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Abfallverdichter
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Die Erfindung betrifft einen Abfallverdichter zum Paketieren von Abfallstoffen,
insbesondere von Papier- und Kunststoffabfällen, mit einem Zulauftrichter, einem
rotierend angetriebenen Organ und einem Preßbehälter zur Aufnahme der das rotierende
Organ passierenden Abfallstoffe
Ein derartiger Abfallverdichter
ist bekannt (DU-OS 24 36 769.9). Bei diesem Abfallverdichter gelangen die Abfallstoffe
vom Zulauftrichter in eine Öffnung, unter der eine mit Aussparungen versehene Scheibe
rotiert, die die Abfallstoffe zerkleinert. Die Abfallstoffe werden dann anschließend
in dem unterhalb der Scheibe befindlichen Preßbehalter gesammelt und mit zunehmender
Füllung verdichtet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diesen bekannten Abfallverdichter
in seiner Wirkung zu verbessern, ohne den konstruktiven Aufwand wesentlich zu erhöhen.
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Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der vorliegenden Erfindung bei einem
Abfallverdichter der eingangs genannten Art dadurch, daß das rotierende Organ eine
Schnecke ist und an dem dem Preßbehälter zugewandten Ende der Schnecke eine Walze
drehbar gelagert ist, deren Achse etwa radial zur Schneckenachse ausgerichtet ist.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Abfallverdichters liegt darin, daß
durch den Ersatz einer schneidenden Vorrichtung in Form einer Scheibe durch eine
pressende Vorrichtung in Form einer Schnecke der Preßvorgang verbessert wird. Zusätzlich
wird durch die an der Schnecke mit zur Schneckenachse etwa senkrechter Achse angeordneter
Walze ein zusätzlicher Preß- und Walkvorgang der Abfallstoffe durchgefiihrt. Dadurch
ist es möglich, die gewünschte starke Verdichtung in einem solchen Ausmaß zu erzielen,
daß
sich bei Papier- und Fuliststoffabfällen sowie ähnlichen Materialien nach Abschluß
des Vorganges ein paketierter Ballen ergibt, der ohne Bindemittel und ohne zusatzliche
Umhiillung oder Verpackung ein lager- und transportfähiges Paket ergibt. Durch die
erhebliche Verdichtung der Abfallstoffe wird der zu Lagerung und Transport erforderliche
Raumbedarf sehr stark vermindert. in weiterer Vorteil des Gerätes liegt darin, daß
durch die einwirkung der drehbaren Walze auf die lkbf lllstoffe eine Zerkleinerung
erfolgt.
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Wird beispielsweise Papier dem Abfallverdichter zugefiihrt, so werden
die einzelnen Blätter bei dem Walkvorgang zerrissen und weit zerkleinert. Da außerdem
eine intensive Durchmischung erfolgt, wird bei der Beseitigtmg von Akten kein Aktenwolf
zum Zerkleinern mehr benötigt, weil diese Funktion von dem erfindungsgemäßen Abfallverdichter
ebenfalls erfiillt wird.
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Die drehbare Walze kann sehr unterschiedlich gestaltet sein. Beispielsweise
kann sie als zylinderförmige Walze oder aucI als entlang ihrer Achse wechselnde
Durchmesser aufweisende Walze gestaltet sein. Bei einer bevorzugten Ausfiihrungsform
dei Erfindung ist die Walze konisch gestaltet und es ist die Walzenachse um einen
solchen Winkel zu der Ebene geneigt, auf der die Achse der Schnecke senkrecht steht,
der etwa gleich dem halben Konuswinkel der Walze ist. Dies bedeutet, daß die dem
Behälter zugewandte oder die dem Behälter abgewandte Mantellinie radial zur Schnecke
ausgerichtet ist. Bevorzugt ist die Anordnung so getroffen, daß die dem Preßbehälter
zugewandte Mantellinie der Walze radial und damit
etwa parallel
zur Ebene des Bodens des Preßbehälters ausgerichtet ist. mit wird erreicht, daß
die Oberfläche, auf der sich die Walze abrollt, zumindest annähernd eine Planfläche
ist. Durch die konische Gestaltung der Walze ist eine Erh(5hung der Preßwirkung
und des Walkeffektes erzielt.
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Die Walze kann aus einem Stück hergestellt sein. Bevorzugt besteht
jedoch die Walze aus einzelnen, gegeneinander auf ihrer Achse verdrehbaren Scheiben.
Dttdurch können sich die einzelnen Walzenscheiben auch auf unterschiedliche drehzahlen
und Umfangsgeschwindigkeiten einstellen, was sich als vorteilhaft erwiesen hat0
Die Walzenoberfläche kann beliebig ausgebildet sein.
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Bevorzugt ist sie aufgerauht und insbesondere geriffelt.
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Die Riffelung oder Zahnung fördert sowohl das Zerkleinern der Abfallstoffe
als auch das Verdichten der Abfallstoffe.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist die Axiallänge
der Walze etwa gleich dem lichten Radius des Preßbehälters und es ist ihr eines
Ende der Innenoberfläche des Preßbehälters unmittelbar benachbart angeordnet. Die
Walze erstreckt sich also etwa von der Behältermitte radial zur Behälteraußenwand.
Ebenso ist es jedoch auch möglich, die Walze als Doppelwalze auszubilden, was den
Vorteil hat, daß auf die Halterung der Wal::enachse kein 8o starkes einseitiges
Kippmoment ausgeiibt wird. Im allgemeinen genügt es jedoch, eine Walze mit einer
Länge etwa gleich dem Radius des PreB-behälters zu verwenden. Dabei ist bevorzugt
das Walzenende
mit dem kleineren Durchmesser der Schneckenachse
benachbart angeordnet.
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Die Walze kann, eRlenso wie die Schnecke, mit einem eigenen Antrieb
verseilen sein oder sie kann von dem die Schnecke antreibenden Motor mit angetrieben
sein.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dagegen die
Walze allein durch ihre Relativbewegung zu dem Abfall angetrieben. Es hat sich herausgestellt,
daß dies m Erzielen der gewünschten wirkung ausreicht; diese Ausführungsform ist
dauer wesentlich einfacher und damit kostengünstiger als andere Ausführungsformen
mit einem an die Walze herangeführten Antrieb.
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Der Antrieb der Schnecke kann unterschiedlich ausgebildet sein0 Bevorzugt
ist <jie Schnecke von einem angeflanschten Getriebemotor angetrieben, der in
axialer Verlcjngerung der Schneckenachse angeordnet ist. Dies ergibt eine besonders
raumsparende und kompakte Baueinheit, was der Zugänglichkeit, der Einlauföffnung
des Trichters zugute kommt.
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Der Preßbehälter und das rotierende Organ können jeweils feststehend
angeordnet sein. Dies führt jedoch dazu, daß ein Fressen und Walken des eingebrachten
Abfalles erst dann richtig einsetzt, wenn der Preßbehälter bis zur Höhe des rotierenden
Organes zumindest locker gefüllt ist. Je nach der Art der zu behandelnden Abfallstoffe
reicht dies aus, um bei der nachfolgenden starkeren Verdichtung ein ausreichendes
Paketieren auch bis zum Grund des Preßbehälters zu erzielen. Bei schwieriger zu
verdichtenden Abfallstoffen kann eine Relativbewegung
zwischen
rotierendem Organ und Boden des Preßbehälters in Abhängigkeit von der jeweiligen
Füllmenge zweckmäßig sein. Dabei ist es grundsätzlich für die Wirkungsweise, wenn
auch nicht fiir den konstruktiven Aufbau, gleichgultig, ob der Preßbehälter maschinenfest
und das rotierende Organ axial verschiebbar ist oder umgekehrt. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist unter dem rotierenden Organ ein in dessen Achsrichtung
bewegbarer Boden vorgesehen, der die Abfallstoffe gegen das rotierende Organ drückt.
Damit wird unabhängig von der Füllhöhe in dem Preßbehälter eine gleichmäßige Preß-
und Walkwirkung erzielt. Es werden praktisch alle aufeinanderfolgenden Schichten
des her%ustellenden Abfallstoffpaketes in gleicher Weise gepreßt und gewalkt Dadurch
lassen sici auch bei schwerer zusammenzupressenden und zu einem kompakten Paket
Zu vereinigende Abfallstoffe in der gewünschten Welse bearbeiten Bei einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung ist der Preßbehälter oder ein in dem Preßbehälter verschiebbar
angeordneter Boden unter Kraftausübung in Achsrichtung des rotierenden Organes bewegbar.
Dabei sind der Preßbehälter oder der in ihm angeordnete bewegbare Boden von einer
Feder oder einem Arbeitskolben Kraftbelastet.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung da rge R
te Ilten Ausführungsbeispieles im Zusammenhang mit den Ansprüchen. Es zeigen:
Fig.
1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Abfallverdichter, Fig. 2 einen
Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie
III-III der Fig. 1.
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Die dargestellte Vorrichtung umfaßt einen Zulauftrichter 1, einen
Preßbehälter 2, ein am oberen Ende des Preßbehälters 2 angeordnetes rotierendes
Organ 3 und ein die erwähnten Teile tragenden Gestell 4. Das Gestell 4 umfaßt drei
Bolzen 5, die in den Eckbereichen einer dreieckförmigen Grundpl:itte 6 angeordnet
sind0 Nach unten vorstehende Enden 7 der Bolzen dienen als Füße des Gestelles 4.
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In ihrem oberen Bereich sind tile Bolzen 5 durch eine Ringplatte 8
hindurchgeführt. Über an ihren freien Enden aiif Gewinde aufgedrehte Muttern 9 ist
ein Flansch 10 gegen eine jeden der Beizen 5 in diesem Bereich umgebende Hülse 11
gepreßt, die sich gegen die Ringplatte 8 abstiitzt. Zwischen der Ringplatte 8 und
der Grundplatte 6 sind entweder die Beizen 5 in ihrem Durchmesser verstärkt ausgebildet
oder ebenfalls von einer Hülse umgeben, gegen die die Grundplatte 6 von unten her
mittels aufgedrebter Muttern 1;' verspannt ist. An der Ringplatte 8 ist der die
Gestal t eines Hohlzylinders aufweisende Preßbehälter 2 in nicht dargestellter Weise
lösbar bebefestigt; der Preßbehälter 2 ist dreiteilig ausgebildet, wie in kig. 3
dargestellt wodurch ein einfaches Entnehmen des Inhalts möglich ist.
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An dem Flansch 10 ist eine zentrale Hülse 13 angeformt, die sich etwa
koaxial zur Achse des Preßbehälters 2 erstreckt. In dieser Hülse ist eine Welle
14 drehbar gelagert, die von einem an der Oberseite des Flansches 10 angebrachten
Getriebeelektromotor 15 angetrieben ist.
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Das dem Getriebemotor 15 abgewandte untere Ende der Welle 14 ist drehstarr
mit einer pulse 16 verbunden, die die Ilülse 13 umgibt und deren Länge so gewählt
ist, daß ihr oberes Ende unmittelbar unter der Unterseite des Flansches 10 endet.
An der IIülse 16 ist eine Wendel 17 angeformt oder angeschweißt, deren Durchmesser
geringfügig kleiner ist als der Durchmesser des Preßbehälters 20 Das untere Ende
der Wendel 17 reicht bis in den oberen Bereich des Preßbehälters 2o An die untere
Stirnseite der Hülse 16 ist ein Ansatz 18 befestigt, in den ein Achsbolzen 19 befestigt
ist, der in der Draufsicht radial zur Achse der Welle 14 ausgerichtet ist. Die Achse
des Achsbolzens 19 ist Jedoch zu einer Ebene, auf der die Welle 14 sen.rrecht steht,
um einen spitzen Vlinkel herausgeschwenkt, der so gewählt ist, daß eine untere,
dem Boden des Preßbehlters 2 zugewandte Mantellinie einer konischen Walze 20 etwa
in der Ebene liegt, auf der die Welle 14 senkrecht steht. Die konische Walze besteht
aus einzelnen Scheiben 21, die auf dem Achsbolzen 19 jede für sich drehbar gelagert
sind und die zusammen die konische Walze 20 bilden, deren Oberfläche geriffelt oder
gezahnt ist. Dabei ist der kleinere Durchmesser der konischen Walze 20 etwa mit
der Achse der Welle 14 zusammenfallend angeordnet, wogegen das Ende mit dem größten
Durchmesser der konischen Walze 20 unmittelbar der inneren Oberfläche der Zylinderwand
des Preßbehälters 2 gegenübersteht. Der Achsbolzen 19
ist aufgrund
seiner Befestigung an dem Ansatz 18, der seinerseits an der Hülse 16 starr befestigt
ist, um die Achse der Welle 14 drehbar.
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Der Zulauftrichter 1 ist so ausgebildet, daß er in dein Bereich zwischen
dem Flansch 10 und der Ringplatte 8 radial oder auch tangential in den von der Wendel
17 bestrichenen Bereich mündet. In den Zulauftrichter 1 eingefüllte Abfallstoffe
22 wandern durch ihr Gewicht zur Wendel, die von dem Getriebemotor 15 in einer Richtung
angetrieben wird, daß die Abfallstoffe 22 aus dem Zulauftrichter 1 in den Preßbehälter
2 gefördert werden0 Dabei rollt die konische Walze 20 über die Oberfläche des Preßgutes
23 und zerkleinert und verdichtet (lieseso In dem Bereich zwischen dem Flansch 10
und der Ringscheibe 8 sind entweder die Bolzen 5 durch den Trichter hindurchgeführt
oder es ist der Trichter, wie in Fi. 2 dargestellt, in diesen Bereichen entsprechend
unterteilt.
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Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt ist, sondern-Abweichurlgen davon möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen Insbesondere können einzelne der Erfindungsmerkmale fiir sich oder
zu mehreren kombiniert Anwendung finden.
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L e e r s e i t e