DE2658035A1 - Maschinell bearbeitbare glimmerhaltige vitrokerame und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents

Maschinell bearbeitbare glimmerhaltige vitrokerame und verfahren zu ihrer herstellung

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Description

  • Maschinell bearbeitbare glimmerhaltige Vitrokerame und Ver-
  • fahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung betrifft gliinmerhaltige Vitrokerame, die sich durch ihre maschinelle Bearbeitbarkeit auf üblichen Metallbearbeitungsmaschinen unter Verwendung herkömmlicher Werkzeugwerkstofftypen auszeichnen und als Substitutionswerkstoffe geeignet sind.
  • Es ist bekannt, maschinell bearbeitbare glimmerhaltige Vitrokerame aus fluoridhaltigen Alkali-Erdalkali-Alumosilikatgläsern, Alkali-Erdalkli-Silikatgläsern, Erdalkali-Alumosilikatgläsern, Alkali-Eisen-Alumosilikatschmelzen sowie Alkali-Eisen-Magnesium-Alumosilikatgläsern und -schmelzen durch kontrollierte Wärmebehandlung herzustellen.
  • In der BRD-OffenlegungsschriSt 2 133 652 werden fluorglimmerhaltige Vitrokerame im Zusammensetzungsbereich (in Gew.-%) 26-60 SiO2, 15-35 R203, 2-20 R20, 0-20 Cs20, 4-25 MgO, 0-7 Li2O und 4-25 F beschrieben, wobei R203 aus 3-15 B203 und 5-25 A1203 und R20 aus 0-15 Na20, 0-15 K20 und 0-15 Rb20 bestehen sowie die Summe von MgO und Li2O 6-25 beträgt. Ausgangsgläser des genannten Zusammensetzungsbereiches werden einer kontrollierten Wärmebehandlung im Temperaturbereich von 750 - 1100 0C nach einem ein- oder zweistufigen SVarmebehandlungsschema zur Erzeugung von Fluorphlogopitkristallen unterworfen, die die Bearbeitbarkeit ermöglichen.
  • Weiterhin ist bekannt (BRD-Offenlegungsschrift 2 208 236), maschinell bearbeitbare glimmerhaltige Vitrokerame im Zusammensetzungsbereich (in Gew.-%) 45-70 SiO2, 3-20 MgO, 8-15 MgF2, insgesamt 3-25 R20 + RO, insgesamt 0-10 As203 oder Sb203 und insgesamt 0-5 färbende Bestandteile herzustellen, wobei R20 5-25 beträgt und aus einem oder mehreren der Oxide 0-20 K20, 0-23. Rb20, 0-25 Cs2O besteht und RO 0-20 beträgt und aus einem oder mehreren der Oxide SrO, BaO, CdO besteht, indem ein Ausgangsglas einer in dem genannten Bereich liegenden Zusammensetzung erschmelzen, wenigstens bis unter den Transformationsbereich gekühlt und anschließend zur Erzeugung von Tetrakieselsäurefluorglimmer kristallen einer kontrollierten Wärmebehandlung im Temperaturbereich von 650 - 1200 °C unterworfen wird.
  • Bekannt ist weiterhin (BRD-Offenlegungsschrift 2 224 090), maschinell bearbeitbare glimmerhaltige Vitrokerame im Zusammensetzungsbereich (in Gew.-%) 3-30 RO, 10-35 MgO, 5-26 Al2O3, 30-65 SiO2 und 3-15 F, wobei RO aus 3-30 SrO und 0-35 BaO besteht, durch Erschmelzen eines Ausgangsglases einer Zusammensetzung innerhalb des angegebenen Bereiches, anschließender Abkühlung bis wenigstens unter die Transformationstemperatur und nachfolgender kontrollierter Wärmebehandlung im Temperaturbereich von 700 - 1200°C zur Ausscheidung von Fluorglimmerphasen herzustellen.
  • In dem DDR-Wirtschaftspatent 113 885 werden maschinell bearbeitbare glimmerhaltige Vitrokerame mit hoher chemischer Beständigkeit, niedriger thermischer Ausdehnung und guter mechanischer Festigkeit aus einem Glas der Zusammensetzung (in Gew.-%) 45-75 SiO2, 10-35 Al2O3, 5-25 MgO, 2-10 F, 3-15 Na2O und gegebenenfalls 0-15 R20 beschrieben, wobei R2O die Summe von Li2O und K2O bzw. K2O und Na2O sein kann.
  • Durch eine kontrollierte Wärmenachbehandlung des thermisch kristallisierbaren Glases im Temperaturbereich von 600 -1100°C kristallisiert Fluorphlogonit als Hauptkristallphase in einer Menge von mindestens 20 Vol.-% aus.
  • Weiterhin bekannt ist die herstellung maschinell bearbeitbarer glimmerhaltiger Vitrokerame nach DDR-Wirtschaftspatent 111 886 aus Schmelzen der Zusammensetzung (in Gew.-%) 35-55 SiO2, 15-35 AlO3, 5-15 FeO, 5-15 K2O, 1-15 F, 0-5 Li2O, 0-5 Fe2O3, 0-5 TiO2, 0-3 MnO, 0-5 CaO und 0-5 Na2O. Die kontrollierte Wärmebehandlung erfolgt in diesem Fall insbesondere durch eine gesteuerte Abkühlung der Schmelze im Temperaturbereich von 1250 - 500°C mit einer Abkühlgeschwindigkeit von maximal 500°C/min. Die Körper erstarren bei dieser Behandlung zu einem feinkristallinen glimmerhaltigen Werkstoff, eine thermische Nachbehandlung zur Kristallisation ist nicht mehr erforderlich.
  • Es wurde auch bereits vorgeschlagen, maschinell bearbeitbare glimmerhaltige Vitrokerame aus Gläsern bzw. Schmelzen einer Zusammensetzung (in Gew.-%) 35-65 SiO2, 15-35 Al2O, 5-22 FeO, 0-15 MgO, 5-15 K2O, 0-10 Na2O, 5-15 R2O, 1-15 F, 0-5 Fe2O3, 0-5 TiO2, 0-3 MnO und 0-5 CaO herzustellen, wobei die Summe der Oxide LIgO und FeO 22 Gew.-% nicht übersteigen soll und R20 die Summe der Oxide Na20 und K2O darstellt. Je nach Zusammensetzung ist aus den Gläsern durch eine kontrollierte Wärmebehandlung irn Temperaturbereich von 700 - 1030 CO bzw.
  • durch gesteuerte Abkühlung der Schmelze im Temperaturbereich von 1030 - 850 O ein feinkriutalliner glimmerhaltiger Körper zu erhalten.
  • Weiterhin bekannt sind Glaszusammensetzungen mit (in Gew.-%) 45-50 SiO2, 10-15 Al2O3, 10-15 CaO, 5-15 MgO, 5-15 Fe2O3, 5-15 Na2O, 0,5-5 TiO2 und 0-1 MnO und/oder MnO2. Sie dienen zur Faserherstellung und zeigen bei einer thermischen Behandlung bis auf 1035°C eine Oberflächenkristallisation mit großen Kristallen in der Mitte der Proben. Als Kristallphasen treten Diopsid oder Spinell auf, ein homogenes Vitrokeram wird nicht erhalten.
  • Alle bisherr bekannten Zusammensetzungen für maschinell bearbeitbare Vitrokerame sind dadurch gekennzeichnet, daß in ihnen entweder gar kein Eisen-III-Oxid enthalten ir3t, oer dieses nur in geringer Menge bis 5 Gew.-% zugelassen wird.
  • Diese Tatsache stellt besonders für den Binsatz von bergbaulichen und/oder industriellen Anfallstoffen zur Herstellung maschinell bearbeitbarer Vitrokerame einen merklichen Nachteil dar, da diese Stoffe Eisen-III-Oxid häufig in größeren Mengen enthälten. Große Mengen an Eisen-II-Oxid in maschinell bearbeitbaren Vitrokeramen haben wiederum den Nachteil, daß lie Werkstoffe bei Temperaturen über 600 CO mit Buftsauerstoff unter Zerstörung der Werkstoffoberfläche zu reagieren beginnen. Weiterhin neigen Schmelzen mit hohem Eisen-II-Oxidgehalt zur schnellen Bildung von Oberflächenschichten, die ihre Verarbeitung storen.
  • Bisher sind nur zwei Zusammensetzungsbereiche für maschinell bearbeitbare Vitrokeramtypen bekannt, innerhalb derer diese Werkstoffe durch eine gesteuerte Abkühlung aus der Schmelze lergestellt werden können. Diese Art der Herstellung von bearbeitbaren Vitrokeramen ist aber besonders ökonomisch, da der energieintensive Wärmebehandlungsprozeß bis zu Temperaturen von 900 - 1100 °C eingespart werden kann.
  • Andere bekannte Glaszusammensetzungen mit hohen Fe2O3-Gehalten eignen sich nicht zur Herstellung maschinell bearbeitbarer Vitrokerame und neigen besonders zur Oberflächenkristallisation. Ein homogener Vitrokeramkörper kann aus diesen Gläsern nicht hergestellt werden.
  • Für die herstellung von Halbzeugen aus maschinell bearbeitbaren Vitrokeramen nach dem Verfahren der Abkühlung aus der Schmelze ist es vorteilhaft, eine hohe Kristal;Lisationstendenz der Schmelzen anzustreben und solche Zusammensetzungen zu entwickeln, bei denen an die Reinhaltung bestimmter technologischer Randbedingungen, wie Behandlungstemperatur und -zeit, I;eine hohen Maßstäbe angelegt werden müssen und Schwankungen im technologischen Regime möglichst geringen Einfluß auf die Gefüge struktur und damit Eigenschaften der bearbeitbaren Vitrokerame haben. Diese Forderungen der Praxis werden von den berannten Zusammensetzungen nicht oder nur teilweise erfüllt.
  • Zweck der Erfindung ist die Verminderung der den bekannten maschinell bearbeitbaren glimmerhaltigen Vitrokerame und den Verfaizren zu ihrer Jlerstellung anhaftenden Mängel. Im Zusammenhang mit der Substitution metallischer Werkstoffe durch silikatische besteht ein gesellschaftliches Bedürfnis nach bearbeitbaren Vitrokeramen, die durch kostengünstige Verfahrensgestaltung bei ihrer Herstellung und durch den Einsatz billiger einheimischer Rohstoffe einen ökonomischen Substitutionseffekt ermöglichen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Zusammensetzungen für maschinell bearbeitbare Vitrokerame zu entwickeln, die aus Schmelzen einer hohen Kristallisationstendenz durch Abkühlung herstellbar in, wo bei Differenzen in den Abkühlbedingungen und Schwankungen der chemischen Zusammensetzung der Schmelzen nur eine unerhebliche Anderung der Gefügestruktur und damit der wesentlichsten Eigenschaften nach sich zie len.
  • Es wurde überraschend gefunden, daß maschinell bearbeitbare glimmerhaltige Vitrokerame im System R2O - MgO - FeO - Fe2O3 -A1203 - Si02 - F mit R20 gleich iJa20 und/oder K20 bei Gehalten (in Gew.-%) von FeO 0,5 - 5 5 Fe203 5 - 15 und Cr203 1 - 10 durch Abkühlung aus der Schmelze hergestellt werden können und die oben gestellten Forderungen weitgehend erfüllen. Ein bevorzugter Zusammensetzungsbereich für diese maschinell bearbeitbaren Vitrokerame ist durch Gehalte (in Gew.-%) von SiO2 35 - 60 Al2°3 5 - 20 FeO 0,5 - 5 Fe2O3 5 - 15 5 5 - 20 0r2O3 1 - 10 R20 5 - 15 F 2 - 6 Na20 0 - 10 K2O 0 - 10 CaO 0 - 5 MnO2 0-2 gekennzeichnet, wobei R2O die Summe der Oxide Na2O und K2O darstellt.
  • In dem genannten Zusammensetzungsbereich zeigt sich überraschend, daß sich Schwankungen der chemischen Zusammensetzung nur umwesentlich auf die Haupteigenschaften der maschinell bearbeitbaren Vitrokerame auswirken. Sowohl die Gefügestruktur, @@@e maschinelle Bearbeitbarkeit und anode Eigenschaften, @@@@ Festigkeit, thermische Ausdehnung, bleibe@ fast unverändert.
  • Ebenso überraschend ist, daß die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Werkstoffe innerhalt g@@ ser Grenzen nicht oder nur wenig vom Fluoridgehalt der Schmelzen abhängen. So findet man bei Schwankungen im Fluoridgehalt zwischen 2 und 5 Gew.-% Fluorid-Zusammensetzungen gemäß Beispiel V bis VIII (Tab. 1) keine grundsätzlichen Gefügeunterschiede und damit auch keine wesentlichen Unterschiede in der maschinellen Bearbeitbarkeit.
  • Die Kristallisationstendenz der Fluorglimmerkristalle wird innerhalb der angegebenen Grenzen nur wenig mit abnehmender Fluoridkonzentration verringert. Schmelzen im genannten Zusammensetzungsbereich zeichnen sich dadurch aus, daß sie bei ihrer Abkühlung von der Schmelztemperatur (1400 - 1500°C je nach Zusammensetzung) bis auf ca. 700°C mit einer Abkühlungsschwindigkeit im Bereich von 0,5 bis 1000°C/min zu feinkristallinen glimmerhaltigen Körpern erstarren, die eine gute maschinelle Bearbeitbarkeit aufvleisen. Dabei stellen die Abkühlgeschwindigkeiten von 1000°C/min einen oberen Grenzwert dar, bei cm noc Glimmerkristalle im Körper nachweisbar sind.
  • Bei noch schnellerer Abkühlung wird der Anteil an Glasphase rasch größer, und die maschinnelle Bearbeitbarkeit verschlechtert sich zusehende.
  • Ein bevorzugter Bereich der Abkühlungsgeschwindigkeit für einen aus der Schmelze durch Gieß-, Schleuder-, Preß- oder Walz technologie geformten Körper liegt zwischen 10 und 300°C/min.
  • In diesem Bereich werden bei nur geringen Schwankungen der Gefügestruktur (Kristallgröße und Kristallanteil) Körper mit guter Maschineller Bearbeitbarkeit erhalten. Die @üllung der Kristallisierten Körper bei Temperaturen unterhalb 700°C erfolgt unter den gleichen Bedingungen, wie sie für Körper aus Glas in der Praxis üblich sind.
  • Die genannten Merkmale der erfindungsgemäßen Zusammensetzung wirken sich in mehrfacher Hinsicht sehr günstig bei einer großtechnischen Produktion aus: - Es vereinfachen sich die Probleme der Hochstoffeingangskontrolle und Rohstoffdosierung zur Gemengebereitung.
  • - Schmelzbedingte Fluoridverluste wirken sich nichr merklich auf Gefüge und damit Eigenschaften aus. Aufgrund dieses wesentlichen Vorteils kommt es bei einer Vermischung von fluoridärmerer Schmelze aus dem Oberflächenbereich und fluoridreicherer Schmelze auß den tiefen Schichten der Schmelzwanne zu kleinen störenden Gefügedifferenzen (Schlieren), die die maschinelle Bearbeitbarkeit ungünstig beeinflussen würden. Es werden durch diesen Vorteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen die Probleme bei der Erschmelzung verringert und die Materialqualität verbessert.
  • Die erfindungsgemäßen maschinell bearbeitbaren glimmerhaltigen Vitrokerame ermöglichen aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung einen Einsatz von Industrieanfallstoffen und/oder bergbaulichen Anfallstoffen zu ihrer Herstellung. Damit ist ein ökonomischer Rohrstoffeinsatz mit günstigen Gementkosten verbunden.Durch die geringen Auswirkungen von Schwankungen der chemischen Zusammensetzung und der Abkühlbedingungen auf Gefüge und maschinelle Bearbeitbarkeit der Vitrokerame wird das Verfahren zu ihrer Herstellung weiter voreinfacht. So ist es möglich, gegossene Körper auß den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ihre, normales Au@ü@len in einer Form ähnlich dem Metallguß herzustellen, diese bei 600 - 700°C zu entformen und einer normalen Glaskühlung zu unterwerfen. Ein besonderes, genau vorgeschriebenes Temperaturregime zur Abkühlung wird damit überflüssig, so daß neben ökonomischen Rohrstoffeinsatz durch die Vereinfachung der technologischen Prozesse auch der Herstellungsprozeß gegenüber anderen Typen kostengünstiger wird. Gleichzeitig wird durch einen hohen Anteil an Fluorglimmerkristallen eine gute maschinelle Bearbeitbarkeit realisiert.
  • Tabelle 1: Ausgewählte Beispiele für chemische Zusammensetzungen Beispiele Bestandteil (Geww.-%) I II III IV V VI VII VIII SiO2 41,1 41,2 48,4 52,6 48,4 48,4 48,4 43,4 Al2O3 16,9 17,0 12,7 15,3 12,7 12,7 12,7 12,7 FeO 1,5 1,6 2,0 2,1 2,0 2,0 2,0 2,0 Fe2O3 10,5 11,4 9,7 6,9 9,7 9,7 9,7 9,7 MgO 13,6 14,8 9,8 8,4 9,8 9,8 9,8 9,8 CaO 1,9 2,1 0,5 1,6 0,5 0,5 0,5 0,5 Na2O 0,4 3,2 8,0 8,4 8,0 8,0 8,0 8,0 K2O 9,2 2,3 3,2 2,3 3,2 3,2 3,2 3,2 Cr2O3 7,6 6,0 5,9 3,0 5,9 5,9 5,9 5,9 MnO2 0,4 0,5 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 Fluorid 3,8 3,5 4,1 4,0 3,8 3,0 2,7 2,1 Tabelle 2: Ausgewählte physikalische und chemische Eingenschaften für Zusammensetzung III (Tab. 1) Eigenschaft Eigenschaftskennwert Thermische Eigenschaft - lin. therm. Ausdehnung (20 - 400 °C) 95 - 100 . 10-7/grd - Temperaturwechselbeständigkeit (Platten 40 x 40 x 3 mm) 500°C Chemische Eigenschaften - Säureklasse II - Hydrolyseklasse I - Laugenklasse III Dichte 2,65 - 2,70 g/cm3 Farbe dkl. - grau bis schwarz Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Die Zusammensetzung der Beispiele sind der Tabelle 1 zu entnehmen.
  • Beispiel 1: Eine Schmelze der chemischen Zusammensetzung I wird bei Schmelztemperaturen zwischen 1400 und 1500°C im Platintiegel in einem Mittelfrequenzofen 2 Stunden gerührt. Danach wird Schmelze I in einer Schichtdicke von ca. 5 mm auf eine kalte Metallunterlage gegossen. Die Abkühlgeschwindigkeit von 1400 bis 600°C beträgt ca. 1000°C/min. Ab 600°C erfolgt die Kühlung in einem Kühlofen für Glas. Die erhaltene Platte enthält etwa 50 Vol.-% Fluorphlogopitkristalle, 5 Vol.-% Spinellphase und 45 Vol.-% Restglas. Sie zeigt eine gute maschinelle Bearbeitbarkeit Beispiel 2: Eine Schmelze der chemischen Zusamnensetzung II, behandelt wie im Beispiel 1, wird in eine auf 600 °C vorgeheizte hetallform gegossen und in einen auf 600 °C vorgeheizten elektrischen Ofen gestellt. Die Abkühlgeschwindigkeit von 1400 °C bis auf 600 °C beträgt etwa 300 °C/min. Der erhaltene Körper besteht aus ca. 65 Vol.-% Fluorphlogopit, 5 Vol.-% Spinellphase und 30 Vol.-% Restglas. Er zeigt eine sehr gute maschinelle Bearbeitbarkeit.
  • Beispiel 3: Eine Schmelze der chemischen Zusammensetzung III, behandelt wie im Beispiel 1, wird in einer Sandform mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 20°C/min von 1400°C bis auf 600°C abgekühlt. Die weitere Abkühlung erfolgt in einem Kühlofen für Glas. Der erhaltene Körper besteht aus ca. 65 Vol.-% Fluorphlogopit, 5 Vol.-% Spinellphase und 30 Vol,-% Restgöas.
  • Er zeigt eine sehr gute maschinelle Bearbeitbarkeit.
  • Bei 4: Eine Schmelze der chemischen Zusammensetzung IV, behandelt wie im Beispiel 1, wird in einem elektrischen Ofen mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 0,5 °C/min von 1400 0C bis auf Raumtemperatur abgekühlt. Der erhaltene Körper besteht aus ca. 60 Vol.-% Fluorphlogopit, 5 Vol.-% Spinellphase und 35 Vol.-% Restglas. Er zeigt eine gute maschinelle Bearbeitbarkeit.
  • Beispiel 5: Schmelzen der chemischen Zusammensetzungen V bis VIII, erschmolzen wie im Beispiel 1, werden in einer vorgeheizten Metallform mit einer Abkühlgeschwindigkeit von ca. 50°C/min von 1400 0 bis auf 700°C abgeküillt. Die heitere Abkühlung erfolgt in einem Kühlofen für Glas. Die erhaltenen Körper bestehen zu ca. 65 Vol.-% Fluorphlgopit, 5 Vol.-% aus Spinellphase und 30 Vol.-% aus Restgas. Sie zeigen ähnliche mittlere Kristallgrößen von 100 - 400 /um bei einem Längen- ZU Breitenverhältnis der Fluorglimmerkrristalle vonn 30 - 40, vergleichbare Gefügebilder und eine sehr gute maschinelle Bearbeitbarkeit.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Maschinell bearbeitbare glimmerhaltige Vitrokerame im Glassystem R2O - MgO - FeO - Al2O3 - SiO2 - F mit R2O gleich Na2O und/oder K2O, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtsanteile der Komponente FeO 0,5 - 5 Gew.-% betragen und als weitere Komponenten Cr203 1 - 10 Gew.-% und Fe203 5 - 15 Gew.-% enthalten sind.
  2. 2. Maschinell bearbeitbare glimmerhaltige Vitrokerame nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Zusammensetzung (in Gew.-%) von Si02 35 - 60 R20 5 - 15 Al2O3 5 - 20 # 2 - 6 FeO 0,5 - 5 Na2O 0 - 10 Fe203 5 - 15 K20 0 - 10 MgO 5 - 20 CaO O - 5 Cr2O3 1 - 10 MnO2 0 - 2 wobei R20 die Summe der Oxicle Na2O und K20 bedeutet.
  3. 3. Verfahren zur herstellung maschinell bearbeitbarer glimmerhaltiger Vitrokerame nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aus einer Schmelze geformte Körper mit einer Abkühlgeschwindigkeit im Bereich von 0,5 bis 1000 °C/min von 1400 °C zur Bildung einer Seinkristallinen Struktur abgekühlt wird.
  4. 4. Verfahren zur herstellung maschinell bearbeitbarer glimmerhaltiger Vitrokerame gemäß anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus einer Schmelze geformte Körper mit einer Abkühlgeschwindigkeit innerhalb eines bevorzugten Bereiches von 10 bis 300 °C/min von 1400 bis auf eine Temperatur im Bereich zwischen 500 und 700 °O abgekühlt, nachfolgend entformt, bei dieser Temperatur entspannt und danach auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
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