DE2702251A1 - Elektrochrome anzeigezelle - Google Patents
Elektrochrome anzeigezelleInfo
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Description
PATENT/.NWÄLT-
Tnftstraße Λ Siekerwall 7
Case 354-GER 20. Januar 1977
Sharp Kabushiki Kaisha 22-22, Nagaike-cho, Abeno-ku, Osaka / Japan
Elektrochrome Anzeigezelle
Gegenstand der Erfindung ist der Aufbau einer elektrochromen
Anzeigezelle (nachfolgend "ECD-ZeIIe'= Electrochromic JDisplay), die einen Elektrolyten und ein Material enthält,
dessen Lichtabsorptionseigenschaften sich in Abhängigkeit von einem zugeführten Strom reversibel ändern. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf ECD-ZeIlen, die im wesentlichen
aus zwei in Sandwich-Bauweise miteinander verbundenen Platten bestehen, von denen wenigstens eine transparent,
also lichtdurchlässig ist.
Es ist bekannt, daß sich die in ECD-Zellen verwendeten Elektrolyten
in zwei Gruppen einteilen lassen. Eine dieser Gruppen umfaßt beispielsweise anorganische Festkörpermaterialien
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in Form dünner Schichten (vgl. etwa US-PS 2 319 765), während zur anderen Gruppe organische Verbindungen wie Viologene
und Halogensalze gehören (vgl. etwa US-PS 3 854 794) . Aufgrund von Untersuchungen wurde darüber berichtet, daß
das elektrochrome Phänomen bei der ersten Gruppe bei Anlegen eines negativen Potentials in Bezug auf den Elektrolyten
in dem dünnen Film durch Bildung von Wolframbronze durch Ionen/Elektronen-Zweifachinjektion die Farbwirkung
bewirkt, während bei Anlegen eines positiven Potentials in Bezug auf den Elektrolyten die umgekehrten Reaktionen
ablaufen, so daß die Anzeige verblaßt und mithin gelöscht wird (vgl. beispielsweise den Aufsatz von B.W. Faughnan et al
in RCA-Review 36 (4), 177 ff, 1975). Bei der zweiten Gruppen dieser Elektrolyten entstehen beispielsweise durch
die elektrolytische Reduktion von Viologenionen Radikalkationen oder Radikalionen, so daß sich koexistente Halogenionen
und Salze bilden und auf den Oberflächen der Elektroden niederschlagen. Die resultierenden Radikalsalze absorbieren
sichtbares Licht und neigen - wenn oxidiert - dazu, in Ionenform überzugehen, um per se zu dissoziieren. Es wurde berichtet,
daß solche Redox-Systeme reversibel sind (vgl. etwa Aufsatz von CJ. Shoot et al, Appl. Phys. Lett., 23(2), 64,
(1973)). Als Beispiel wird in der nachfolgenden Beschreibung von der Verwendung anorganischer dünner Filme ausgegangen.
Für den Grundaufbau solcher, einen Elektrolyten enthaltender ECD-Zellen gibt es eine Reihe von Vorschlägen: Gemäß der
US-PS 3 708 220 besteht der Elektrolyt aus einem Schwefelsäuregel. Nach einem in der US-PS 3 819 252 unterbreiteten
Vorschlag soll die Gegenelektrode aus einem elektrochromen Material (WO3) und Graphit bestehen; in dem gelartigen Elektrolyten
wird ein Pigment dispergiert und zur Verbesserung der Sichtanzeige ist ein Hintergrund vorgesehen, während die
Gegenelektrode abgedeckt ist. Die US-PS 3 892 472 schlägt vor, als Hintergrundmaterial für die Sichtanzeige,das gleich
zeitig die Gegenelektrode verbirgt, einen porösen Film eines
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mit einem Klebemittel verfestigten Pigments zu verwenden.
Obgleich zur Entwicklung von ECD-Zellen mit dünnen Festkörperfilmen,
bei denen der Elektrolyt als Ionenquelle verwendet wird, erhebliche Anstrengungen unternommen wurden,
ergeben sich in der Praxis noch große Probleme. In erster Linie sind dabei die Löslichkeit des WO^-Films zu nennen,
der als elektrochromes Material in dem Elektrolyten dient. Wird das erwähnte Schwefelsäuregel als Ionenquelle verwendet,
wie in der bereits erwähnten US-PS 3 708 220 vorgeschlagen, so löst sich der verdampfte bzw. verdunstete dünne WO.,-FiIm
auf, nachdem er einer Atmosphäre mit erhöhter Temperatur von etwa 80°C während etwa 72 Std. ausgesetzt war, so
daß sich die ECD-Zelle im Betrieb zerstört. Eine erfolgreiche Lösung dieses Problems wurde mit der Verwendung einer Lösung
von Lithiumperchlorid in ^"-Butylrolacton oder Propylen-Carbonat
(US-PS 3 704 057) oder Äthylenglykolderivaten erreicht. Durch die Erfinder und andere wurde beispielsweise 2-Äthoxyäthylacetat
untersucht und der Elektrolyt einem Wärmebehandlungsversuch bei 80 C während zwei Monaten
unterworfen. Es zeigten sich günstige Eigenschaften bei Elekrolyten für ECD-Zellen. Insbesondere erbrachte die
Elementenanalyse keinen Nachweis des Elements Wolfram in diesen Lösungen.
Ein weiteres Problem entsteht durch das Verfahren, mit welchem der Sichtanzeige ein Hintergrund verliehen wird, üblicherweise
werden solche Anzeigen gegen einen bestimmten Hintergrund verwendet. Die Kombination von Graphit oder
einem leitenden überzug und des elektrochromen Materials jedoch eignet sich trotz der Zweckmäßigkeit für die Gegenelektrode
schlecht als Hintergrund. Um hier bessere Ergebnisse zu erhalten, sollte der Elektrolyt einen bestimmten
opaken Farbton aufweisen (vgl. die oben erwähnte US-PS 3 819 252). Ein Vorschlag zur Erzielung des erwünschten
Hintergrunds geht dahin, das Gp] des Elektrolyten mit einem
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Pigment, etwa TiO- unter Verwendung von Polyvinylalkohol etc.
zu versetzen (vgl. wiederum US-PS 3 819 252). Schwierigkeiten ergeben sich in diesem Fall jedoch daraus, daß das in dem
Elektrolyten enthaltene Pigment zum Koagulieren neigt und sich während der Aufrechterhaltung eines bestimmten Betriebszustands
abtrennt.
Um dieses letztgenannte Problem zu beseitigen, schlägt die US-PS 3 892 472 vor, einen Pigmentfilm zu verwenden, der mittels
eines Klebemittels unter Beibehaltung der Porosität verfestigt wird. Als Beispiel für einen solchen Pigment enthaltenden
porösen Film sei verfestigtes Epoxyharz genannt. Bei einem anderen Beispiel wird ein Gemisch von Teflon (Handelsname
für Polytetrafluoräthylen) und Pigment mittels heißer Walzen zu einem dünnen Film zusammengequetscht - ein Verfahren,
das aus der Herstellung von Teflon-Filtern gut bekannt ist. Ein anderes Beispiel sieht die Herstellung eines pigmentierten
Papiers unter Verwendung von Acrylpulpe vor. Da die Binder mit oder für diese Pigmente in Forra eines porösen
Films organische Verbindungen sind, quellen sie in den erwähnten Elektrolyt-Lösungsmitteln auf, wodurch häufig der
poröse Film zerstört oder mindestens seine mechanische Festigkeit geschwächt wird.
Das dritte wesentliche Problem bezieht sich auf die Temperaturwiderstandsfähigkeit
der ECD-Zellen. Bei den nach den oben erwähnten Patentschriften hergestellten ECD-Zellen ist die
zulässige Dehnungstoleranz sehr begrenzt (Schätzwerte liegen bei höchstens etwa 10%) aufgrund eines Temperaturanstiegs
von 50 - 10O0C während des Anzeigebetriebs. Dieses Problem
läßt sich durch Verkleinerung des Abstands zwischen den beiden Elektroden, d.h. einer Anzeigeelektrode und einer Gegenelektrode,
also durch Verminderung des Elektrolytvolumens beseitigen. Wird der Abstand zwischen diesen beiden Elektroden
(d.h. die Dicke der Zelle) verkleinert, so wird auch die optische Dichte des pigment enthaltenden Hintergrundfilms klei-
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ner,mit der Folge, daß die Form der Gegenelektrode sichtbar
wird. So ist beispielsweise ein Hintergrundfilm mit einem Pigmentgehalt von 25 Vol.%, d.h. der Untergrenze, bei der
sich das Pigment noch gut halten läßt, hinsichtlich der Lichtundurchlässigkeit nicht mehr befriedigend,
um als Hintergrund zu dienen, es sei denn, die Dicke wird größer als 1ΟΟμ gewählt. Ein Versuch, die Ausdehnung des
Elektrolyten aufgrund eines Temperaturanstiegs von 50 bis 100°C nur durch "Auslenkung" einer Stütz- oder Trägerplatte
(z.B. Glas von etwa 1mm Dicke) zu erreichen, ist nicht erfolgreich wegen der Anforderung, daß die lichte Stärke der ECD-Zelle
nach Möglichkeit kleiner sein soll als etwa 30μ. Eine weitere Verkleinerung der Dicke der ECD-Zelle führt zu einem neuen
Problem durch Kanten- oder Randeffekte der Anzeigeelektrode.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ECD-Zellen
zu schaffen, die sich durch einen ausgezeichneten Hintergrund und eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Schocks aufgrund
eines Temperaturanstiegs auszeichnen.
Die Lösung dieser technischen Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch angegebenen Maßnahmen.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind
in Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung läßt sich in kurzer Zusammenfassung wie folgt verwirklichen:
Es wird ein Paar von flachen Glasplatten von etwa 0,1 bis 0,6 mm Stärke vorbereitet, zwischen denen ein Abstand oder
Hohlraum freibleibt, der durch eine Keramikplatte ausgefüllt ist, die in Kontakt steht mit einer Anzeigeelektrode
und einer Gegenelektrode. Die Keramikplatte ist optisch lichtundurchlässig oder opak; sie weist jedoch wegen ihrer
Porosität eine gute Ionenleitfähigkeit auf.
Auf einer des Paars von Glasplatten mit der erwähnten Stärke
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wird insbesondere ein transparenter elektrisch leitender Oberzug in einem gewünschten Anzeigemuster und eine Schicht
eines elektrochromen Materials in gleicher Form wie das vorgegebene
Anzeigemuster niedergeschlagen, um die Anzeigeelektrode zu bilden. Auf der anderen der beiden Glasplatten wird
ein elektrisch leitender Oberzug niedergeschlagen, der mit einer zweiten elektrochromen Schicht versehen wird und so
die Gegenelektrode bildet. Ein zuvor hergestellter poröser Keramikfilm, beispielsweise aus Aluminiumoxid (Alaun) wird
damit durch den Innenraum der soweit beschriebenen Trägeranordnung umschlossen. Durch die beiden Elektroden wird
also ein Hohlraum begrenzt, wobei diese Elektroden in Kontakt mit den jeweils entsprechenden Oberflächen des Keramikfilms
oder der Keramikschicht stehen. Zur Fertigstellung einer ECD-Zelle wird in diesen Hohlraum außerdem ein Elektrolyt
injiziert.
Der erwähnte Keramikfilm deckt die Gegenelektrode optisch ab und ergibt einen guten Hintergrund für eine Sichtanzeige durch
eine ECD-Zelle, gewährleistet aber gleichzeitig eine erhöhte mechanische Festigkeit für diese Zelle.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten, insbesondere der Aufbau und die Arbeitsweise einer erfindungsgemäßen elektrochromen
Anzeigezelle werden nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt in Schnittdarstellung eine bevorzugte
Ausführungsform einer ECD-Zelle erfindungsgemäßer Bauart.
Wie die Figur gut darstellt, läßt sich der Aufbau der ECD-Zelle allgemein als Sandwich-Bauweise bezeichnen. Als
Materialien für die flachen Glasscheiben 17 und 19 mit einer Dicke von beispielsweise etwa O,1 bis O,6 mm kommen Glasmaterialien
in Frage, die als dünne Glasplatten von der Firma
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Matsunami Glass Industry Limited oder unter der Bezeichnung
"Mlkroglas" von der Firma Corning Glass Works bezogen
werden können. Das Glassubstrat 17 dient als Träger für eine in Musterverteilung aufgebrachte transparente elektrisch
leitende Überzugsschicht 14 und eine Schicht eines elektrochromen Materials 15, die zusammen eine Anzeigeelektrode
bilden. Der optisch durchlässige/elektrisch leitende Oberzug
wird durch Elektronenstrahlniederschlag von SnO- dotiert mit In2O-. oder durch Ausprühen einer alkoholischen Lösung
von AsCIc dotiert mit SnCl- auf das erwärmte Glasubstrat
erzielt - ein Verfahren, das aus der Herstellung von Nesa-Filmen bekannt ist. Das elektrochrome Material (im
allgemeinen WO3) wird mittels einer herkömmlichen Technik
auf der transparenten leitenden Schicht niedergeschlagen, beispielsweise mittels eines Verdampfungsverfahrens oder
eines Aufsprühverfahrens. Eine Möglichkeit, die Musterung, also die Unterteilung der so niedergeschlagenen Filme in
die gewünschten Anzeigemuster zu erreichen, besteht in der Verwendung eines positiven Resistmaterials (beispielsweise
Typ AZ 1350 der Firma Chipley Company). Die Fotoresistschicht wird belichtet und entwickelt, so daß lediglich ein Teil der
für die Anzeigezwecke gewünschten Resistschicht verbleibt. Da der positive Resistlack durch Anwendung einer Lauge entwickelt
wird, wird auch der WO3-FiIm beim Entwickeln des
Resistmaterials gleichzeitig geätzt. Die transparente leitende Schicht läßt sich mittels eines Gemischs von Ferrichlorid
und Salzsäure im Falle von In3O3 und mittels naszierenden
Wasserstoffs aufgrund des Alkalimetalls und der Mineralsäure im Falle von SnO_ (Nesafilm) gravieren. Bei der Verwendung
von positiven Resistmaterialien erfolgt die Trennung mittels Aceton etc. ohne den WO3-FiIm zu beschädigen. Dazu im Gegensatz
erfordert die Trennung im Falle eines negativen Resistmaterials (beispielsweise des Materials KMER der Firma Kodac
durch
CompanyTfeinen Ablösezusatz, der Phenol als Hauptkomponente enthält. Dies hat zur Folge, daß sich negatives Resistmaterial für die Herstellung von ECD-Zellen mit WO3-FiIm nicht oder
CompanyTfeinen Ablösezusatz, der Phenol als Hauptkomponente enthält. Dies hat zur Folge, daß sich negatives Resistmaterial für die Herstellung von ECD-Zellen mit WO3-FiIm nicht oder
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schlecht eignet. Es sei noch bemerkt, daß ein Teil des transparenten leitenden Oberzugs, der nicht durch das elektrochrome
Material überdeckt ist, d.h. im wesentlichen der Anschlußbereich mit einem elektrisch leitenden Film (beispielsweise
SiO2) überdeckt ist.
Das andere Glassubstrat 19 weist ähnliche Dicke von beispielsweise
0,1 bis 0,6 mm auf und dient als Unterlage eines elektrisch leitenden Oberzugs 14, bestehend aus einem
niedergeschlagenen PtPd-FiIm oder einer Kohlenstoff- bzw. Rußschicht (beispielsweise der Type Everyohm No. 30 hergestellt
durch die Firma Nippon Carbon Co.) oder auch aus dem oben erwähnten In3O3-FiIm oder einem SnO3-FiIm. Der leitende
Oberzug 14 ist nicht notwendigerweise transparent. Die leitende Schicht 14 wird durch das elektrochrome Material
15 überdeckt und vervollständigt damit die Gegenelektrode. Zur Randversiegelung der Zelle dient ein Abstandsstück 13,
beispielsweise aus Glas in einer Stärke von O,1 bis 1,0 mm oder eine Mylar-Folie. Als Beispiel für ein Versiegelungsharz sei auch ein Epoxyharz erwähnt, beispielsweise der
Typ R 2401-HC 160, hergestellt durch die Firma Somal Co.
Das wesentliche Element der Erfindung bildet das poröse Keramikteil 16, das die gleiche Dicke aufweist wie die eigentliche
ZeHendicke und relativ eng gegen die Anzeigeelektrode 15 und die Gegenelektrode 22 innerhalb eines Zellenhohlraums
angrenzt, der durch die beiden Glassubstrate begrenzt ist. Durch die vorzugsweise gleiche Stärke oder
Dicke des Keramikmaterials und des Zelleninnenraums trägt ersteres zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit, insbesondere
der Glassubstrate 19 und 17 bei und verhindert in Aufwärts- und Abwärtsrichtung ein Verschieben der Anzeigeelektrode
und der Gegenelektrode.
Das Keramikmaterial für diese ECD-Zellen sollte die folgenden
Eigenschaften aufweisen:
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Ein Erfordernis ist die optische Dichte zur Abdeckung der Gegenelektrode
und zur Verbesserung des Kontraste. Als in dieser Hinsicht vorteilhafte Materialien haben sich Cordierit
bzw. Iolith (2MgO . 2Al3O3 « 5SiO2), Mulit OAl2O3 · 2SiO2)
und Aluminiumoxid bzw. Alaun (Al3O3) erwiesen. Alle diese
Materialien haben bei einer Stärke von 0,1 mm eine ausreichende optische Dichte und gewährleisten einen Reflexionsfaktor
von 55 bis 60% für MgO2-Standardweiß bei einer Wellenlänge
von 590 nm und vollständigen Imprägnierung des porösen Bausteins mit einem Elektrolyten. Die genannten
Keramikmaterialien eignen sich also gut zur Abschirmung oder Abdeckung der Gegenelektrode. Bei den erwähnten Keramikmaterialien
ist ein wichtiger, die Weiße betreffender Faktor die Partikelgröße des Ausgangsmaterials noch mehr als die
Art dieses Materials. Im Rahmen der Erfindung werden Materialien mit Partikelgrößen von 1 bis 6 μ bevorzugt. Aus solchen
Materialien hergestellte Keramik zeichnet sich durch eine hervorragende Weiße aus.
Ein anderer wesentlicher Gesichtspunkt bei diesen Keramikmaterialien
ist die elektrische Leitfähigkeit nach Imprägnierung mit einem Elektrolyten. Faktoren, die die Leitfähigkeit
beeinflussen, sind u.a. das Porositätsverhältnis und die Dicke oder Stärke des Materials. Die Leitfähigkeit bzw.
spezifische Leitfähigkeit beträgt 0,88 χ 10~3(-fl.cniy1 bei
25°C, wenn beispielsweise LiCl.-T-Butyrolacton als Elektrolyt
verwendet wird. Dieser Grad der Leitfähigkeit ist erforderlich wegen der Verbindung des Elektrolyten und des Hintergrundmaterials.
Die Leitfähigkeit des mit dem r:; ktrolyten imprägnierten
Keramikmaterials wird erhöht, wenn das Porositätsverhältnis vergrößert und die Dicke verkleinert wird. Ein
Porositätsverhältnis von etwa 50% ist jedoch ausreichend. Bei zu großen' Porositätsverhältnis ergeben sich Schwierigkeiten
mit der Weiße, also dem Reflexionsvermögen und der mechanischen
Festigkeit. Die Stärke des Keramikmaterials sollte größer sein als 0,1 mm, um die gewünschte optische Dichte zu erreichen.
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Die nachfolgende Tabelle 1 zeigt Meßresultate für die oben diskutierten Kennwerte:
Kennwerte verwendeter Keramikmaterialien
Porosi- Korn- Reflexions- spezifische Dicke tätsverh. größe faktor Leitfähigkeit
(mm) (in %) (a) (in %) tx_
TiO2~Pigment 58 7,8
No. 1 Al2O3 0,95 54 1O 42 7,0
No. 2 Al3O3 0,1 33 1-3 55 8,0
No. 3 Al2O3 0,4 33 1-3 58 4,7
No. 4 Al2O3 0,95 37 1-3 58 5,6
No. 5 Al2O3 0,5 37 1-3 58 7,2
No. 6 Al3O3 0,95 49 4-6 58 7,6
No. 7 Al2O3 1,5 49 4-6 58 2,8
Messung der Leitfähigkeit: Bei 25°C, Sinuswelle, IkHz
Elektrolyt: 1,0 Mol/l LiCl4-T -Butyrolacton
TiO_-Pigment: 20 Vol.% im Elektrolyten, Dicke
1mm (US-PS 3 819 252)
Korngröße: Partikelgröße des Materials
Reflexionsfaktor: 59O nm bei weißem MgO2
Wird bei den ECD-Zellen gemäß Tabelle 1 ein Keramikmaterial mit einer spezifischen Leitfähigkeit von mehr als 7 χ 1O~ U\ cmT
verwendet, so ergeben sich elektrooptische Eigenschaften, die ähnlich sind wie bei den in der US-PS 3 819 252 beschriebenen
Zellen. Das Keramikmaterial ist also als Hintergrundmaterial für ECD-Zellen sehr wirksam.
Nachfolgend wird die Herstellung des für die Erfindung geeigneten porösen Keramikmaterials kurz beschrieben:
Wie bereits erwähnt, weist das Ausgangsmaterial eine Partikelgröße von etwa 1 bis 6 μΐη auf, das vollständig mit Wasser und
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Polyvinylalkohol oder Bindemittel wie Polyäthylenglykol mittels einer Kugelmühle etc. gemischt wird. Danach wird
das Material in eine geeignete Metallform eingebracht und darin geschmolzen und getrocknet. Das erhaltene Material
wird sodann zu der porösen Keramik gesintert. Die Sinterbedingungen beeinflussen in starkem Maße die elektrischen
Eigenschaften der porösen Keramik. Der thermische Ausdehnungskoeffizient
des für die Zwecke der Erfindung verwendeten Keramikmaterials ist so außerordentlich klein,daß
die räumliche Ausdehnung vernachlässigt werden kann. Dies ist ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung. In anderen
Worten: Die Volumenverminderung des Elektrolyten führt zu einer Verminderung des räumlichen Ausdehnungskoeffizienten
des in die ECD-Zelle eingebrachten Füllmaterials. Dadurch wird die Herstellbarkeit von temperaturbeständigen
ECD-Zellen zusammen mit der Verwendung von dünnen Klarsubstraten wie oben erwähnt ganz wesentlich verbessert.
Nachfolgend werden einige spezielle Beispiele für ECD-Zellen erfindungsgemäßer Bauart insbesondere deren Ansprech- und
Temperaturfestigkeitskennwerte erläutert.
Bei der Herstellung einer der oben beschriebenen ECD-Zellen wurden 0,4 mm starke Glasfilme (hergestellt durch die Firma
Matsunami Glass Industriy Ltd.) als Substrate, eine Aluminiumoxidplatte (Porositätsverhältnis 37%, Stärke 0,5 mm) als
Keramikmaterial und eine Glasplatte von 0,55 mm Dicke (hergestellt durch Asahi Glass Company, Ltd.) als Abstandsteil
verwendet. in diese ECD-Zelle wurde eine Lösung von LiCl.
mit ^f"-B u ty ro Iac ton in einer Konzentration von 1,0 Mol/l
bei -20 C unter Unterdruck injiziert. Um ein Kontrastverhältnis von 10:1 zu erreichen, wurde eine Dauer von 0,2 see benötigt,
wobei die Messung bei 25 C erfolgte, die Spannung 2 V und die Wellenlänge 590 nm betrug. Die Ansprechkennwerte
dieser ECD sind also günstig. Der Reflexionsfaktor betrug
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- rr -
58%. Der Weißfaktor war ausreichend gut, ebenso die optische Abschirmung. Es wurde ein periodisch wiederholter Temperaturtest
im Bereich von -2O°C bis 8O°C unternommen mit dem Ergebnis, daß keine Beschädigungen an der untersuchten ECD-Zelle
nach 50 Temperaturzyklen in dem genannten Temperaturbereich festgestellt werden konnten.
Ähnlich wie oben beschrieben wurden ein Mikroglasfilm von
0,15 mm Stärke (hergestellt durch die Firma Corning Glass Works), Cordierit (Porositätsverhältnis von 49%, Dicke
0,95 mm) und ein Glasplättchen von 1 mm Dicke (hergestellt durch Matsunami Glass Industry, Ltd.) als Substrate, Keramikmaterial
bzw. Abstandsteile verwendet. Bei diesem Beispiel betrug die Ansprechdauer 0,25 see und der Reflexionsfaktor
lag bei 60%. Auch diese ECD-Zelle wurde dem erwähnten Temperaturzyklustest
in 50 Zyklen unterworfen. Es zeigte sich jedoch, daß die Anschluß- oder Stromzuführungsbereiche für die
Anzeigeelektrode und die Gegenelektrode mechanisch schwächer waren. Aus diesem Grund kann ein zusätzliches Glasplättchen
mit einer Dicke von 0,5 bis 1 mm zur Verstärkung dieser Bereiche zweckmäßig sein.
Unter Verwendung von 0,55 mm starkem Glasmaterial (Hersteller:
Asahi Glass Company, Ltd.), MuIlit als Keramikmaterial (Porositätsverhältnis 33%, Stärke 0,15 mm) und einer Mylar-Folie
mit einer Stärke von 0,175 mm (Hersteller: Mitsubishi Chemical Industries, Ltd.) wurde eine ECD-Zelle hergestellt
bei der die Ansprechdauer 0,2 see betrug und die einen Reflexionsfaktor
von 55% aufwies.
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Leerseite
Claims (4)
- Sharp Kabushiki Kaisha 354-GERPatentansprüchelektrochrome Anzeigezelle, gekennzeichnet durch eine Anzeigeelektrode bestehend aus einem transparenten leitenden Oberzug (14) und einer Schicht (15) eines Oxids eines Obergangsmetalls, dessen Lichtabsorptionsspektrum sich bei Anlegen eines Stroms reversibel ändert;eine aus einem leitenden Oberzug (21) und einem reversiblen Ladungsaustauschsystem (22) gebildete Gegenelektrode;einen in den durch die Anzeigeelektrode und die Gegenelektrode gebildeten Hohlraum injizierten Elektrolyten undeine in den Hohlraum eingesetzte, in Kontakt mit der Anzeigeelektrode und der Gegenelektrode stehende poröse Keramikplatte (16).
- 2. Anzeigezelle nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als poröses Keramikmaterial Cordierit (Iolith), Mullit oder Aluminiumoxid (Alaun) verwendet ist.
- 3. Anzeigezelle nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der porösen Keramikplatte etwa 1 bis etwa O,1 mm beträgt.
- 4. Anzeigezelle nach Patentanspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß das Porositätsverhältnis der porösen Keramikplatte 30% bis 50% beträgt.709829/0828
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