DE2704383C3 - Gießvorrichtung für eine ein Getränk enthaltende Packung aus beschichtetem Papier - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gießvorrichtung für eine ein Getränk enthaltende Packung aus beschichtetem Papier, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Getränkepackungen aus beschichtetem Papier finden eine zunehmende Verbreitung, insbesondere wegen ihres niedrigen Gestehungspreises. Zu deren Gebrauchsfertigmachen bedarf es aber eines Instrumentes; oft wird dazu eine Schere gebraucht, mit der ein bei einer Ecke gelegener Packungsteil weggeschnitten wird. Wenn dann kein Saughalm zur Verfügung steht, wird leicht zu Beginn des Ausschenkens ein Teil des Inhaltes verschüttet. Das Ansetzen der Packung an den Mund ist nicht ratsam, einerseits weil es unhygienisch ist und andererseits weil mit größter Wahrscheinlichkeit der flüssige Packungsinhalt dann Überschwallen würde.

Es ist schon ein Instrument vorgeschlagen worden, das vorn als hohler, bis zu seiner Spitze mit Queröffnungen versehener Stechdorn ausgebildet ist und im übrigen eine Ausschanktülle bildet. Bei Benutzung eines solchen Instrumentes entstehen aber unvermeidlicherweise Risse im Papier, weil bei Einsto Ben des Stechdorns die zuerst nur punktförmige öffnung auf den Größendurchmesser des Stechdornes erweitert werden muß; das um die so geschaffene öffnung meistens mehrfach angerissene Packungsmaterial kann dann nicht mehr satt am Stechdorn anliegen, mit der Folge, daß beim nachfolgenden Ausschankvorgang Getränk zwischen Stechdorn und umliegendem Packungsmaterial durchrinnt und z. B. auf Kleid'ingsstücke gelangt. Auch ein luftdichter Abschluß kann nicht mehr durch Einsetzen eines Stöpsels in die Tülle erreicht werden.

ίο Die US-PS 21 77 874 zeigt eine derartige Vorrichtung, die, wie die Beschreibung eindeutig aussagt, für Weißblechdosen geeignet ist. Diese Vorrichtung ist mit zwei einander gegenüberliegenden Einstoßspitzen versehen, von denen die eine eine größere Länge als die andere besitzt. Auch diese bekannte Vorrichtung ist für Behälter aus beschichtetem Papier nicht geeignet, da sich in dem Papier beim Einsetzen der Vorrichtung in jedem Falle Risse bilden, weil sich beim Eindrücken die beim Einstoßen in die Papierwandung sich ergebenden

punktförmigen Öffnungen auf den Durchmesser des Fußes erweitert werden müssen, wobei um die auf diese Weise geschaffene öffnung herum das Papier zwangsweise mehrfach angerissen oder ausgerissen wird, so daß es sich nicht mehr satt an die Papierwandung anlegen kann, was zur Folge hat, daß beim Ausgießen des Inhaltes aus der Packung aus beschichtetem Papier Flüssigkeit zwischen der Gießvorrichtung und dem diese umgebenden Material der Packung durchtritt. Außerdem ist nach einem teilweisen Ausgießen ein

w luftdichter Verschluß durch Einsetzen eines Stöpsels in die Gießtülle nicht erreichbar wegen der in dem Papier befindlichen Risse.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für eine ein Getränk enthaltende Packung aus beschichte-

*5 tem Papier geeignete Vorrichtung zu schaffen, die so ausgebildet ist, daß bei derartigen Verpackungen, beispielsweise den bekannten, im Querschnitt quadratischen oder rechteckigen Fruchtsaftbehältern, ein einwandfreies Ausschenken und ein zuverlässiger

⁴⁽> Verschluß nach teilweiser erfolgter Entleerung gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schneidkante mit ihrem gesamten Umfang in einer zur Achse des Schneidvorsatzes rechtwinkligen Ebene liegt und durch einen äußeren Schneidanschliff zacken- oder wellenförmig ausgebildet ist.

Weitere Merkmale ergeben sich aus, den Untcransprüchen.

Durch eine solche Ausbildung wird erreicht, daß durch Drehen dos besagten Gliedes samt seinem Schneidvorsatz aus der Packung vorerst fein säuberlich eine Scheibe herausgeschnitten und dann durch Einstoßen des Schneidvorsatzes in die so geschaffene öffnung die kegelige Schneidvorsatzfläche mit dem

Öffnungsrand in eine Preßanlage gebracht wird, die eine einwandfreie Abdichtung gewährleistet.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausfüh-

M) rungsform,

Fig. 2 den Bereich Il aus F i g. 1 in größerem Maßstab,

F i g. 3 eine perspektivische Ansicht dieser Ausführungsform, wobei ein Teil von einem anderen abgehoben ist, und

Fig. 4 einen Schnitt durch ein einfacheres Ausführungsbeispiel.

Die in den l-'ig. 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung zum

Gebrauchsfertigmachen einer ein Getränk enthaltenden Packung 1 aus beschichtetem Papier weist ein Gehäuse 2 mit nach Lösen eines Schnappverschlusses o. dgl. abnehmbarem Unterteil 2a auf, in das die Packung 1 eingesetzt werden kann. Die Gehäusedeckwand hat Öffnungen 3, an denen ein Lagerungsaufsatz 4 bajonettartig verriegelbar ist. Dieser hat einen rohrförmigen Teil 4a, in dem ein hohlzylindrischer Teil 5a eines eine Ausschanktülle bildenden Gliedes 5 drehbar und verschiebbar gelagert ist Im unteren, in das Innere des Ό Gehäuses 2 hineinragenden Ende des Teiles 5a sitzt ein Schneidvorsatz 6 fest, wobei zwischen einer Schulter dieses letzteren und der Stirnseite des Teiles 5a auch eine Ringscheibe 7 festgehalten ist. Eine sich am Teil 4a abstützende, den Teil 5a umgebende Schraubenfeder 8 ist bestrebt, das Glied 5 samt Schneidvorsatz 6 nach unten zu verschieben bis die Ringschulter 5b an der oberen Stirnfläche von Teil 4a anliegt.

Die freie Kante 6a des rohrförmigen Schneidvorsatzes 6 ist durch Vornahme eines Schneidanschliffes 6b als zacken- oder wellenförmige Schneidkante ausgebildet. Der an diesen Anschliff angrenzende Abschnitt 6c der Außenmantelfläche ist glatt und erweitert sich kegelig nach hinten bis zum ebenfalls glatten, aber zylindrischen Außenmantelabschniti 6d, welcher sich bis zu einem wenig vorstehenden Bund 6 erstreckt; dieser liegt an einer Anschlagringscheibe 7 an. Der halbe Kegelspitzenwinkel des Erweiterungsabschnittes 6c soll, etwa 15°, höchstens 20° betragen. Im Anschliff 6b sollen die Mantellinien unter höchstens 30° zur Achse geneigt sein und der Gesamtdurchmesserzuwachs ausgehend von der Schneidkante 6a soll höchstens 15% betragen. Der Schneidvorsatz 6 hat die unmittelbar hinter der Erweiterung 6cgelegenen Querlöcher 6f.

Die Ausgangslage zum Gebrauchsfertigmychen der Packung ist in Fig. 1 gezeigt. Sie wird erreicht indem nach Aufsetzen der Packung 1 auf den Gehäuseunterteil 2a der Gehäuseobei teil samt daran verriegeltem Aufsatz aufgesetzt wird, wobei ein an diesem angegossenes Belüftungsrohr 4b mit seinem angespitzten unteren Ende die Packungsdeckwand durchstößt. Bei diesem Aufsetzen wird die Oberfläche der Packung gespannt und kommt die Schneidkante 6a an der Packungsdeckwand aufzuliegen und wird anschließend das Glied 5 unter Zusammendrücken der Feder 8 etwas zurückgeschoben.

Es kann nun einfach von Hand das Glied 5 samt Schneidvorsatz 6 gedreht werden. Dadurch kommt unter der Wirkung der Feder 8 zuerst die Schneidkante 6a zum Einsatz bis in der Packungsdeckwand ein rundes Loch eingeschnitten ist: anschließend wird, unter fortwährendem Drehen, der Schneidvorsatz 6 durch die so geschaffene öffnung durchgestoßen bis die Ringscheibe an der Packungsdeckwan.d anliegt. Die Ringschulter 5b verhindert durch Anliegenkommen am Teil 4a ein allzuweites Herabstoßen. Bei diesem Herabstoßen weitet die kegelige Mantelfläche 6c die vorhin geschaffene öffnung etwas aus, mit dem Effekt, daß der für eine gute Abdichtung erforderliche Anlagedruck zwischen Öffnungsrand und Mantelfläche 6c, 6J gesteigert wird, aber nur in begrenztem Ausmaß, damit keinenfalls die Packungsdeckwand in der Umgebung der Öffnung anreißt.

Die in Fig.4 gezeigte Ausführungsform besteht lediglich aus einem die Ausschanktülle bildenden Glied 9 mit dem Anschlagflansch 9;f, und dem darin festsitzenden Schneidvorsatz 6. der dem Schneidvorsatz 6 des vorher beschriebenen Ausführungsbeispieles hinsichtlich Ausbildung und Funktion vollständig entspricht. Beim Gebrauch muß während des Drchens auch der Axialschub ausgeübt werden, der zuerst zum Ausschneiden der Öffnung und dann zum Einstoßen des Schneidvorsatzes erforderlich ist.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Gießvorrichtung für eine ein Getränk enthaltende Packung aus beschichtetem Papier mit einer der Schaffung einer Durchtrittsöffnung in der Packungswandung dienenden Gießtülle, die einen, eine Schneidkante aufweisenden rohrförmigen Schneidvorsatz besitzt, dessen Mantelfläche von der Schneidkante ausgehend kegelförmig erweitert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkante (6a) mit ihrem gesamten Umfang in einer zur Achse des Schneidvorsatzes (6) rechtwinkligen Ebene liegt, und durch einen äußeren Schneidanschliff zacken- oder wellenförmig ausgebildet ist.

2. Gießvorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der halbe Kegelspkzenwinkel der Erweiterung (6c) höchstens 20° und der Durchitiesserzuwachs ausgehend von der Schneidkante (6a,J höchstens 15% beträgt.

3. Gießvorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an die kegelförmige Erweiterung (6c) eine zylindrische Mantelfläche (6d) anschließt, deren Länge mindestens gleich groß dem Außendurchmesser ist, wobei unmittelbar hinter der Erweiterung (6c) an sich bekannte Queröffnungen (6/^vorgesehen sind.

4. Gießvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießtülle (5) drehbar und axial verschiebbar in einer Platte (4) gelagert ist, die einen Teil einer Wandung eines die Verpackung aufnehmenden Gehäuses bildet oder mit einer Gehäusewand lösbar verriegelbar ist, und daß eine die Gießtülle (5) umgebende, sich an der Platte (4) abstützende Schraubenfeder (8) vorgesehen ist, die die Schneidkante (6a) in Anlage an der zugeordneten Wandung der Verpackung hält.

5. Gießvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem der Gicßtülle (5) abgewandten Ende der Platte (4) ein der Belüftung der Packung (I) dienender Hohldorn (4b) befestigt ist.