DE2704918C2 - Verfahren zum elektromagnetischen Rühren beim Stranggießen - Google Patents
Verfahren zum elektromagnetischen Rühren beim StranggießenInfo
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Description
gentischen Drehfeldes für unterschiedliche Werte des Innenradius, der Wandstärke und der elektrischen Leitfähigkeit
der Stranggießkokille ein optimaler Rühreffekt im schmelzflüssigen Metall erzielt wird.
F i g. 2 zeigt die Abhängigkeit des auf das schmelzflüssige Metall ausgeübten Drehmomentes von der Frequenz
des magnetischen Drehfeldes bei einem gegebenen Wert für den Innenradius, die Wandstärke und die
elektrische Leitfähigkeit der Stranggießkokille.
Es ist bekannt, daß die freie Oberfläche des schmelzflüssigen
Metalls unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft einen konkaven Meniskus bildet, der etwa die
Form eines Paraboloids annimmt. Die Ausbildung dieses Meniskus führt infolge der geringeren Dichte der
Schlacke dazu, daß sich diese bei genügend großer Rotationsgeschwindigkeit im wesentlichen in der Mitte des
Meniskus an dessen Sohle ansammelt Aus diesem Grund ibt es erforderlich, daß die Rotationsgeschwindigkeit
oberhalb eines unteren Grenzwertes, jedoch unterhalb eines oberen Grenzwertes liegt, um zu verhindem,
daß sich ein zu großer Meniskus ausbildet, der es unmöglich machen würde, die Schlacke an der.\ tief gelegenen
Scheitel des Meniskus abzuschöpfen. Eine zu große Rotationsgeschwindigkeit hätte auch zur Folge, daß
die Schlacke infolge eines sich ausbildenden Strudels in das schmelzflüssige Metall hineingesogen wird.
Im folgenden ist anhand eines Beispiels erläutert, wie die Rotationsfrequenz des magnetischen Drehfeldes gemäß
der Erfindung ermittelt wird.
Am Umfang einer Stranggießkokille mit einem Innenradius von 6 cm ist ein Zweiphaseninduktor mit einem
Polpaar je Phase angeordnet, der von einem ruhenden Thyristor-Umformer bekannter Art gespeist wird,
der bei einer Spannung von 55 V je Phase und einer Frequenz zwischen 3,5 und 13 Hz einen Strom von maximal
350 A liefert. Die Wandstärke der aus einer Kupfer-Chrom-Zirkonium-Verbindung
bestehenden Kokille betrug 11 mm, ihre elektrische Leitfähigkeit 3,87 · 107
Siemens/m.
Bei der gr nannten Größe des Innenradius ergibt sich
aus F i g. 1 eine optimale Rotationsfrequenz des magnetischen Drehfeldes von 5,3 Hz. Die experimentell ermittelte
optimale Frequenz, die durch Messung des auf einen in der Kokille aufgehängten, mit einem Torsionswinkelmeßgerät
verbundenen magnetischen Probekörpers ausgeübten elektromagnetischen Momentes erfolgte,
ergibt, wie aus Fig.2 ersichtlich, gleichfalls
53 Hz. Wie man feststellt, ist bei der analytischen Errechnung
der optimalen Frequenz, die einen Wert von 5 Hz ergibt, die Überehr-.timmung nicht ganz vollständig.
Bei dieser Frequenz und einer Flußdichte des Magnetfeldes im schmelzflüjsigen Metall von 400 bzw.
570 Gauß sammelt sich die Schlacke in ausreichendem Maß in der Mitte des Meniskus an und kann dort leicht
abgeschöpft werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum elektromagnetischen Rühren beim Stranggießen, bei dem die in der gekühlten
Stranggießkokille befindliche Schmelze der Wirkung eines zur Kokillenachse konzentrischen magnetischen
Drehfeldes von niedriger Rotationsfrequenz unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Rotationsfrequenz des magnetischen Drehfeldes in Abhängigkeit vom Innenradius
R der Stranggießkokille und dem Produkt aus Wandstärke e und der elektrischen Leitfähigkeit γ
der Stranggießkokille nach Maßgabe des Diagramms gemäß F i g. 1 ein Wert im Bereich zwischen
4 und 15 Hz festgelegt wird.
2. Verfahren zum elektromagnetischen Rühren beim Stranggießen, bei dem die in der gekühlten
Stranggießkokille befindliche Schmelze der Wirkung eines zur Kokillenachse konzentrischen magnetischen
Drehfeldes von niedriger Rotationsfrequenz unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Rotationsfrequenz des magnetischen Drehfeldes in Abhängigkeit vom Innenradius R (in
cm) der Stranggießkokille und dem Produkt aus Wandstärke e (in mm) und der elektrischen Leitfähigkeit
γ (in Siemens/m) der Stranggießkokille nach Maßgabe der folgenden Gleichung ein Wert N im
Bereich zwischen 4 und 15 Hz festgelegt wird:
100
~ AX2 + BX+ C
in der X = e · ;'/10* bjdeutet und Λ £ und C vom
Innenradius /? der Stranggieß .okille abhängige Parameter
gemäß den folgenden Beziehungen sind:
A = 0,011 R3 - 0,226 R2 + 1,494 Ä-3,409,
B = -0.03673Ä2+ 0,956/?+ 1,687,
C = 0,1585 R2 - 1,534/? + 1,192
C = 0,1585 R2 - 1,534/? + 1,192
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das magnetische Drehfeld in
der Kokillenachse eine Flußdichle aufweist, die zwischen einem unteren Wert B11 und einem oberen
Wert B0 (in Gauß) liegt, die sich aus den Beziehungen
B11 = 4 exp
B0 = 4 exp
[-(■0]
[- i
(270 - 17Λ0
(400 - 25 N)
ergeben, in denen /V die Frequenz des magnetischen Drehfeldes in Hz bedeutet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum elektromagnetischen Rühren im Stranggießen der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
Ein Verfahren dieser Gattung ist aus der belgischen Patentschrift 8 31 516 bekannt, in der niedrige Frequenzen
von weniger als 10 Hz, vorzugsweise zwischen 2 und 6 Hz, zum verlustarmen elektromagnetischen Rühren
vorgeschlagen werden. In dieser Druckschrift ist für die Felddämpfung im Kupfer der Stranggießkokille eine
Formel angegeben, in der die Wandstärke und die elektrische Leitfähigkeit des Kokillenwerkstoffe sowie die
Rotationsfrequenz des elektromagnetischen Induktors als Einflußgrößen eingehen. Ferner wird anhand eines
Schaubildes gezeigt, daß die Felddämpfung z. B. bei einer
Frequenz von 50 Hz sehr viel stärker ist als bei Frequenzen von 6 und 3 Hz, wobei sich für verschiedene
Wandstärken Unterschiede ergeben. Die Kerntnis des
ίο bekannten Verfahrens vermittelt jedoch nicht die Möglichkeit,
in einem konkreten Anwendungsfall rasch das magnetische Drehfeld optimal einstellen zu können, damit
man ohne lange und kostspielige Versuche und Probegüsse zu einem industriell verwertbaren Erzeugnis
gelangt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Rührverfahren anzugeben, bei dem
das vom magnetischen Drehfeld auf das schmelzflüssige Metall übertragene Drehmoment bei gegebener magnetischer
Feldstärke einen größtmöglichen Wert erreicht
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß für die Rotationsfrequenz des magnetischen
Drehfeldes ein Wert festgelegt wird, der entweder entsprechend der im Patentanspruch 1 aufgezeigten Möglichkeit
dem Diagramm gemäß F i g. 1 entnommen wird oder entsprechend der im Patentanspruch 2 aufgezeigten
Möglichkeit sich aus der im kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs angegebenen Gleichung errechnet
Mit der Erfindung ist in vorteilhafter Weise erreicht,
daß je nach bestimmten Baumerkmalen der Stranggießkokille, nämlich Innenradius, Wandstärke und elektrische
Leitfähigkeit das Rührverfahren mit einer ganz bestimmten, für den Verfahrensablauf optimalen Rotationsfrequenz
des magnetischen Drehfeldes betrieben wird und daß diese Rotationsfrequenz schnell und einfach
zu ermitteln ist Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Wahl der optimalen Rotationsfrequenz
unter Berücksichtigung der Wandstärke und des Innenradius der Stranggießkokille erfolgen muß und
daß die Wandstärke des Kokillenrohrs und dessen elektrische Leitfähigkeit sich in gleichem Sinne auf die
Schwächung des Magnetfeldes auswirken und somit in die Formel für die optimale Rotationsfrequenz des Magnetfeldes
als Produkt eingehen.
Hat man gemäß der Lehre des Patentanspruches 1 oder 2 für eine Stranggießkokille bestimmter Abmessungen
und elektrischer Leitfähigkeit die günstigste Erregerfrequenz des. Induktors ermittelt, so braucht man
so nur noch die Stärke des Magnetfeldes einzustellen, um auf Anhieb eine optimale Rührwirkung zu erzielen, wobei
die absolute Rotationsgeschwindigkeit des schmelzflüssigen Metalls nur noch von der Stärke des angelegten
magnetischen Drehfeldes abhängt. Diese wird so eingestellt, daß das magnetische Drehfeld in der Kokillenachse
eine Flußdichte aufweist, die zwischen einem unteren Wert B11 und einem oberen Wert B0 (in Gauß)
liegt, die sich aus den im Patentanspruch 3 angegebenen Gleichungen ergeben.
Umgekehrt ist es auch möglich, anhand des im Patentanspruch 1 erwähnten, in F i g. 1 dargestellten Diagramms
bzw. mittels der im Patentanspruch 2 angegebenen Gleichung für einen bestimmten Induktor und
eine bestimmte Erregung des Induktors die Wandstärke und die elektrische Leitfähigkeit der Stranggießkokille
in Abhängigkeit von ihrem Innenradius zu bestimmen.
In F i g. 1 ist eine Kurvenschar dargestellt, der entnommen werden kann, bei welcher Frequenz des ma-
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