DE2703723C3 - Optisches System zur Beleuchtung des Augenhintergrundes und zur Abbildung von Testmarken auf demselben - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein optisches System zur Beleuchtung des Augenhintergrundes und zur Abbildung von Testmarken auf demselben nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Derartige optische Systeme sind im Prinzip bekannt.

Im DE-GM 19 56461 wird ein Ophthalmoskop beschrieben, dessen ophthalmologisches Objektiv aus zwei Sammellinsen besteht, von denen eine entlang der optischen Achse verschiebbar angeordnet ist. Für dii Betrachtung des in das Patientenauge projizieren Bildes ist ein Revolverscheibe mit einer Vielzahl von Betrachterlinsen (Recoss-Scheibe) vorgesehen. Durch die Verschiebung einer Sammellinse des ophthalmologischen Objektivs ist zwar eine kontinuierliche Einstellung der Bildweite (= Scharfeinstellung) möglich, jedoch keine Änderung des Abbildungsmaßstabes. Die Verwendung der Recoss-Scheibe im Beobachtungsstrahlengang ist mit dem Nachteil behaftet, daß der Ausgleich von Brechungsfehlern des untersuchten Auges nur für diskrete Werte erfolgen kann. Außerdem ist eine Recoss-Scheibe mit dem Nachteil hoher Herstellungskosten und einer schweren Bauweise behaftet.

Im DE-GM 19 54 624 ist ein elektrischer Augenspiegel beschrieben, bei dem der Abbildungsmaßstab der Testmarken durch Verstellen von beweglichen Teilen eines Linsensystems kontinuierlich verändert werden kann. Die Einstellung der Bildweite ist bei diesem Augenspiegel nur in diskreten Stufen über eine Recoss-Scheibe möglich. Für die Betrachtung des in das Patientenauge projizierten Bildes ist ebenfalls — wie im DE-GM 19 56 461 - eine Recoss-Scheibe vorgesehen. Die Verwendung von Recoss-Scheiben im Projektionsund Beobachtungsstrahiengang ist wieder mit dem Nachteil hoher Herstellungskosten und schwerer Bauweise verbunden.

In der DE-OS 22 18 681 ist ein Ophthalmoskop beschrieben, bei welchem im Beleuchtungssystem der Ametropieausgleich (Bildweiteneinstellung) durch axiales Verschieben einer Linse des Abbildungssystems bewerkstelligt wird. Dabei ist die axiale Verschiebung mit der Drehstellung einer Recoss-Scheibe mechanisch gekoppelt, die im Beobachtungsstrahlengang liegt Dies hat zur Folge, daß die an sich kontinuierliche Verschiebung der Objektivlinse wieder auf diskrete Schritte reduziert wird, entsprechend der Abstufung der Brechkraft der Linsen in der Recoss-Scheibe. Ein Ophthalmoskop mit den gleichen Merkmalen ist in dem Buch »Ophthalmoskopie« von Klaus Heilmann, Ferdinand Enke-Verlag, Stuttgart, 1973, beschrieben, bei dem aber zusätzlich auf einer Blendenwahlscheibe außer den üblichen Blendenöffnungen noch ein kleiner Stern, eine Meßskala und eine Spaltblende vorgesehen sind. Durch diese zusätzlichen Merkmale werden eine Schieldiagnose, Längenmessungen auf dem Augenhintergrund und zumindest qualitative Untersuchungen von Höhendifferenzen auf dem Augenhintergrund ermöglicht, was in der modernen Ophthalmologie allgemein gefordert wird. Beim Ophthalmoskop nach der GB-PS 5 76 843 ist zwar der Abbildungsmaßstab durch Verschieben eines Elementes des abbildenden Systems entlang der optischen Achse veränderlich, bei Änderung der Bildlage bleibt jedoch der eingestellte Abbildungsmaßstab nicht erhalten. Aus den genannten Gründen können die bekannten Systeme zur Beleuchtung des Augenhintergrundes und zur Abbildung von Testmarken auf diesem entweder über eine reine Fundusbeobachtung nicht hinausgehen und den Zustand des Patientenauges hinsichtlich Fehlsichtigkeit bei der Abbildung der Testmarken nicht hinreichend berücksichtigen, oder sie sind in ihrer Bauweise sehr aufwendig und schwer.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine optische Anordnung anzugeben, die es mit wenigen optischen Elementen ermöglicht, mit variablem Abbildungsmaßstab Leuchtfeldblenden u«d/oder Testmarken und Meßskalen auf dem Augenhintergrund abzubilden. Für einen vorgegebenen Bereich von Fehlsichtigkeiten soll dabei die Bedingung erfüllt sein, daß die Lage der Austrittspupille des optischen Systems nur in einem Bereich wandert, der für die Ausleuchtung des Augenhintergrundes bzw. die Abbildung der Testmarken unschädlich ist, d. h., bei einer Änderung der Lage des Bildes der Testmarke muß der eingestellte Abbildungsmaßstab erhalten bleiben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,

so daß das verschiebbare abbildende System aufgebaut ist aus einem zweigliedrigen System, das aus einer entlang der optischen Achse verschiebbaren Sammellinse und einer feststehenden Zerstreuungslinse besteht, und aus einem weiteren in Richtung der optischen Achse verschiebbaren sammelnden Glied, wobei durch Verschieben des sammelnden Gliedes des zweigliedrigen Systems unterschiedliche Abbildungsmaßstäbe erzeugt werden und durch Verschieben des weiteren sammelnden Gliedes die Lage des Bildes der Testmarke unter Beibehaltung des eingestellten Abbildungsmaßstabes verändert wird.

Um die Lage des Bildes der Lichtquelle senkrecht zur optischen Achse zu verändern, wird vorteilhafterweise vor das Patientenauge ein um einen Drehpunkt schwenkbares Prisma angeordnet.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit einem leicht bauenden, handlichen Gerät mit Hilfe von zwei verschiebbaren Linsen

eine exakte Fundusbeobachtung ermöglicht wird und daß das Gerät darüber hinaus auch für Schieldiagnose und -therapie und für Messungen pathologischer Veränderungen auf dem Fundus nach Größe und Lage und für die quantitative Messung von Prominenzen, beispielsweise des Sehnerveneintritts, einsetzbar ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Die einzige Figur zeigt

eine schematische Darstellung eines erfindungsgemä-Ben optischen Systems, dessen abbildendes System aus drei Einzelelementen besteht

In der Zeichnung sind die einzelnen Elemente des Abbildungssystems mit 1, 2 und 3 bezeichnet. In der Lage (a) auf der optischen Achse, in der das Element 2 mit durchgezogenen Linien gezeichnet ist, hat die Linsenkombination 2,3 die Brennweite f\, und es ergibt sich zusammen mit der Linse 1 ein Abbildungsmaßstab ß, wobei die Testmarke 4 in 4' abgebildet wird, in der mit gestrichelten Linien eingezeichneten Position (b) des Elementes 2 ergibt sich für die Kombination 2, j zusammen mit dem Element 1 ein Abbildungsmaßstab \lß. In beiden Positionen des Elementes 2 ergibt sich für die Kombination der Elemente 2 und 3 eine unendliche Bildweite. Deshalb kann durch Verschieben der Linse 1 in der angegebenen Pfeilrichtung 5 ohne Beeinträchtigung des eingestellten Abbildungsmaßstabes eine Veränderung der Lage des Testmarkenbildes 4' vorgenommen werden, wie sie sich entsprechend der Eigenschaft des Patientenauges (fehlsichtig oder normalsichtig) ergibt. Die Brennpunktlagen schwanken beim Verschieben der Glieder 2 bzw. 1 nur geringfügig. Deshalb kann — im Zusammenwirken mit dem ophthalmologischen Objektiv 14 — die Lage des Bildes 7 der Lichtwendel 6 ziemlich konstant genallen werden. Die Lage des Wendelbildes 7 stellt die Austrittspupille des optischen Systems dar. Die der Lichtquelle 6 nachgestellte Kollektorlinse ist mit 8 bezeichnet, das vor dem Patientenauge angebrachte Prisma mit 10. Durch Schwenken des Prismas 10 um den Drehpunkt 9 kann die Lage des Wendelbildes 7 senkrecht zur optischen Achse 11, die zur optischen Achse 12 um 90° versetzt ist, verändert werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims (2)

Patentansprüche:

1. Optisches System zur Beleuchtung des Augenhintergrundes und zur Abbildung von Testmarken auf demselben, wobei im Lichtweg zwischen einer Lichtquelle und einem ophthalmologischen Objektiv ein Kollektor und eine Testmarke vorgesehen sind und wobei zwischen der Testmarke und dem ophthalmologischen Objektiv ein in Richtung der optischen Achse verschiebbar angeordnetes abbildendes System vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das abbildende System aufgebaut ist aus einem zweigliedrigen Linsensystem (2,3), das aus einer entlang der optischen Achse verschiebbaren Sammellinse (2) und einer feststehenden Zerstreuungslinse (3) besteht, und aus einem in Richtung der optischen Achse verschiebbaren sammelnden Glied (1), wobei durch Verschieben der Sammellinse (2) unterscJiiedliche Abbildungsmaßstäbe erzeugt werden und durch Verschieben des sammelnden Gliedes (1) die Lage des Bildes der Testmarke (4) unter Beibehaltung des eingestellten Abbildungsmaßstabes verändert wird.

2. Optisches System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem ophthalmologischen Objektiv (14) und dem zu untersuchenden Auge (15) ein um einen Drehpunkt (9) schwenkbares Prisma (10) angeordnet ist