DE2709727B2 - Einrichtung zum Auswechseln von Gießrohren an Gießgefäßen beim Stranggießen - Google Patents
Einrichtung zum Auswechseln von Gießrohren an Gießgefäßen beim StranggießenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Abwechseln
von Gießrohren an einem Gießgefäil> mit verschließbarem Bodenausguß beim Stranggießen,
wobei ein in ein Durchlaufgefäß hineinragendes, vertikales Gießrohr eine Führung aufweist die diesem
Gießrohr eine Bewegungsbahn aus einer etwa horizontalen Einbringposition in die vertikale Gießposition
zuordnet
Beim Stranggießen werden zum Schutz des Gießstrahles gegen Oxydation sowohl zwischen Gießpfanne
und Zwischengefäß als auch zwischen dem Zwischengefäß
und Kokille rohrförmige Schutzvorrichtungen verwendet, die den Gießstrahl auf seiner ganzen Länge
oder auf einer Teillänge umschließen und nachfolgend als Gießrohre bezeichnet werden. Solche aus feuerfestem
Material hergestellte Gießrohre sind, speziell bei lange dauernden Güßen, einem Verschleiß unterworfen.
Vorzugsweise bei Stahlstranggießanlagen besteht; deshalb das Bedürfnis, solche Gießrohre während des
Gießbetriebes auswechselbar zu gestalten. Ein Entfernen und Wiederanbringen von Gießrohren kann
beispielsweise aber auch zur Durchführung von Brennarbeiten mit einer Sauerstofflanze am Bodenausguß
des Gießgefäßes erwünscht sein.
Es ist eine Einrichtung zum Auswechseln von Gießrohren am Gießgefäß in Form eines ZwischEinbehälters
einer Stranggießanlage bekannt, bei der ein bis unter den Badspiegel eines Durchlaufgefäßes in der Art
einer Kokille reichendes Gießrohr mit einem verschließbaren Bodenausguß zusammenwirkt Dieses
Gießrohr ist entlang einer Bahn zwischen einer Einbringstation und der Gießstation verschwenkbar.
Während dieser Verschwenkung verbleibt die Längsachse des Gießrohres in seiner horizontalen Einbringposition.
Durch ein weiteres Verschwenken um eine mit
ίο der Führung verbundene Verschwenkachse kann das
Gießrohr in der Gießstation oberhalb der Kokille aus seiner horizontalen Lage in eine vertikale Gießposition
gebracht und anschließend konzentrisch zum Bodenausguß am Zwischengefäß befestigt werden. Die vorgese-■>
hene Verschwenkung um die Verschwenkachse benötigt entsprechend dem Verschwenkkreis des auslaufseitigen
Gießrohrendes freien Raum innerhalb der Kokille. Bei Brammenbreiten von 1,2 m und größer ist in der
Regel für das genannte Verschwenken innerhalb der Kokille genügend Platz vorhanden. Bei kleineren
Brammen-, Vorblock- oder Knüppelquerschnitten ist der Emführüngsquerscuniit !dein und das Gießrohr muß
deshalb oberhalb der Kokille in die vertikale Lage geschwenkt und anschließend in den Kokillenhohlraum
bzw. in den Badspiegel eingetaucht werden. Das Heben und Absenken ist aber speziell bei Zwischengefäßen mit
mehreren Ausgüßen, wie sie bei Mehrstranganlagen verwendet werde« von Nachteil Beim Anheben des
Zwischengefäßes zum Auswechseln eines Gießrohres
jo wird der Stranggießprozeß bei allen vom Zwischengefäß
mit Stahl versorgten Strängen gestört Diese Störung ist beim Gießen mit Gießpulverschlacke aus
metallurgischen Gründen besonders nachteilig.
Es ist weiter eine Einrichtung bekannt welche zum
Es ist weiter eine Einrichtung bekannt welche zum
Vi Schutz gegen Oxydation eines Gießstrahles zwischen
einem Gießgefäß in Gestalt einer Gießpfanne und einem Durchlaufgefäß in der Art eines Zwischengefäßes
ein Gießrohr anwendet Dieses Gießrohr ist über eine am Zwischei gefäß angebrachte Hebeleinrichtung in
w seiner Höhe α erstellbar, um einen dichten Anschluß mit
der Gießpfanne sicherzustellen. Die Einrichtung ist für ein Entferner des Gießrohres aus dem Zwischengefäß
und für einen Gießrohrwechsel nicht vorgesehen.
ι > Wechseleinrichtung für ein Gießrohr zu schaffen, die ein
Ein- und Ausbringen von Gießrohren in kleine Einführungsquerschnitte von Durchlaufgefäßen ermöglicht,
ohne dabei das Gießgefäß während des Einbringens heben und senken zu müssen.
w Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht daß
Führungen für unterschiedliche Bewegungsbahnen für das ein- und auslaufseitige Gießrohrende angeordnet
cind und daß für das einlaufseitige Gießrohrende eine
etwa horizontale und für das auslaufseitige Gießrohren-
">■· de eine innet halb des Durchlaufgefäßes etwa vertikale
Bewegungsbahn vorgesehen ist
Mit einer solchen Einrichtung ist es möglich, Gießrohre an mit Schmelze gefüllten Gießgefäßen
während des Gießbetriebes ohne Anheben des Gefäßes
wi auch bei kleinen EinführUrtgsquerschnitten von Durchlaufgefäßen
auszuwechseln oder temporär für Brennarbeiten an der Bodenausgußdüse wegzuschieben. Es
genügt dabei, wenn der Einführungsquerschnitt beispielsweise
etwa 10 cm größer als der äußere Quer-
·>. schnitt des verwendeten Gießrohres ist. Ein Gießrohr
von beispielsweise 60 mm 0 kann somit schon bei einem Knüppelquerschnitt von 160 mm φ ohne
Anheben des Zwischengefäßes ausgewechselt werden.
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei Gießrohren zwischen einer Gießpfanne und dem
Zwischengefäß kann auf einen Einbau von kostspieligen Hubvorrichtungen bei Gießpfannentragvorrichtungen
verzichtet werden.
Um ein Oxydieren des aus dem Gießgefäß austretenden Stahlstrahles zu verhindern, kann ein nach dem
Einbringen des Gießrohres vorhandener Abstand zwischen dem Gießgefäß und dem einlaufseitigen Ende
des Gießrohr „s durch ein Schutzgasschleier geschützt to werden. Bei entsprechdem Abstand ist die Bodenausgußdüse
jederzeit beschränkt zugänglich. Ein Beobachten des Gießstrahles und bei Bedarf ein Brennen mit der
Sauerstofflanze wird dadurch ermöglicht Auf einen solchen Schutzgasschieier kann gemäß einem zusätzlichen
Merkmal verzichtet werden, wenn eine Hubvorrichtung das Gießrohr in vettikaler Gießposition in
Richtung zum Gießgefäß hin bewegt Es ist dabei möglich eine Dichtung zwischen dem Gießrohr und dem
Boden des Gießgefäßes einzubauen.
Die Gießrohrwechselzeit kann verkürzt werden,
wenn ein Teil der Ausbringzeit des verschlissenen Gießrohres und ein Teil der Einbringzeil des neuen
Gießrohres gleichzeitig abläuft Um dies zu erreichen empfiehlt die Erfindung, zusätzlich zur Führung zum
Einbringen des Gießrohres eine zweite etwa symmetrische Führung zum Ausbringen des Gießrohres aus der
Gießposition anzuordnen. Es können mit dieser Vorrichtung Wechselzeiten von 30 Sekunden und
weniger erreicht werden.
Bei Al-beruhigten Stählen kann sich Aluminiumoxyd innerhalb der Bodenausgußdüse und im Gießrohr
ansetzen. Solche Ansätze können das Ablösen des gebrauchten Rohres an der Nahtstelle zwischen dem
Gießrohr und der Ausgußdüse beim Gießrohrwechsel erschweren oder verhindern. Um dieses Ablösen zu
gewährleisten, kann, nach einer Ausführungsform der Erfindung, der Durchmesser der Einlauföffnung des
Gießrohres größer als der auslaufseitige Durchmesser der Bodenausgußdüse des Gießgefäßes gewählt wer- -in
den. Der Lnirchflußquerschnitt des Gießrohres an der
Nahtstelle bleibt durch diese Maßnahme frei von Aluminiumoxydansätzen.
Als Beispiel zur Erreichung der definierten Bewegungsbahn für das Gießrohr empfiehlt die Erfindung,
dasselbe mit einem Gießrohrhalter zu versehen und an diesem auf zwei Seiten zwei Führungszapfen anzubringen,
die mit den am Gießgefäß verbundenen Führungen zusammenwirken.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der so
Erfindung dargestellt Es zeigt
F i g. I in schematicher Darstellung die Bewegungsbahnen eines verbrauchten und eines neuen Gießrohres
während dem Wechsel,
Fig.2 ein weiteres Beispiel mit einer anderen
Bewegungsbahn,
F i g. 3 eine Seitenansicht eines anderen Ausführungsbeispieles und
Fig.4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV der
F i g. 3. bo
In F i g. 1 ist für eine Vorblock-Anlage mit 1 ein Zwischengefäß mit einem Bodenausguß 2 dargestellt.
Mittels eines Schiebers 3 ist dieser Bodenausguß 2 verschließbar. Ein Gießrohr 6 ragt in eine wassergekühlte
Kokille 5 hinein. In der Kokille 5 befindet sich ein t»
Stahlstrang mit einer Strangschale 8 und flüssigem Kern 9. IO und 11 stellen Bewegungsbahnen des Gießrohres 6
dar, die mittels Führungen, wie sie F i g. 3 und 4 zeigen, bestimmt sind. Die horizontal Bewegungsbahn 10 ist
dem einlaufseitigen Gießrohrende 13 und die Bewegungsbahn
11 dem auslaufseitigen Gießrohrende 14 zugeordnet. Die Bewegungsbahn U verläuft im
Hohlraum 15 der Kokille 5 bogenförmig, wobei der Bogen vorwiegend eine vertikale Komponente aufweist
Strichpunktiert ist mit 6' das Gießrohr 6 während des Auswechselvorgangs dargestellt Es bewegt sich entlang
von Bewegungsbahnen 10' und 11' die ebenfalls mittels Führungen, wie sie F i g. 3 und 4 zeigen, bestimmt sind.
Weitere strichpunktiert dargestellte Gießrohre 6" und 6'" zeigen den Bewegungsverlauf des neuen Ersatzgießrohres.
Aus einer etwa horizontalen Einbringposition, in welcher das auslaufseitige Gießrohrende 14 zum
Bodenausguß hin gerichtet ist, wird das Gießrohr 6" entlang der Bewegungsbahn 11 bis in die Position des
Gießrohres 6'" verbracht Sobald das Gießrohr 6' am Kreuzungspunkt 17 der Bahnen 11, U' vorbei ist, kann
das Gießrohr 6'" in die vertikale Gießposition gebracht werden. Wenn es erwünscht ist, fciiin das Gießrohr 6'
auch entlang der Bewegungsbahnen 10,1! ausgefahren
und anschließend das neue Gießrohr 6" auf den gleichen Bewegungsbahnen eingefahren werden. Der Zeitbedarf
zum Auswechseln ist dabei etwas langer.
Zwischen der Ausgußöffnung des Schiebers 3 und dem Gießrohr 6 bildet sich ein Abstand 18. Der
Gießstrahl kann entlang dieses in seiner Größe wählbaren Abstandes mittels einem Gasschleier vor
Oxydation geschützt werden. An Steiie eines Edel- oder
eines reduzierenden Gases kann auch gasförmiger oder flüssiger Stickstoff verwendet werden.
In Fig.2 verläuft eine Bewegungsbahn 21 für das
auslaufseitige Gießrohrende 14 in seiner gesammten Länge genau vertikal und eine Bewegungsbahn 20 für
das einlaufseitige Gießrohrende 13 genau horizontal. 22 stellt ein Durchlaufgefäß dar.
In den Fig.3 und 4 ist mit 31 eine Gießpfanne mit
ihrem Bodenausguß 32 dargestellt Ein konzentrisch zum Bodenausguß 32 angeordnetes Gießrohr 36 ist in
einem lichten Einführungsquerschnitt 35 eines Deckels 3i eines Zwischengefäßes 34 einer Brammenanlage
eingetaucht Am Boden der Pfanne 31 sind beidseitig des Gießrohres 36 Flansche 37 befestigt, in weichen
Führungen 38,39 vorhanden sind. An einem Gießrohrhalter
40 sind auf 2 gegenüberliegenden Seiten an einem Tragflansch 41 je zwei Führungszapfen 42, 43
angeordnet Die eine Führung 38 wirkt mit den oberen Führungszapfen 42 zusammen und bestimmt dabei die
etwa horizontale Bewegungsbahn des einlaufseitigen Gießrohrendes 13 und die andere Führung 39 wirkt mit
den unteren Führungszapfen 43 zusammen und definiert die etwa vertikale Bahn des auslaufseitigen Gießrohrendes
14. In F i g. 4 ist strichpunktiert ein Gießrohr 36'
entlang des Einführweges dargestellt, wobei durch die Lage des Gießrchrhalters zum Gießrohrschwerpunkt
bedingt der Führungszapfen 42' sich an der Führung 38 und der Führungszapfen 43' sich an der Führung 39
anstellt. Zusätzlich zu den Führungen 38, 39 zu>n
Einbringen des Gießrohres 36 ist eine zweite etwa symmetrische Führung 38', 39' zum Ausbringen des
Gießrolires 36 aus der Gießposition vorhanden.
Der Gießrohrhalter 40 mit den Führuvigszapfen 42,43
kann tiefer, beispielsweise etwa im Schwerpunkt des Gießrohres 36 oder auslaufseitig des Schwerpunktes
angebracht werden. Die Ausbildung der Führungen 38, 39 ist der Lage des Gießrohrhalters 40 in Bezug auf den
Schwerpunkt anzupassen. Es ist nicht notwendig, die
oberhalb dem Dufchlaufgefäß angeordneten Führungen
38, 39 am Gießgefäß zu befestigen. Sie können beispielsweise auch am Maschinengerüst, an einem
Pfannen- oder Zwischengefäßwagen angebracht werden.
Damit das Gießrohr 36 am Ausguß 32 dichtend angeschlagen werden kann ist der Gießrohrhalter 40
mit einer Hubvorrichtung für das Gießrohr 36 in Richtung zur Gießpfanne 31 hin versehen. Die
Hubvorrichtung besteht aus einem konzentrisch zum Gießrohrhalter 40 entlang einer Schraubenlinie 45
bewegbaren Ring 46. Bei Bedarf kann zwischen das Gießrohr 36 und den Bodenausguß 32 eine Dichtung
eingelegt werden.
Mittels einem Stopfen 50 kann vor dem Beginn des Gießrohrwechsels der Stahlzufluß unterbrochen bzw.
nach Beendigung wieder geöffnet werden.
Der Durchmesser 5t der Einlauföffnung des Gießroh res 36 ist größer als der auslaufseitige Durchmesser de;
Bodenausgußes 32. Dem Bodenausguß 32 kann speziel bei Verwendung von Schiebern zusatzlich ein kurzes
trichterförmiges Ansatzstück zum Formen eines geschlossenen Gießstrahles verwendet werden. Auf dei
Einlaufseite ist bei einem solchen Ansatzstück dei Durchmesser der Bohrung größer als die auslaufseitige
Schieberbohrung und der Durchmesser der Bohrung aul
ίο der Auslaufseite des Ansatzstückes kleiner als die
Einlauföffnung des Gießrohres 36 gewählt. Um den ir das Durchlaufgefäß eintauchenden Teil des Gießrohre;
schlank zu halten können ist es vorteilhaft das Gießrohr 36 auf der Einlaufseite trichterförmig zu gestalten.
'■> Die Einrichtung ist sowohl für Knüppel- und
Vorblock- als auch für Brammenanlagen mit jeglichem Querschnitt vorteilhaft.
nierzu ι man zxicnnungen
Claims (5)
1. Einrichtung zum Auswechseln von Gjeßrohren an einem Gießgefäß mit verschließbarem Bodenausguß
beim Stranggießen wobei ein in ein Durchlaufgefäß hineinragendes, vertikales Gießrohr eine
Führung aufweist, die diesem Gießrohr eine Bewegungbahn aus einer etwa horizontalen
Einbringposition in die vertikale Gießposition zuordnet dadurch gekennzeichnet,, daß
Führungen (38,39) für unterschiedliche Bewegungsbahnen (10, 11 bzw. 20, 21) für das ein- und
auslaufseitige Gießrohrende (13,14) angeordnet sind und daß für das einlaufseitige Gießrohrende (13)
eine etwa horizontale und für das auslaufseitige Gießrohrende (14) eine innerhalb des Durchlaufgefäßes
(5, 22,34) etwa vertikale Bewegungsbahn (11,
21) vorgesehen ist
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Hubvorrichtung das Gießrohr (6, 36) in radikaler Gießposition in Richtung zum
GießgefäS (1,31) bewegt
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß zusätzlich zur Führung (38,39)
zum Einbringen des Gießrohres (6,36) eine zweite symmetrische Führung (38'r 39') zum Ausbringen des
Gießrohres (6,36) aus der Gießposition angeordnet ist
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß der Durchmesser (51)
der Einlauföffnung des Gießrohres (36) größer als der auslaufc^itige Durchmesser der Bodenausgußdüse
(32) des Gießgefäßes (t,3i> ist
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,daß »"•.einem Gießrohrhalter
(40) auf zwei Seiten zwei Fütirungszapfen (42,43)
angebracht sind, die mit den am Gieß gefäß verbundenen Führungen (38,39) zusammenwirken.
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