DE2659214B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten von Teilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten von TeilenInfo
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Description
W)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten von Teilen, bei dem das Teil um eine Längsachse
gedreht wird, die Längsachse ihrerseits zu einer Umlaufbewegung um eine zweite Achse veranlaßt wird,
die in Abstand von und parallel zu der Längsachse b>
verläuft, und mittels einer Beschichtungsvorrichtung Beschichtungswerkstoff auf das sich an der Beschichtungsvorrichtung
vorbeibewegende Teil aufgebracht wird, bis der gewünschte Oberzug ausgebildet ist; sie hat
ferner eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zum Gegenstand.
Um Oberzüge von gleichförmiger Dicke und Güte auczubilden, müssen bekanntlich vier Parameter eingestellt
und/oder geregelt werden. Bei den Parametern, die konstant sein sollten, handelt es sich um die
Oberflächengeschwindigkeit mit der sich das Teil an der Beschichtungswerkstoff aufbringenden Einrichtung vorbeibewegt,
den Abstand zwischen der Werkstückoberfläche und der Beschichtungseinrichtung (Arbeitsabstand),
den Winkel (vorzugsweise 90°) zwischen der zu beschichtenden Oberfläche und der Sprüheinrichtung
sowie die Beschichtungsdauer, während deren jedes Element der Werkstückoberfläche der Sprüheinrichtung
ausgesetzt ist. Diese Parameter lassen sich leicht beherrschen, wenn es sich bei dem zu beschichtenden
Teil um ein rundes zylindrisches Teil mit einem Durchmesser von 25 mm oder mehr handelt In einem
solchen Fall wird das Teil mit konstanter Drehzahl um seine Achse gedreht. Eine Sprüheinrichtung wird in der
Weise angeordnet, daß der Sprühstrahl die Oberfläche in einem Winkel von ungefähr 90° trifft; die
Sprüheinrichtung wird mit konstanter Geschwindigkeit in einer zu der Drehachse parallelen Richtung
verschoben.
Wenn das zu beschichtende Teil jedoch eine komplizierte Gestalt hat, beispielsweise eine Tragfläche
oder Turbinenschaufel ist, bewegen sich unterschiedliche Oberflächenelemente mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
durch den Sprühstrahl der Beschichtungseinrichtung. Um dies klarzumachen, sei auf die
Fig. la und Ib Bezug genommen, die schematisch ein
Tragflächen- oder Flügelprofil erkennen lassen, das mit Bezug auf eine Sprüheinrichtung gedreht wird. Die
Fig. Ib zeigt eine Ansicht entlang der Linie B-B in Fig. la. Wenn das Teil um die Achse A mit einer
Winkelgeschwindigkeit W1 rotiert, bewegen sich die
Punkte (1), (2) und (3) durch den mittels der Linie EL
angedeuteten Sprühstrahl mit jeweils unterschiedlicher Geschwindigkeit entsprechend der Gleichung
Vn = RrW\ hindurch. Mit zunehmendem Radius Rn
nimmt die Geschwindigkeit V zu; entsprechend verringert sich die Beschichtungsdicke.
Eine weitere Möglichkeit, Sprühüberzüge auf unsymmetrische Objekte aufzubringen, besteht darin, einen
den Sprühstrahl liefernden Brenner schnell entlang einer Bahn zu bewegen, die im wesentlichen parallel zu
der Achse A-A verläuft. Mit Hilfe von Nocken, Hebeln und anderen mechanischen Gestängen kann ein
konstanter Arbeitsabstand aufrechterhalten werden, während die Schaufel oder der Flügel langsam
weitergeschaltet werden. Die rasche Verstellung des Brenners entlang einer zu der Achse der Schaufel oder
des Flügels im wesentlichen parallelen Bahn sorgt für die relative Oberflächenbewegung. Werden zwar die
Beschichtungsanforderungen hinsichtlich konstantem Arbeitsabstand und konstanter Oberflächengeschwindigkeit
erfüllt; die für eine derartige Bewegung sorgende Einrichtung ist jedoch sehr aufwendig und
arbeitet unzuverlässig. Dadurch, daß hohe Beschleunigungen erforderlich sind, um den Brenner mit
konstanter Geschwindigkeit hin- und herzubewegen, wird die Einrichtung kostspielig. Außerdem führen die
Vibrationen, die auf die rasche Bewegungsrichtungsumkehr an den Endpunkten der Maschinenbewegung
zurückgehen, zu einer verhältnismäßig kurzen Lebensdauer der Maschinenelemente.
Es sind auch Verfahren und Vorrichtungen bekannt, bei denen die Längsachse, um die das zu beschichtende
Teil gedreht wird, ihrerseits zu einer Umlaufbewegung um eine zur Längsachse parallele Achse veranlaßt wird.
Bei einer dieser Vorrichtungen (DE-OS 20 53 802) wird ein Werkstückspindelträger über eine Antriebswelle mit
vorbestimmter Drehzahl angetrieben. Jede der Werkstückspindeln trägt eine Antriebsscheibe, die sich bei
rotierendem Werkstückspindelträger am Umfang feststehenden Scheibe abwälzt, so daß die Werkstückspindeln
nach dem Prinzip eines Planetengetriebes gedreht werden. Dabei wird die Drehzahl des Werkstückspindelträgers
entsprechend dem Durchmesserverhältnis der feststehender. Scheibe und der Antriebsscheiben ins
Schnelle übersetzt, so daß hohe Oberflächengeschwindigkeiten der zu beschichtenden Teile erreicht werden,
wie sie notwendig sind, um die gewünschten metallurgischen Eigenschaften der aufzubringenden Überzüge zu
gewährleisten. Die zu beschichtenden Teile führen jedoch diese übersetzte hohe Drehzahl unmittelbar
gegenüber der Beschichtungsvorrichtung aus, was aufwendige Verstelleinrichtungen für die Beschichtungsvorrichtung
bedingt. Auch im Falle einer anderen bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-OS 24 48 023)
stehen Drehzahl und Drehrichtung der Drehbewegung des zu beschichtenden Teils und der Umlaufbewegung
der Werkstückträger in fest vorgegebener Beziehung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die auf
einfache Weise eine optimale Abstimmung Bewegungen der zu beschichtenden Teile ermöglicnen
und damit auf kostensparende Weise die Erfordernisse bezüglich konstantem Arbeitsabstand und konstantem
Auftreffwinkel einzuhalten gestatten.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, das dem System eine eine wahlweise Korrelation von gegenseitiger Drehzahl und gegenseitiger
Drehrichtung der Drehbewegung und der Umlaufbewegung erlaubende zusätzliche Bewegungskomponente
zugeführt wird. Durch Vorgehen können ohne weiteres hohe Oberflächengeschwindigkeiten der zu
beschichtenden Teile, beispielsweise eine Mindestoberflächengeschwindigkeit
\on 300 m/min, aufrechterhalten werden, während sich andererseits die Winkelgeschwindigkeit
der Werkstückspindeln praktisch beliebig klein machen läßt. Für gewöhnlich wird die Drehzahl
der zu beschichtenden Teile gegenüber dem Erdboden kleiner als 100 U/min gehalten.
Es versteht sich, daß die Längsachse, um die das zu beschichtende Teil gedreht wird, nicht durch das Teil
selbst hindurchzugehen braucht. Bei einem Flügelprofil liegt beispielsweise die bevorzugte Drehachse innerhalb
eines Kreises, der um den Profilquerschnitt herumgelegt wird.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung werden als zu beschichtende Teile vorzugsweise Turbinenschaufeln
oder Turbinenflügel, kleine regelmäßige Teile mit kreisförmigen Querschnitten bis zu einem Durchmesser
von 25 mm. Teile von unregelmäßiger Form oder regelmäßige Teile mit nichtkreisförmigem Querschnitt
verwendet.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist ein Maschinengestell, einen
auf dem Gestell montierten Werkstückspindelträger, eine dem Werkstückspindelträger zugeordnete Antriebseinrichtung
zum Drehen derselben, mehrere an dem Werkstückspindelträger angebrachte Werkstückspindeln,
die jeweils ein Planetenrad tragen, das zwecks Antrieb der Werkstückspindeln mit einem Sonnenrad
im Eingriff steht, sowie eine benachbart dem zu beschichtenden Teil angeordnete Sprühvorrichtung auf,
mittels deren Beschichtungswerkstoff auf die Oberfläche der Teile während einer gegenseitigen Translationsund
Rotationsbewegung zwischen der Sprühvorrichtung und den Teilen aufbringbar ist; sie ist dadurch
gekennzeichnet, daß das Sonnenrad über eine von der Antriebseinrichtung des Werkstückspindelträgers getrennte
Antriebseinrichtung antreibbar ist. Ein besonders kompakter und einfacher Aufbau wird dabei
erhalten, wenn mit dem Werkstückspindelträger ein auf der Sonnenradwelle drehbar gelagertes Zahnrad
verbunden ist, das mit einem auf einer Antriebswelle sitzenden Ritzel kämmt, und wenn die Antriebswelle ein
weiteres Ritzel trägt, das mit einem auf der Sonnenradwelle befestigten Zahnrad kämmt. Die Erfindung ist im
folgenden an Hand des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2 näher erläutert, die eine schematische Seitenansicht
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt Die veranschaulichte Maschine weist eine Antriebswelle 1
auf, die mittels eines Motors angetrieben ist und einen Teil des Maschinengestells bildet. Die Antriebswelle 1
treibt ein Ritzel 2 an, das mit einem Zahnrad 3 kämmt. Das Zahnrad 3 sitzt auf einer die Hauptwelle der
Maschine bildenden Sonnenradwelle 5 und treibt diese an. Die Sonnenradwelle 5 ist in einer Gruppe von
Lagern 7, 9 und 11 gelagert und steht über diese mit
einem als Käfig ausgestalteten Werkstückspindelträger 13 in Verbindung. Die Sonnenradwelle 5 treibt ein
Sonnenrad 15 an. Die Antriebswelle 1 treibt ferner ein Ritzel 17 an, das seinerseits mit einem Zahnrad 6 kämmt.
Das Zahnrad 6 weist eine Büchse 19 auf, auf welcher der Werkstückspindelträge.-13 montiert ist. Das Sonnenrad
15 treibt entsprechend F i g. 2 die Planetenräder 18 und 20 an, wobei die Anzahl der vorhandenen Planetenräder
der Anzahl der Werkstückspindeln 21 entspricht. In F i g. 2b, einem Querschnitt der Vorrichtung nach
F i g. 2, sind zwölf Werkstückspindeln veranschaulicht.
Zu beschichtende Teile, beispielsweise Turbinenschaufeln 23, sind auf den Werkstückspindeln 21
angeordnet. Eine Sprüh- oder Beschichtungsvorrichtung 25 befindet sich in der Nähe der zu beschichtenden
Teile, so daß die Beschichtung erfolgt, wenn die Teile eine Translations- und Rotationsbewegung mit Bezug
auf die Sprühvorrichtung, beispielsweise einen Brenner, ausführen. Die Drehbewegung der Planetenräder 18,20
usw. ergibt sich aus der Winkelgeschwindigkeit des Sonnenrades 15 und der Winkelgeschwindigkeit des
Werkstückspindelträgers 13, verursacht durch das Zahnrad 6. Wenn daher die Winkelgeschwindigkeit der
Werkstückspindeln mit Bezug auf den Werkstückspindelträger 13 dem Betrage nach gleich der Winkelgeschwindigkeit
des Werkstückspindelträgers 13 ist und in entgegengesetzter Richtung verläuft, ist die resultierende
Drehung im wesentlichen gleich Null. Während in F i g. 2 Zahnradsysteme veranschaulicht sind, kann auch
mit anderen Getriebeanorduungen, beispielsweise Zahnriemen- oder Kettenantriebssystemen, gearbeitet
werden. Wegen der niedrigen resultierenden Winkelgeschwindigkeit läßt sich eine einfache, kostensparende
Brc.inerhandhabungseinrichtung aufbauen, die die Erfordernisse
bezüglich konstantem Arbeitsabstand und konstantem Winkel erfüllt. Außerdem ist die Dauer,
während deren die Werkstückelemenle der Beschichtungsvorrichtung ausgesetzt sind, nahezu konstant.
Wegen der niedrigen Winkelgeschwindigkeit läßt
sich das beschriebene Verfahren mit Vorteil bei Werkstücken einsetzen, die einen kleinen Durchmesser
(kleiner als ungefähr 25 mm) haben. Gewisse Überzüge erfordern eine Mindestoberflächengeschwindigkeit von
300 m/min, um für die gewünschten metallurgischen ·-, Eigenschaften zu sorgen. Soll ein Teil mit einem
Durchmesser von 1,6 mm mit dieser Geschwindigkeit beschichtet werden, ist eine Drehzahl von ungefähr
60 000 U/min erforderlich. Die zur Erzielung einer solchen Geschwindigkeit notwendige Anlage ist kostspielig
in der Herstellung und unter den anzutreffenden Arbeitsbedingungen schwierig zu warten. Außerdem ist
es sehr schwierig, die Temperatur des Teils in der gewünschten Weise zu beeinflussen. Sind die Teile
jedoch an Spindeln befestigt, die sich um eine ii
Abstützungsachse drehen, und sind die Spindeln um einen Kreis mit einem Durchmesser von ungefähr
130 mm verteilt angeordnet, beträgt die erforderliche Drehzahl der Mittelachse nur ungefähr 760 U/min; die
Temperatur der Teile läßt sich einfach beherrschen.
Es versteht sich, daß die im einzelnen erläuterte Anordnung auf mannigfache Weise modifiziert werden
kann. Beispielsweise kann durch einen Austausch einer Rädergruppe für ein synchrones Verhältnis gesorgt
werden, bei dem das Werkstück für jede vollständige Umdrehung des Werkstückspindelträgers genau eine
halbe Umdrehung ausführt. Eine solche Ausbildung eignet sich zum Beispiel besonders gut, um die
gegenüberliegenden Seiten eines flachen Objekts kontinuierlich zu beschichten. Andere Phasenbeziehungen
lassen sich ohne weiteres vorsehen, tails sie notwendig oder erwünscht sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Beschichten von Teilen, bei dem das Teil um eine Längsachse gedreht wird, die
Längsachse ihrerseits zu einer Umlaufbewegung um eine zweite Achse veranlaßt wird, die in Abstand von
und parallel zu der Längsachse verläuft, und mittels
einer Beschichtungsvorrichtung Beschichtungswerkstoff auf das sich an der Beschichtungsvorrichtung
vorbeibewegende Teil aufgebracht wird, bis der gewünschte Oberzug ausgebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß dem System eine eine wahlweise Korrelation von gegenseitiger Drehzahl
und gegenseitiger Drehrichtung der Drehbewegung und der Umlaufbewegung erlaubende zusätzliche
Bewegungskomponente zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Teile Turbinenschaufeln oder
Turbinenflügel verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Teile kleine regelmäßige Teile mit kreisförmigen Querschnitten bis zu einem Durchmesser
von 25 mm verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Teile solche mit unregelmäßiger
Form verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Teile regelmäßige Teile mit
nichtkreisförmigem Querschnitt verwendet werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit
einem Maschinengestell, einem auf dem Gestell montierten Werkstückspindelträger, einer dem
Werkstückspindelträger zugeordneten Antriebseinrichtung zum Drehen desselben, mehreren an dem
Werkstückspindelträger angebrachten Werkstückspindeln, die jeweils ein Planetenrad tragen, das
zwecks Antrieb der Werkstückspindeln mit einem Sonnenrad in Eingriff steht sowie einer benachbart
dem zu beschichtenden Teil angeordneten Sprühvorrichtung, mittels deren Beschichtungswerkstoff
auf die Oberfläche der Teile während einer gegenseitigen Translations- und Rotationsbewegung
zwischen der Sprühvorrichtung und den Teiic.i aufbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sonnenrad (15) über eine von der Antriebseinrichtung (6, 17) des Werkstückspindelträgers (13)
getrennte Antriebseinrichtung (2,3) antreibbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Werkstückspindelträger (13)
ein auf der Sonnenradwelle (5) drehbar gelagertes Zahnrad (6) verbunden ist, das mit einem auf einer
Antriebswelle (1) sitzenden Ritzel (17) kämmt, und daß die Antriebswelle ein weiteres Ritzel (2) trägt,
das mit einem auf der Sonnenradwelle befestigten v>
Zahnrad (3) kämmt.
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