DE270061C - - Google Patents

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DE270061C
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J13/00Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/0052Preparation of gels
    • B01J13/0069Post treatment

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 270061 KLASSE Mg. GRUPPE
RICHTER & RICHTER in FRANKFURT a. M.
Verfahren zur Entwässerung kolloidaler Stoffe. Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. November 1912 ab.
Bei unseren Arbeiten, mittels Katalysatoren Sauerstoff auf kolloidale Stoffe zu übertragen, bzw. sie zu mineralisieren, um sie zur Abgabe ihres Wassers zu veranlassen, haben wir gefunden, daß Kalk in feiner Verteilung ein ausgezeichneter Katalysator zur Adsorption von Ozon, Sauerstoff, speziell auch von Luftsauerstoff ist.
Die Fähigkeit des Kalkes, besonders des
ίο Ätzkalkes, beispielsweise Ozon ozonisierter Luft zu entziehen, erwies sich als eine derartig intensive, daß auf das höchstmögliche Maß mit Ozon gesättigte Luft, welche vermittels eines feinverteilten Gebläses in eine mit KaIkmilch vermischte Flüssigkeit geleitet wurde, darin sofort ihr Ozon abgab, während das Ozon bei Abwesenheit von Kalk in fast unveränderter Menge und durch seinen typischen Geruch auf mehrere Meter Entfernung deutlich erkennbar der Flüssigkeit wieder entströmte. Ein weiterer Versuch wurde, wie folgt, ausgeführt: In ein mit 1 cbm aus einer Hefenfabrik stammenden Schlempe, die besonders viele Schleimstoffe enthält, gefülltes Gefäß wurden etwa 5 kg Ätzkalk als 10 prozentige Kalkmilch zugesetzt und gründlich untermischt.
Hierauf wurde feinverteilte Preßluft, die zugleich mischend wirkte, 5 Minuten lang in das Gefäß eingeführt, darauf die Mischung der Ruhe ütierlassen und 10 Stunden später der nun seines kolloiden Charakters entkleidete Bodensatz durch Pressung vom Wasser befreit. Die gebildeten Preßkuchen wiesen nur noch 30 bis 35 Prozent Feuchtigkeit auf, während die unbehandelte, nicht preßfähige Schlempe etwa 95 Prozent enthielt. Die mechanische Entwässerung kann sowohl durch Pressen oder Schleuderung wie durch Nutschen bewirkt werden.
Die Einwirkung des Ozons bzw. des Sauerstoffs auf in Flüssigkeit fein verteilten Ätzkalk ist auf die zum Teil nur vorübergehende Bildung von Persalzen des Kalziums zurückzuführen. Diese wirken wegen ihrer leichten Rückbildungsfähigkeit ähnlich wie in Flüssigkeiten zwecks Sauerstoffadsorption und Sauerstoffübertragung feinverteilte Katalysatoren, indem sie den aufgenommenen Sauerstoff an andere, insbesondere kolloidale Stoffe abgeben und dabei in statu nascendi zur Wirkung gelangen lassen.
Auf diese Weise gelingt es also, kolloidale Stoffe durch Sauerstoffaufnahme zu mineralisieren bzw. ihr kolloidales Wasser in Freiheit zu setzen, in ähnlicher bekannter Weise, wie solche vermittels aktiver Kohlen, Platin oder Eisenschwamm auf katalytischem Wege mineralisiert und damit entwässerungsfähig gemacht werden.
Das Verfahren ist anwendbar zur Entwässerung und Klärung aller Arten schlammiger Massen und schlammhaltiger Flüssigkeiten kolloidaler Beschaffenheit, beispielsweise von Trebern, Schlempe, Scheideschlamm, Hefe usw.
Ein wesentlicher Vorteil des neuen Verfahrens anderen auf Sauerstoffübertragung beruhenden Verfahren gegenüber liegt darin, daß
für die Entwässerung kolloidaler Flüssigkeiten oder Schlammarten, deren Feststoffe zur Herstellung von Nahrungsmitteln für Vieh dienen sollen, bisher zur Anwendung gelangenden koagulierenden Mittel, wie beispielsweise aktive Kohle, Eisen- und Tonerdesalze, nicht Anwendung finden können, während ein Zusatz von Kalk zu diesen Stoffen unschädlich und vielfach nötig ist.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Entwässerung kolloidaler Stoffe, wie beispielsweise Treber, Brennerei- und Brauereischlempe, Hefe, Scheideschlamm, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Stoffe vor der Abpressung mit Kalk unter gleichzeitiger Zuführung feinverteilter Luft, Sauerstoff oder Ozon innig mischt.
    Berlin, gedrückt in der reichsdruCkerei.
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