch ein flexibles, nicht dehnbares Element am Waagebalken oder einem
entsprechenden beweglichen Teil des Wiegeinstrumentes der Dosierwaage aufgehängt ist und der mit
geringem Spiel in einem vertikalen Gefäß gleiten kann, das mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, in der der Körper
nicht schwimmt, einen Durchlaß, der in dem Gefäß unter dem schweren Körper angeordnet ist und dem ein
Abschlußventil zugeordnet ist, das so betätigt wird, daß der genannte Durchlaß abgeschlossen wird, wenn sich
der schwere Körper in dem Gefäß nach unten zu bewegen versucht, sich hingegen öffnet, wenn der
schwere Körper aufzusteigen versucht, wobei der Durchlaß oberhalb des schweren Körpers so mit dem
Gefäß kommuniziert, daß der schwere Körper Aufwärtsbewegungen des Waagebalkens folgen kann,
jedoch die Abwärtsbewegungen des Waagebalkens, die schneller sind als die Abwärtsbewegungen des schweren
Körpers, mit einer Entlastung verbunden sind, die auf der Verlangsamung der Abwärtsbewegung des schweren
Körpers beruht.
Eine solche Vorrichtung hat den Vorteil, daß sie den Bewegungen des Waagebalkens ohne Verzögerung
folgt, um eine momentane Entlastung zu bewirken, die sich dann ergibt, wenn das flexible Element nicht mehr
gespannt ist und die aufhört, sobald sich dieses Element von neuem spannt.
In den Unteransprüchen ist eine Weiterbildung der Erfindung angegeben, die es gestattet, die Dämpfungswirkung dadurch aufzuheben, daß das Abschlußventil
wirkungslos gemacht wird. Damit kann die Vorrichtung für die nachfolgende Feindosierung so eingestellt
werden, daß bei beiden Bewegungsrichtungen des Waagebalkens eine gleiche, verhältnismäßig geringe
Dämpfungswirkung vorhanden ist, was für die Feindosierung von Vorteil ist.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In dieser
zeigt
F i g. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine Kompensierungsvorrichtung
gemäß der Erfindung, wobei sich ein elektromagnetisches Ventil im geschlossenen Zustand befindet und
F i g. 2 einen entsprechenden Querschnitt bei geöffnetem elektromagnetischem Ventil.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform hat die Kompensierungsvorrichtung ein Gefäß 1,
das einen Basisteil 2 aufweist, auf den unter Zwischenfügung einer Dichtung 3 ein Mantel 4 aufgeschoben ist.
Der Basisteil 2 ist nach oben durch eine zylindrische Wand 5 verlängert, die zusammen mit dem Mantel 4
einen ringförmigen Raum 6 abschließt. Der Mantel 4 endet mit einem Rand 7, auf den ein Deckel 8 aufgesetzt
ist, der einen zentralen vertikalen Kanal 9 aufweist.
Der Boden des Basisteiles ist von einer vertikalen zentralen Bohrung 10 durchbrochen, deren oberer Rand
mit der Wand 5 durch eine kegelstumpfförmige Fläche 111 verbunden ist, die sich nach oben erweitert. Diese
Bohrung ist in ihrem oberen Bereich normalerweise durch ein Kugelventil 12 abgeschlossen, wobei die
Ventilkugel einen größeren Durchmesser als die Bohrung hat und auf der Fläche 11 aufsitzt.
In ihrem mittleren Teil kommuniziert die Bohrung dauernd mit dem ringförmigen Raum 6 über radiale
Kanäle 13. Die Bohrung mündet unten in eine mittlere Kammer 14.
Diese Kammer enthält ein Elektroventil 15, das das
untere Ende der Bohrung 10 verschließen kann und ist in einem Magnetjoch 16 untergebracht, das dicht am
Basisteil 2 befestigt ist
Das elektromagnetische Ventil wird durch eine Feder
ίο 17 in der Schließstellung gehalten.
Um den Sitz 18 des elektromagnetischen Ventils sind am Boden der Basis 2 vertikale Kanäle 19 angeordnet,
die das Gefäß 1 dauernd mit der Kammer 14 verbinden. Im Gefäß 1 ist eine Kugel 20 enthalten, die mit
geringem Spiel innerhalb der zylindrischen Wand 7 gleiten kann und die mittels einer zentral angeordneten
Schraube 21 an einem flexiblen, jedoch nicht dehnbaren Faden 22 gehalten ist, der über die Bohrung 9 des
Deckels 8 austritt.
Der Faden 22 ist mittels einer Bleikugel 23 und einer Klemmschraube 24 an einer Klemme 25 befestigt, die
zur Befestigung an einem Waagebalken oder einem äquivalenten Organ eines nicht dargestellten Dosierapparates
bestimmt ist.
Das Gefäß 1 ist mit einer Flüssigkeit, wie z. B. Öl,
gefüllt, in der die Kugeln 12 und 20 nicht schwimmen. Die beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Jede Bewegung des Waagebalkens nach oben ist mit einem Anheben der Kugel 20 verbunden, was einen
Saugeffekt am Kugelventil 12 zur Folge hat. Die Ventilkugel 12 hebt sich dann an und ermöglicht es der
durch die Kugel 20 verdrängten Flüssigkeit in den ringförmigen Raum 6, die radialen Kanäle 13 und die
zentrale Bohrung 10 zu strömen. Die Kugel 20 wirkt auf den Waagebalken wie ein Tariergewicht, dessen Größe
gleich dem Unterschied zwischen dem Gewicht der Kugel 20 und dem hydrostatischen Auftrieb ist, dem die
Kugel im Gefäß 1 unterliegt.
Während sich die Kugel nach unten bewegt, sind zwei Fälle zu unterscheiden:
a) Das elektromagnetische Ventil 15 ist geschlossen (Stadium der Vordosierung, Fig. 1). Die die Bohrung 10
abschließende Ventilkugel 12 kann wegen der unter der Kugel 20 befindlichen Flüssigkeit nur langsam ausweichen,
d.h., die Bewegung der Kugel wird gedämpft. Wenn sich der Waagebalken schneller nach unten
bewegt als die Kugel 20, entspannt sich der flexible Faden 22, und der Waagebalken erfährt eine Entlastung
vom Tariergewicht, was die Wirkung der kinetischen Energie kompensiert.
b) Das elektromagnetische Ventil ist offen (Stadium des genauen Auswiegens, F i g. 2). Die unter der Kugel
20 befindliche Flüssigkeit kann durch die Kanäle 19 in die Kammer 14 gelangen und von da durch die Bohrung
10, die radialen Kanäle 13 und den ringförmigen Raum 6 aufsteigen. Die Kugel kann dann den Bewegungen des
Waagebalkens nach unten folgen, ohne daß eine wesentliche Dämpfung vorhanden ist. In diesem Fall
kommt das Tariergewicht zur Wirkung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Kompensation des dynamischen Fehlers bei der Grobdosierung in Dosierwaagen,
gekennzeichnet durch einen schweren Körper (20), der durch ein flexibles, nicht dehnbares
Element (22) am Waagebalken oder einem entsprechenden beweglichen Teil des Wiegeinstrumentes
der Dosierwaage aufgehängt ist und der mit geringem Spiel in einem vertikalen Gefäß (1) gleiten
kann, das mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, in der der Körper (20) nicht schwimmt, einen Durchlaß (10),
der in dem Gefäß (1) unter dem schweren Körper (20) angeordnet ist und dem ein Abschlußventil (12)
zugeordnet ist, das so betätigt wird, daß der genannte Durchlaß (10) abgeschlossen wird, wenn
sich der schwere Körper (20) in dem Gefäß (1) nach unten zu bewegen versucht, sich hingegen öffnet,
wenn der schwere Körper (20) aufzusteigen versucht, wobei der Durchlaß (10) oberhalb des
schweren Körpers so mit dem Gefäß (1) kommuniziert, daß der schwere Körper (20) Aufwärtsbewegungen
des Waagebalkens folgen kann, jedoch die Abwärtsbewegungen des Waagebalkens, die schneller
sind als die Abwärtsbewegungen des schweren Körpers (20), mit einer Entlastung verbunden sind,
die auf der Verlangsamung der Abwärtsbewegung des schweren Körpers (20) beruht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine absperrbare Umgehungspassage (19,14,
13, 6) für das Abschlußventil (12) oder eine Einrichtung zum Offenhalten des Abschlußventils
(12), um die Wirkung des Abschlußventils (12) zu unterbinden und so die Dämpfung der Abwärtsbewegungen
des schweren Körpers (20) zu unterdrükken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Absperrung der Umgehungspassage
(18,14,13) ein steuerbares Verschlußelement (15)
dient.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der schwere Körper
(20) eine Kugel und das Gefäß (1) ein Zylinder ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (11) des
Gefäßes (1) eine Bohrung (10) enthält, auf deren oberem Ende ein beweglicher Ventilkörper (12) des
Abschlußventils (12) aufliegt und deren unteres Ende mit dem steuerbaren Verschlußelement (15) abschließbar
ist, wobei die Bohrung (10) zwischen dem Abschlußventil (12) und dem Verschlußelement (15)
mit dem oberen Teil des Gefäßes (1) kommuniziert und wobei das Verschlußelement (15) in einer
Verschlußelement-Kammer (14) angeordnet ist, die mit dem Gefäß (1) oberhalb des Abschlußventils (12)
kommuniziert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (1) einen kegelstumpfförmigen
Boden (11) aufweist, der in die Bohrung (10) einmündet und auf dem der als Kugel ausgebildete
Ventilkörper (12) aufliegt, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der Bohrung (10),
wobei die Bohrung (10) mit dem oberen Bereich des Gefäßes (1) über radiale Kanäle (13) kommuniziert
und die Verschlußelement-Kammer (14) mit dem Boden (11) des Gefäßes (1) über Kanäle (19)
kommuniziert, die oberhalb des Sitzes der Ventilkugel (12) in das Gefäß (1) münden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (1) von einem ringförmigen
Raum (6) umgeben ist, in den die radialen Kanäle (13) münden und der mit dem oberen Bereich des
Gefäßes (1) kommuniziert
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das steuerbare Verschlußelement
(15) ein elektromagnetisches Ventil ist
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (1), die
Bohrung (10) und die Kammer (14) koaxial angeordnet sind.
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