DE266828C - - Google Patents
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
.-■ M 266828 KLASSE 21 c. GRUPPE
Gegenstand der Erfindung ist ein Regler für
elektrische Motoren, insbesondere für Eisenbahnmotoren, welcher Flüssigkeitswiderstände
benutzt.' Als Vorteil der Erfindung wird geltend gemacht, daß ein besonders einfacher, wirksamer,
leichter und in der Herstellung billiger Regler geschaffen ist, bei dem die große Anzahl
der Einheitsschalter und Kontakte, die sonst üblich ist, durch eine kleine Anzahl von Flüssigkeitswiderständen
ersetzt wird. Dabei soll unter Einheitsschalter die bekannten Einzelschalter verstanden werden, wie sie bei dem Regelsystem
der Züge mit mehrfachen Einheiten z. B. benutzt werden.
Es werden nach der vorliegenden Erfindung nur wenig Flüssigkeitswiderstände verwendet,
jeder Widerstand aber an eine Stufe der üblichen Transformatorenwicklung angeschlossen,
so daß sich Spannung und Geschwindigkeit der Motoren vom niedrigsten auf den höchsten
Wert bringen läßt, ohne daß die Motorstromkreise unterbrochen werden. Das Eigentümliche
des Reglers ist, daß mittels eines einzigen Steuerschalters, welcher die getrennte Steuerung
der Ein- und Auslaßventile des Elektrolyten für jeden aufeinanderfolgenden Widerstand
zuläßt, mehrere der Anzahl der Spannungsstufen entsprechende Flüssigkeitswiderstände
nacheinander in den Stromkreis der Motoren geschaltet werden. Dabei wird die Spannung
auch in den Laufstellungen des Steuerschalters nur allmählich ohne eine weitere Bewegung des
Steuerschalters erhöht. Auf diese Weise wird der Zweck erreicht, daß die üblichen Einzelschalter
(Schütze) für die Spannungsstufen in Wegfall kommen, und daß sich dadurch die Leitungsführung vereinfacht. Bei bekannten
Regelungssystemen ist die übliche Anzahl der Kontakte vorgesehen, um nacheinander die
Motoren an die Spannungsstufen des Regeltransf ormators anzuschließen. Zu diesem Einzelkontakte
kommt noch ein besonderer Schalter, welcher den Widerstand regelt. Bei dem Gegenstand
der Erfindung dagegen gibt es keine besonderen Schalter, weder in Form eines Flüssigkeitswiderstandes noch einen metallenen
Schalter, welcher immer wieder und wieder nach der Tätigkeit eines jeden Kontaktschalters zur
Benutzung kommt. Nach der Erfindung entspricht der Anzahl der Spannungsstufen die Anzahl
der Flüssigkeitswiderstände, und die Spannung der Motoren kann nur allmählich, und zwar
ohne Benutzung besonderer Einzelschalter und ohne weitere Bewegung des Hauptschalters
gesteigert werden. Wollte man mittels metallener Einzelkontakte eine Abstufung der
Spannung, die der gemäß der vorliegenden Erfindung auch nur nahekommt, erreichen, so
würde sich eine praktisch unmögliche Anzahl solcher Einzelkontakte ergeben. Der Unterschied
des neuen Schaltverfahrens gegenüber dem alten ist derselbe wie der zwischen einem
mechanischen Antrieb mit verschiedenen Stufen, also z. B. mit drei Geschwindigkeitsstufen
und einem allmählich veränderlichen mechanischen Antrieb.
Eine weitere Ausbildung erfährt die Erfindung dadurch, daß für jeden Flüssigkeitswiderstand
ein Kurzschluß zur Verwendung kommt, indem besondere Zusatzkontakte angeordnet sind,
die bewirken, daß beim Ansprechen des Kurzschlußschalters der Steuerstromkreis für die
Einlaßventile des Elektrolyten unterbrochen
ίο wird. Insbesondere ist die Einrichtung noch so
getroffen, daß das Zulaßventil eines jeden der
aufeinanderfolgenden Flüssigkeitswiderstände nur dann voll geöffnet werden kann, wenn das
Zulaßventil des vorhergehenden Flüssigkeits-Widerstandes geschlossen und sein Auslaßventil
geöffnet ist. Erwähnt sei noch, daß der Elektrolyt infolge einer passend angebrachten Pumpe
beständig umläuft, so daß seine Erhitzung gleichmäßig wird.
Auf der Zeichnung ist Fig. 1 eine schematische Darstellung der Reglungsvorrichtung mit ihren
Stromkreisen,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Flüssigkeitswiderstand,
Fig. 3 ein Schnitt durch diesen.
Von dem Transformator 1, der seinen Strom mittels eines Stromabnehmers von der oberirdischen
Leitung 2 empfängt und an das Geleise 3 abgibt, wird eine Mehrzahl von Motoren mit den Ankern 4 und 5 und den Feldmagneten 6
und 7 gespeist. Eine Anzahl von Schaltern, nämlich 8bis 15, dient dazu, die Verbindungen der
Feldmagnetwicklungen zu regeln, um die Geschwindigkeit der Motoren zu ändern. Eine
Mehrzahl von Magneten 16 dient dazu, die Schalter zu bewegen, und die Flüssigkeitswiderstände 17, 18, 19 dienen dazu, die Verbindungen
der Motoren mit den Stufen in der Sekundärwicklung des Transformators 1 herzustellen.
Ein Behälter 20 (Fig. 1) enthält die Masse des Elektrolyten, welche durch eine
Pumpe 21 über Rohrleitungen gepumpt wird, so daß sie durch die Widerstände 17, 18, 19
hindurchläuft. Zur Steuerung der Zulassung des Elektrolyten zu den verschiedenen Flüssigkeitswiderständen
dienen die Ventile 22, 23 und 24, welche ihrerseits durch die Elektromagneten 25 gesteuert werden. Den Austritt
des Elektrolyten aus den verschiedenen Flüssigkeitswiderständen 17, 18, 19 regeln die Ventile
26, 27 und 28, welche durch die Elektromagnete 29 gesteuert~werden. Schwimmervorrichtungen
30,31,32 werden durch den Elektrolyten mit ihren
Schaltern betätigt, wenn die Flüssigkeitswiderstände gefüllt sind. Die Schalter 33, 34, 35
dienen dazu, die Flüssigkeitswiderstände 17, 18, 19 kurzzuschließen, wenn diese gefüllt sind.
Die Elektromagnete 36 steuern die Schaltvorrichtungen 33, 34, 35. Die Erregung hängt
dabei von den Schwimmerschaltvorrichtungen 3°) 31J 32 afr· Der Schluß der Schaltvorrichtungen
33, 34, 35 wird durch die Signallampen 37) 38, 39 angezeigt. Der Umschalter 40 dient
zur Steuerung der Elektromagnete 16 für die Schalter 8 bis 15 einschließlich des Umschalters 40
mit den beweglichen Kontakten 41 und 42 und den Kontaktklemmen 43, 44, 45. Ein Hauptsteuerschalter
45a regelt dagegen die Stromkreisverbindungen
der Kontrollelektromagnete 25, 29, 36. Dieser Hauptschalter hat die festen Kontaktstücke 45*—51 und das bewegliche Kontaktstück
52, so daß die Stellungen α, δ, c, d,
e, f nacheinander zustande kommen. Ein Serienrelais 53 mit dem Schalterteil 54 und
dem Elektromagneten 55 liegt in Reihe mit dem Hauptstrommotorenkreis und kann selbsttätig
die Wirkung der Zulaßventile 22, 23, 24 steuern. Endlich dient eine Batterie oder eine
sonst geeignete Elektrizitätsquelle 56 dazu, Strom für die Kontrollmagnetwicklungen 16,
25, 29 und 36 zu liefern.
Die Flüssigkeitswiderstände 17, 18 und 19
sind alle gleicher Konstruktion. Ein jeder besteht aus dem Behälter 57 (Fig. 2 und 3) mit
zentral gelegener Bodeiiöffnung zum Auslaß (58)
mit der Einlaßöffnung 59, welche in der Nähe des Bodens gelegen ist und mit der Überlauföffnung
60, die im oberen Teil des Behälters liegt. Eine Anzahl senkrecht angeordneter Kontaktplatten
61 (vgl. Fig. 2) sind an den Seiten des Behälters 57 befestigt. Eine Elektrode 62
befindet sich zwischen den Kontaktplatten 61 und besteht aus der Tragplatte 63 mit ebenfalls
senkrecht angeordneten Kontaktplatten 64, die sich nach den Außenseiten des Behälters
in die Räume zwischen die Kontaktplatten 61 erstrecken. Die Elektrode 62 wird in ihrer
Lage erhalten und vom Behälter 57 isoliert durch die Stützen 65. Die unteren Teile jeder
der Platten 64 sind nach innen und abwärts geneigt, wie aus Fig. 3 hervorgeht. Ein hervortretender
Teil oder Faden 66 aus leitendem Material ist an das Tragglied 63 der Elektrode 62
befestigt und befindet sich im Mittelpunkt über der Auslaßöffnung 58. Ein Rohr oder Hülse 67
aus isolierendem Material umgibt den hervortretenden Teil 66 und wird über der Austrittsöffnung 58 mittels des Ringes 68 und der Tragstütze
69 gehalten, wiewohl sie auch in passender Weise an die Elektrode 62 befestigt sein könnte, no
Der Zweck des vorspringenden Teiles 66 und des Isolierrohres 67 soll später erklärt werden.
Der Behälter 57 und die Rohrleitung des Systems sind geerdet, um Schaden an Personen,
die damit in Berührung kommen, zu verhüten. Die Ventile 22, 23, 24, 26, 27 und 28 haben alle
die ■ gleiche Konstruktion. Sie besitzen einen beweglichen Schieber 70 mit Gehäuse 71 und
Ventilsitz 72. Die Ventile 22, 23 und 24 haben weiter Stellmuttern 73, um den Schluß
der Ventile zu regeln, denn die Ventile erlauben für gewöhnlich nur einen teilweisen
Schluß, damit eine geringe Zirkulation des Elektrolyten durch sie ermöglicht wird. Die
Pumpe 2i ist als Zentrifugalpumpe gezeichnet und kann natürlich durch eine andere Vorrichtung
ersetzt werden.
Auch die Schwimmschalter 30, 31, 32 gleichen
einander in der Konstruktion, indem jeder aus der Schwimmkugel 74 besteht, die sich an dem
freien Ende eines Hebels 75 befindet, der am
ίο anderen Ende drehbar angebracht ist und den
Schalterteil 76 bewegt, der mit den Kontakten 77 in Eingriff kommt. Natürlich können alle
diese Teile konstruktiv verschiedene Form erhalten. Das Reihenschlußrelais 53 hat die bekannte
übliche Form, so daß von einer Beschreibung derselben abgesehen werden kann. Das
Relais 53 wird so eingestellt, daß es bei bestimmter Stromstärke anspricht. Würde das
Relais so eingestellt werden, daß seine Ansprechstromstärke nie oder selten erreicht wird,
so würde die Wirkungsweise des Systems nicht gänzlich selbsttätig sein, während dagegen bei
. Einstellung der Relais auf mäßige Werte der Arbeitsgang des Systems von der Wirkung abhängt,
die durch die Ströme in den Windungen des Relais beeinflußt wird.
Es werde angenommen, sämtliche Teile der Vorrichtung hätten die Stellung, welche gezeichnet
ist, und die Pumpe 21 sei in Tätigkeit.
Alsdann zirkuliert der Elektrolyt im Behälter 20 beständig durch die teilweise geschlossenen Zulaßventile
22, 23 und 24, durch die Flüssigkeitswiderstände 17, 18 und 19 und die Auslaßventile
26, 27 und 28, wiewohl noch keine elektrischen Stromverbindungen hergestellt sind.
Um nun die Motoren in Gang zu setzen, wird der Umschalter 40 so gehandhabt, daß eines
der beiden Kontaktstücke 41, 42 mit 43 und 44 bzw. 44 und 45 in.Kontakt kommt. Kommt
also 41, 43 und 44 in Eingriff, so werden die Magnete 16 der Umschaltvorrichtungen 8, 13,
10 und 15 erregt, während bei Kontakt zwischen 42 mit 44 und 45 die Elektromagnete 16 der
Schalter 9, 12, 11 und 14 erregt werden.
Es sei angenommen, daß 41 mit 43 und 44 in Kontakt kommt, also die Schalter 8, 13, 10
und 15 sich schließen und dadurch die Feldwicklungen für Vorwärtsbetrieb der Motoren
einschalten. Dies geschieht alles in der üblichen Weise, sodaß von der Verfolgung der einzelnen
Stromkreise abgesehen werden kann. Das Leiterstück 52 des Hauptschalters 45" kommt
unmittelbar in Kontakt mit den feststehenden Kontaktklemmen 45*, 46 und 47, also längs
der Stellung b. Die Stellung α ist nämlich aus später anzuführenden Gründen übergangen
worden. Jetzt besteht ein Stromkreis von der positiven Klemme der Batterie 56 über Leiter
80, Leiter 8i, Kontaktklemme 45* und Leiterstück
52, wo der Strom sich teilt. Ein Stromweg führt über Kontaktklemme 46, Leiter 83,
Elektromagnetwicklung 29 des Ventiles 28, Leiter 84, Leiter 85, Leiter 86 zur negativen
Seite der Batterie. Der andere Weg aber führt über Kontaktstück 47, Leiter 87, Kurzschlußschalter
35, Leiter 88, Magnetwicklung 25 vom Ventil 24, Leiter 89, Leiter 90, Schalter 54 des
Reihenschlußrelais 53 und Leiter 86 an die negative Klemme der Batterie. Somit werden die
Wicklungen 25 und 29 der Ventile 24 und 28 erregt, und das Ventil 24 wird vollständig geöffnet,
das Ventil 28 dagegen geschlossen.
Der volle Fluß des Elektrolyten hat deshalb Zutritt zu dem Flüssigkeitswiderstand 19 und
füllt diesen allmählich an. Sobald die Höhe des Elektrolyten so weit gestiegen ist, daß die
unteren Teile der Elektroden, die zum Widerstand 19 gehören, eintauchen, ist ein Hauptstromkreis
von dem Stufenkontakt 91 der Sekundärwicklung 92 des Transformators 1
hergestellt. Dieser führt weiter über den Leiter 93, Elektrode 62 des Widerstandes 19,
über die Masse des Elektrolyten, über die Elektroden mit den Platten 61, Leiter 94, Leiter 95,
Magnetwicklung 55 des Reihenrelais 53 und Leiter'96, wo der Stromkreis sich teilt. Der
eine Stromzweig führt zum Anker 4, Leiter 97, Leiter 98, Schalter 8, Leiter 99, Feldmagnetwicklung
6, Leiter 100, Schalter 13, Leiter 101,
tO2, 103 an das Ende 104 der Sekundärwicklung
92. Der andere Zweig fließt dagegen durch Leiter 105, Anker 5, Leiter 106 und 107, Schalter 10,
Leiter 108, Feldmagnetwicklung 7, Leiter 109, Schalter 15, Leiter 110 und 103 an das Ende 104
der Transformatorwicklung 92. Es wird jetzt den treibenden Motoren eine geringe Spannung
zugeführt, wodurch sie angelassen werden und langsam arbeiten. Diese Spannung hängt eben
von dem Widerstandsbetrag in dem Motorstromkreis, der durch das Eintauchen der Elektroden
des Flüssigkeitswiderstandes 19 in dem Elektrolyten bedingt wird, ab.
Während sich nun der Widerstand 19 allmählich
mit dem Elektrolyten füllt, wird Widerstand aus dem Motorstromkreis ausgeschaltet
und dadurch den Motoren größere Spannung zugeführt, so daß diese beschleunigt werden.
Ist das Relais 53 so eingeregelt, daß es bei mäßigen Überlastungsströmen anspricht, so ist
das System halbselbsttätig, d. h. wenn der Motorbeschleunigungsstrom aus irgendeinem
Grunde den Wert für das Relais überschreitet, kommt der Schalter 54 außer Berührung mit dem
Kontaktstück in. Hiermit wird der Erregerstrom der Wicklung 25 des Zulaßventils 24
unterbrochen und das Ventil nimmt seine teilweise geschlossene Stellung an. Hierdurch wird
die Zirkulation herabgesetzt und damit auch der Spannungszuwachs vermindert. Nimmt der
Motorstrom wieder einen Wert an, der dem Serienrelais Veranlassung gibt, den Stromkreis
über die Wicklung 25 des Ventils 24 zu schlie-
ßen, so öffnet sich das Ventil von neuem und die Normalarbeit setzt ein.
Will man aus irgendeinem Grunde, abgesehen von der Stromhöhe im Motorstromkreis, die
Beschleunigung der antreibenden Motoren verringern und ihre Geschwindigkeit sich gleichbleibend
erhalten, so kann das Kontaktstück 52 des Hauptschalters 45 a in Kontakt mit den
Kontaktstückeri 45 b und 46 gebracht werden,
ίο also in die Stellung der Linie a. Diese Stellung
des Hauptschalters soll »Zipfelstellung« heißen; durch sie wird der Stromkreis, der über die
Elektromagnetwicklung 25 des Ventils 24 bestand, unterbrochen, so daß sich also das genannte
Ventil schließen und den Normalbetrag der Zirkulation des Elektrolyten auf seinen
Geringstwert bringen kann. Unter diesen Umständen bleibt das Niveau des Elektrolyten für
kürzere Dauer dieses Regelungszustandes im wesentlichen auf gleicher Höhe. Die Wirkung
auf den Arbeitsgang der Motoren ist dieselbe wie die, welche die selbsttätige Bewegung des
Serienrelais 53 hervorbrachte. Der normale Arbeitsgang des Systems tritt wieder ein, wenn
man das Kontaktstück 52 wieder in die Stellung b bringt.
Steigt der Elektrolyt im Widerstand ig so weit, daß die Elektroden vollständig eintauchen,
so tritt die Schwimmerschaltvorrichtung 32 in Wirksamkeit. Sie stellt einen Stromkreis her
vom Leiter 83 aus über die Magnetwicklung 36 des Kurzschlußschalters 35, über die Lampe 39,
den Leiter 112 über die Schaltvorrichtung 32 und den Leiter 113 zum Leiter 84. Die Wicklung
36 des Kurzschlußschalters 35 wird hierdurch erregt und der Schalter von seinen unteren
Kontaktenden 114 freigegeben, während er mit dem oberen Kontaktstück 115 Kontakt
macht.
Sobald nun der Kurzschlußschalter 35 von den Kontakten 114 abgehoben ist,, wird der
Erregungsstromkreis durch die Magnetwicklung 25 des Zulaßventils 24 unterbrochen, das
Ventil also wieder in die teilweise geschlossene Stellung gebracht. Die Berührung des beweglichen
Teiles des Kurzschlußschalters 35 mit den oberen Kontaktstücken 115 stellt einen Stromkreis
her, welcher von 91 über Leiter 93, über Leiter 116, Kurzschlußschalter 35 und Leiter
117 zum Leiter 94 geht, so daß der Kurzschluß für den Widerstand 19 geschlossen wird und
alle Widerstände aus dem Motorstromkreis ausgeschaltet sind. Die Motoren arbeiten deshalb
ökonomisch auf den untersten Stufenkontakten oder der ersten »Laufstellung«. Inzwischen ist
das Niveau im Widerstand 19 bis zur Überflußöffnung 60 gestiegen, und der Überschuß
fließt durch 60 in den Behälter zurück. Das Leitersegment 52 des Hauptschalters 45 a kann
jetzt mit den Kontakten 48 und 49 in Kontakt kommen, so daß die Stellung längs der Linie d
gilt. In dieser Stellung besteht ein Stromkreis von der positiven Batterieklemme 56 aus über
Leiter 80 und 81, Kontaktstücken 45.und 52, wo der Strom sich teilt. Ein Zweig geht weiter
über Kontaktstück 48, Leiter 118, Magnetwicklung 29 des Ventils 27, Leiter 119, Leiter
84, 85, 86 zur negativen Batterieseite, während der andere Zweig über Kontaktstück 49, Leiter
120, Kurzschlußschalter 34, Leiter 121, Magnetwicklung
25 des Ventils 23, Leiter 90 über Schalter 54 des Serienrelais 53 und Leiter 86 zur negativen Seite der Batterie führt.
Sind diese Stromkreise hergestellt, so wird die Magnetwicklung 29 des Auslaßventils 27 und
die Magnetwicklung 25 des Zulaßventils 23 erregt. Hierdurch schließt sich das erstere
Ventil und das letzte wird bis zu seiner vollen Stellung geöffnet.
Hervorgehoben sei, daß gleichzeitig mit der Herstellung der oben erwähnten Stromkreise
eine Unterbrechung der Stromkreise über die Magnetwicklung 36 des Kurzschlußschalters 35,
über die Magnetwicklung 29 des Auslaßventils 28 und über die Magnetwicklung 25 des Zulaßventils
24 eintritt. Auf diese Weise wird der Kurzschlußschalter 35 geöffnet, das Auslaßventil
gleichfalls geöffnet und das Zulaßventil 24 geschlossen. Solange nun das Auslaßventil 28
geöffnet bleibt, findet ein schneller Ausfluß des Elektrolyten aus dem Widerstand 19 statt.
In den Fig. 2 und 3 ist der Vorgang, welcher während der Unterbrechung des Stromkreises
durch Ausfließen des Elektrolyten stattfindet, ersichtlich. Wird z. B. der Elektrolyt vom
Widerstand 19 abgelassen und sein Niveau fällt etwas unter den Oberteil der Isolationsröhre
oder Hülse 67, so ist klar, daß die geringe Elektrolytmasse, die in diesem Rohr enthalten
ist, vom Rest des Elektrolyten getrennt wird und folglich ein hoher Widerstand in den
Stromkreis vor endgültiger Unterbrechung eingeschaltet wird. Diese Unterbrechung findet
unter dem vorspringenden Teil 66 der Elektrode 62 und dem zurückweichenden Elektrolyten
statt, so daß der Unterbrechungslichtbogen auf das nichtleitende Rohr 67 beschränkt ist und ein
Überspringen desselben von dem vorspringenden Teil 66 zum Behälter 57 verhütet wird. Die
Einschaltung des hohen Widerstandes in den 110, Stromkreis in dem Augenblick der Unterbrechung
bringt den Stromwert auf ein Minimum herab und vermindert dadurch die Stärke des
Lichtbogens.
Das Verhältnis des Eintritts der Flüssigkeit in die Flüssigkeitswiderstände muß sorgfältig
bestimmt werden und ebenso das Austrittsverhältnis, damit nicht zwei Widerstände gleichzeitig
mit dem Elektrolyten angefüllt werden, denn dies würde einen Lokalkurzschluß auf
einen Teil der Transformatorenwicklung 92 bedeuten. Die Ausflußgeschwindigkeit des Elek-
trolyten aus dem Widerstand muß so sein, daß die Herstellung des Stromkreises durch die
Elektroden des folgenden Widerstandes schon bewirkt ist, ehe die Unterbrechung des Stromkreises
durch den fraglichen Widerstand eintritt. Die Wirksamkeit des Systems wird indessen
nicht wesentlich beeinflußt, wenn bei der Normalarbeit die Elektroden von irgend zwei,
Widerständen gleichzeitig ein wenig eintauchen,
ίο weil alsdann der beträchtliche Widerstand im
Lokalstromkreis den Strom in mäßigen Grenzen erhält.
Nunmehr sei wieder auf Fig. ι Bezug genommen. Ist der Schluß des Auslaßventils 27
und die Öffnung des Zulaßventils 23 erreicht, so ist der volle Strom des Elektrolyten in dem
Widerstand 18 hergestellt, und das Niveau des Elektrolyten hebt sich unter Berührung mit den
Elektroden. Sobald aber der Elektrolyt mit den Elektroden in Berührung kommt, entsteht
ein Stromkreis von dem Stufenkontakt 122 in der Transformatorwicklung 92 über die Leiter
123, die Elektroden "62 des Widerstandes 18,
über die Elektrolytenmasse selbst, die" Elektrodenplatten 64, Leiter 125 und 94, Leiter 95,
Magnetwicklung 55 des Serienreläis 53 und Leiter 96. Hierauf geht der Stromkreis weiter fort,
und zwar in Verzweigung über die Anker 4 und 5, Feldmagnetwicklungen 6 und 7, den
Leiter 103 zur äußersten Stufe 104 der Transformatorwicklung
92. In bezug auf die Stromkreise für die Motoren sei kurz auf das Frühere verwiesen. Steigt nunmehr der Elektrolyt im
Widerstand 18, so werden die Widerstände ausgeschaltet und die Spannung für die Motoren
gesteigert, so daß diese sich beschleunigen. Wie vorher auseinandergestzt, ist die Zuflußgröße
in dem Widerstand 18 und folglich auch die den Motoren zugeführte Spannung von der
Wirkung des Serienrelais 53 abhängig.
Die Zuflußstärke und der Spannungszuwachs kann von Hand aus dadurch verzögert werden,
daß man bei Bewegung des Leitersegmentes 52 des Hauptschalters 45 a ersteres wieder in Kontakt
mit dem Kontaktstück 48 bringt, also Stellung c. In dieser Stellung wird der Erregungsstromkreis
über Magnetwicklung 25 des Zulaßventils 23 unterbrochen und das Ventil geschlossen, was eine verringerte Einflußgeschwindigkeit
und Spannungszuwachs zur Folge hat.
Füllt sich der Widerstand 18 mit dem Elektrolyten, so kommt die Schwimmerschaltvorrichtung
31 zum Schluß und stellt einen Stromkreis her von Leiter 118 aus über Magnetwicklung 36
des Kurzschlußschalters 34, Lampe 38, Leiter 126, Schwimmer vorrichtung 31 und Leiter 127
nach Leiter 84. Hierdurch wird die Magnetwicklung 36 erregt, und der Kurzschlußschalter
34 tritt außer Kontakt mit den unteren Klemmen 128 und in Kontakt mit den oberen Klemmen
129. Sobald dies geschieht, wird der Stromkreis für die Wicklung 25 des Zulaßventils 23
unterbrochen und dem genannten Ventil erlaubt, sich zu schließen. Gleichzeitig mit diesem Vorgang
wird ein Stromkreis vom Leiter 123 aus über Leiter 130, Kurzschlußschalter 34 und
Leiter 131 nach dem Leiter 94 geschlossen. Dieser Stromkreis schließt den Widerstand 18
kurz und schaltet alle Widerstände aus dem Motorstromkreis aus. Die beschriebene Stellung
ist die zweite »Lauf st ellung« des Systems für den zweiten Stufenkontakt des Transformators.
Sollte eine größere Beschleunigung oder größere Geschwindigkeit der Motoren erwünscht
sein, so wird das Leitersegment 52 des Hauptschalters 45 a in Kontakt mit den Kontaktstücken
50, 51 gebracht, also Stellung längs Linie f eingestellt. Hierdurch wird das Auslaßventil
26 geschlossen und das Zulaßventil 22 geöffnet, so daß der Elektrolyt allmählich den
Widerstand 17 anfüllt. Wenn das Leiterstück 52 mit den Kontakten 50 und 51 in Eingriff kommt,
kommen die Kontakte 48 und 49 außer Wirksamkeit. Dadurch aber wird der Kurzschlußschalter
34 geöffnet, mit ihm das Auslaßventil 27, und das Zulaßventil 23 wird geschlossen.
Sobald der Widerstand 17 mit dem Elektrolyten angefüllt ist, kommt die Schwimmerschaltvorrichtung
30 zum Schluß, erregt die go Magnetwicklung 36 des Kurzschlußschalters 33 und läßt diesen seine obere Stellung einnehmen
und damit den Widerstand 17 kurzschließen. Während des letzten Vorganges verliert der
Magnet 25 seine Erregung, und das Ventil 22 wird geschlossen. Die Motoren arbeiten jetzt,
auf der dritten »Laufstellung«, wobei alle Widerstände aus dem Stromkreis ausgeschaltet sind.
Die Lampen 37, 38 und 39 befinden sich in der Nähe des Hauptschalters und dienen als
Signal, um dem Bedienenden anzuzeigen, mit welchem Widerstand die Motoren arbeiten und
in welchem Zustand sich dieser befindet. Eine andere entsprechende Signalvorrichtung könnte
denselben Zweck erfüllen. '
Das System, welches sich vielfach verändern läßt, ohne aus dem Rahmen der Erfindung
herauszutreten, kann sowohl für Gleich- wie Wechselstrommotoren dienen.
Claims (5)
- Patent-Ansprüche:i. Regelungsanordnung für elektrische Motoren mit Flüssigkeitswiderständen zur gleichmäßigen Steigerung der Spannung, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines einzigen Steuerschalters, welcher die getrennte Steuerung der Ein- und Auslaßventile des Elektrolyten für jeden aufeinanderfolgenden Widerstand zuläßt, meh rere der Anzahl der Spannungsstufen entsprechende Flüssigkeitswiderstände nach-einander in den Stromkreis der Motoren eingeschaltet werden, wobei die Spannung auch in den Laufstellungen des Steuerschalters nur allmählich ohne eine weitere Bewegung des Steuerschalters. erhöht wird, zum Zwecke, die üblichen Einzelschalter (Schütze) für die Spannungsstufen in Wegfall zu bringen und die Leitungsführung zu vereinfachen.
- 2. Regelungsanordnung für elektrische Motoren nach Anspruch ι unter Anwendung eines Kurzschlusses für jeden Flüssigkeitswiderstand, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzschlußschalter (33, 34, 35) Zusatzkontakte (114, 128) besitzen, die beim Ansprechen der Kurzschlußschalter den Steuerstromkreis für die Einlaßventile des Elektrolyten unterbrechen.
- 3. Regelungsanordnung für elektrische Motoren nach Anspruch 1 und 2 mit einem regelbaren Spannungstransformator, dadurch gekennzeichnet, daß das Zulaßventil eines jeden der aufeinanderfolgenden Flüssigkeitswiderstände nur voll geöffnet werden kann, nachdem das Zulaßventil des vorhergehenden Flüssigkeitswiderstandes geschlossen und sein Auslaßventil geöffnet ist, so daß ein lokaler Kurzschluß vermieden und eine leitende Verbindung gegebenenfalls nur über einen erheblichen Widerstand möglieh ist.
- 4. Regelungsanordnung für elektrische Motoren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil, welches den Zulaß des Eelektrolyten zu jedem Widerstand steuert, so beschaffen ist, daß es beständig in geringem Grade bei der Schlußstellung offen bleibt, so daß die Zirkulation des Elektrolyten niemals vollständig gehemmt, sondern um so intensiver erfolgt, als mehr Widerstände zur Verwendung kommen, selbst wenn sich alle Zulaßventile in der Schlußstellung befinden.
- 5. Ausführungsform des Flüssigkeitswiderstandes für die Regelungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Elektrodenplatten einen teilweise hervorspringenden Teil (66) besitzt, welcher in ein eine geringe Menge des Elektrolyten absonderndes Isolationsrohr (67) hineinragt, an welcher Stelle die schließliche Stromunterbrechung stattfindet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE266828C true DE266828C (de) |
Family
ID=523933
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT266828D Active DE266828C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE266828C (de) |
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