DE266C - Kochherd - Google Patents

Description

1877.

Klasse 36.

SIGMUND MEYER in BREMEN.
Kochheerd.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. September 1877 ab.

Diese Construction zielt darauf hin, einen Heerd herzustellen, der die möglichst gröfste Ausnutzung des Brennmaterials gestattet.

Zur Erreichung dieses Zweckes bedarf es der Erfüllung zweier Bedingungen, von denen die erste auf einer möglichst vollkommenen Verbrennung, somit auf einer guten und richtigen Luftzuführung, die zweite auf einer möglichst grofsen Ausnutzung der erzeugten Heizgase, somit auf einer guten Zugführung basirt.

Die erste Bedingung erhält ihre Erfüllung in folgender Weise. Dem, auf dem Rost zur Verbrennung gelangenden Material wird nicht nur durch diesen allein Luft zugeführt, sondern es sind vielmehr in den Seiten des den Rost tragenden Feuertopfes, in möglichster Nähe des Rostes je eine Reihe kreisrunder Oeffnungen von ca. 20 mm Durchmesser angeordnet.

Aufserdem liegt über dem Feuertopf, zu jeder Seite desselben ein schmiedeisernes Rohr von 25 mm Lichtweite, welches mit seinem offenen Ende die vordere Wand des Heerdes durchbricht und durch einen Schieber geschlossen werden kann.

An dem oberen Theil jedes Rohres ist eine Reihe Löcher von 6 mm Durchmesser in Entfernung von 25 mm angebracht, durch welche die äuisere Luft ihren Zutritt in das Innere des Heerdes findet.

Dem durch die Flamme mitgeführten Kohlenstoff — sei er in freiem Zustande, oder als Kohlenoxyd vorhanden — ist durch die letzterwähnte Vorrichtung eine abermalige Gelegenheit zu seiner vollkommenen Verbrennung geboten.

Eine Weitere Folge hiervon ist, dafs die so gebildeten Heizgase auf ihrem Wege zum Schornstein äufserst wenig Rufs absetzen "und ein Verstopfen der Züge nicht befürchten lassen, wodurch die bei anderen Anlagen so häufig vorkommenden lästigen Reinigungen fortfallen."

Die zweite Bedingung wird dadurch erfüllt, dafs die Anlage der Züge im Heerd derart ist, dafs die Heizgase mit allen zu heizenden Theilen im Innern des Heerdes in möglichst innige Berührung kommen, im übrigen aber vor unnützer Wärmeabgabe nach aufsen durch eingefügtes Mauerwerk möglichst geschützt sind.

Die in der Zeichnung angebrachten Pfeile bezeichnen den Weg, welchen die Heizgase — um zum Schornstein zu gelangen — zu verfolgen haben. Sie berühren also, vom Verbrennungsraum kommend, die Decke und eine Seite jedes der beiden Bratöfen; zugleich liegt die ganze eigentliche Kochplatte in ihrem Bereiche.

Von hier setzen sie, ein System von sechs schmiedeisernen, ca. 40 mm weiten, dünnwandigen Röhren passirend, — welches über dem Boden in jedem Bratofen eingefügt ist, — ihren Weg zum Schornstein fort, indem sie vorher noch den Boden der Bratöfen bestreichen.

Eine vor dem erwähnten Röhrensystem angebrachte Klappe ermöglicht dessen gänzliche Ausschaltung und somit eine Regulirung der Temperatur im Innern der Bratöfen.

Durch dieses vorerwähnte Röhrensystem ist die Heizfläche jedes Bratofens bedeutend vergröfsert, was eine gröfsere und schnellere Heizbarkeit dieser Oefen zur Folge hat.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.