DE2710107A1 - Arzneimittel zur aufloesung von harnsteinen im menschlichen koerper - Google Patents
Arzneimittel zur aufloesung von harnsteinen im menschlichen koerperInfo
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/185—Acids; Anhydrides, halides or salts thereof, e.g. sulfur acids, imidic, hydrazonic or hydroximic acids
- A61K31/19—Carboxylic acids, e.g. valproic acid
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Description
- wArsneimittel zur Auflösung von Harnsteinen
- im menschlichen Körper' Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel zur Auflösung von Harnsteinen im menschlichen Körper. Bei Harnsteinen handelt es sich im wesentlichen um Calzium-Oxalatsteine, sodann um Harnsäuresteine und schließlich auch um Phosphatsteine, in reiner Form oder in Mischform, wobei allerdings die Calzium-Oxalatsteine anteilsmäßig Uberwiegen.
- Die Lösung von reinen Harnsäuresteinen bereitet keine besonderen Schwierigkeiten. Beispielsweise werden solche Steine durch Binnehmen der sogenannten Eisenberg-Lösung, also einer Kalium-Natrium-Citrat-Lösung, die den pH-Wert des Harns auf etwa 6,5 bis 6,7 verschiebt, in einigen Monaten gelöst.
- Im Gegensatz zu den vorgenannten Harnsäuresteinen lassen sich die Calzium-Oxalatsteine schwer lösen und ihre Löslichkeit ist auch kaum vom pH-Wert abhängig, Jedenfalls nicht im Bereich von 4,8 bis 7,0, der für eine Therapie allein in Betracht käme.
- Es ist zwar bekanntgeworden, daß die Löslichkeit von Calzium-Oxalateteinen in Magnesiumsalzlösungen erhöht ist. Eine merkliche Anlösung erfolgt aber erst bei so hohen Magnesiumkonzentrationen, die im menschlichen Körper nicht herstellbar bzw.
- dem Patienten nicht zumutbar sind.
- Sofern es sich bei den Harnsteinen um Mischsteine aus Harnsäure und aus Calzium-Oxalat handelt, ist die eingangs erwähnte Einnahme einer Citrat-Lösung zur Anhebung des pH-Wertes zwar für die Lösung des Harnsäureanteiles günstig, für die Lösung des Calzium-Oxalatanteiles Jedoch ausgesprochen ungünstig: durch di Zugabe von Citraten ergibt sich nämlich, besonders im pH-Bereic von 6,5 bis 7,0, eine Erhöhung des scheinbaren Löslichkeitsproduktes des Calzium-Oxalats. Im neutralen bis alkalischen Darmmilieu sowie im DUnndarm bilden die Citrate nämlich mit dem dort ausgefällten Calzium-Oxelat, das aus dem Calzium und der Oxalsäure der Nahrung stammt, lösliche Komplexsalze durch die Darmwanhindurchtreten und damit den Calziumgehalt und den Oxalatgehalt des Harns erhöhen. Dielurkömmlichen Mittel zur Anhebung des pH-Wertes des Harns zur Auflösung von Harnsäuresteinen enthalten sämtlich Citrate, die den vorgenannten nachteiligen Effekt zur Folge haben.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Arzneimittel zur Auflösung von Harnsteinen im menschlichen Körper zu schaffen, das eine Auflösung von Calzium-Oxalatsteinen gleichzeitig mit 'der Auflösung von Harnsäuresteinen bewirkt.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Arzneimittel einen Gehalt an Alkalisalzen einer verstoffwechselbaren organischen Säure aufweist, die mit Calzium-Ionen keine oder wesentlich stärker dissoziierte, dh. Calziumionen weniger fest bindende wasserlösliche Komplexverbindungen bildet, als Zitronensäure.
- Das Arzneimittel soll also, im Gegensatz zu den bekannten Arzneimitteln zur Lösung von Harnsäuresteinen, eine Zitronensäure oder deren Salze und auch keine solchen organischen Säuren oder deren Salze enthalten, die die Löslichkeit von Calzium-Oxalat durch Komplexbildung ähnlich stark steigern wie Zitrate. Bei Einnehme eines solchen Arzneimittels wird der pH-Wert durch die genannten Alkalisalze angehoben, ohne daß das im Zwölffingerdarm und im DUnndarm ausgefällte Calzium-Oxalat merklich gelöst wird.
- Gleichzeitig wird der pH-Wert im Harn auf einen Wert von 6,5 bis 6,8 angehoben und das scheinbare Löslichkeitsprodukt des Calziumoxalats durch vermehrte Bildung von Zitraten im Harn erueblich vergrößert.
- Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß als Säure zur Bildung der Alkalisalze eine Hydroxycarbonsäure oder eine Carbonsäure verwendet wird.
- Ii ersteren Falle sind inbesondere Apfelsäure, Milchsäure, Weinsäure und Brenztraubensäure gut geeignet, während im zweiten Falle Essigsäure empfohlen wird.
- Dio Alkali salze der vorstehend empfohlenen Säuren bewirken eine Erhöhung der Ausscheidung der im Körper als Stoffwechselprodukte gebildeten Citrate und gleichzeitig eine Erhöhung des pH-Wertes des Harns.
- Besonders vorteilhaft sind hier die Alkalisalze der Weinsäure, die überraschenderweise eine Herabsetzung des Oxalatsgehaltes des Harns bis unter die analytische Nachweisgrenze bewirken.
- Vorzugsweise wird vorgeschlagen, das Arzneimittel in eine Braustablette einzubringen, die außerdem noch ein beim Auflösen in Wasser Kohlendioxid bildendes Substanzgemisch enthält. Die Einbringung von Arzneimitteln in Brausetabletten ist an sich bekannt und hat hier insbesondere den Vorteil, den Geschmack zu verbessern und die therapeutisch erwünschte Einnahme großer Flüssigkeitsmengen zu erleichtern.
- Insbesondere wird dazu vorgeschlagen, daß das Substanzgemisch ein Alkalihydrogencarbonat und eine Säure aus der Gruppe der verstoffwechselbaren organischen HydroxyearbonsWuren und Carbonsäuren enthält.
- Außerdem wird vorgeschlagen, der Brausetablette mit dem Arzneimittel einen Gehalt an einem hochaktiven Erdalkalioxid zuzugeben, das einen in der Tablette vorhandenen oder auftretenden Wassergehalt durch Bildung eines Festkörpers abfängt. Dadurch wird die Lagerfähigkeit der Brausetabletten verbessert, die sonst bei Zutritt von Wasserdampf oder auch bei Abspaltung von Wasser aus den in der Tablette enthaltenen Substanzen selbst einer Kohlendioxidbildung und damit einem baldigen Zerfall ausgesetzt wäre.
- Vorsugsweise wird ein Erdalkalioxid in feiner Verteilung, mit einer spezifischen Oberfläche von mindestens 6 m2/g verwendet.
- Vorzugsweise enthält die Brausetablette als hochaktives Erdalkalioxid eine geringe Menge Magnesiumoxid mit einer spezifischen Oberfläche von 10 m2/g.
- Beispiel Eine erfindungegemäße Brausetablette mit dem Arzneimittel wurde wie folgt zusammengesetzt: 32,4 Gew.-% Natriumacetat 32,4 Gew.-% Kaliumtartrat 15,4 Gew.-% Kaliumhydrogencarbonat 4,0 Gew.-% Natriumhydrogencarbonat 13,8 Gew.-% Weinsäure 2,0 Gew.-% Magnesiumoxid mit einer spezifischen Oberfläche von 10 m2/g Von diesen Tabletten mit einem Gewicht von 3 g wurden täglich drei Strick verabreicht und in größeren Mengen Wasser, nämlich Jeweils 0,5 bis 1 Liter, gelöst eingenommen.
- Der pH-Wert des Harns wurde dadurch auf 6,5 bis 6,8 angehoben und das scheinbare Löslichkeitsprodukt des Cal Oalzium-Oxalats im Harn um etwa den Faktor 10 vergrößert. Die Behandlungszeit hängt von der Größe und Jeweiligen Zusammensetzung der Harnsteine ab und kann deshalb nicht allgemein verbindlich sngegeben werden.
Claims (12)
- PatentansrUche 3. Arzneimittel zur Auflösung von Harnsteinen im menschlichen Körper, g e k o n fl z e 1 c h n e t d u r c h einen Gehalt an Alkalisalzen einer verstoffwechselbaren organischen Säure, die mit Calzium-Ionen keine oder wesentlich stärker dissoziierte, d.h. Calzium-Ionen weniger fest bindende wasserlösliche Komplexverbindungen bildet, als Zitronensäure.
- 2. Arzneimittel nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß als Säure eine Hydroxycarbonsäure verwendet wird.
- 3. Arzneimittel nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß als Säure eine Carbonsäure verwendet wird.
- 4. Arzneimittel nach Anspruch 2, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß als Säure Apfelsäure verwendet wird.
- 5. Arzneimittel nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als Säure Milchsäure verwendet wird.
- 6. Arzneimittel nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß als Säure Weinsäure verwendet wird.
- 7. Arzneimittel nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als Säure Brenztraubensäure verwendet wird.
- 8. Arzneimittel nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e ic h n e t , daß als Säure Essigsäure verwendet wird.
- 9. Brausetablette, enthaltend das Arzneimittel nach Anspruch 1 bis 8 sowie ein beim Auflösen in Wasser Kohlendioxid bildendes Substanzgemisch, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Substanzgemisch ein Alkalihydrogencarbonat und eine Säure aus der Gruppe der verstoffwechselbaren organischen Hydroxyearbonsäuren und Carbonsäuren enthält.
- 10. Brausetablette nach Anspruch 9, g e k e n n z e i c h -n e t d u r c h einen Gehalt an einem hochaktiven Erdalkalioxid, das einen in der Tablette vorhandenen bzw. auftretenden Wassergehalt durch Bildung eines Festkörpers (Erdalkalihydroxids) abfängt.
- 11. Brausetablette nach Anspruch 10, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Erdalkalioxid eine spezifische Oberfläche von mindestens 6 m2 /g aufweist.
- 12. Brausetablette nach Anspruch 11, g e k e n n z e i c h -n e t d u r c h einen Gehalt an 32,4 Gew.-* Natriumacetat 32,4 Gew.-% galiumtartrat 15,4 Gew.-% Kaliumhydrogencarbonat 4,0 Gew.-% Natriumhydrogencarbonat 13,8 Gew.-% Weinsäure 2,0 Gew.-* Magnesiumoxid mit einer spezifischen Oberfläche von 10 m2/g.
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DE19772710107 DE2710107A1 (de) | 1977-03-08 | 1977-03-08 | Arzneimittel zur aufloesung von harnsteinen im menschlichen koerper |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2710107A1 true DE2710107A1 (de) | 1978-09-14 |
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DE19772710107 Withdrawn DE2710107A1 (de) | 1977-03-08 | 1977-03-08 | Arzneimittel zur aufloesung von harnsteinen im menschlichen koerper |
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DE (1) | DE2710107A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1993013658A1 (en) * | 1992-01-06 | 1993-07-22 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Tablet formulation with internal desiccant |
-
1977
- 1977-03-08 DE DE19772710107 patent/DE2710107A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1993013658A1 (en) * | 1992-01-06 | 1993-07-22 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Tablet formulation with internal desiccant |
TR28073A (tr) * | 1992-01-06 | 1995-12-12 | Du Pont | Dahili kurutucuya sahip tablet formülasyonu. |
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