DE2706849C2 - Verfahren zum Herstellen von konisch angesenkten Durchgangslöchern sowie Preßwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Description

— das Vcrloch mit einem kleineren Durchmesser als der Solldurchmesser des fertigen Loches gestanzt wird, und

— das Material in das Vorloch und bis über die gegenüberliegende Außenfläche des Werkstücks hinaus verdrängt wird,

— wobei der Durchmesser des Vorloches im Verhältnis zum Solldurchmesser des fertigen Loches so bestimmt ist, daß beim Nachschneiden des Loches auf den Solldurchmesser das gesamte über die Oberfläche des Werkstücks hinaus verdrängte Material ausgeschnitten wird.

2. Preßwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer konischen Arbeitsfläche mit der Ansenkung entsprechendem Durchmesser und Steigungswinkel, dadurch gekennzeichnet, daß die konische Arbeitsfläche (9) durch um den Umfang konzentrisch verlaufende Schultern (14) gebildet ist.

3. Preßwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schultern (14) in Form einer ununterbrochenen Spirale um die konische Arbeitsfläche (9) verlaufen.

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von konisch angesenkten Durchgangslöchern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Preßwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.

Aus der DD-PS 1 10 188 ist ein Verfahren zum Herstellen von ein- oder beidseitig senkgeprägten und geschabten Flächen, insbesondere Passungsflächen, bekannt, bei dem die Arbeitsgänge des Vorlochens, Senkprägens, Schabens und Ausschneidens in einer Schrittfolge ablaufen. Dabei wird das Loch mit einem größeren Durchmesser als dem Durchmesser der Fertigbohrung vorgelocht. Das durch den Preßstempel verdrängte Material wird radial nach innen in das Vorloch eingepreßt, worauf dann das Vorloch auf das Fertigmaß ausgeschnitten wird. Ein entsprechendes Verfahren ist auch aus dem DE-GM 19 47 868 bekannt. Bei diesen bekannten Verfahren ist das fertige Loch von plastisch verformten! Material umgeben, das durch die plastische Verformung eine Gefügeveränderung erfahren hat, insbesondere wenn es sich um ein sehr hartes Ausgangsmaterial, beispielsweise Blech aus rostfreiem Stahl, handelt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß bei der Herstellung eines angesenkten Loches möglichst weitgehend das ursprüngliche Materialgefüge erhalten bleibt.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Im Gegensatz zum Vorlochen mit größerem Durchmesser als dem Durchmesser des fertigen Loches wird erfindungsgemäf mit einem kleineren Durchmesser vorgelocht, wobei das verdrängte Material nicht radial, sondern in Achsrichtung des Loches über die Unterseite des plattenförmigen Materials hinaus verdrängt wird. Auf diese Weise kann praktisch der gesamte stark plastisch verformte Materialanteil entfernt werden, so daß das fertige Loch von Material mit ursprünglichem Gefüge umgeben ist. Dadurch, daß das Material um das Vorloch nicht radial, sondern in Achsrichtung verdrängt wird, kann auch eine Längenänderung eines bandförmigen Ausgangsmaterials vermieden werden, das mit mehreren angesenkten Durchgangslöchern versehen werden muß. Bei der Serienfertigung von plattenförmigen Bauteilen aus einem Bandmaterial können die in den einzelnen Platten anzubringenden Durchgangslöcher bei radialer Verdrängung des Materials zu einer Längenänderung führen.

Ein Preßwerkzeug zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und seine vorteilhafte Ausgestaltung ist in den Ansprüchen 2 und 3 angegeben. Aus den DE-PS 7 11 907 und 7 41 584 ist es zwar bekannt, zum Pressen von einendig geschlossenen Hohlkörpern aus einem in eine Matrize eingelegten Block, dessen Werkstoff am Preßstempel hochsteigt, den Matrizenboden mit stufenförmigen Ausdrehungen zu versehen, jedoch kann hieraus nicht entnommen werden, daß durch die Ausgestaltung des Preßwerkzeugs nach den Ansprüchen 2 und 3 ein axialer Materialfluß in einem Bohrloch erzielbar ist, das kleiner ist als der Durchmesser des Preßstempels.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 ein Stahlblech für ein Scharnier mit mehreren angesenkten Löchern;

F i g. 2 bis 4 die einzelnen Schritte bei der Herstellung der angesenkten Durchgangslöcher;

F i g. 5 einen Stempel für den Ansenkvorgang;

Fig.6 eine Draufsicht auf ein Bandmaterial zur Herstellung von Scharnierflügeln mit angesenkten Löchern, und

Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie VII-VII von Fig. 6.

F i g. 1 zeigt eine Platte 1 für die Herstellung eines Scharnierflügels aus rostfreiem Stahl mit mehreren auf einer Seite angesenkten Durchgangslöchern 2. Bei herkömmlichen Verfahren wird durch radiale Verdrängung des Materials der Abstand nebeneinander liegender Löcher vergrößert und es wird auch die Länge der Platte von einem Rand 3 zum gegenüberliegenden Rand 4 vergrößert. Bei einer Serienfertigung aus einem bandförmigen Material 17 (F i g. 6) ergeben sich dadurch Schwierigkeiten bei der Zuführung zu einer Bearbeitungseinheit wie sie F i g. 7 zeigt.

Um eine Längenänderung zu vermeiden, wird unter Verwendung eines Stempels 7 (F i g. 2) ein Vorloch 6 in die Platte 1 gestanzt, dessen Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser des fertigen Loches 16. Dann wird mittels eines Preßwerkzeugs 8 mit konischer Arbeitsfläche 9 das Material vom oberen Randbereich 11 des Vorlochs 6 axial in dieses hinein und über die gegenüberliegende Außenfläche 13 der Platte hinaus verdrängt, wobei eine konische Ansenkung 10 und ein vorstehender Zapfen 12a gebildet wird (Fig. 3). Auf

diese Weise kann sogar ein sehr hartes Ausgangsmaterial wie Blech aus rostfreiem Stahl auf einfache Weise mit einem angesenkten Loch 2 versehen werden.

Die konische Arbeitsfläche 9 des Preßwerkzeugs 8 kann gemäß Fig. 5 mit ringförmigen Schultern 14 versehen sein. Der obere Randbereich 11 des Vorlochs 6 wird durch die Schultern 14 nach unten gedrückt. Der Randbereich 11 wird, verglichen mit einer glatten konischen Arbeitsfläche, gleichmäßiger ins Innere des Vorlochs 6 gedrückt. Die Schultern 14 können spiralförmig ausgebildet sein. Die Breite W sowie die Höhe H der Schultern 14 werden durch den Winkel eines Kreiskegels gebildet wobei die Breite und die Höhe bei einem Winkel von 45" gleich sind. Die Abmessung der Schultern 14 kann, bedingt durch die Qualität des zu bearbeitenden Ausgangsmaterials, verändert werden und wird bei Verwendung von Blech aus rostfreiem Stahl auf etwa 0,05 bis 0,3 mm ausgelegt.

Nich Fi g. 4 wird durch einen Stempel 15 das fertige Loch 16 ausgestanzt, das konzentrisch zum Vorloch 6 Jiegt Durch den Stanzvorgang wird der aus dem Vorloch weggedrückte Teil 12 entfernt.

F i g. 6 und 7 erläutern ein Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Scharnierplatten 1 aus einem bandförmigen Ausgangsmaterial 17, das einer einen Stempelhalter 30 und Stempel 40 aufweisenden Preßvorrichtung schrittweise zugeführt wird.

Als erstes wird ein Schlitz 18 zusammen mit Vorlöchern 6 an der Bearbeitungsstelle A mit Hilfe von Stanzstempeln 19 bzw. 7 gestanzt An der Bearbeitungsstelle B wird das bandförmige Ausgangsmaterial 17 durch Einsetzen eines Führungsstifts 23 in den Schlitz 18 an der richtigen Stelle gehalten. Gleichzeitig werden an den Vorlöchern 6 Ansenkungen 10 hergestellt.

An der Stelle C wird kein Preßvorgang ausgeführt. An der Bearbeitungsstelle D wird durch den Stempel 15 der Teil 12 gestanzt. Gleichzeitig wird zur Beendigung des Vorgangs das Ausgangsmaterial 17 an beiden Seiten 5 von einem Abkantstempel 20 abgeschnitten. Das fertig bearbeitete Loch 16 kommt zur Bearbeitungsstelle £. Danach wird ein Führungsstift 24 in das fertig bearbeitete Loch 16 eingesetzt. Die Stirnfläche der Platte 1 stößt an einen Anschlag 22 an der Bearbeitungsstelle F, in der die Platte von einem Abscherstempel 21 abgeschnitten wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von konisch angesenkten Durchgangslöchern in einem spanlos verformbaren platten- oder bandförmigen Material, durch Stanzen eines Vorloches, Ausbilden der Ansenkung an einem Rand des Loches durch Materialverdrängung aus diesem Randteil und anschließendes Nachschneiden des Loches mit einem axial bewegten Werkzeug, dadurch gekennzeichnet, daß