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Rollstuhl fttr Behinderte
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Die Erfindung betrifft einen Rollstuhl fur Behinderte, Kranke und
Verletzte, der Ueber Vorder- und Hinterräder verfahrbar ist. Der Antrieb kann von
Hand, über Schwinghebel oder maschinell erfolgen. Solche Rollsttihle sind auch als
Selbstfahrer bekannt. Die verschiedenen Antriebe sind vielfach bekannt.
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RollstQhle fahren auf ebenem Untergrund einwandfrei, und der Behinderte
kann auch die Geschwindigkeit und die Steuerung deb Rollstuhls beeinflussen. Schwierigkeiten
entstehen nur, wenn Stufen oder Absätee, wie s.B. Bordsteine, vorhanden sind, über
die der Rollstuhl bewegt werden soll.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese. Mangel abzuhelfen und ein Anheben
des Rollstuhls und der Vorder- und/oder Hinterräder wahlweiae durchftlhren zu können,
um mit den Rädern über einzelne Stufen oder Bordsteins zu fahren.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt dadurch, daß an dem Rollatuhl hinter
den Vorder- und/oder hinter den Hinterrädern eine oder mehrere Hebevorrichtungen
angebracht sind, die gegenüber dem Untergrund abstutzbare Stangen, Hebel und ähnliche
Mittel zum wahlweisen Anheben und Verschieben des Rollstuhls mit den Vorder- bzw.
Hinterrädern über eine Stufe besitzen.
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Die Hebevorrichtung kann mechanisch, mittels Druckmittel oder elektrisch
aus dem Rollstuhl herausgefahren werden, um das Anheben des Rollstuhls durchzuführen,
und sie kann ebenfalls wieder eingefahren werden, wenn der Anhebevorgang beendet
ist. Die Hebevorrichtung kann mehrere Traghebelpaare besitzen, die auf einer Getrieb.
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abtriebswelle drehbar angeordnet sind und sich unterhalb der Radachse
der Treibräder eines Rollstuhls befinden.
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Die Traghebelpaare sind entweder von einer Handkurbel über eine biegsame
Welle bzw. über einen Elektromotor antreibbar.
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Die Stange zum Anheben des Rollstuhls befindet sich zweckmäßig in
einer schrägen Lage nach hinten und bildet mit der Senkrechten einen spitzen Winkel.
Sie besitst vorteilhaft an ihrem freien AbstUtzende eine kleine Rolle, damit auch
eine Vorschubbewegung des Rollstuhla mittela der Stange erfolgen kann.
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Die Stange kann mit einem Kolben eines hydraulisch betriebenen Zylinders
verbunden sein. Der Zylinder kann einseitig- und doppeltwirkend arbeiten und ist
ähnlich einer stempelartigen Hebevorrichtung ausgebildet, wie sie in der Technik
allgemein üblich ist.
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Die Stange kann aus in- und auseinanderschiebbaren Teleskophülsen
zusammengesetzt sein, die drlekwittelbetrieben sind. Auch ist es möglich, die Stange
als
Zahnstange rrossubilden, und das eine und Ausfahren über ein
mit einer Handkurbel versehenes Ritzel durchzuführen, das in die Zahnstange eingreift.
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In der Zeichnung ist ein AuatUhrungsbeispiel den Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen Rollstuhl in Seitenansicht mit Handbetrieb
Fig. 2 eine Rückansicht Fig. 3 eine Traghebelanbringung gemäß Punkt A der Fig. 2
Fig. 4 einen Rollstuhl in Seitenansicht mit Elektromotorantrieb Fig. 5 eine Rückansicht
Fig. 6 eine andere Rollstuhlart Fig. 7 eine schematische Seitenansicht Pig. 8 eine
Draufsicht Fig. 9 einen teleskopartig ausgebildeten Stempel Fig. 10 die Ausbildung
der Hebevorrichtung als Zahnstange mit Ritzel und Fig. 11 die einzelnen Stellungen
des Rollbis 14 stuhls beim Überfahren eines Bordsteins.
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Der Rollstuhl 13 gemäß Fig. 1 bis 4 hat ein oder mehrere Lenkräder
11 und größere die Bewegung des Rollstuhls bewirkende Treibräder 12.
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Vom Behinderten wird mit der rechten Hand die Handkurbel 1 bedient.
Über eine biegsame Welle 2 und ein Schneckengetriebe 3 wird die Hebevorrichtung
betätigt.
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Die Übersetzung des Schneckengetriebes 3 ist 1:40, so daß 40 Handkurbelumdrehungen
für eine Umdrehung eines Traghebels erforderlich sind. Ein Traghebelpaar 4 ist auf
der Antriebswelle 14 des Schneckengetriebes 3 montiert; ein weiteres Paar 5 ist
mit einem Lagerzapfen des Rollstuhl-Gestells 9 verschweißt. Die axiale Verbindung
zwischen den Traghebeln erfolgt durch zwei Gabelkopfwellen 6 und ein Kreuzgelenk
7. Die Getriebehalterung 8 ist auf den waagerschten Tragrohren des Rollstuhls montiert.
Pür den gesamten Hebevorgang sind etwa 15 Kurbelumdrehungen erforderlich. Aufgrund
der paarweisen Anordnung der Traghebel steht nach jedem Hebevorgang das nächste
Traghebelpaar 4, 5 wieder in der Grundstellung.
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Die Bedienung und der Funktionsablauf sind wie folgt: Der Behinderte
fährt den Rollstuhl 13 rückwärts an die zu überwindende Stufe heran. Die Traghebel
4, 5 befinden sich in waagerechter oder leicht nach oben geneigter Stellung. Sie
ragen in dieser Grundstellung etwa 30 -40 mm auf die Stufe hinauf. Bei Betätigung
der Handkurbel 1 schwenken die Traghebel 4, 5 in Richtung Stufe und heben/ziehen
zunächat die großen Treibräder 12 d23 Rollstuhls auf die Stufe hinauf. Nach ifberwindung
des höchsten Punktes der Traghebel werden die Treibräder 12 auf der Stufe abgesetzt.
Die Lenkräder 11 können bei kleineren Stufen durch Betätigen der Reibräder nachgezogen
werden. Bei hohen Stufen ist der Hebevorgang wie beschrieben nach Heranfahren der
Lenkräder an die Stufe zu wiederholen.
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Nach Beendigung des Hebevorganges kann die Handkurbel 1 abgenommen
und in eine dafür vorgesehene Haltespange 10 eingeklemmt werden.
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Bei Betrieb mit einem Gleichstrommotor 27 (Fig. 4 und 5)
ist
vom Fahrer nur ein Schalter 15 zu betätigen.
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Der in der Fig. 6 dargestellte Rollstuhl 16 ist in den Fig. 7, 8,
11 bis 14 schematisch dargestellt. Der Rollstuhl 16 hat die Lenkräder 11 und die
Treibräder 12, wobei in bekannter Weise eine Lenkung der Räder vorhanden ist. Der
normale Antrieb der Räder erfolgt von Hand oder maschinell. Der Antrieb ist nicht
dargestellt.
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Hinter den Lenkrädern 11 ist eine Hebevorrichtung 24 und hinter den
Tre-ibrädern 12 eine Rebevorrichtung 25 angebracht. Diese Hebevorrichtung besteht
aus einer ein- und ausfahrbaren Stange 26, die hydraulisch betätigbar ist und sich
auch aus Teleskophülsen 7 zusammensetzen kann.
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Gemäß Fig. 10 ist als Hebevorrichtung auch eine Zahnstange 18 mit
einem Ritzel 19 vorgesehen, das über eine Handkurbel 20 drehbar ist und die Zahnstange
verschieben kann.
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Die Stange 26, 18 besitzt an ihrem freien Ende eine Rolle 21 zum Abstützen
auf dem Untergrund und zum Erzielen einer Längsbewegung des Rollstuhls. Die Stange
26, 18 besitzt eine schräge Stellung nach hinten und bildet mit der Senkrechten
einen spitzen Winkel.
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In den Fig. 11 bis 14 sind die einzelnen Stellungen des Rollstuhls
16 beim Überfahren eines Bordsteins 22 gezeigt.
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In Fig. 11 ist der Rollstuhl 16 bis an den Bordstein 22 herangefahren,
und es wird jetzt gemäß Fig. 12 die vordere Stange 26 ausgefahren, um ein Anheben
der Vorderräder 11 zu erzielen. Sobald die Vorderräder die Höhe
des
Untergrundes 23 nach dem Bordstein 22 erreicht haben, wird der Rollstuhl 16 vorwärts
bewegt und die Stange 26 wieder eingezogen. Gemäß Fig. 13 wird dargestellt, wie
die Hinterräder 12 den Bordstein 22 berfahren. Es wird die hintere Hebevorrichtung
mittels der Stange 26 betätigt und ein Anheben der Hinterräder 12 auf die Höhe des
Untergrundes 23 durchgeführt. Dann wird der Rollstuhl 16 vorwärts bewegt und die
hintere Stange 26 wieder eingezogen.
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Die Erfindung kann für Rollstühle aller Art verwendet werden, und
es ist-auch möglich, Selbstfahrer mit einem Vorderrad und zwei Hinterrädern (grankendreirad)
mit der Hebevorrichtung auszurüsten.
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Sobald eine ausfahrbare Stange als auch zwei Stangen 26, 18 können
hinter den Vorderrädern 11 bzw. den Hinterrädern 12 vorgesehen werden. Bei Anordnung
von zwei Stangen ist eine Verbindung zwischen den nebeneinander befindlichen Stangen
bzw. Hubstempeln vorteilhaft.