DE2660689C2

DE2660689C2 - Breitbindengewebebahn aus einem Schuß- und Kettfäden aufweisenden Flächengebilde

Info

Publication number: DE2660689C2
Application number: DE2660689A
Authority: DE
Inventors: Harald 6751 Kreimbach Jung; Ewald Dipl.-Chem. 6759 Wolfstein Schäfer
Original assignee: Karl Otto Braun GmbH and Co KG
Current assignee: KOB GmbH
Priority date: 1976-12-10
Filing date: 1976-12-10
Publication date: 1983-10-20

Description

Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Breitbindengewebebahn mit dem im Anspruch 1 angegebenen Oberbegriff in der Weise ausgebildet, daß das Flächengebilde a) als elastisches Element in der Kettrichtung hochgedrehte Einfachbaumwollfäden, Zellwollfäden oder Baumwoll-/Zellwollfäden unterschiedlicher Drehrichtung (Spinnkreppfäden S + Z) und umsponnene Polyurethan- bzw. Gummifäden, die
mit Baumwolle, Zellwolle oder polyfilen texturierten synthetischen Fäden umsponnen sind, b) in der Schußrichtung Fäden aus Baumwolle, Zellwolle oder einem Gemisch aus Baumwolle/ Zellwolle und c) Einlagerungen von Kunstharzen, wie Formaldehyd-Harnstoffharz oder Melaminharz, in das Gewebe mit Anteilen von mindestens 5 Gramm Formaldehyd-Harnstoffharz oder Melaminharz pro Kilogramm Gewebemasse aufweist.
Mit einer derart ausgebildeten Breitbindengewebebahn ist eine Binde mit relativ hoher Querstabilität geschaffen, die trotz ihrer hohen Längselastizität in Schußrichtung leicht von Hand einreißbar ist. Dies wird dadurch erreicht, daß das Gewebe in der Kette aus hochgedrehten Einfachbaumwollfäden bzw. Zellwollfäden unterschiedlicher Drehrichtung (Spinnkreppfäden S + Z) und umsponnenen Polyurethan- bzw. Gummifäden besteht. Die Umspinnung der Polyurethan- bzw.
Gummifäden erfolgt mit Baumwolle, Zellwolle, polyfilem texturiertem Polyamid oder anderen texturierten synthetischen Fäden. Die Schußfäden dieser Breitbindengewebebahn bestehen dagegen aus Baumwolle oder Zellwolle oder einem Gemisch aus Baumwolle/Zellwolle. Das Einreißvermögen in Schußrichtung trotz der hochlängselastischen Eigenschaften in Kettrichtung wird erreicht durch die spezielle Gewebestruktur in Verbindung mit den Einlagerungen von Kunstharzen, wie Formaldehyd-Harnstoffharz, Melaminharz in das makromolekulare System der Einzelfasern. Durch den Einbau entsprechender Harze bzw. Harzkristalle wird die schon durch die Gewebestruktur erreichte Erniedrigung der Reißfestigkeit noch insofern erhöht, als die einzelnen Fasern an den scharfen Kanten und Spitzen der Kristalle bei der Scherwirkung zertrennt werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung geht aus dem Unteranspruch hervor.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 ein als Binde ausgebildetes Breitgewebe, teilweise zu einer Rolle aufgewickelt in einer schaubildlichen Ansicht, F i g. 2 einen Gewebeabschnitt des Breitgewebes in einer vergrößerten Darstellung in der Draufsicht mit teilweise zueinander entgegengesetzt gedrehten Kettfäden und Fig.3 eine Seitenansicht des Gewebeabschnittes nach F i g. 2 in einem Schnitt gemäß Linie 1-1 in F i g. 2.
Die Breitbindengewebebahn 10 besteht aus einem Flächengebilde 10a in Form eines Gewebezuschnittes bevorzugt großer Länge und vorbestimmter Breite und kann zum Zwecke der leichten Handhabung zu einer Rolle 12 aufgerollt werden, von der ein Gewebeabschnitt 11 abziehbar ist (F i g. 1).
Das Flächengebilde 10a nach F i g. 2 und 3 besteht aus einem Gewebe, das Kettfäden 14, 14a, 15, 15a, 16 und Schußfäden 17 aufweist. Die Schußfäden 17 bestehen aus Baumwolle, Zellwolle oder einem Gemisch aus Baumwolle und Zellwolle.
Die Kettfadenstruktur besteht aus Kettfäden 14, 15, 14a, 15a, die als Spinnkreppfäden jeweils entgegengesetzter Drehung symmetrisch zueinander angeordnet sind und aus Baumwolle oder Zellwolle bzw. Baumwolle/Zellwolle bestehen. Mit 16 ist ein mit Baumwolle oder Zellwolle umsponnener Polyurethan- bzw. Gummifaden bezeichnet. Das Gewebe weist als Kettfäden Spinnkreppfäden entgegengesetzter Drehung und umsponnene Polyurethan- bzw. Gummifäden auf. Die umsponnenen Polyurethan- bzw. Gummifäden können zwischen jeweils mehreren symmetrisch zueinander angeordneten Spinnkreppfäden mit unter sich entgegengesetzter Drehung angeordnet sein. Die Kettfäden bestehen aus mit Baumwolle, Zellwolle od. dgl. umsponnenem Polyurethan.
Bewährt hat sich für die Kettfäden 14, 14a, 17 tex Baumwolle T/m 1950 Z für die Kettfäden 15, 15a 17 tex Baumwolle T/m 1950 S sowie für die Kettfäden t6 Polyurethan 156 dtex mit einfachen, gefachten oder gezwirnten Fäden aus Baumwolle bzw. Zellwolle umsponnen. Es können aber auch andere Werkstoffe, andere Dimensionen und Drehungen oder deren Kombinationen verwendet werden.
Das Gewebe weist als Kettfäden Spinnkreppfäden aus Baumwolle oder Zellwolle bzw. Baumwolle/Zellwolle entgegengesetzter Drehung auf. Als Dimension kann z. B.
Nm 40/1 T/m ca. 1590 Nm 50/1 T/mca.l780 Nm 60/1 T/mca.1950 Nm 70/1 T/mca.2100 Nm 80/1 T/m ca. 2250 sein.
Die Dimension des umsponnenen Polyurethan- bzw.
Gummifadens, sowie die Anzahl der umsponnenen Polyurethan- bzw. Gummifäden richtet sich nach dem Arbeitsvermögen (Zugvermögen). Das Verhältnis kann zwischen den umsponnenen Polyurethan- bzw. Gummifäden zu den Kreppfäden 1:1, 1: 2, 1: 3, 1:4 usw. sein, wobei die Spinnkreppfäden in der Drehrichtung sich fortlaufend ändern, d. h. auf einen Spinnkreppfaden S folgt ein Spinnkreppfaden Z bzw. auf zwei Spinnkreppfäden Smüssen zwei Spinnkreppfäden Zfolgen usw.
Die Dimension der Umspinnungsfäden kann im Bereich des Ausführungsbeispiels sehr stark variieren.
Der Umspinnungsfaden kann als einfacher, gefachter oder Zwirnfaden eingesetzt werden.
In die Fasern des Flächenzuschnittes 10a sind Kunstharze, wie Formaldehyd-Harnstoffharz oder Melaminharz, 18 eingelagert. Auch eine Beschichtung des Gewebes mit Kunstharzen ist möglich. Durch die Verbindung der angegebenen Gewebestruktur mit der Einlagerung von Kunstharzen wird ein gutes Einreißvermögen in Schußrichtung und damit ein leichtes Abreißen des Gewebeabschnittes 11 von der Rolle 12 gewährleistet.
In ein Kilogramm Gewebemasse sind mindestens 5 Gramm Kunstharz eingelagert.

Claims

Patentansprüche: 1. In der Kette hochelastische, in Schußrichtung leicht einreißbare, selbstklebende oder selbstklebend beschichtbare Breitbindengewebebahn mit Kreppstruktur aus einem Schuß- und Kettfäden aufweisenden Flächengebilde, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß das Flächengebilde (10a) a) als elastisches Element in der Kettrichtung hochgedrehte Einfachbaumwollfäden, Zellwollfäden oder Baumwoll-/Zellwollfäden (14, 14a, 15, 15a) unterschiedlicher Drehrichtung (Spinnkreppfäden S + Z) und umsponnene Polyurethan- bzw. Gummifäden (16), die mit Baumwolle, Zellwolle oder polyfilen texturierten synthetischen Fäden umsponnen sind, b) in der Schußrichtung Fäden aus Baumwolle, Zellwolle oder einem Gemisch aus Baumwolle/ Zellwolle (17) und c) Einlagerungen von Kunstharzen, wie Formaldehyd-Harnstoffharz oder Melaminharz, in das Gewebe mit Anteilen von mindestens 5 Gramm Formaldehyd-Harnstoffharz oder Melaminharz pro Kilogramm Gewebemasse aufweist.
2. Breitbindengewebebahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe aus mit Formaldehyd-Harnstoffharz oder Melaminharz besprühten, getauchten oder beschichteten Kett- und Schußfäden (14, 14a, 15, 15a, 16, 17) gebildet ist.

Die Erfindung betrifft eine in der Kette hochelastische, in Schußrichtung leicht einreißbare, selbstklebende oder selbstklebend beschichtbare Breitbindengewebebahn mit Kreppstruktur aus einem Schuß- und Kettfäden aufweisenden Flächengebilde.

Es sind elastische, selbstklebende, auf der Haut haftende Binden bekannt, die in der Kette aus texturiertem Polyamid, Baumwolle oder Baumwollpolyurethan bzw. Baumwolle/Gummi bestehen. Diese Binden weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie in ihrer ganzen Länge angelegt oder aber besonders zugeschnitten werden müssen, was bei der ärztlichen Behandlung zu Zeitverlusten und darüber hinaus zur Verschwendung von Bindenmaterial führt.

Bekannt ist auch das Imprägnieren von Verbandmaterial mit verschiedensten chemischen Stoffen.

So betrifft die DE-PS 6 46 036 ein Verfahren zur Herstellung von Verbandmitteln, die wasserlösliches, basisches Aluminiumacetat in trockner Form enthalten, nach dem die Verbandstoffe mit einer Lösung eines Aluminiumacetats von mehr als 1/3 bis höchstens 1/2 Basizität getränkt oder angefeuchtet und sodann bei Temperaturen bis loO0C getrocknet werden, wodurch ein mit pulverförmigem, wasserlöslichem Aluminiumacetat versehener Verbandstoff erhalten wird, der sich nach Anfeuchten mit Wasser in gleicher Weise wie mit essigsaurer Tonerde getränkte Verbände verwenden lassen soll, da deren antiseptische, adstringierende und desodorierende sowie deren austrocknende und aufsaugende Wirkung beibehalten wird. Mit diesem Verbandstoff liegt ein stets gebrauchsfertiges, haltbares und trocknes Produkt vor, welches den Gebrauch der bekannten, handelsüblichen Lösung von essigsaurer Tonerde mit ihren Unannehmlichkeiten, wie Lösungsform, Unbeständigkeit u. dgl. erübrigen würde. Die bei diesem Verbandstoff vorgenommene Imprägnierung mit Aluminiumacetat erfolgt ausschließlich zu diesen Zwecken. Das Aluminiumacetat ermöglicht und unterstützt bei diesem Verbandstoff in keiner Weise die Möglichkeit des Abtrennens einzelner Verbandstoffabschnitte beliebiger Größe von Hand.

Nach der AT-PS 3 10951 ist ein Verbandstoff sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung bekannt, wobei dieser Verbandstoff aus einer dünnen Vliesschicht besteht, welche einen Kunststoffüberzug aufweist und bei der eine hinter dem Kunststoffüberzug angeordnete saugfähige Schicht vorgesehen ist, wobei die Vliesschicht ein dünner, verfestigter Faserflor mit einer Dicke von 0,02 bis 0,5 mm aus hydrophilen und/oder hydrophoben Fasern mit einer Faserstärke von 1,5 bis 15 den sowie einem Quadratmetergewicht von 12 bis 60 g ist, wobei ein Teil der einzelnen Fäden des Faserflors wundseitig mit einer haftungsfeindlichen Acrylharzschicht beschichtet ist, die ihrerseits noch Pigmente, wie Zinkoxid, Aluminiumoxid, Aluminiumpulver oder Silberpulver und/oder andere keimtötende bzw. das Keimwachstum hemmende Stoffe bzw.

Dispergiermittel enthält. Dieser Verbandstoff soll nicht nur das Wundsekret von der Wunde rasch und sicher abführen, sondern soll auch an seiner Oberfläche heilungsfördernde und/oder desinfizierende Substanzen beliebiger Art enthalten und darüber hinaus wesentlich schneller und billiger als bisher bekannt herstellbar sein.

Die diesem Verbandstoff beigefügten Pigmente besitzen ausschließlich keimtötende bzw. das Keimwachstum hemmende Stoffe und dienen in keiner Weise dazu, die Einreißbarkeit des Verbandstoffes von Hand zu unterstützen, um jeweils gewünschte Längen von dem Verbandstoff ohne Zuhilfenahme von technischen Mitteln, wie Messer oder Schere, abzutrennen.

Ein Verfahren zur Herstellung von Zinkleimverbänden durch Aufbringen einer Zinkoxid, Glycerin, Gelatine und Wasser enthaltenden Aufstrichmasse mit einem Ölgehalt von 10 bis 20 Gewichtsprozent auf eine Trägerschicht ist Gegenstand der CH-PS 2 82 212, wodurch die bei Zinkleimverbänden auftretenden Nachteile vermieden werden sollen, die darin bestehen, daß Zinkleimverbände vorzeitig spröde und hart werden, so daß der für die Heilwirkung wesentliche elastische Druck, der vom Verband auf die betreffende Körperstelle ausgeübt werden soll, nach relativ kurzer Zeit verlorengeht.

Die Imprägnierung von Verbandstoffen mit Aluminiumverbindungen geht auch aus der CH-PS 4 13 227 hervor. Auch hier dient die Imprägnierung dazu, um die sich durch die Anwendung von Aluminiumverbindungen ergebenden pharmakologischen Eigenschaften beizubehalten. Durch diese Imprägnierung wird jedoch kein von Hand leicht einreißbarer Verbandstoff geschaffen.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Breitbindengewebebahn zu schaffen, die in der Kette hochlängselastisch und in der Schußrichtung leicht einreißbar ist.