DE19730907C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils

Info

Publication number
DE19730907C2
DE19730907C2 DE19730907A DE19730907A DE19730907C2 DE 19730907 C2 DE19730907 C2 DE 19730907C2 DE 19730907 A DE19730907 A DE 19730907A DE 19730907 A DE19730907 A DE 19730907A DE 19730907 C2 DE19730907 C2 DE 19730907C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sheet metal
hole
metal part
chamfer
die
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19730907A
Other languages
English (en)
Other versions
DE19730907A1 (de
Inventor
Stephan Woldmann
Uwe Jost
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mercedes Benz Group AG
Original Assignee
DaimlerChrysler AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DaimlerChrysler AG filed Critical DaimlerChrysler AG
Priority to DE19730907A priority Critical patent/DE19730907C2/de
Publication of DE19730907A1 publication Critical patent/DE19730907A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19730907C2 publication Critical patent/DE19730907C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21DWORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21D28/00Shaping by press-cutting; Perforating
    • B21D28/24Perforating, i.e. punching holes
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21KMAKING FORGED OR PRESSED METAL PRODUCTS, e.g. HORSE-SHOES, RIVETS, BOLTS OR WHEELS
    • B21K23/00Making other articles

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase ver­ sehenen Blechteils gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 hinsichtlich des Verfahrens und gemäß dem Oberbegriff des Pa­ tentanspruches 6 hinsichtlich der Vorrichtung.
Ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine gattungsgemäße Vorrich­ tung ist aus der DE 27 06 849 A1 bekannt. Dort wird aus einem Blechteil aus Bandmaterial ein Scharnier gefertigt, wobei in einer aus dem Bandmaterial geschnittenen Rohlingstafel mehrere Löcher mit Ansenkungen erzeugt werden. Hierzu wird zuerst in die Tafel ein Loch mit einem entsprechenden Stempel gestanzt, wonach durch Eindrücken eines mit einer konischen Stirnseite versehenen Prägestempels in das Blechteil koaxial zum gestanz­ ten Loch die Ansenkung ausgebildet wird. Das in axialer Rich­ tung beim Eindrücken in das Loch verdichtete Material verengt den Lochdurchmesser, wodurch ein Nachschneiden, bzw. ein Nach­ stanzen des Loches nachträglich ausgeführt werden muß, um zu­ mindest den ursprünglichen Lochdurchmesser wieder zu erhalten. Hiernach wird die nachgelochte Blechtafel an ihrer Umfangskon­ tur in gewünschter Weise zur Endform des Scharnieres geschnit­ ten, wobei nur noch wenig Blechmaterial die außen liegenden Lö­ cher umgibt. Die beschriebene Vorgehensweise der Herstellung eines gelochten Blechteils ist dann nicht mehr möglich, wenn a priori wenig Blechmaterial um das vorläufig erzeugte Loch vor­ handen ist, wodurch die Materialverdrängung, die sich beim Prä­ gen durch derartige Prägestempel auch in radialer Richtung er­ gibt, formverziehende Auswirkungen auf die Außenkante bzw. die Außenkontur des Blechteils hat. Hierdurch verlieren die Blech­ teile ihre Maßhaltigkeit. Durch einen nachträglichen Beschnitt der Außenkontur wird dann zwar kompensierend die angestrebte Maßhaltigkeit in aufwendiger Weise erreicht, jedoch resultiert gleichfalls daraus ein Einfall des Loches, wodurch dessen Maß­ haltigkeit verloren geht. Diese Maßhaltigkeit ist insbesondere dann notwendig, wenn in dem Loch ein Fügeteil wie beispielswei­ se eine Buchse aufgenommen werden soll.
In der DE 31 16 765 C2 Fig. 3 wird ein vorläufiges Loch ge­ stanzt und danach eine "zylindrische Fase" angeprägt, wobei beim Anprägen der Fase aufgrund der Anordnung der Werkzeugteile 7 und 14 das Blechmaterial zwangsweise radial zur Seite ge­ drängt wird. Dieser Materialfluß kann der Pfeilanordnung in einfacher Weise entnommen werden. Hieraus resultieren die auf­ gezeigten Probleme (Spalte 5, Zeilen 51-56), wobei die Materi­ alverdrängung bei einem Senkloch ohne weiteres auf die sich aus Fig. 3 ergebende übertragen werden kann. Dort sollen andere Stanzarbeiten erst nach dem Prägevorgang erfolgen, um Beein­ flussungen durch die Verdrängungsvorgänge zu vermeiden. Diese zeigen jedoch Wirkung auf die Endform der Außenkontur des Blechteils in Gestalt von Verwölbungen oder Verzügen, wenn das Loch im randnahen Bereich des Blechteils angeordnet und somit in radialer Richtung nur noch wenig "Fleisch" bis zum Rand vor­ handen ist. Die Bearbeitung des Blechteils zur Gestaltung des Endmaßes der Außenkontur des Blechteils erfolgt bereits vor dem Prägen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine gattungsgemäße Vorrichtung dahingehend wei­ terzuentwickeln, daß in einfacher Weise ein Blechteil herge­ stellt werden kann, das sowohl hochpräzise ausgebildete, mit wenig Blechmaterial umgebene Löcher als auch gleichzeitig eine maßhaltige Außenkontur aufweist.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patent­ anspruches 1 hinsichtlich des Verfahrens und durch die Merkmale des Patentanspruches 6 hinsichtlich der Vorrichtung gelöst.
Aufgrund der Einprägung einer Fase mit über deren gesamten Um­ fang hinweg vertikal zum Blechteil verlaufenden Mantellinien wird lediglich axial zur Prägerichtung Material des Blechteiles verdrängt. Eine Verdrängung in radialer Richtung vom Loch aus gesehen entfällt, so daß dahingehend keine Verzüge der schon vorher gefertigten maßhaltigen Endform der Außenkontur des Blechteiles trotz der geringen Breite zwischen Lochrand und Au­ ßenkontur und des dadurch dazwischen nur in geringem Maße vor­ handenen Blechmaterials entstehen können. Das verdrängte Mate­ rial wird in das Loch hineingedrängt, wodurch dessen Durchmes­ ser sich zumindest stellenweise verringert und dessen Kontur sich dabei willkürlich verändert. Um ein maßhaltiges Loch zu schaffen, muß demnach ein nachträglicher Feinstanzvorgang er­ folgen. Hierbei kann ein Loch mit gleichem oder etwas größerem Durchmesser als dem des vorläufig erzeugten Loches mit sehr ho­ her Qualität der Wandungsoberfläche gebildet werden ohne daß dies Auswirkungen auf die Außenkontur des Blechteils hätte. So­ mit wird insgesamt mit nur geringem Aufwand die Herstellung ei­ nes in seinen Abmessungen hochpräzisen gelochten Blechteils er­ möglicht. Beim Erzeugen des vorläufigen Loches ist es aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht wichtig, dieses beson­ ders maßhaltig zu gestalten, so daß ein Stanzstempel mit weni­ ger hoher Schneidgüte eingesetzt werden kann. Dies sowie insge­ samt die verfahrensökonomische Abfolge mit nur vier Arbeits­ schritten beim Herstellen eines maßhaltigen Blechteils, nämlich der Fertigung der Außenkontur des Blechteils, der Erzeugung ei­ nes vorläufigen Loches, der Einprägung einer Fase und der Fein­ stanzung eines Loches an der Stelle des vorläufigen Loches hält die Fertigungskosten niedrig.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran­ sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles nachfolgend näher erläutert; dabei zeigen:
Fig. 1 in einer Draufsicht ein als Scharnierhebel nach dem er­ findungsgemäßen Verfahren ausgebildetes Blechteil,
Fig. 2 das Blechteil aus Fig. 1 in einem Zusammenbau in einem Querschnitt,
Fig. 3a, b nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der Prozeß­ schritt der Erzeugung eines vorläufigen Loches in einem Quer­ schnitt,
Fig. 4a, b nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der Prozeß­ schritt der Einprägung einer zylindrischen Fase in einem Quer­ schnitt,
Fig. 5a, b gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren der Prozeß­ schritt des Nachstanzens des vorläufig erzeugten Loches nach der Einprägung in einem Querschnitt, und
Fig. 6 gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren der Prozeßschritt des Nachstanzens des vorläufig erzeugten Loches nach der Ein­ prägung zweier Fasen in einem Querschnitt.
In Fig. 1 ist ein fertigbearbeitetes Blechteil 1 dargestellt, das länglich ausgebildet ist und als Scharnierhebel, beispiels­ weise für Hauben- oder Türscharniere einer Kraftfahrzeugkaros­ serie oder als Lenker oder Strebe an Verdeckteilen eines Kraft­ fahrzeuges dient. Das Blechteil 1 weist an seinen beiden Enden 2 und 3 jeweils ein augenartiges Loch 4 auf, das an seinem Lochrand 5 eine konzentrisch zum Loch 4 ausgebildete zylindri­ sche Fase 6 besitzt und von wenig Blechmaterial umgeben ist. Die Lochwandung 7 weist die Passgüte DH9 auf. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, besitzt das Blechteil 1 an seiner Oberseite 8 und an seiner Unterseite 9 im Lochbereich jeweils eine zylindrische Fase 6 bzw. 33. In das Loch 4 ist eine Buchse 10 eingepaßt, die beiderends umgebördelt ist und mit den Bördelschenkeln 11, 12 an der Unterseite 9 bzw. der Oberseite 8 des Blechteils 1 fest an­ liegen. Aufgrund der Fase 6 erhält die Bördelkante 13 der Buch­ se 10 einen größeren Radius, so daß dort eine direkte Anlage am Blechteil 1 vermieden wird, die zu einem Versagen des Buchsen­ materials beim Umbördeln aufgrund der Kerbwirkung führen kann. Die Eindrücktiefe der Fase 6 liegt im Bereich von etwa 1 mm.
In Fig. 3-5 werden die einzelnen Arbeitsstufen zur Herstellung eines Loches 4 mit einer Fase 6 einseitig in einem Blechteil 1 aufgezeigt. Nach Ausbildung der Endform und des Endmaßes der Außenkontur 36 des Blechteils 1 wird dieses zwischen einem Oberwerkzeug 14 und einer unten liegenden Lochmatrize 15 einge­ spannt, wobei das Oberwerkzeug 14 eine Führungsbohrung 16 be­ sitzt, die mit dem Loch 17 der Lochmatrize 15 fluchtet und in der ein Stanzstempel 18 verschiebbar geführt ist (Fig. 3a). Be­ aufschlagt nun der Stempel 18 das Blechteil 1, stanzt dieser gemäß Fig. 3b aus dem Blechteil 1 einen Lochbutzen 19 heraus, der von der Lochmatrize 15 aufgenommen wird, und taucht in das Loch 17 der Lochmatrize 15 mit geringem Spiel hinein. Denkbar ist, daß das Loch 17 der Lochmatrize 15 sich nach außen hin er­ weitert, so daß der Lochbutzen 19 aus dem Werkzeug herausfallen kann, wodurch der Entsorgungsschritt des Lochbutzens 19 aus der Lochmatrize 15 eingespart werden kann. Die Lochbreite des Lo­ ches 17 der Lochmatrize 15 ist im Anlagebereich am Blechteil 1 gleich der der Führungsbohrung 16. Mit erfolgtem Stanzvorgang ist ein vorläufiges Loch 20 im Blechteil 1 hergestellt. Dieses erfordert an seiner Wandung noch nicht die gewünschte oben er­ wähnte Paßgenauigkeit.
Daraufhin wird das Oberwerkzeug 14 gewechselt, wobei das neue Oberwerkzeug 21 eine Führungsbohrung 22 mit einem darin geführ­ ten Prägestempel 23 aufweist. Zum Prägen wird eine neue Matrize 24 verwandt, die im Bereich der Führungsbohrung 22 des Ober­ werkzeuges 21 eben ausgebildet ist. Das vorgelochte Blechteil 1 ist zwischen dem Oberwerkzeug 21 und der Matrize 24 derart ein­ gespannt angeordnet, daß die Führungsbohrung 22 sich unmittel­ bar und koaxial an das vorläufige Loch 20 des Blechteils 1 an­ schließt (Fig. 4a), wobei die Führungsbohrung 22 bezüglich des Durchmessers des vorläufigen Loches 20 um etwa die Breite der zu erzeugenden zylindrischen Fase 6 erweitert ist. Beim Einprä­ gen der Fase 6 nach Fig. 4b durch axiales Eindringen des Endes 37 des Prägestempels 23 in das Material des Blechteils 1 wird aufgrund der sich über den gesamten Umfang hinweg geradlinig erstreckenden Mantellinien des in das Blechteil 1 eindringenden Endes 37 des Prägestempels 23 das verdrängte Material allein zum Loch 20 hin verschoben, so daß sich dessen Durchmesser ver­ kleinert und die Kontur seiner Wandung unregelmäßig verändert.
Nach dem Erzeugen der Fase 6 wird gemäß Fig. 5a wiederum das Oberwerkzeug 21 gewechselt, wobei das nun verwandte Oberwerk­ zeug 25 eine Führungsbohrung 26 mit einem darin geführten Fein­ stanzstempel 27 aufweist. Der Durchmesser und die Kontur des Stempels 27 entsprechen exakt dem später erzeugten Präzisions­ loch, wobei der Querschnitt der Führungsbohrung 26 kleiner ist als der des angefasten Bereiches des Blechteils 1. Die Füh­ rungsbohrung 26 ist desweiteren koaxial zu diesem Bereich an­ geordnet. Auch die Matrize 24 wird gewechselt, wobei die nun verwandte Lochmatrize 28 ein Loch 29 mit gleichem Durchmesser wie die Führungsbohrung 26 besitzt, das zu dieser in der Ein­ spannung des vorgelochten und geprägten Blechteils 1 fluchtend angeordnet ist. Beim Feinstanzen des Blechteils 1 wird ein ringförmiger Butzen 30 herausgeschnitten, der in das Loch 29 der Lochmatrize 28 hineingedrückt wird (Fig. 5b). Der Stempel 27 taucht hierbei in das Loch 29 ein. Entsprechend der Entsor­ gung des Lochbutzens 19 kann auch hier der Butzen 30 aus dem Werkzeug austreten. Beim Feinstanzen wird ein Loch 31 mit dem gewünschten hohen Paßmaß erzeugt, wobei es denkbar ist, daß bei jeweils geeigneter Anordnung von Stanzstempel 27, Matrize 28 und Blechteil 1 zueinander zum einen nur das in das vorläufige Loch 20 beim Einprägen verdrängte Blechmaterial oder zum ande­ ren noch darüber hinaus unter Erweiterung des Lochdurchmessers des vorgelochten, jedoch noch nicht mit einer Fase 6 versehenen Blechteils 1 weiteres Lochwandungsmaterial gleichmäßig umlau­ fend konturgerecht weggeschnitten wird. Das Oberwerkzeug 25 weist unterseitig einen nach unten abragenden zylindrischen Ringbund 32 auf, der die Führungsbohrung 26 unmittelbar umgibt und mit dem die Fase 6 beim Feinstanzen oberseitig abgestützt wird.
Um die Werkzeugkosten und den Wechselaufwand der Oberwerkzeuge und der Matrizen zu verringern, ist es denkbar, daß die ver­ schiedenen Verfahrensschritte anstatt mit mehreren Oberwerkzeu­ gen und Matrizen mit einem einzigen Oberwerkzeug und einer ein­ zigen Matrize durchgeführt werden, wobei diese mehrere unter­ schiedliche voneinander beabstandete Bohrungen bzw. Löcher auf­ weisen, die in verfahrensökonomischer Weise entsprechend dem Produktionsablauf sequentiell hintereinander angeordnet sind und jeweils den vorgenannten Bohrungen bzw. Löchern der einzel­ nen Oberwerkzeuge und Matrizen entsprechen. Dazu wird lediglich zwischen den Verfahrensschritten die Relativanordnung von Ober­ werkzeug und Matrize durch Verschieben geeignet zueinander ver­ ändert. Hierbei ist darauf zu achten, daß bei Einstückigkeit des Oberwerkzeuges der Ringbund 32 zumindest zur Erzeugung des vorläufigen Loches 20 außerhalb des Blechteilbereichs liegt.
Alternativ ist auch denkbar, den den Ringbund 32 beinhaltenden Bereich des Oberwerkzeuges als rohrförmigen verschieblichen Einsatz auszubilden, der beim Erzeugen des vorläufigen Loches 20 und beim Anprägen der Fase 6 in die Ebene der Anlagefläche des Oberwerkzeuges an der Oberseite 8 des Blechteils 1 zurück­ gezogen ist und der zur Ausführung des Feinstanzens nach der Neupositionierung des Oberwerkzeuges zur Matrize um das Maß der Fasentiefe vorgeschoben wird. Es ist weiterhin auch denkbar, daß die Fase 6 schon durch den Ringbund 32 eingeprägt wird, welcher für den anschließenden Feinstanzvorgang in Prägelage verbleibt. Dies erspart einen Anordnungschritt des Oberwerkzeu­ ges zur Matrize und führt zu einer Vereinfachung des Werkzeu­ ges, da kein separater Prägestempel und eine entsprechende zu­ geordnete Führungsbohrung im Blechteil 1 erforderlich ist. Im Falle einer Einstückigkeit des Ringbundes 32 mit dem Oberwerk­ zeug wird dieses als ganzes zur Anprägung der Fase 6 auf das Blechteil 1 geführt, welches von der Matrize unterseitig abge­ stützt wird. Hierbei ist eine gesonderte Einspannung des Blech­ teils 1 notwendig. Im Falle des genannten rohrförmigen Einsat­ zes wird die Einspannung des Blechteils 1 unter Entfall einer gesonderten Einspannung allein durch das Oberwerkzeug und die Matrize gebildet. Zur Anprägung der Fase 6 wird dabei nur der Einsatz in das Blechteil 1 am Lochrand 5 um das gewünschte Maß der Fasentiefe eingepreßt.
In einer Weiterführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach Erzeugung der ersten Fase 6 an der Oberseite 8 des Blech­ teils 1 und der anschließenden Ausbildung des Präzisionsloches 31 durch Feinstanzen eine zweite Fase 33 nach Fig. 6 an der Un­ terseite 9 des Blechteils 1 am dortigen Lochrand 38 mittels ei­ nes zweiten mit entsprechend dem ersten Prägestempel 23 gleich­ gestaltetem Ende ausgebildeten Prägestempel angeprägt. Ersatz­ weise kann, wie in Fig. 6 gezeigt, die Anprägung der Fase 33 auch durch einen an der Matrize 35 angeordneten zum Blechteil 1 nach oben abstehenden Ringbundes 34 erfolgen, welcher in glei­ cher Weise wie der Ringbund 32 - nämlich mit rechteckigem Quer­ schnitt - ausgebildet ist. Die Fase 6 wird beim Anprägen der Fase 33 durch den Ringbund 32 abgestützt. Danach erfolgt ein erneutes Feinstanzen durch den Feinstanzstempel 27, da durch die Bildung der zweiten Fase 33 wiederum Material des Blech­ teils 1 in das Loch hineinverdrängt wird und damit den Loch­ durchmesser unerwünscht verkleinert. In einer optimierten Form des Verfahrens werden zuerst im Anschluß an die Bildung des vorläufigen Loches 20 die beiden Fasen 6 und 33 nacheinander erzeugt, wonach in einem einzigen Feinstanzprozeß das mit Paß­ maß versehene Präzisionsloch geschaffen wird.
Eine weitere ökonomische verfahrenstechnische Verbesserung ist die gleichzeitige Anprägung beider Fasen 6 und 33, wobei die Anzahl der Prozeßschritte und damit die Taktzeit in der Produk­ tion verringert wird. Bei der gleichzeitigen Anprägung der bei­ den Fasen 6 und 33 - wenn die Ringbünde 32 und 34 einstückig mit dem Oberwerkzeug 25 bzw. mit der Matrize 35 verbunden sind - ist eine feste separate Einspannung des Blechteils 1 vonnö­ ten, wobei das Oberwerkzeug 25 und die Matrize 35 synchron auf das Blechteil 1 geführt werden. Bei Vorhandensein der rohrför­ migen die Ringbünde 32 und 34 beinhaltenden Einsätze, die je­ weils in das Oberwerkzeug 25 und in die Matrize 35 integriert sind, werden diese synchron in das Blechteil 1 eingepreßt, wo­ durch die Fase 6 und die Fase 33 erzeugt werden. die Ringbünde 32 und 34 können auch als an der Matrize 35 und dem Oberwerk­ zeug 25 befestigte Buchsen ausgebildet sein, wodurch ein Nach­ schliff und eine Austausch der Buchsen sehr leicht möglich ist. Die Matrize 35 zum Anprägen ist identisch mit der Lochmatrize zur Erzeugung des endgültigen Präzisionsloches und verbleibt gemeinsam mit dem abstehenden Ringbund 34 zum anschließenden Feinstanzen zur dabei erforderlichen unterseitigen Abstützung der Fase 33 in der Prägelage. Durch die rechteckförmige plane Abstützung der zylindrischen Fase 33 mittels des formgleichen Ringbundes 34 wird verhindert, daß eine scharfe Messerkante in der Matrize 35 gebildet ist, die beim Feinstanzen innerhalb kürzester Zeit ausbricht und Grate des gestanzten Loches ein­ zieht, so daß eine damit zusammenhängende Nachbearbeitung des Blechteils 1 entfällt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird insgesamt somit ein Loch in einem Blechbauteil geschaffen, das an der Ober- und Un­ terkante des Bauteiles im Randbereich eine definierte, reprodu­ zierbare Geometrie aufweist und das Fügeelementen wie bei­ spielsweise Buchsen in diesem gefasten Bereich einen Freigang ermöglicht, im Lochwandungsbereich jedoch eine exakte Passung des Fügeelementes mit dem Loch gewährleistet. Weiterhin weist die Oberfläche der Lochwandung sehr hohe Güte auf und muß nicht weiter nachbearbeitet werden. Gleichzeitig damit werden Bautei­ le geschaffen, die in der Außenkontur vollkommen maßhaltig sind. Der Aufwand zur Fertigung der Bauteile ist zudem sehr ge­ ring, da bis auf geringfügige Veränderungen herkömmliche Werk­ zeuge eingesetzt werden können. Im übrigen kann das Präzisions­ loch jegliche denkbare Geometrie besitzen und dadurch auch als Langloch oder Rechteckloch ausgebildet sein, wozu die Umfangs­ kontur des Endes 37 des Prägestempels 23 konturtreu zur Kontur des nachträglich in Paßform geschnittenen Loches 5,31 ausgebil­ det sein muß.

Claims (11)

1. Verfahren zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils, dessen Loch auf einem Um­ fangsbereich in radialer Richtung von wenig Blechmaterial umge­ ben ist, wobei im Blechteil ein vorläufiges Loch geschnitten wird und danach die Fase am Lochrand des Blechteils gleichför­ mig umgebend angeprägt wird, wonach das Loch maßhaltig nachge­ schnitten wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach Ausbildung der Endform und des Endmaßes der Außenkon­ tur (36) des Blechteils (1) das vorläufige Loch (20) gebildet wird und daß anschließend am Lochrand (5) des Blechteils (1) eine Fase (6) mit über deren gesamten Umfang hinweg vertikal zum Blechteil (1) verlaufenden Mantellinien angeprägt wird, wo­ nach abschließend das vorläufige Loch (20), das durch das in­ folge des Prägevorganges in das Loch (20) hinein verdrängte Blechmaterial im Durchmesser stellenweise verringert ist, zu einem Loch (4, 31) mit Paßmaß nachgeschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Lochrand der der schon angeprägten Fase (6) gegenüber­ liegenden Seite (9) des Blechteils (1) eine weitere gleichaus­ gebildete Fase (33) angeprägt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anprägung beider Fasen (6, 33) gleichzeitig in einem Werkzeug erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anprägung beider Fasen (6, 33) nacheinander im gleichen Werkzeug oder in zwei ortsverschiedenen Werkzeugen erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fase (6, 33) zylindrisch ausgebildet ist.
6. Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils, dessen Loch auf einem Um­ fangsbereich in radialer Richtung von wenig Blechmaterial umge­ ben ist, mit einem Schneidwerkzeug, mittels dessen die Endform der Außenkontur des Blechteils herstellbar ist, mit einem er­ sten Stanzstempel zum Stanzen eines vorläufigen Loches im Blechteil, mit einem Prägestempel zum Anprägen einer Fase am Lochrand des Blechteils und mit einem zweiten Stanzstempel zum Nachschneiden des Loches, wobei das Blechteil während der Bear­ beitungsabläufe in einer Einspannung gehalten ist, zur Durch­ führung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mantellinien des in das Blechteil (1) eindringenden En­ des (37) des mit flacher Stirnseite versehenen Prägestempels (23) sich über dessen gesamten Umfang hinweg linear erstrecken
und daß die Umfangskontur des Endes (37) konturtreu zur Kontur des nachträglich in Paßform geschnittenen Loches (5, 31) ausge­ bildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zusätzlich zum ersten Prägestempel (23) ei­ nen zweiten mit gleichgestaltetem Ende ausgebildeten Prägestem­ pel beinhaltet, mit dem auf der der Lage der ersten Fase (6) abgewandten Seite (9) des Blechteils (1) am dortigen Lochrand (38) des Blechteils (1) eine koaxiale zweite Fase (33) anpräg­ bar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Prägestempel (23) in einer Führungsbohrung (22) eines Oberwerkzeuges (21) der Vorrichtung und der zweite Präge­ stempel in einer Führungsbohrung einer auf dem Oberwerkzeug (21) abgewandten Seite (9) des Blechteils (1) angeordneten Ma­ trize (24) geführt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Prägestempel (23) von einem zum Blechteil (1) hin nach unten abstehenden Ringbund (32) eines Oberwerkzeuges (25) der Vorrichtung und der zweite Prägestempel von einem zum Blechteil (1) hin nach oben abstehenden Ringbund (34) einer Ma­ trize (35) der Vorrichtung gebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringbund (32) den unteren Abschluß einer Führungsboh­ rung (26) des Oberwerkzeuges (25) und der Ringbund (34) den oberen Abschluß eines Führungsloches (29) der Matrize (35) bil­ den, wobei in der Führungsbohrung (26) der Stanzstempel (27) zum Nachschneiden des vorläufigen Loches (20) geführt ist, der dabei in das Führungsloch (29) der Matrize (35) eintaucht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß während des Nachschneidens das Blechteil (1) an der Fase (6) durch einen Ringbund (32), den ein Oberwerkzeug (25) der Vorrichtung unterseitig aufweist und der zum Blechteil (1) nach unten hin absteht, und an der Fase (33) durch einen Ringbund (34), den eine auf dem Oberwerkzeug (25) gegenüberliegender Seite (9) des Blechteils (1) angeordnete Matrize (35) aufweist und der zum Blechteil (1) nach oben hin absteht, abgestützt ist, wobei die beiden Bünde (32, 34) entsprechend der Abmessun­ gen und der Kontur der Fasen (6, 33) rechteckigen Querschnitt besitzen.
DE19730907A 1997-07-18 1997-07-18 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils Expired - Fee Related DE19730907C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19730907A DE19730907C2 (de) 1997-07-18 1997-07-18 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19730907A DE19730907C2 (de) 1997-07-18 1997-07-18 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19730907A1 DE19730907A1 (de) 1999-03-18
DE19730907C2 true DE19730907C2 (de) 2000-06-15

Family

ID=7836154

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19730907A Expired - Fee Related DE19730907C2 (de) 1997-07-18 1997-07-18 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19730907C2 (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102008015393C5 (de) * 2008-03-20 2015-11-19 Gmf Umformtechnik Gmbh Verfahren zum Herstellen eines von einer einteiligen Blechschale gebildeten, im Querschnitt im Wesentlichen U-förmigen Lenkers für eine Kraftfahrzeug-Mehrlenkerachse

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2706849A1 (de) * 1976-04-30 1977-11-10 Yoshitaka Nakanishi Verfahren, presswerkzeug und pressvorrichtung zur herstellung von angesenkten loechern

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2706849A1 (de) * 1976-04-30 1977-11-10 Yoshitaka Nakanishi Verfahren, presswerkzeug und pressvorrichtung zur herstellung von angesenkten loechern

Also Published As

Publication number Publication date
DE19730907A1 (de) 1999-03-18

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0155619B1 (de) Durchsetzfügeverfahren
DE19626160C2 (de) Zahnradherstellungsverfahren
EP1986801B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines ausschnittes oder durchbruchs in der wandung eines nach dem innenhochdruck-umformverfahren ausgebildeten bauteils
DE19647963C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Löchern am Umfang von Hohlprofilen
EP0284902A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden aufeinanderliegender dünner Platten
DE19805093B4 (de) Verfahren zum Herstellen einer Gabel für Kardangelenke und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
DE10150613A1 (de) Radlagereinheit für Kraftfahrzeuge
DE102004031830B4 (de) Verfahren zur Herstellung einer Lageranordnung
WO2017157959A1 (de) Selbststanzendes Einpresselement, Einpressverbindung sowie Verfahren zur Herstellung einer solchen Einpressverbindung
DE3210208A1 (de) Vorrichtung zum verbinden wenigstens zweier duennwandiger bauteile durch stanznocken
DE3116765C1 (de) Werkzeug zum Herstellen von Senkloechern oder Passloechern in einem Blech auf einer Stanzmaschine
DE112008000969T5 (de) Keilverzahnungselementherstellungsgerät und -Herstellungsverfahren
DE2511727A1 (de) Kipphebel fuer die ventilsteuerung eines kolben-verbrennungsmotors
DE19730907C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils
DE2907414A1 (de) Vorrichtung zur anbringung von blechdurchzuegen fuer muttergewinde in hohlprofilen
WO2002083357A1 (de) Verfahren zum anbringen eines funktionselements an ein bauteil sowie dazugehöriges werkzeug
DE19608983A1 (de) Steuerwelle und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE102009001305A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Profils an einem Blechteil, Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sowie Blechteil, herstellbar nach dem Verfahren
WO2008049730A1 (de) Planetenrad-einheit und verfahren zur herstellung einer planetenrad-einheit
DE19702882A1 (de) Stanzeinheit, insbesondere für eine Stanzpresse, mit einem Schneidstempel
DE10144588C1 (de) Befestigungsverfahren, Montagewerkzeug und Stützhebel für ein Schaltschloss eines Leistungsschalters, bzw. Lasttrennschalters
DE19643076C2 (de) Vorrichtung zum in einem Arbeitsgang erfolgenden Stanzen und Fügen mindestens zweier Blechteile
EP0043389B1 (de) Werkzeug und Verfahren zum Feinschneiden
DE2713893C3 (de) Vorrichtung zum Zusammenfügen zweier Teile
WO2002081145A2 (de) Verfahren zum anbringen eines funktionselements an ein bauteil sowie dazugehöriges werkzeug

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee