DE2706747C2 - 2-Chlor-6-methyl-4-benzylphenole und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
2-Chlor-6-methyl-4-benzylphenole und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C39/24—Halogenated derivatives
- C07C39/367—Halogenated derivatives polycyclic non-condensed, containing only six-membered aromatic rings as cyclic parts, e.g. halogenated poly-hydroxyphenylalkanes
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- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P31/00—Antiinfectives, i.e. antibiotics, antiseptics, chemotherapeutics
- A61P31/04—Antibacterial agents
Description
Die Erfindung betrifft 2-Ch!oΓ-6-methyl-4-benzy!phenole
sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen gemäß den vorstehenden Patentansprüchen.
Als Au^gangsprodukt zur Herstellung dieser antimikrobiell wirksamen, epidermal verträglichen
Verbindungen dienen Abfälle de-, 4-Chlor-2-methylphenol-Syn these.
4-ChIor-2-methylphenol findet i.. der Technik vielfältige
Verwendung. Es wird insbesondere als Zwischenprodukt zur Synthese von Pflanzenschutzmitteln eingesetzt.
Zur Darstellung von 4-Chlor-2-methylphenol wird 2-Methylphenol nach verschiedenen Verfahren, vorzugsweise
jedoch mit Sulfurylchlorid, chloriert Dabei wird ein im wesentlichen aus 2-Methylphenol, 2-Chlor-6-methylphenol
und 4-Chlor-2-melhylphenol bestehendes Gemisch erhalten. Die Destillation dieses Reaktionsgemisches
führt zu einem hauptsächlich aus 2-Chlor-6-methylphenol sowie geringeren Mengen 2-Methylphenol und 4-Chlor-2-methylphenol bestehenden
Vorlauf und sodann zum angestrebten 4-ChIor-2-methylphenol.
Die Synthese des in großen Mengen benötigten 4-Chlor-2-methylphenols hat naturgemäß einen erheblichen
Anfall des Vorlaufs zur Folge.
Die Beseitigung des Vorlaufs erfogte bisher durch Verbrennung.
Diese Verfahrensweise ist einmal ökonomisch nicht vertretbar, da ein wertvoller Rohstoff vernichtet wird,
zum anderen entsteht beim Verbrennen HCl-Gas, das nicht nur in den Anlagen Schäden infolge Korrosion
begünstigt, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Umweltverschmutzung außerordentlich bedenklich ist.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, zur Vermeidung der genannten ökonomischen und technischen
Mängel den genannten Vorlauf einer nutzbringenden Verwertung zuzuführen. Zur Lösung dieser
Aufgabe soll das vorliegende Verfahren dienen, das es gestattet, aus dem genannten Vorlauf antimikrobiell
wirksame, epidermal verträgliche Verbindungen ,;u erhalten.
Erfindungsgemäß werden Verbindungen der allge-
jo meinen Formel I in der R, und R2 je ein Wasserstoffatom
oder Ri ein Chloratom und R2 ein Wasserstoff- oder
Chloratom bedeuten, erhalten, indem der genannte Vorlauf, bestehend im wesentlichen aus 2-Chlor-6-methylphenol
sowie geringeren Mengen 2-Methylphenol und 4-ChIor-2-methylphenol, mit Benzylchlorid, entsprechend
substituierten Benzylchloriden, Benzylalkohol oder entsprechend substituierten Benzylalkohol
zur Reaktion gebracht wird.
Bei größeren Anteilen 2-Methylphenol und 4-Chlor-
4(i 2-methyIphenol im Vorlauf ist im Interesse von Reinheit
und Ausbeute an Verbindungen der allgemeinen Formel I die Verminderung der Gehalte a:i 2-Methylphenol und
4-Chlor-2-methy!phenol zweckmäßig. Dies ist beispielsweise durch destillative Abtrennung des 4-Chlor-2-methylphenols
und Chlorierung des Gehalts an 2-Methylphenol im gewonnenen Gemisch aus 2-ChIor-6-methylphenol
und 2-Methylphenol sowie Reinigung durch nachfolgende Destillation möglich.
Die Synthese der Verbindungen der allgemeinen Formel ί erfolgt unter den üblichen Bedingungen der
Friedel-Crafts-AIkylierung.
Das Benzylierungsmittel kann dabei in geringerer als
äquivalenter Menge oder auch im Überschuß verwendet werden.
Als Katalysatoren sind Aluminiumchlorid, Antimon(V)-chlorid, Bortrifluorid, Eisen(lII)-chlorid, Titan(IV)-chlorid,
Zinn(IV)-chlorid, besonders aber Zinkchlorid geeignet. Ferner wirken Metalle, beispielsweise
Zink oder Titan, katalytisch. Außerdem kommen,
w) insbesondere bei der Verwendung von Benzylalkohol,
Fluorwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und Phosphorpentoxid in Frage.
Die Katalysatoren werden zweckmäßig bei Verwendung von Benzylchloriden in geringerer als äquimolarer
fv5 Menge angewandt. Bei Einsatz von Benzylalkohol ist
auch ein Überschuß an Katalysatoren möglich.
Die erfindungsgemäßen antimikrobiell wirksamen Verbindungen werden in vorstehend beschriebener
Weise durch Reaktion ahne Lösungsmittel oder in Lösungsmitteln erhalten. Als solche sind beispielsweise
Petroläther, Schwefelkohlenstoff, Chloroform und Essigsäure geeignet
Die Umsetzung mit Benzylchloriden oder Benzylalkoholen
ist im Temperaturbereich zwischen 20 und 2000C möglich. Ohne Verwendung von Lösungsmitteln
wird die Reaktion zweckmäßig durch Erhitzen auf 60—200°C, vorzugsweise auf 100-1600C, während
weniger Stunden vorgenommen. Die Ausführung der Umsetzung in niedrigsiedenden Lösungsmitteln erfordert
längere Reaktionszeiten.
Die Isolierung der Produkte aus dem Reaktionsgemisch
und ihre Reinigung erfolgen nach den üblichen Verfahren der Destillation und Kristallisation.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeichnen sich durch gute Wirkungen gegen tier- und menschenpathogene
Bakterien sowie Pilze aus. Von hervorragender Wirkusig erweisen sich die Verbindungen speziell gegen
Dermatophyten, wobei sie nicht nur geringe akute Toxizität besitzen, sondern schlechthin keine Sensibilisierur.g
der Haut bewirken. Bevorzugte Anwendung finden die Verbindungen deshalb auf ev>iderir.alem
Gebiet, so in Pharmaka, Kosmetika, Seifen und anderen
Produkten.
Damit wird nicht nur ein wertloser, die Umwelt belastender Rohstoff einer nutzbringenden Verwertung
zugeführt, sondern auch ein antimikrobieller Wirkstoff
von hoher Qualität gewonnen.
Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
500 g eines Vorlaufs, der 70,9% 2-Chlor-6-methylphenol,
10,4% 2-MethyIphenol, 14,4% 4-Chlor-2-methylphenol, 0,9% 2,4-Dichlor-6-methylphenol, 3,3% verschiedene
chlorierte Phenole und 0,1 % Wasser enthält, und 11g wasserfreies Zinkchlorid werden unter Rühren
und Feuchtigkeitsausschluß auf 1000C erhitzt. Innerhalb
von 2 h werden 535 g Benzylchlorid zugetropft. Im Lauge vor 1 h wird auf 150— 155°C erhitzt und 5 h bei
dieser Temperatur gerührt. Nach dem Erkalten wird mit Wasser gewaschen und destilliert.
Es werden 214 g analysenreines 2-Chlor-6-methyl-4-benzylphenol erhalten.
Kp. 128- 129°C/0,2 Torr; ηΐ 1,5944.
Ber.: Cl 15,24%
Ber.: Cl 15,24%
GeL Cl 14,79%
500 g eines Vorlaufs der in Beispiel 1 genannten Zusammensetzung und 11 g wasserfreies Zinkchlorid
werden unter Rühren und Feuchtigkeitsausschii'ß auf 1000C erhitzt Innerhalb von 2 h werden 682 g
4-Chlorbenzylchlorid zugetropft Im Laufe von 1 h wird
auf 150—155°C erhitzt und 5 h bei dieser Temperatur
gerührt. Nach dem Erkalten wird mit Wasser gewaschen und destilliert
Es werden 158 g analysenreines 2-Ch!or-6-methyl-4-(4'-chlorbenzyl)-phenol
erhalten.
Kp. 144-150° C/0,1 Torr;n 1,6029.
Ber.: Cl 26,54%
Ber.: Cl 26,54%
Gef.: Cl 26,18%
500 g eines Vorlaufs der in Beispiel 1 genannten Zusammensetzung up,! 13g wasserfreies Zinkchlorid
werden unter Rühren und Feuchtigkeitsausschluß auf 1000C erhitzt. Innerhalb von 2 h werden 828 g
3,4-Dich!orbenzylchlorid zugetropft. Im Laufe von ! h wird aus 150—1550C erhitzt und 5 h bei dteser
) Temperatur gerührt. Nach dem Erkalten wird mit Wasser gewaschen, destilliert und aus Benzin (Kp.
60—700C) umkristallisiert
Es werden 188 g analysenreines 2-Chlor-6-methyl-4-(3',4'-dichlor-benzyl)-phenol
erhalten.
F. 106-107°C.
Ber.: Cl 35,27%
Gef.: Cl 35,08%
In 494 g eines 84,8% 2-Chlor-6-methyIphenol und
15,2% 2-Methylphenol enthaltenen Destillats werden
im Laufe 1 h bei 35° C 25 g Chlor eingeleitet Es wird 1 h bei 35° C gerührt, mit Wasser gewaschen und destilliert
Es wei den 434 g i-Chlor-ö-methylphenol erhalten.
Kp.72c
Ber.:
Gef.:
C/7
lorr
Ci 24,9%
Cl 24.1%
Zu einem Gemisch aus 356,4 g 2-Chlor-6-methylphenol,
8'^O ml Chloroform und 60 g wasserfreiem Zinkchlorid
werden im Laufe von 25 min unter kräftigem Rühren 126,6 g Benzylchioric1 getropft Es wird 12.h unter
jo Rückfluß gerührt, mit Wasser gewaschen, das Lösungsmittel
verjagt und destilliert. 204,0 g 2-Chlor-6-methyI-pheno! werden zurückgewonnen.
Es werden 163,2 g 2-Chlor-6-methyl-4-benzylphenol erhalten.
Kp. 127,5°C/0,2 Torr; n>
1,5935.
Ber.: Cl 15.24%
Ber.: Cl 15.24%
Gef.: Cl 15,07%
Antiseptische Wirksamkeit und Toxizität von
2-Chlor-6-methyl-4-benzylphenol (CMB)
2-Chlor-6-methyl-4-benzylphenol (CMB)
Bakteriostatische und fungistatische Wirksamkeit
CMB wurde im Vergleich zu handelsüblichen Antiseptika getestet. Um Aussagen üb^r eine praktische
Anwendbarkeit des CMB zu erhalten, wurde seine Wirkung in einer antiseptischen hautpflegenden Tensidgemischseife
geprüft und mit der Eigenwirkung dieser Tensidgemischseife verglichen (Tab. 1).
Im Bakteriostase- bzw. Fungistasetest wurden die Prüfsubstanzen festen Nährmedien in geometrisch
abgestuften Konzentrationen zugesetzt. Im Baktsriostasetest wurden als 'festkeime Staph. aureus, Entero-
v> kokken, E. coli, Piot mirabilis und Pseud. aeruginose
eingesetzt, im Fungistasetest die Pilzstämme Trich, mentagrophytes pleomorph und typisch wachsend,
Trich, rubrum, Trich. tonsurans, Trich. schönleinii, Microsporon audouinii, Microsporon canis, Trichosporon
cutaneum u-d zwei Candida-albicans-Stämme. Die
Gesamtbeurteilung der Testergebnisse erfolgte mit der Kennzahl der bakteriostatischen (KbWs) bzw. fungistatischen
(KfWio) Wirksamkeit, je ein gewogenes Mittel der Grenzwerte für die »absolute Hemmung« und das
»verminderte Wachstum« der Testkeimkulturen, ausgedrückt als — 2log i'er wirksamen Substanzverdünnung
(W. Weuffen, D. Martin und W. Schade. Pharmazie 18, 420 (1963); W. Weuffen und B. Herrmann, z. med.
Labortechnik 8, 301 [1967]).
Die Ergebnisse zeigen, daß CMB eine gute Wirksamkeit gegen Bakterien besitzt und gegen Pilze sehr gut
wirksam ist. Bakteriostase war bis zur Verdünnung 1:10 000 feststellbar. Bis zur Verdünnung 1:1000
wurde das Bakterienwachstum vollkommen unterdrückt. Fungistase war im Durchschnitt bis zur
Verdünnung 1 : 50 000 feststellbar. Die absolute Wachstumshemmung reichte bis zur Verdünnung 1 : 32 000. Es
übertrifft Hexamethylentetramin sowohl in bakteriostatischer als auch in fungistatischer Hinsicht und ist auch
Tetramethylthiuramidsiilfid fungistatisch deutlich überlegen.
In Kombination mit einer antiseptischen hautpflegenden
Tensideemischseife bleibt überraschenderweise die bakteriosiatische Wirkung nicht nur erhalten,
sondern wird stark verbessert (mehr als bfach). Desgleichen steigt die fungistatische Wirksamkeit der
Tensidgemischseife durch den Zusatz von CMB an.
Antimykotische Wirksamkeit an der experimentellen Hahnenkammkandidose
CMB wurde wiederum in der Tensidgemischseife sowie in Propylenglykol, einem Lösungsmittel mit
fungistatischer Eigenwirkung geprüft. Zum Vergleich wurden die Vehikel Tensidgemischseife und Propylenglykol
allein sowie das bei Kandidose in der Humanmedizin bewährte Natriumborat getestet.
Bei 5 Wochen alten Hähnchen wurde auf den aufgerauhten Hanenkamm ein erbsengroßes CandidanlbiennsPilzkulturMückchen
aufgelegt (Kramer. R Rodel, R. Krause, W. Weuffen und R. Kühne, Z. ges. Hyg.
Ciren/geb. 20, 509 [1974]). Der Hahnenkamm wurde täglich zweimal mit 20%iger Dextrose-Lösung besprüht.
Ab 5. bis 7. Tag nach der Infektion begann die Prüfung der Präparate an den Mykoseherden.
Die Bewertung der Mykose erfolgte in fünf Stufen:
Die Bewertung der Mykose erl'olute in l'ünf Stufen:
Stufe 1 ~ Durchmesser des Mykoseherdes
Stute 2 = Durchmesser des Mykoseherdes Stufe 3 - Durchmesser des Mvkoseherdes
Stufe 4 = Durchmesser des Mvkoseherdes
Stufe 5 ~ Durchmesser lies Mvkoseherdes
s mm
5-10 mm
10-20 mm
20 mm
(mehr als 2/} des
Kamms)
gesamter Kamm
Kamms)
gesamter Kamm
Abb. 1 zeigt, daß CMB 3% in einer Tensidgemischseife
einen ganz ähnlich schnellen Heilungsverlauf bewirkt wie das Therapeutikum Natrijmborat. Sowohl
Propylenglykol als auch die antiseptische Tensidgemischseife erfahren durch den Zusatz von CMB eine
deutliche Wirkt ngssteigerung.
Der Erfolgskoeffizient, der angibt, wievielmal schneller
die Heilung in der Behandlungsgruppe erfolgt als in der Kontrollgruppe, beträgt bei Natriumborat 200O in
Glycerin 3.5 bei CMB 3% in Propylenglykol 2.4. bei Propylenglykol 1.9 bei CMB 3% in Tensidgemischseife
2.6 und bei der Tensidgemischseife 2.4.
Antiseptische Wirksamkeit und Verträglichkeit
an der experimentellen Brandwunde
3. Grades des Meerschweinchens
CMB wurde in I%iger Lösung in Propylenglykol geprüft. Zum Vergleich wurde eine lO°/oige wäßrige
Lösung der antiseptischen hautpflegenden Tensidgemischseife in Propylenglykol getestet.
Bei Meerschweinchen wurden mit einem Infrarotstrahler standardisierte Verbrennungswunden 3. Grades
(Durchmesser etwa 2 cm) erzeugt
In Versuchsanordnung A wurde nach Verbrennung und Abhebung der Brandschorfe am 12. Tag nach der
Verbrennung die Substanzerprobung begonnen. In Versuchsanordnung B wurde der Therapieversuch
sofort nach dem Setzen der Brandwunde begonnen, um prophylaktisch eine Wundinfektion zu verhindern, die
sonst — zumindestens bei den unbehandelten Kontrolltieren
— auftritt (als Erreger konnten u. a. Staph. aureus und E. coli isoliert werden), die Substanzen wurden lmal
täglich aufgesprüht
CMB entfaltet in Versuchsanordnung A und B eine ausgezeichnete antiseptische wundheüungsfördemde
Wirkung (Tab. 2). Die Wundenwaren bereits am 2.
Behandlungstag frei von eitrigen Belägen und trocken.
Die hautpflegende Tensidgemischseife wirkte wesentlich weniger fördernd auf die Wundheilung. Am 2.
Behandlungstag waren die Wunden zwar ebenfalls frei von eitrigen Belägen und trocken, die Granulation
setzte jedoch erst am 3. Tag langsam ein (Tab. 3), und die Letalität betrug 40 bis 50%, ähnlich wie bei der
Kontrollgruppe (30 bis 40%, vgl. Tabelle 4).
Orale, intravenöse und subkutane Toxizität
an der Maus
an der Maus
CMB weist eine nur geringe akute Toxizität an der weißen Maus auf. Die LD50 beträgt bei peroraler
Applikation 1700± 180 μπ^^, bei subkutaner Applikation
1000 μπ^^ und bei intravenöser Applikation
96 + 2
60 Hauttoxizität und Hautsensibilisierungsvermögen
am Meerschweinchen
am Meerschweinchen
CMB wurde vergleichend mit dem antimikrobiell hochwirksamen 4-Bromphenyiisothiocyanat dem Antimykotikum
3,5-DibenzyItetrahydro-1,3,5-thiadiazin-2-thion
(Dibenzthion) und dem bekanntermaßen stark sensibilisierenden 4-Chlor-13-dinitrobenzoI getestet
Zur Prüfung der Hauttoxizität wurde etwa 250 g schweren weißen Meerschweinchen der Rücken elektrisch
radiert 24 h später wurde die Toxizitätsprüfung mit einer Substanzkonzentration von 12, 8, 6, 4, 3, 2.
0,8%. 0,2% und 0,05% in Ungt lanetti cum oleo
durchgeführt Die Applikation wurde mit einem Testpflaster vorgenommen.
Nach einer Einwirkungszeit von 48 h wurden die Testpflaster entfernt 30 min später, und dann täglich
wurden die Hautreaktionen bis zum Abklingen bewertet Bei entsprechendem Ausfall der Prüfungen wurden
zusätzlich jeweils vierfach geringere Konzentrationen getestet (W. Schwenke und W. Weuffen, Arch. exp.
Veterinärmed. 23,705 [ 1969]).
Die Sensibilisierungspotenz der Prüfsubstanzen wurde an je 40 Tieren im Epikutantest geprüft. Die Tiere
wurden erneut am Rücken rasiert. Nach 24 g wurden täglich einmal 0,3 g Testsalbe unter leichtem Druck
manuell während 2 min einmassiert. Die Sensibilisierung wurd '.") d lang durchgeführt. Nach einer Pause von 10 d
wurde erneut rasiert und 24 h später die Erfolgsreaktion im Epikutantest mit Testpflaster auf der anderen
Körperseite geprüft. Als negative Kortrolle diente substanzfreie Salbengrundlage. Als positive Kontrolle
wurde am Versuchsende bei jedem Tier die Sensibilisierbarkeit
mit 4-Chlor-1.3-dinitrobenzol überprüft (W. Schwenke und W. Weuffen, Arch. exp. Veterinärmed. 23,
705 [1969]). CMB verursachte selbst in der höchsten geprüften Konzentration von 12,8% keine Hautreizung
(Tab τ). Das untersuchte Isothiocyanat wirkte hingegen schon in äußerst Peringen Konzenlrntinnpn hniitrpizpnrl
(Tab. 6). Wenngleich auch das als Antimykotikum verwendete Dibenzthion ein sehr günstiges Verhalten
bei der Prüfung auf Hauttoxizität zeigte, ist es dem CMB im Hinblick auf die wichtige Eigenschaft der sensibilisierenden
Wirkung unterlegen (Tab. 6).
Bei den Präparaten auf Basis von Dibenzthion manifestierte sich die Sensibilisierungsreaktion durchschnittlich
24 h nach dem Epikutantest in Form eines Erythems, aus dem sich am 2. und 3. Tag im allgemeinen
ein Ödem entwickelte, dem vom 4.-7. Versuchstag eine
Schuppung der Reaktionsherde folgte.
Ere typische Ekzemreaktion mit Knötchen, Bläschen und Nekrose trat in keinem Fall auf. Obwohl alle
Präparate das Dibenzthion enthalten, ist die positive Reaktionsbeteiligung mit 0—84% ganz unterschiedlich
(Tab. 7). Vermutlich spielt das Vehikel hierbei eine Rolle. Insgesamt ist die Sensibilisierungspotenz als mäßig
einzuschätzen.
Hauttoxizitätsprüfung an hautkranken und
hautgesunden Patienten
hautgesunden Patienten
CMB wurde 1% in Unguentum lanetti cum oleo sowie
in der antiseptischen hautpflegenden Tensidgemischseife getestet. Letztere wurden unverdünnt sowie in
5%iger wäßriger Lösung eingesetzt.
Die Prüfung wurde im Epikutantest an 32 Patienten jeweils am rechten Oberschenkel durchgeführt. Parallel
zu den beiden Prüfsubstanzzubereitungen wurden die Vehikel allein getestet. Die Salben bzw. Lösungen
wurden mit einem handelsüblichen Testpflaster zur Ermittlung von Hautunverträglichkeiten für 24 h auf
dem Oberschenkel aufgebracht. 5 min nach Entfernen der Testpflaster wurden die Reaktionen bis zu 96 H bzw.
bis zum negativen Reaktionsausfall täglich abgelesen. Das Krankengut umfaßte: Ekzem (5 mal), Exanthem
(1 mal), Asthma bronchiale (1 mal), Lues (2 mal), Epidermophytie (1 mal), Soor (2 mal), Erythematodes
(1 mal), Uleus cruris (7 mal), Conorrhoe (2 mal), Warze
(1 mal), Basliom (1 mal), Herpes zoster (2 mal), Furunkel (1 mal). Condylomata (1 mal). Epididymitis (3 mal).
Fettgewebenekrose(l mal).
Die Tensidgemischseife verursachte unverdünnt bei 3 Ekzempatienten und 2 anderen Hautkranken Hautreizungen
in Form von Erythemen. Diese hielten bis 72 h, in einem Fall bis zu 8 d an. Dagegen wurden das CMB
lproz. wie auch die 5proz. Tensidgemischseifenlösung
reizlos vertragen. Dieses Ergebnis der guten Hautverträglichkeit von CMB auch am Menschen ist um so
bemerkenswerter, weil diese Prüfung unter bedeutend rigoroseren Bedingungen durchgeführt wurde als sie in
der Praxis im allgemeinen zu erwarten sind.
Toxizitätsprüfung im Ophthalmotest am Meerschweinchen
CMB wurde lproz. in Propylenglykol und der Tensiügemischseife geprüft. Zum Vergleich wurden
Nitrofural und eine handelsübliche Nitrofural-Salbe (Gehalt an Nitrofural 0,2%, an Carbamid 5%) lproz. in
Propylenglykol getestet.
In das linke Auge von 5 bzw. 10 etwa 250 g schweren
Meerschweinchen (jeweils schwarzäugig) werden je I Tropfen der Prüfsubstanzlösung, das das rechte Auge
als Standardreiz je I Tropfen l.fiproz. Silbernitratlösung
gegeben. Bis zur 6. h werden die Reaktionen stündlich, dann täglich bis zum Abklingen der Reaktionen
abgelesen. An der Konjunktiva werden Hyperämie. Spkrptinn phpmnsk iinH Neurose, an H^r Kernen
Eintrübung und Nekrose unterschieden. Jeder Syinptomkomplex wird in 3 klinischen Schweregrade
eingeteilt. CMB verursachte lproz. weder in Propylenglykol noch in der Tensidgemischseife korneale
Schädigungen und wurde damit genau so gut vertragen wie das Nitrofural (Tab. 8). An der Konjunktiva führten
beide Verbindungen nur zu leichten Reizungen, die jeweils bereits nach 3 bzw. 4 k abgeklungen waren. Bei
Einwirkung von CMB iproz. in Propylenglykol war lediglich einmal eine punktförmige Nekrose nach
60 min erkennbar, die aber schon nach 2 h nicht mehr feststellbar war. Die Vehikel wurden reizlos vertragen.
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen die Eignung von CMB als Antiseptikum mit besonderer Wirksamkeit
gegen Pilze und auch gegen Bakterien. Eingearbeitet in Tensidgemischseifen wird eine vergleichbare hohe
Wirkung gegen Bakterien und Pilze erzielt. Dabei ist CMB als Antiseptikum für prophylaktische Anwendungen,
z. B. in Körperreinigungsmitteln, besonders geeignet. Der Hanenkammtest veranschaulicht die Prophylaktische
Wirkung der Verbindung gegen Sproßpilzinfektionen. Wundheilungen werden durch CMB in hervorragender
Weise gefördert. Die Verbindung führt in Konzentration, die für eine Anwendung von Interesse
sind, zu keiner Hautreizung an Tier und Mensch und zu keiner Sensibilisierung. Am empfindlichen Auge werden
bei Meerschweinchen keine irreversiblen Schädigungen hervorgerufen. Dieser Befund unterstreicht die gute
Verträglichkeit des CMB. CMB zeigt ein für die epidermale Anwendung hervorragendes Gesamtverhalten.
Bakteriostatische und fungistatische Wirkung von CMB auf Vergleichspräparaturen
Prüfsubstanz | Wirksamkeit | KfW |
KbW | 14.6 | |
CMB | 9.7 | 8.2 |
Hexamethylentetramin | 5.6 | 8.5 |
Tetramethylthiuramdisulfid | 9.3 | 9.0 |
Tensidgemischseife | 5.4 | |
CMB. 3proz. (Bakteriostase) | ||
uZW. iprOZ. vFungiSiäSc) | 9.6 | |
in Tensideerrischseife | 11.9 | |
9 10
Prüfung von CMB an der exp. Brandwunde 3. Grades am Meerschweinchen
Wundheilung Hcilungsverlaurnach Abhebung der Nekrose in
Versuchsanordnung A Versuchsanordnung Ii
E-rithelialisierung
Beginn
Verlauf
Granulation Wiindnekrose
Wundinfektion Wundschluß Letalitäi nach 24 h bei 1/2 des
Wundrandes 1-2 mm in 3 d am
Wund rand
saubere trockene: Wunde
nach 10 d Nekrosc-
rcste
beherrscht
nach 36 d
20% nach 24 h am gesamten
Wundrand
1-2 mm in 3 d am
Wundrand
saubere trockene Wunde
nach 10 d keine Nekrose-
restc mehr
beherrscht
nach 30 d
0%
Prüfung einer antiseptischen hautpflegenden Tensidgemischseife an der exp. Brandwunde
3. Giudes am Meerschweinchen (Vergleich)
Wundheilung Heilungsverlauf nach Abhebung der Nekrose in Versuchsanordnung A Versuchsanordnung B
Epithclialisierung Beginn
Vorlauf Granulation Wundnekrose
Wundinfektion Wundschluß Letalität nach 24 h bei 1/4 des
Wundrandes ab 7. d 0.5 mm in 3 d
am gesamten Wundrand
unsauber bis zum
Wundschluß
nach 10 d z. T.
abgestoßen nicht beherrscht
nach 72 d
40%
nach 24 h bei 1/2 des
Wundrandes
ab 4. d 0,5-1 mm in 3 d
am gesamten Wundrand
unsauber bis zum
Wundschluß
nach 10 d nicht
abgestoßen
nicht beherrscht
nach 66 d
50%
Heilungsverlauf der exp. Brandwunde 3. Grades in der Kontrollgruppe (Vergleich)
Wundheilung Hetlungsverlauf nach Abhebung der Nekrose in Versuchsanordnung A Versuchsanordnung B
Epithelialisierung Beginn
Vorlauf
Granulation Wundnekrose
Wundinfektion Wundschiuß Letalität nach 24 h bei 1/2 des
Wundrandes ab 7. d 0,5 mm in 3 d
am gesamten Wundrand
unsauber bis Wundschluß
nach 10 d nicht
abgestoßen nicht beherrscht
nach 48 d nach 24 h bei 1/2 des
Wundrandes
ab 7. d 1 mm in 3 d
am gesamten Wundrand
nach 13 d sauber
nach 10 dz. T.
abgestoßen
z. T. beherrscht
nach 39 d
30%
Thbelle 5
Hauttoxizitiit von CMB am Meerschweinehen
Tier-Nr. Reaktionsausfall
Versuchstug
nach 48 h nach 72 h nach % h
Konzentration (% > 12.8 6.4 3.2 0.8 0.2 0.05 12.8 6.4 3.2 0.8 0.2 0.05 12.8 6.4 3.2 6.8 0.2 0.05
- = negativer Stand
± = fraglicher Befund (schwache Ri
13
Hauttoxizität und Hautsensibilisierungspotenz von
CMB und Vergleichssubstanzen
CMB und Vergleichssubstanzen
Prüfsubstanz | toxische | Sensibilisierungs- | Sensibili- |
Schwellen | kortzentration | sierungs- | |
konzentra | (%) | potenz | |
tion (%) | |||
CMB | 12.8 | 0.32 und 0.11 | nicht |
erhöht | |||
4-Bromphenyl- | 0.0008 | 0.05 | nicht |
isothiocyanat | erhöht | ||
Dibenzthion | 50 | 3 | gering |
1.3-Dinitro- | 0,12 | 0,08 | hoch |
4-chlorbenzol | (99%) |
Ssnsibilisierungspotenz von Dibenzthion (Vergleich)
Prüfsubstanz
Zahl de. Zahl der positiven Reaktionen (in %) Tiere Dibenzthion ^Vfungin- „Afungin-
3proz. in liquidum" salbe F"
Propylenglykol
„Afunginsalbe W
„Afungi puder"
Pibenzthion 3proz. in
Propylenglykol 50 29 28 0 13 0
Dibenzthion 3proz. in
Benzylalkohol/Cetioian 50 32 62 0 24 5
Dibenzthion 3proz..
Methenamin 2proz. in
Vasenolsalbenemulsion 50 39 57 9 9 0
Dibenzthion 3proz..
Meihenamin 2proz., Acid, adipinic.
0,5proz..
Zinc, oxydat 4proz., SiO,*) 3proz..
SiO2 konz. 2proz. in Talkum
in Wasser getestet 50 0 0 0 0 0
dito.
getestet in Propylenglykol 50 74 84 26 58 16
*) pyrolytisch hergestelltes Siliciumdioxid mit extrem hoher Oberfläche
Ergebnisse im Ophthalmotest am Meerschweinchen
l'rüfsubstan/ | Zahl | S = | Reaktion | S C | Kornea | 120 min | IXII- | Kornea | 180 min | Kornea | 240 min |
der | 60 mir· | N TN | Konjunktiva | T = Eintrübung | NTN | Konjunktiva | NTN | Konjunktivu Kornea | |||
Tiere | 3X1 - | H SC | Ii S C | HSC NTN | |||||||
1X1 - - | _ _ _ | _ _ _ | |||||||||
CMB lproz. in | Konjunktiva | 2X1 | 2X1 - - | _ _ _ _ _ _ | |||||||
Propylenglykol | 5 | H" | IXIII | IXIII | |||||||
2X1 - | |||||||||||
CMB !proz. in | 2 XI«' | _ _ _ | _ _ _ | _ _ _ | |||||||
Tensiclgemisch- | IXIIl | 2X1 - | 3X1 | 3X1 - - | - _ _ — — — | ||||||
seife | 5 | _ _ _ | _ _ _ | _ _ _ | |||||||
Nitrofural lproz. | 4X1 IXI | IXI | IXI - - | _ _ _ _ _ _ | |||||||
in Propylenglykoll | 5 | 3X1 | - - | _ _ _ | _ _ _ | ||||||
C = Chemosis, N = Nekrose, | - - , | - - - - - - | |||||||||
Nitroturalsaibe | 5 | 1X1 | |||||||||
u (-1 = Hyperämie,, | IXII | ||||||||||
IXI | |||||||||||
Sekretion, |
"' I, II und III = Schveregrade der klinischen Erscheinungen
III = schwerste Reaktion
Claims (2)
1. 2-Chlor-6-methyI-4-benzylpheno!e der allgemeinen Formel (I)
CH3
in welcher R| und R2 je ein Wasserstoffatom oder Ri
ein Chloratom und Ri ein Wasserstoff- oder Chloratom bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung der 2-Ch!or-6-me- *hyI-4-benzylphenole nach Anspruch I1 dadurch
gekennzeichnet, daß man den hauptsächlich aus 2-Chlor-6-methylphenol sowie geringerem Mengen
2-MethylphenoI und 4-ChIor-2-methylphenoI bestehenden
Vorlauf der Destillation des Reaktionsgemisches der 2-MethylphenoI-Chlorierung, gegebenenfalls
nach Verringerung des Anteils an 2-Methylphenol und 4-Chlor-2-rnethylphenol, in an sich bekannter
Weise benzyliert und die 2-Chlor-6-methyl-4-aralkylphenole in ebenfalls an sich bekannter Weise
aus den Reaktionsgemisch durch Destillation und/oder Kristallisation gewinnt.
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