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Vorrichtung zur Belüftung von Stallungen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Belüftung von
Stallungen, die Viehstände mit einem Spaltenboden aufweisen, mit einer Frischluftzufuhrleitung
und einer Luftabsaugleitung.
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Bei den bisher bekannten Vorrichtungen zur Belüftung von Stauungen
sind die Austrittsöffnungen für die Frischluft und die Eintrittsöffnungen für die
verbrauchte Luft jeweils unter der Stallungsdecke angeordnet.
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Der Yrischluftdurchsatz in Stallungen muß der DIN-Vorschrift 18910
genügen. Außerdem ist eine ausreichende Versorgung der Tiere mit Frischluft auch
deshalb wünschenswert, weil davon das Zuchtergebnis wesentlich beeinflußt wird.
Bei den bekannten Vorrichtungen sind jedoch der Frischluftversorgung der Tiere Grenzen
gesetzt. Zum einen führt dabei ein zu großer Durchsatz an Frischluft zu Zugerscheinungen,
zum anderen wird dadurch bei niedrigen Außentemperaturen Warme aus den Stallungen
in einem wirtschaftlich nicht vertretbaren Ausmaß abgeführt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, die eine nahezu zugfreie und mit geringen Betriebskosten
verbundene Frischluftversorgung der Tiere in den Stallungen sicherstellt.
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Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Maßnahmen erreicht.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den restlichen
Ansprüchen gekennzeichnet.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelangt die aus den Austrittsöffnungen
austretende Frischluft mit verbrauchter Luft nahezu unvermischt zu den Atmungsorganen
der in den Stallungen befindlichen Tiere. Zusätzlich wird die Konzentration an verbrauchter
Luft, also insbesondere an Atemluft sowie an aus dem Stallungsboden aufsteigenden
Gasen, gering gehalten, weil die verbrauchte Luft abgesaugt wird, bevor sie in den
eigentlichen Stallungsraum gelangen kann.
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Dadurch wird das Zuchtergebnis wesentlich verbessert. So wurde bei
Rindern eine Erhöhung der Tageszuwachsrate von 5 bis 10 % festgestellt, gegenüber
der Tageszuwachsrate von Rindern, die in Stallungen mit herkömmlichen Be lüftungsvorrichtungen
untergebracht sind.
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Gleichzeitig kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Durchsatz
der zuzuführenden Frischluft gering gehalten werden, wodurch Zugerscheinungen vermieden
und ein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet wird.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die erfindungsgemäße
Vorrichtung zusammen mit einer herkömmlichen
Belüftungsvorrichtung
zu verwenden. Die herkömmliche zusätzliche Vorrichtung dient dabei vor allem zur
Wärmeabfühuung aus den Stallungen, das heißt sie braucht nur bei erhöhten Außentemperaturen
in Betrieb genommen zu werden.
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Nachstehend ist die Erfindung an Rand der beigefügten Zeichnung beispielsweise
beschrieben. Darin zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Stallung mit der
erfindungsgemäßen Belüftungsvorrichtung; Fig. 2 einen Querschnitt durch den Futtergang
einer Stallung gemäß Fig. 1 im vergrößerten Maßstab; Fig. 3 einen Querschnitt durch
einen Viehstand einer Stallung gemäß Fig. 1 im vergrößerten Maßstab; Fig. 4 eine
Draufsicht auf den Spaltenboden eines Viehstands gemäß Fig. 3; Fig. 5 eine perspektivische
Ansicht eines Teils eines mit Eintrittsöffnungen versehenen Hohlbalkens nach der
Erfindung; und Fig. 6 schematisch eine Anlage zur Vorwärmung der Frischluft durch
die verbrauchte Luft bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Gemäß Fig. 1 sind in einer Stallung mit einem Dach beliebiger Form,
vorzugsweise mit waagrechter Decke 1, und mit senkrechten Seitenwänden beiderseits
eises Futterganges 2
Viehstände 3 angeordnet, unterhalb denen sich
jeweils eine Güllegrube 4 erstreckt.
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Die Güllegruben 4 sind durch einen Spaltenboden 5 abgedeckt, durch
den die Exkremente der Tiere in die zugehörige Güllegrube fallen und der, wie insbesondere
aus Fig. 4 ersichtlich, aus mehreren Abschnitten 5', 51, 5"' ... besteht, die jeweils
auf die senkrechten Wände der zugehörigen Güllegrube 4 aufgelegt sind, und zwar
im seitlichen Abstand voneinander.
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Unter dem Futtergang 2 und entlang desselben ist eine als Kanal mit
senkrechtem Querschnittsprofil ausgebildete Frischluftzufuhrleitung 6 vorgesehen.
Von der Leitung 6 führen Öffnungen 7 in eine Rinne 8, die parallel zur Leitung 6
im Futtergang 2 und entlang demselben verläuft. Die Rinne 8 ist mit einem Gitterrost
9 abgedeckt.
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Auf diese Weise strömt die Frischluft in unmittelbarer Nähe der Atmungsorgane
der in den Viehständen 3 untergebrachten Tiere aus dem Boden des Futtergangs 2 aus,
wie durch die Pfeile 10 in Fig. 1 veranschaulicht.
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Zum Absaugen der verbrauchten Luft ist zwischen den einzelnen Abschnitten
5', 5", 5"' ... des Spaltenbodens 5 jeweils ein Hohlbalken 11 angeordnet, der mehrere
Bohrungen 12 an der Unterseite aufweist, die als Eintrittsöffnungen für die verbrauchte
Luft dienen. Jeder Hohlbalken 11 ist auf der dem Futtergang 2 abgewandten Stirnseite
verschlossen und an der dem Futtergang 2 zugewandten Stirnseite mit einer Offnung
versehen, die in eine Luftabsaugleitung 13 mündet, die unterhalb des Bodens der
Viehstände 3 beiderseits des Futtergangs 2 zwischen der jeweiligen Güllegrube 4
und dem Futtergang 2 angeordnet ist. Von der
Luftabsaugleitung 13
wird die verbrauchte Luft über einen Ventilator abgesaugt und ins Freie geblasen.
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Um die Menge der abzusaugenden Luft einstellen zu können, können
in die Bohrungen 12 des Hohlbalkens 11 beispielsweise aus Kunststoff bestehende
Stöpsel eingedrückt werden.
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Statt der Hohlbalken 11 oder zusätzlich zu den Hohlbalken 11 können
für die abzusaugende Luft auch in der Leitung 13 Eintrittsöffnungen 14 vorgesehen
sein, die unmittelbar in die jeweilige Güllegrube 4 münden, und/oder leitungen 15,
die unterhalb des Spaltenbodens 5 an der Rückseite der Viehstände 3 verlaufen und
gleichfalls Offnungen zur jeweiligen Güllegrube 4 hin aufweisen. Die Öffnungen in
den Leitungen 13 und 15 können dabei als Schlitze ausgebildet oder mit Lüftungsgitternversehen
sein.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß die zugeführte Luft den Atmungsorganender
Tiere in den Viehständen 3 auf Grund des kurzen Weges zwischen den Tieren und der
Rinne 8 nicht nur nicht wesentlich mit verbrauchter Luft vermischt werden kann,
sondern daß gleichzeitig die Konzentration an verbrauchter Luft in der Stallung
dadurch niedrig gehalten wird, daß sie nach ihrer Entstehung wegen des geringen
Abstands zwischen dem jeweiligen Tier und den Bohrungen 12 an der Unterseite des
Hohlbalkens 11 bzw. den Eintrittsöffnungen in die leitungen 13 und 15 sofort abgesaugt
wird.
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Außerdem wird verhindert, daß aus der Güllegrube 4 aufsteigende Gase
in den zugehörigen Viehstand 3 gelangen, wodurch die jeweilige Stallung weitgehend
geruchsfrei gehalten bleibt.
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Vorzugsweise wird die zugeführte Frischluft durch die verbrauchte
Luft vorgewärmt. Gemäß Fig. 6 ist die Frischluftzufuhrleitung 6 dazu eingangsseitig
an ein Gebläse 16 mit vorgeschalteter Heizeinrichtung 17 angeschlossen, die Luftabsaugleitungen
13 bzw. 15 ausgangsseitig an ein Gebläse 18. Dem Gebläse 18 ist ein Wärmeaustauscber
19 zur Vorwärmung der Frischluft durch die verbrauchte Luft nachgeschaltet, welcher
zwei voneinander getrennte Paare von Eingängen 20, 21 und Ausgängen 22, 23 aufweist.
Ein Paar von Ein- und Ausgängen 20, 22 ist mit dem Ausgang des Gebläses 18 bzw.
der freien Atmosphäre verbunden, und ein Paar von Ein- und Ausgängen 21, 23 ist
mit der freien Atmosphäre bzw. dem Eingang der Heizeinrichtung 17 verbunden.
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Die beiden den Wärmeaustausch 19 durchfließenden Ströme von verbrauchter
Luft bzw. von Frischluft sind voneinander getrennt und können sich nicht vermischen.
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Zusätzlich kommuniziert die Heizeinrichtung 17 eingangsseitig mit
der freien Atmosphäre, und zwar über eine Durchsatzsteuereinrichtung 24. Eine zweite
Durchsatzsteuereinrichtung 25 ist in der Verbindungsleitung 26 zwischen dem Ausgang
23 des Wärmeaustauschers 19 und dem Eingang der Heizeinrichtung 17 vorgesehen. Mit
Hilfe der beiden Durchsatzsteuereinrichtungen 24 und 25 läßt sich das Mischungsverhältnis
von vorgewärmter Frischluft und nicht vorgewärmter Frischluft, womit die Heizeinrichtung
17 beaufschlagt wird, einstellen.
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Während der Jahreszeit, in der keine animalische Wärme abzuführen
ist, stellt die geschilderte, erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung allein die
notwendige Versorgung mit Frischluft nach der DIN-Norm 18910 sicher.
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Bei erhöhter Außentemperatur, also insbesondere im Sommer, wird eine
gegenüber der Außentemperatur um etwa 30 C niedrigere Lufttemperatur in der Stallung
angestrebt.
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Zu diesem Zweck ist in der Stallung eine weitere Frischluftzufuhrleitung
26 und eine weitere Luftabsaugleitung 27 mit jeweils mehreren in Längsrichtung im
Abstand voneinander angeordneten Austritts- bzw. Eintrittsöffnungen vorgesehen.
Die Frischluftzufuhrleitung 26 und die Luftabsaugleitung 27 sind unmittelbar unterhalb
der Stallungsdecke 1 angeordnet, und zwar auf den einander gegenüberliegenden Längsseiten
der Stallung. Bei kleineren Stallungen kann die Austrittsöffnung für die Frischluftzufuhr
auch an einer Stirnseite der Stallung und die Eintrittsöffnung für die abzusaugende
Luft in der Mitte der Stallung vorgesehen sein.
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Auf Grund der Thermik sammelt sich die erwärmte Luft in der Stallung
unterhalb der Decke 1 an. Diese bei hohen Außentemperaturen besonders hoch erwärmte
Luft wird durch die über die Leitung 26 zugeführte Frischluft mitgenommen und über
die Leitung 27 abgesaugt, wobei die Luftführung derart erfolgt, daß die Tiere in
den Viehständen unbehelligt bleiben, wie durch die Pfeile 28 in Fig. 1 veranschaulicht.
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