DE270099C

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Publication number: DE270099C
Application number: DENDAT270099D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 270099 KLASSE 50 ä. GRUPPE

HEINRICH KEMPE in BISCHLEBEN b. ERFURT.

Kanalkasten.,

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Mai 1913 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf freischwingende Plansichter mit herausziehbaren Siebrahmen und seitlichem Kanalkasten. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der abnehmbare Kanalkasten diejenige Seite des Plansichters abschließt, von welcher aus die Siebrahmen ausziehbar sind, so' daß also durch die Entfernung des abnehmbaren Kanalkastens die Siebrahmen auf der Vorderseite zum Herausziehen freigelegt werden. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß die herausziehbaren Siebe durch den Kanalkasten im Körper des Plansichters ohne besondere Befestigung unverrückbar in ihrer Lage gehalten werden. Ferner wird die Verbindung der Siebaus- und -einlaufe wie auch derjenigen der Förderrahmen mit dem Kanalkasten wesentlich vereinfacht, da der Kanalkasten in der Richtung der Ein- und Ausläufe an die Sieb- und Förderrahmen angesetzt wird.

Fernerhin ermöglicht die Anordnung des abnehmbaren Kanalkastens bei geeigneter Aufführung der in diesem angeordneten Führungskanäle und Stellklappen die rasche Umwand- lung eines für Weizenmüllerei eingestellten Sichters, welcher im allgemeinen sechs Sichtprodukte liefert, in einen solchen für Roggenmüllerei, welcher im allgemeinen nur drei Sichtprodukte zu liefern braucht.

In der Zeichnung ist die Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt.

Fig. ι zeigt die teilweise geschnittene Vorderansicht eines Sichtersystems. Fig. 2 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht, Fig. 3 eine teilweise geschnittene Draufsicht, und die Fig. 4, 5 und 6 zeigen Einzelheiten.

Von dem in der Zeichnung dargestellten Sichtersystem werden in bekannter Weise mehrere vereinigt, um von einem gemeinsamen Antrieb aus die für die schwingenden Plansichter charakteristische Kreisbewegung zu erhalten. Jedes System ist läuiTeTHer'entsprechenden Anzahl übereinandergestellter Förderrahmen 1 zusammengesetzt, die mittels einer Spannvorrichtung zusammengehalten werden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht diese Spannvorrichtung aus einer oberen und einer unteren Winkelschiene 2, 3, welche durch ein U-Eisen 4 und vermittels der einerseits an dem U-Eisen 4 und andererseits an der oberen Winkelschiene 2 angreifenden Spannschraube 5 miteinander verbunden sind. ,Dabei greift jeder der Förderrahmen 1 mit einem Ansatz 6 in die U-Eisenschiene 4 (Fig. 6) ein, wobei diese Ansätze 6 mittels einer innerhalb der U-Eisenschiene 4 liegenden Winkeleisenschiene 7 und in der U-Eisenschiene 4 befindlicher Schrauben 8, 9 in der letzteren festgespannt werden. Die Förderrahmen sind in bekannter Weise in ihrem Innern mit den zur Führung und Leitiing des Sichtgutes dienenden Führungsleisten ausgerüstet. Jeder der Förderrahmen 1 nimmt einen herausziehbaren Sieb- oder Sichtrahmen 10 in sich auf, und zwar sind diese Siebrahmen 10 an ihren Seitenwangen 11 mit nach oben vorstehenden Metallstreifen 12 versehen, welche in entsprechende Nuten 13 der Seitenwangen der Förderrahmen 1 eingreifen. Hierdurch wird

eine vollkommene' seitliche Abdichtung der herausziehbaren Sichtrahmen io erzielt. Die vorderen Ouerwangen 14 der Sichtrahmen 10 sind in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise abgeschrägt. Diese mit Filz oder einem ähnlichen weichen Stoff besetzten Abschrägungen 15 pressen sich nach dem Einschieben des Sichtrahmens gegen entsprechende Abschrägungen

16 der Förderrahmen, so daß auch hier eine vollkommene Abdichtung der Sichtrahmen 10 gegen die Förderrahmen erzielt wird. In ähnlicher Weise sind auch die hinteren Querwangen

17 der Siebrahmen 10 zur Abdichtung mit schrägen Kanten versehen. Im übrigen aber ist auf der Rückseite des Sichtersystems noch zur Sicherung der Abdichtung gegen Durchstäuben u. dgl. die Einrichtung getroffen, daß mit Filz oder einem ähnlichen weichen Stoff belegte Holzplatten 18 durch entsprechende Mittel, wie Vorreiber, Spannschrauben o. dgl., gegen die Rückfläche des Sichtkörpers gepreßt werden. Die Ein- und Ausläufe für das Sichtgut liegen in den vorderen Querwangen der Sicht- und Förderrahmen, und vor diesen Ausläufen ist ein besonderer Kanalkasten 19 angeordnet, der durch Ablaufflächen 20, Stellklappen u. dgl. entsprechend unterteilt ist, so daß das Mahlgut von dem Einlauf 21 durch die in dem Kanalkasten 19 angeordneten Ablaufflächen 20 in die einzelnen Förderrahmen 1 und Siebrahmen 10 geleitet und nach dem ein- oder mehrmaligen Passieren der Sieb- und Förderrahmen schließlich, in verschiedenartige Mahlprodukte zerlegt, in die am unteren Teil des Kanalkastens 19 angebrachten Ausläufe 22 gelangt. Der Kanalkasten 19 wird mittels der Querleisten 23 und der einerseits an diesen Querleisten 23 und andererseits an den U-Eisenschienen 4 angreifenden Spannbolzen 24 gegen den aus den Förderrahmen 1 und den Siebrahmen 10 bestehenden Körper des Sichters gepreßt. Der Kanalkasten 19 ist also nach dem Lösen einiger Schrauben leicht von dem Körper des Sichters zu entfernen, wodurch sofort sämtliche Siebrahmen 10 einzeln zugänglich werden. Die Siebrahmen 10 können dann ohne weiteres aus dem Körper des Sichters herausgezogen, kontrolliert oder ausgewechselt werden. Es ist ersichtlich, daß die Anordnung des Kanalkastens 19 ohne weiteres ermöglicht, die Einrichtung der in dem Kanalkasten angebrachten Umleitungskanäle derart zu treffen, daß durch Umstellung einiger Umstellklappen das Sichtgut beliebige Umleitungen erfährt, so daß also beispielsweise der Sichter, nachdem er vorher für Weizenmüllerei eingestellt war und demgemäß sechs Sichtprodukte geliefert hat, nunmehr in einen Sichter für Roggenmüllerei umgewandelt ist, als welcher er nur drei Sichtprodukte zu liefern hat. Es ist fernerhin'erkennbar, daß die Auswechslung einzelner Siebe, die Kontrolle der Siebe und das Lüften des Sichters ohne jede Mühe und ohne langdauernde Betriebsstörung möglich ist.

Claims

Pate nt-A N SPR eic he:

i. Freischwingender Plansichter mit herausziehbaren Siebrahmen und seitlichem Kanalkasten, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanalkasten abnehmbar an derjenigen Seite des Plansichters befestigt ist, nach welcher die Siebrahmen herausgezogen werden können.

.2. Plansichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Förderrahmen herausziehbaren Sichtrahmen (10) zu ihrer Abdichtung gegen die Förderrahmen (1) an ihren vorderen und hinteren Querstangen mit schrägen Kanten versehen sind, die sich unter Zwischenlage von Filz 0. dgl. gegen die entsprechend abgeschrägten Querkanten der Förderrahmen pressen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.