DE2656242B1 - Vorrichtung zum Trennen einer Faserbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Trennen einer FaserbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen einer Faserbahn, insbesondere einer Papierbahn in
Papiermaschinen, mit mindestens einer Wasserstrahldüse, deren Wasserstrahl quer über die Bahn wandert und
die Bahnebene schneidet.
Bei einer bekannten Art (DE-PS 12 93 563) wird eine senkrecht zur Bahnebene angeordnete Düse mittels
einer über Rollen geführten Kette zusammen mit einer nachgezogenen Schlauchleitung quer über die Bahn
bewegt Bei einer anderen Ausführung dieser Art (US-PS 35 17 578) sind über die Bahnbreite mehrere
Düsen auf einer quer über die Bahn verlaufenden Achse angeordnet und um den Abstand von je zwei
benachbarten Düsen in Achsrichtung mittels Druckmittel verschiebbar. Ferner sind die Düsen mit der Achse so
schwenkbar, daß in Bahnbewegungsrichtung keine Relativbewegung zwischen Düsenstrahl und Bahn
stattfindet Diese Art ist kompliziert und störanfällig. Sie
wird deshalb nur begrenzt in Papiermaschinen verwendet (als Gautschknecht).
Bei Papiermaschinen wird die Faserbahn (Papierbahn) immer dann »abgeschlagen«, d. h. getrennt, wenn
die Bahn irgendwo in der Maschine abreißt. Dabei wird die Bahn normalerweise im ersten freien Zug abgeschlagen,
d. h. dort, wo die Bahn zum erstenmal ohne Unterstützung eines Siebes, Filzes oder einer Walze frei
verläuft. An der Abschlagstelle läuft die vom Stoffauflauf her nachfolgende Faserbahn so lange in einen
Vorratsbehälter, bis die nachfolgenden Maschinenpartien (Pressenpartie, Trockenpartie usw.) wieder betriebsbereit
sind. Wegen der Nachteile der bekannten Düsenvorrichtung erfolgt das Abschlagen der Faserbahn
normalerweise entweder durch eine Bedienungsperson, die den Bahnrand von Hand durchschlägt, oder
durch eine ortsfest unbeweglich angeordnete, von der Seite her gegen den Längsrand der Faserbahn
gerichtete Luftdüse. Es wird also nur der Faserbahn-Längsrand angerissen und die Faserbahn reißt dann von
selbst weiter. Dies funktioniert aber nur bei Papieren, die dünn sind und eine geringe Längsorientierung der
Fasern haben. Bei größerer Längsfestigkeit besteht die Gefahr, daß die Bahn nur ein Stück quer einreißt und
dann in Längsrichtung weiterreißt. Ein anderer Nachteil ist der, daß das abgeschlagene Bahnende sich häufig
einrollt und dann eine mehrfache Bahndicke durch die nachfolgenden Preßspalten der Papiermaschine läuft
Dadurch werden in den Preßspalten die Siebe, Filze und auch die Preßwalzen beschädigt, und festklebende
Faserbahnreste müssen wieder entfernt werden. Das hat hohe Ausfallzeiten zum Auswechseln der Siebe und, bei
Preßwalzen mit Umfangsrillen, zum Reinigen dieser Rillen zur Folge.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art konstruktiv
einfacher, betriebssicherer und vielseitiger einsetzbar auszubilden.
J5 Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß die Düse um eine ortsfeste Lagerung auf einer Achse schwenkbar ist.
Damit entfällt jegliche Transportvorrichtung zum Verfahren der Düse quer über die Faserbahn. Der
Vorteil ist insbesondere bei breiten Papiermaschinen (Breiten bis über 9 m) beachtlich. Ab einer bestimmten
Breite reicht selbstverständlich eine Schwenkdüse allein nicht aus, und man wird dann über die Faserbahnbreite
zwei oder mehr Schwenkdüsen verwenden.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben.
In diesen zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
der Erfindung entgegen der Faserbahn-Bewegungsrichtung gesehen,
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach
derFig.l,
F i g. 3 eine Draufsicht ähnlich F i g. 2 auf eine andere
Ausführungsform nach der Erfindung,
Fig.4 eine schematische Seitenansicht eines Ausschnittes
einer Papiermaschine mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
F i g. 5 einen vergrößerten Ausschnitt von F i g. 4,
Fig.6 eine schematische Ansicht in Richtung des
Pfeiles VI in F i g. 5 gesehen, und
Fig.7 eine schematische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform nach der Erfindung entgegen der
lv) Faserbahn-Bewegungsrichtung gesehen.
In F i g. 1 ist mit seitlichem Abstand vom einen Längsrand 1 einer Faserbahn 2 eine Düse 3 angeordnet
Letztere ist um eine mit Bezug auf die Maschinenstuh-
INSPECTED
lung ortsfest angebrachte Schwenkachse 4 mittels eines Druckzylinders 5 schwenkbar. Die Schwenkachse 4
verläuft parallel zur Bewegungsrichtung der Faserbahn
2 und ist außerhalb der Faserbahn-Breite sowie außerhalb der Faserbahn-Ebene angeordnet; entsprechend
Fig. 1 liegt die Schwenkachse 4 oberhalb der Faserbahn-Ebene, sie könnte jedoch auch unterhalb
dieser Ebene angeordnet sein. Dadurch wird erreicht, daß der Wasserstrahl 6 der Düse 3 vom Längsrand 1 her
quer über die Faserbahn 2 wandert und die Faserbahn quer zur Faserbahn-Ebene schneidet, wenn die Düse 3
von der mit ausgezogenen Linien dargestellten Ausgangsstellung um die Schwenkachse 4 in die mit
strichpunktierten Linien dargestellte Endstellung geschwenkt wird, in der die Düse mit 3' bezeichnet ist.
Ferner wird erreicht, daß der Wasserstrahl 6 der Düse 3 auf den Faserbahn-Längsrand 1, wo die Gefahr eines
Einrollens des abgetrennten Faserbahnrandes am größten ist, unter einem größten Winkel zur Faserbahn-Ebene
auftrifft Dieser Winkel wird um so kleiner, je weiter der Wasserstrahl 6 über die Faserbahn 2
hinwegbewegt wurde. Dadurch kann mit einem einzigen Wasserstrahl eine sehr große Faserbahn-Breite erfaßt
werden, ohne daß das abgetrennte Faserbahn-Ende umgeschlagen wird oder sich aufrollt
Obwohl es für die Erfindung wichtig ist, daß die Düse
3 den Wasserstrahl gebündelt und streuungsarm abgibt, sind ihre konstruktiven Einzelheiten nicht dargestellt,
weil solche Düsen an sich bekannt sind.
Für größere Faserbahn-Breiten ist auf beiden Seiten der Faserbahn 2 eine Düse 3 der beschriebenen Art
anzuordnen. In Fig. 1 ist eine solche weitere Düse 30 gegenüber dem Faserbahn-Längsrand 7 ohne die
zugehörigen weiteren Einzelheiten dargestellt. Die beiden Düsen 3 und 30 sind einander gegenüberliegend
angeordnet und entsprechend F i g. 1 gleichzeitig gegeneinander verschwenkbar.
Der Pfeil 8 in Fig. 1 zeigt die Verschwenkungsrichtung der Düse 3. Der Pfeil 9 in Fig.9 zeigt die
Bewegungsrichtung der Papierbahn 2. Infolge der Relativbewegung zwischen Wasserstrahl 6 und Faserbahn
2 verläuft die Trennungs- bzw. Schnittlinie 10 nicht senkrecht zur Bahnbewegungsrichtung 9, sondern
schräg nach hinten. Bei Verwendung von zwei Düsen 3 und 30 treffen sich die beiden Trennungslinien 10
entsprechend Fig.2 ungefähr in der Mitte der Faserbahn 2. Durch zeitliches Abstimmen der Schwenkgeschwindigkeit
der Düse auf die Bahngeschwindigkeit lassen sich besonders vorteilhaft verlaufende Trennungslinien
erzielen.
In F i g. 2 sind die Düsen 3 und 30 so angeordnet, daß die theoretischen Achsen 11 und 12 ihrer Düsenmündungen
senkrecht zur Faserbahn-Bewegungsrichtung 9 verlaufen.
Demgegenüber sind in Fig.3 die Düsen 3 und 30 derart angeordnet, daß die theoretischen Achsen 11 und
12 ihrer Düsenmündungen mit der Faserbahn-Bewegungsrichtung 9 einen spitzen Winkel einschließen, der
in Faserbahn-Bewegungsrichtung zusammenläuft. Dadurch schließt die Düsen-Schwenkebene mit der
Faserbahn-Ebene einen in Bahnbewegungsrichtung zusammenlaufenden Winkel von weniger als 90° ein.
Dies hat den Vorteil, daß ein Aufwerfen des Faserbahnrandes 1 bzw. 7 noch besser vermieden wird
als bei der Ausführung nach F i g. 1 und 2. Die schräge Ausrichtung der Düsenmündungsachsen 11 und 12 kann
dadurch erreicht werden, daß entsprechend F i g. 3 die
ίο Düsenschwenkachse 4 mit der Faserbahn-Bewegungsrichtung
9 einen spitzen Winkel einschließt, der entgegen dieser Bewegungsrichtung 9 zusammenläuft.
In den F i g. 4 bis 6 sind gleiche Teile wie in den F i g. 1 bis 3 wiederum mit gleichen Bezugszahlen versehen.
Der Unterschied besteht darin, daß die Düse 3 in einer Papiermaschine nahe einer Preßwalze 13, häufig eine
Steinwalze, derart angeordnet ist, daß die theoretische Achse 11 der Düsenmündung und damit auch die
Schwenkebene der Düse im wesentlichen parallel zu einer Tangente 14 am Außenumfang der Walze 13 an
der Stelle 15 verläuft an der die Faserbahn 2 von der Walze 13 abläuft Dieses Stück zwischen der Steinwalze
13 und der nachgeordneten Umlenkwalze 16 ist der erste freie Zug 17 der Faserbahn 2. Bis zu diesem freien
Zug wurde sie immer von einem Sieb, einem Filz oder einer Walze gestützt Dieser erste freie Zug 17 ist die
Stelle, an der üblicherweise die Faserbahn 2 abgeschlagen bzw. getrennt wird, wenn im Herstellungsablauf der
Faserbahn Störungen auftreten. Wenn die Faserbahn 2 durch den Wasserstrahl 6 der Düse 3 abgeschlagen wird,
fällt das nachfolgende Papier in einen Behälter 18 (Gautschbruchbütte).
Die Faserbahn 2 läuft entsprechend den Pfeilen 19 in den F i g. 4 und 5 durch die Papiermaschine. Dabei wird
sie von einem Langsieb 20, auf das über einen nicht dargestellten Stoffauflauf die Fasersuspension aufgebracht
wird, an einen Filz 21 abgegeben. Nach zwei Preßspalten 22 und 23 am Umfang der Steinwalze 13
gelangt die Faserbahn ungestützt bei 17 auf eine
* Umlenkwalze 16 und dann zusammen mit einem Filz 24
durch einen weiteren Preßspalt 25. Der Filz 21 läuft nur durch den ersten Preßspalt 22, während durch den
zweiten Preßspalt 23 ein Filz 26 läuft.
Fig.7 zeigt eine Ausführungsform nach der Erfin-
+5 dung, bei der die Schwenkachse 4 und auch die Düse 3
nicht neben der Faserbahn 2, sondern oberhalb (könnte auch unterhalb sein) angeordnet sind und die Düse 3 in
Richtung des Pfeiles 27 geschwenkt werden kann.
Die Zufuhr des Wassers zu der Düse 3 bzw. 30 erfolgt
so über eine Leitung 28.
In der Düse 3 und 30 bzw. in deren Zuleitung 28 befindet sich ein nicht dargestelltes Absperrventil. Das
öffnen des Ventils zur Abgabe von Wasser und das Schwenken der Düse 3 bzw. 30 erfolgt über eine an sich
bekannte und deshalb nicht dargestellte Bahnabriß-Steuereinrichtung automatisch jeweils dann, wenn die
Faserbahn innerhalb der Papiermaschine an irgendeiner Stelle abreißt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Trennen einer Faserbahn, insbesondere einer Papierbahn in Papiermaschinen,
mit mindestens einer Wasserstrahldüse, deren Wasserstrahl quer über die Bahn wandert und die
Bahn schneidet, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (3,30) um eine ortsfeste Lagerung auf
einer Achse (4) schwenkbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkebene der Düse (3,30) mit
der Ebene der Bahn (2) an deren Schnittlinie einen Winkel von weniger als 90° in Bahnbewegungsrichtung
einschließt
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (3, 30) innerhalb der
Bahnbreite und über der Bahn (2) angeordnet ist
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Düse (3, 30) seitlich
außerhalb der Bahn angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (3, 30) nahe
einer von der Bahn (2) umschlungenen Walze (13) angeordnet und in einer Ebene schwenkbar ist, die
zur Tangentenebene des Walzenmantels an der Stelle (15), an der die Bahn (2) vom Walzenmantel
abläuft, im wesentlichen parallel liegt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei
Düsen (3,30) quer zur Bahnbewegungsrichtung mit Abstand voneinander schwenkbar angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (3, 30) gegeneinander
schwenkbar sind und sich ihre Wasserstrahlen gegen Ende der Schwenkbewegung in der Bahnebene
kreuzen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (3,30) in ihrer
Funktion bei einem Abriß der Bahn (2) an einer in Bewegungsrichtung nachgeordneten Stelle durch
eine Bahnabriß-Steuereinrichtung automatisch steuerbar ist.
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