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Die Erfindung betrifft eine Spaltlampe zur Augenuntersuchung. Diese
kann als einfache Spaltlampe für rein visuellen Gebrauch mit einer einzigen Lichtquelle
(vorzugsweise Glühlampe) wie auch als Photospaltlampe mit zwei Lichtquellen (Glühlampe
und Gasentladungslampe) ausgeführt sein.
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Die bekannten im Gebrauch befindlichen Spaltlampen besitzen in der
Regel ein Beleuchtungssystem mit festem Abbildungsmaßstab für die Spaltabbildung.
Die Helligkeitsregulierung erfolgt durch Variation der Helligkeit der Lichtquelle
und/oder durch Veränderung der Beleuchtungsapertur. Es ist auch eine Spaltlampe
bekannt, bei welcher der Spalt wahlweise in zwei verschiedenen Vergrößerungen abgebildet
wird, deren eine der Kehrwert der anderen ist. Diese Einrichtung ist jedoch nur
dann befriedigend, wenn für die Beobachtung bzw. Photographie ebenfalls nur maximal
zwei Vergrößerungen zur Verfügung stehen. Die neueren Geräte verfügen jedoch in
der Regel über Vergrößerungswechsler in mehreren Stufen oder einen stufenlosen Vergrößerungswechsler
im abbildenden Strahlengang des zugehörigen Hornhautmikroskops. Für diese Geräte
sind die bekannten Beleuchtungseinrichtungen unzureichend: a) Bei geringer Beobachtungsvergrößerung
ist das Gesichtsfeld größer als das Leuchtfeld; die Spaltabbildung leuchtet also
nur einen Teil des Gesichtsfeldes aus. b) Bei hoher Beobachtungsvergrößerung ist
das Gesichtsfeld kleiner als das Leuchtfeld. In diesem Falle wird also auch das
Umfeld des Objekts beleuchtet, was der Abbildung des Objekts abträglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine stets optimale Abstimmung von
Leuchtfeldgröße und Gesichtsfeldgröße zu schaffen. Dabei soll insbesondere berücksichtigt
werden, daß in der Regel die Apertur des Beobachtungsstrahlenganges um so kleiner
wird, je mehr die Beobachtungsvergrößerung zunimmt. Es ergibt sich damit die Notwendigkeit,
die Beleuchtungsstärke im Objekt mit zunehmender Vergrößerung zu erhöhen, und zwar
zweckmäßig so, daß die subjektive Helligkeitsempfindung für den Beobachter bei einem
Wechsel der Beobachtungsvergrößerung mindestens annähernd konstant bleibt.
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Diese Aufgaben werden gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß ein
an sich bekanntes pankratisches Linsensystem zur Erzeugung des Spaltbildes im Patientenauge
und ein an sich bekannter pankratischer Vergrößerungswechsler im Beobachtungsstrahlengang
angeordnet ist, wobei die Triebe der beiden pankratischen Systeme durch ein Getriebe
derart kuppelbar sind, daß die Vergrößerung im Beleuchtungsstrahlengang im umgekehrten
Sinne wie die im Beobachtungsstrahlengang verändert wird.
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Das pankratische Beleuchtungssystem ist zweckmäßig so dimensioniert,
daß der vom Spalt kommende Lichtstrom ohne Verluste aufgenommen und weitergeleitet
wird. Es wächst dann die Beleuchtungsstärke im Spaltbild im Quadrat mit der Verringerung
des Leuchtfelddurchmessers, und es gelingt zunächst auf diesem Wege, bei Verwendung
eines Pankraten, 1 : 4 oder 1 5, Helligkeitssteigerung um einen Faktor in der Größenordnung
von 20 gegenüber der Ausgangshelligkeit zu erreichen, ohne die Lichtquelle mehr
zu belasten.
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Ein zusätzlicher Vorteil ist, daß durch die optische Verkleinerung
des Spaltbildes bei hoher Beobachtungsvergrößerung dem Beobachter ein wesentlich
schärferer Lichtschnitt dargeboten wird, als er mit den herkömmlichen Mitteln erzeugt
werden kann. Ferner läßt sich die Schärfentiefe der Spaltabbildung stets optimal
auf die Schärfentiefe der Beobachtung abstimmen. Die genannten Vorteile sind für
die visuelle wie für die photographische Spaltlampenmikroskopie gleich bedeutsam;
für die photographische sind sie insofern besonders wichtig, als die Photographie
des Spaltbildes bei höheren Aufnahmevergrößerungen mit den bisher bekannten Mittteln
auf grundsätzliche Schwierigkeiten stieß, da die notwendige Steigerung der Beleuchtungsstärke
im Spaltbild nur mit zunehmender Belastung der Lichtquelle erzielbar war, welche
sehr bald ihre natürlichen Grenzen findet.
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Es wird eine Ausführung bevorzugt, bei welcher sowohl im Beleuchtungsstrahlengang
wie auch im Beobachtungsstrahlengang pankratische Systeme vorgesehen sind, die über
ein drehbares Organ zu betätigen sind. Mit einer derartigen Kupplung der beiden
pankratischen Systeme gelingt es, eine optimale Abstimmung der jeweiligen Leuchtfeld-
und Gesichtsfeldgröße zu sichern, bei welcher für den Beobachter beim Wechsel der
Beobachtungsvergrößerung die Helligkeitsempfindung praktisch unverändert bleibt.
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Es ist erwünscht, ein vorwählbares Verhältnis zwischen Spaltbildausdehnung
und Größe des Gesichtsfeldes im gekuppelten Zustand beider Systeme über den ganzen
Vergrößerungsbereich beizubehalten.
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Normalerweise wird man von einem Verhältnis 1 : 1 ausgehen. Nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung ist daher der lösbaren Kupplung der pankratischen
Triebsysteme ein Springglied zugeordnet, bei dessen Betätigung im entkuppelten Zustand
das vorgewählte Verhältnis selbsttätig wiederhergestellt wird. Bei rein elektrischer
Kupplung kann beim Einschalten der Synchronbetätigung beider Trieb systeme jedes
beliebige vorher gewählte Verhältnis der Durchmesser von Leuchtfeld und Gesichtsfeld
auch mit Hilfe von Endlagenschaltern wiederhergestellt werden.
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Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung an Hand der Abbildungen
erläutert, welche ein Ausführungsbeispiel veranschaulichen.
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Ab b. 1 zeigt eine Gesamtdarstellung des Spaltlampengerätes; A b
b. 2 veranschaulicht in vergrößerter Schnittdarstellung eine mechanische Kopplung
der beiden pankratischen Systeme.
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Das in A b b. 1 gezeigte Gerät ist eine Spaltlampe bekannter Bauart,
bei welcher die Beleuchtungseinrichtung 1 bis 7 innerhalb eines vor dem Objektiv
des Hornhautmikroskops schwenkbaren Bügels untergebracht ist. Bei 1 befindet sich
die Lichtquelle oder ein Bild der Lichtquelle. Bei Spaltlampen mit zwei Lichtquellen
fällt an diesem Ort die eine Lichtquelle mit dem Bild der anderen zusammen. Über
den Kollektor 2 wird die Lichtquelle in das optische System 4, 5, 6 abgebildet,
welches seinerseits ein Bild des Spaltes 3 über das Prisma 7 auf das Patienten auge
8 wirft. Das optische System ist ein pankratisches Projektionssystem, dessen bewegliche
Glieder 4 und 5 über ein Drehelement 9 betätigt werden. Im Strahlengang des Hornhautmikroskops
befindet
sich ebenfalls ein pankratisches System. Die beweglichen Glieder desselben, 11 und
12, werden über ein drehbares Element 10 betätigt. Diese Drehelement 9 und 10 haben
die Form von Ritzeln, welche auf mit den beweglichen Linsengliedern verbundenen
Zahnstangen kämmen.
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In A b b. 2 ist veranschaulicht, wie die beiden Drehglieder 9 und
10 über eine biegsame Welle 13 miteinander gekuppelt sind, welche über einen Antriebsmotor
14 betätigt werden kann. Der die biegsame Welle zeigenden Querschnittsdarstellung
sind zur Erläuterung zwei Längsschnitte der das Beleuchtungssystem und das Beobachtungssystem
enthaltenden Rohrteile beigefügt.