DE2710398C2

DE2710398C2 - Vorrichtung zum periodischen Aufhalten in Schuppenstrom-Formation transportierter flacher Stückgüter

Info

Publication number: DE2710398C2
Application number: DE19772710398
Authority: DE
Inventors: Gustav 7590 Achern Kuckhermann
Original assignee: Wilhelmstal-Werke GmbH, 7590 Achern
Priority date: 1977-03-10
Filing date: 1977-03-10
Publication date: 1987-01-15
Also published as: DE2710398A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-PS 20 22 045) ist der Bremsschuh lediglich senkrecht zur Förderrichtung des Förderbandes bewegbar und entgegen der Förderrichtung, die Bremsstrecke sukzessive ausdehnend, verlängerbar. Zwischen den parallelen Strängen des Förderbandes sind als Gegendruckeinrichtungen wirkende ortsfeste Gleitschienen vorgesehen.
Es erweist sich als nachteilg bei dieser Konstruktion, daß zum Bilden eines Paketstapels ein sehr abruptes Bremsen der Schuppe erfolgt. Dies führt zu unerwünschten Stauerscheinungen und zur ungleichmäßigen Bildung von Stapeln. Ein solches Stauverhalten ist insbesondere problematisch bei flexiblen Stückgütern, beispielsweise bei Papiersäcken oder Papierschlauchabschnitten.
Die gleichen Nachteile weisen auch weitere ähnliche Vorrichtungen (DE-AS 21 12 353 und DE-OS 24 14 954) auf.
Das abrupte und komplette Anhalten der Schuppe hat den Nachteil, daß beim Wiederanlauf sich die einzelnen Schuppenlagen gegeneinander verschieben können, also ungleichmäßig geschuppt übereinander liegen. Mit den bekannten Vorrichtungen ist deshalb bei einer nachgeschalteteten Paketstation eine einwandfreie Paketbildung vergleichsweise schwierig.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß sie ein schonendes Abbremsen der Stückgüterschuppe sowie ein besonders gleichmäßiges Zusammenschieben ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils von Anspruch 1.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt ein besonders sanftes Abbremsen der Stückgüterschuppe und dadurch ein besonders gleichmäßiges Zusammenschieben der Stückgüter.
Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 - eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 - eine Draufsicht auf die Transportbahn und die zwischen den Strängen liegenden Gegendruckbänder.
Ein endlos umlaufendes Förderband 1 besitzt drei mit Abstand angeordnete Bandstränge, die über gleichachsige Umlenkrollen 2 geführt sind. Die Umlenkrollen 2 sitzen an einer gemeinsamen Antriebswelle 3, die über ein Getriebe 4 mit einem Motor 5 verbunden ist. Das jeweils wirksame obere Trum der Bandstränge des Förderbands 1 wird von einem Gleittisch 6 unterstützt.
Zwischen den Bandsträngen des Förderbands 1 befinden sich endlos umlaufende Gegendruckbänder 9. Unterhalb des jeweils oberen Trums des Gegendruckbandes 9 ist jeweils ein als Gleitschiene ausgebildetes Widerlager 11 vorgesehen. Jedes Gegendruckband 9 ist über zwei freilaufende Umlenkrollen 10 geführt. Das jeweils obere Trum jedes Gegendruckbands 9 gleitet im Betrieb auf der als Widerlager 11 ausgebildeten Gleitschiene.
Abweichend von der rein schematischen Darstellung in Fig. 1 soll die Oberfläche des oberen wirksamen Trums jedes Gegendruckbands 9 etwa in gleicher Höhe oder nur geringfügig unterhalb der Oberfläche des wirksamen oberen Trums jedes Bandstrangs des Förderbands 1 liegen. Die Widerlager 11 können demzufolge auch Bestandteile des Gleittischs 6 sein, der Durchbrechungen 12 für die Umlenkrollen 10 aufweist.
Die Gegendruckbänder 9 mit den Umlenkrollen 10 und den als Gleitschienen ausgebildeten Widerlagern 11 bilden gemeinsam mit 8 bezeichnete Gegendruckeinrichtungen.
Über jeder Gegendruckeinrichtung 8 befindet sich ein Bremsschuh 14 einer Bremseinrichtung. Die Bremsschuhe 14sind einzeln oder gemeinsam an zwei pneumatische Stellmotore 15 gekoppelt. Das obere Ende jedes Zylinders jedes Stellmotors 15 befindet sich an einem Gleitstück 16, das jeweils auf einem Führungsrohr 17 gleiten kann. Die Führungsrohre sind koaxial angeordnet und verlaufen etwa parallel zum oberen wirksamen Trum jedes Bandstrangs des Förderbands 1.
Brückengerüste 18, die aus Gründen der Übersichtlichkeit nur teilweise dargestellt sind, halten die Führungsrohre 17 und überspannen das Förderband 1.
An einem der Brückengerüste 18 ist auch für beide Bremsschuhe 14 gemeinsam oder für jeden Bremsschuh 14 gesondert ein pneumatisch betriebener Vorschubmotor 19 angelenkt, der zwei entgegengesetzt gerichtete Kolbenstangen aufweist. Je eine Kolbenstange verbindet ein Gleitstück 16 eines Bremsschuhs 14 mit dem Vorschubsmotor 19, so daß die zum gleichen Bremsschuh 14 gehörenden beiden Gleitstücke 16 miteinander gekoppelt sind.
Durch die Ausbildung der Vorschubmotore 19 und Stellmotore 15 auf pneumatischer Basis läßt sich der Bewegungsablauf besonders einfach steuern.
Zu Beginn der Bremsperiode werden durch die Vorschubmotoren 19 die Gleitstücke 16 in Richtung des Pfeils 22, also in Förderrichtung verschoben. Dabei werden die Bremsschuhe 14 von den Stellmotoren 15 in Richtung auf die Gegendruckeinrichtungen 8 auf die Stückgüter 21 abgesenkt.
In der Darstellung nach Fig. 1 ist anzunehmen, daß die in Förderrichtung gemäß Pfeil 22 beiden vorderen einzelnen Stückgüter 21 noch frei weitertransportiert werden, während der Bremsschuh 14 die nachfolgenden Einzelstücke zurückhält.
Es ist möglich, die Bremsschuhe 14 zu Beginn der Bremsperiode in Förderrichtung derart zu beschleunigen, daß sie annähernd Transportgeschwindigkeit aufweisen und zunächst nahezu ohne Kraftübertragung in Transportrichtung die Stückgüter berühren. Sobald dann die Stückgüter fest zwischen der Gegendruckeinrichtung 8 und den Bremsschuhen 14 eingeklemmt sind, kann durch geeignete Ansteuerung der Vorschubmotoren 19 die Vorschubbewegung der Bremsschuhe 14 verringert und schließlich zum Stillstand gebracht werden. Die Vorschubmotore 19 werden während der Bremsperiode vorzugsweise so angesteuert, daß die Bremsschuhe 14 schnell auf eine Vorschubbewegung mittlerer Geschwindigkeit beschleunigen, auf dieser mittleren Geschwindigkeit über den größten Teil des Vorschubwegs gehalten und am Ende des Vorschubwegs zum Stillstand gebracht werden.
Zu Beginn der Bremsperiode entsteht gleitende Reibung zwischen den Bremsschuhen 14 und den Stückgütern 21 in dem Maß, in dem die mittlere Geschwindigkeit der Vorschubbewegung der Bremsschuhe 14 geringer als die Transportgeschwindigkeit des Förderbands 1 ist. Da die Gegendruckbänder 9 frei umlaufen, werden sie ohne besonderen Kraftaufwand von den Stückgütern 21 mitgenommen.
Nach Beendigung der Bremsperiode werden die Stellmotoren 15 so angesteuert, daß sich die Bremsschuhe 14 wieder von den Stückgütern 21 abheben. Diese Stückgüter 21 können dann vom Förderband 1 übernommen und weitertransportiert werden. Während des freien Transports der Stückgüter 21 auf dem Förderband 1 bringen die Vorschubmotoren 19 die Bremsschuhe 14 durch Antrieb der Gleitstücke 16 wieder in ihre Ausgangslage zurück.
Die quer zur Transportrichtung wirkenden Stellmotoren 15 können so angesteuert werden, daß sich kurzfristig zwischen den Bremsschuhen 14 und der Gegendruckeinrichtung 8 ein sich nach hinten öffnendes Bremsmaul ergibt.

Claims

1. Vorrichtung zum periodischen Aufhalten in Schuppenstrom- Formation transportierter flacher Stückgüter, insbesondere Papierschlauchabschnitte, mit einem aus parallelen Strängen bestehenden Förderband und einem oberhalb des Förderbandes angeordneten, auf die Stückgüter absenkbaren, sich in Förderrichtung erstreckenden länglichen Bremsschuh sowie mit einer mit dem Bremsschuh zusammenwirkenden, zwischen den parallelen Strängen des Förderbandes und nahezu auf Höhe des Förderbands angeordneten Gegendruckeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsschuh (14) mittels einer Antriebseinrichtung (16, 17, 19) in und entgegen der Förderrichtung des Förderbandes (1) verfahrbar ist und als Gegendruckeinrichtung (8) ein durch ein Widerlager (11) abgestütztes oberes Trum eines freibeweglichen, d. h. nicht angetriebenen Gegendruckbandes (9) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung zum Verfahren der Bremsschuhe (14) pneumatisch betriebene Vorschubmotore (19) aufweist.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsschuh (14) durch jeweils einen vorne und hinten am Bremsschuh (14) befestigten Stellmotor (15) auf die Stückgüter (21) absenkbar ist.