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Becherartiges Behältnis
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Die Erfindung bezieht sich auf ein becherartiges Behältnis aus Kunststoff,
insbesondere als Einweg-Verpackung, mit zwei verschieden großen, zur getrennten
Aufnahme von Gut, namentlich jeweils eines Milchprodukts, Desserts od.dgl.
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und eines Zusatzes, dienenden Becherteilen, die durch einen oberen
Übergangsteil miteinander verbunden und im übrigen durch eigene Wandungen gebildet
sind, vornehmlich von sich nach unten hin verjüngender Gestalt.
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In zahlreichen Fällen ist es bei Produkten, die aus mehreren Substanzen
oder Komponenten gebildet werden, notwendig oder erwünscht, die Einzelbestandteile
während des Lagerns und Transportierens noch voneinander getrennt zu halten und
erst kurz vor dem Gebrauch oder Verbrauch bzw. Verzehr miteinander in Berührung
zu bringen und zu vermischen.
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Dies trifft u.a. für Kunststofferzeugnisse, z.B. Kleber,
und
weiterhin auch für Molkereiprodukte, Desserts und ähnliche.Erzeugnisse zu, beispielsweise
für Fruchtjoghurt.
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Joghurt allein läßt sich für einige Wochen haltbar machen.
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Dagegen ist die Haltbarkeit von Joghurt mit Zusatz von nicht gekochten
Früchten oder ähnlichen Beigaben nur sehr begrenzt, woraus sich auch in diesem Fall
die Forderung nach einem getrennten Verpacken von Joghurt und Fruchtzubereitung
od.dgl. ergibt.
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Dem genannten Zweck können unterteilte Behältnisse dienen, wobei in
den einen Teiles Behältnisses die eine Komponente, beispielsweise Joghurt oder Pudding,
abgefüllt wird, während der andere Teil zur Aufnahme der zweiten Komponente, beispielsweise
von Marmelade, Fruchtzubereitung od.dgl.
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dient, die vor dem Verbrauch oder Verzehr dem Hauptprodukt zugegeben
und mit. diesem vermischt werden kann.
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Bei bekannten Behältnissen mit getrennten Kammern zur Aufnahme von
Gut, das vor dem Verbrauch oder Verzehr vermischt werden- soll, ist es häufig umständlich,
nach dem Öffnen des Behältnisses das Gut aus der einen Kammer zu entnehmen und in
die andere Kammer zu bringen. Dies kann meist unter Zuhilfenahme eines passenden
Löffels nur nach und nach geschehen. Trotzdem ist je nach der Form des Behältnisses
in unbefriedigender Weise oft nur ein unvollständiges Entnehmen des Gutes aus der
einen Kammer möglich.
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Ziel der Erfindung ist es, bestehende Nachteile und Unzulänglichkeiten
zu überwinden und ein Behältnis zur getrennten Aufnahme von Gut zu schaffen, das
sich bei einfacher Ausbildung praktisch handhaben läßt und eine zweckmäßige Überführung
von in einer Kammer oder Abteilung befindlichem Gut in eine andere Kammer oder Abteilung
ermöglicht. Dabei strebt die Erfindung zugleich auch an, das Behältnis in seinen
Einzelheiten günstig zu gestalten.
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Bei einem becherartigen Behältnis der eingangs genannten Art sieht
die Erfindung vor, daß der Übergangsteil zwischen beiden Becherteilen eine ein Verschwenken
des kleineren Becherteiles relativ zu dem größeren Becherteil um eine im Bereich
des Übergangsteiles verlaufende Linie ermöglichende Ausbildung aufweist und der
kleinere Becherteil an seiner der Schwenklinie zugewandten Seite wenigstens im Bereich
seines oberen Endes eine sich in Richtung auf die Schwenklinie verengende Querschnittsform
hat.
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Eine solche Ausführung ermöglicht es in besonders einfacher Weise,
das in den beiden Becherteilen getrennt aufbewahrte Gut, etwa Joghurt in dem einen
und Himbeersirup in dem anderen Becherteil, vor dem Verzehr miteinander zu vermischen.
Nach dem Entfernen eines Verschlusses des Behältnisses braucht der kleinere Becherteil
lediglich erfaßt und hochgeschwenkt zu werden, um den Inhalt dieses Becherteiles
in den anderen Becherteil hineinfließen zu
lassen. Die sich mit
Bezug auf die Schwenklinie verengende Querschnittsform des zu entleerenden Becherteiles
wirkt dabei wie eine Ausgußrinne oder Tülle, so daß das Gut nicht zur Seite wegfließen
kann, sondern seinen Weg nur in den anderen Becherteil nimmt.
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Der Übergangsteil kann im Bereich der Schwenklinie als Schwachstelle
oder als Sollknickstelle ausgebildet sein.
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Er kann wenigstens auf einem Teil seiner Länge eine gegenüber den
Nachbarbereichen verminderte Wand stärke aufweisen oder im Verlauf der Schwenklinie
wenigstens auf einem Teil seiner Länge auch mit Unterbrechungen in seiner Wandung
versehen sein, beispielsweise in Form von Schlitzen oder nach Art einer Perforationslinie.
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Entsprechend diesen Ausführungsmöglichkeiten kann das Behältnis dem
jeweiligen Einsatzfall oder Verwendungszweck besonders angepaßt sein. Der Übergangsteil
läßt sich auch nach Art eines Filmscharniers oder Werkstoffgelenks ausbilden. Die
Lage der beiden Becherteile zueinander bis zum Zeitpunkt der Verwendung des in ihnen
enthaltenen Gutes kann dann beispielsweise durch eine entsprechend stei-' fe, die
Becherteile an ihrer Oberseite überdeckende Verschlußfolie oder durch einen die
Stabilität sichernden Deckel gewährleistet sein.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung ergibt sich dadurch, daß der
Übergangsteil im Bereich der Schwenklinie so gestaltet
ist, daß
einerseits die Lage der beiden Becherteile bei der Lagerung und beim Transport des
gefüllten Behältnisses auch bei einem relativ dünnen Verschluß oder ohne unterstützende
Wirkung eines solchen gewährleistet ist, andererseits aber ohne Schwierigkeiten
ein Verschwenken des einen Becherteiles relativ zu dem anderen Becherteil möglich
ist, namentlich im Sinne eines Knickens des Übergangsteiles im Verlauf der Schwenklinie,
wobei zweckmäßig der Materialzusammenhang noch bestehen bleibt, obgleich auch im
Verlauf einer vollständigen Schwenkung ein gänzliches Trennen an der Schwenklinie
möglich sein kann, wenn dies im bestimmten Fall erwünscht ist. Eine solche Ausführung
mit Aufrechterhaltung der Lagesicherung bis zur Benutzung und dann beim Schwenken
eintretender Knickung an der Schwenklinie läßt sich u.a. durch eine Wandstärkenverminderung
oder Schwächung des Übergangsteiles an der betreffenden Stelle oder auch durch eine
Reihe von Wandunterbrechungen od.dgl. im Verlauf der Schwenklinie erreichen.
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Der kleinere Becherteil kann an seiner der Schwenklinie zugewandten
Seite insbesondere eine gerundete Querschnittsform oder einen winkelförmigen Querschnittsverlauf
haben, wobei diese Ausbildung wenigstens im Bereich des oberen Endes, d.ho an der
Öffnung des kleineren Becherteiles vorgesehen ist, sich aber ohne weiteres auch
über die ganze Höhe dieses Becherteiles erstrecken kann.
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Die Form bzw. der Querschnitt des größeren Becherteiles läßt sich
weitgehend frei wählen. Bei einer günstigen Ausführung verläuft die Begrenzung der
oberen Öffnung des größeren Becherteiles an der der Schwenklinie zugewandten Seite
im wesentlichen parallel zur Schwenklinie. Entsprechend kann auch der darunter liegende
Wandungsverlauf gerichtet sein.
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Die Herstellung des Behältnisses aus einem geeigneten Kunststoff kann
beispielsweise durch Spritzgießen und insbesondere durch Tiefziehen erfolgen.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich-aus der nachstehenden Erläuterung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
sowie aus den angefügten Ansprüchen. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer
Ausführung des erfindungsgemäßen Behältnisses, Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III - III in Fig. 2, Fig. 4 eine Stirnansicht
des Behältnisses nach Fig. 1 und Fig. 5 eine abgewandelte Ausführung in einer Teildraufsicht
auf das Behältnis.
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Das in den Fig. 1-bis 4 dargestellte Behältnis 1 ist aus Kunststoff
durch Tiefziehen hergestellt und weist einen
größeren Becher teil
2 und einen kleineren Becherteil 3 alle, deren Öffnungen jeweils von einem als Flansch
4 ausgeblideten Rand umgeben sind. Die Außenkontur dieses Randflansches folgt einem
Kreis.
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Der größere Becherteil 2 hat im Querschnitt teilweise die Form eines
Halbkreises mit geradem Abschluß 2a und verjüngt sich zu seinem Boden hin. Auch
der kleinere Becher-teil 3 verengt sich zum Boden hin und weist einen annähernd
trogartigen Querschnitt auf.
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Die beiden Becherteile haben also eigene Wandungen, sind aber durch
einen oberen Übergangsteil 5 miteinander verbunden. Die Oberseite dieses Übergangs
teiles 5 ist eben und liegt auf gleicher Stille mi-t der Oberseite des Randflansches
4, in die sie übergeht. Der Randflansch 4 und der Übergangsteil 5 mit ergänzenden
Zwischenbereichen bilden somit eine flächige Auflage für einen beide Becherteile
2 und 3 überdeckenden und zugleich auch ihre Aufnahmeräume voneinander trennenden
Verschluß, der beispielsweise die Form einer in Fig. 1 strichpunktiert angedeuteten,
durch Aufsiegeln, Aufkleben od.dgl. zu befestigenden Aluminiumfolie 6 od.dgl. hat.
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Der Randflansch 4 weist im Zwischenbereich zwischen den Becherteilen
zwei Ausnehmungen 7 auf, die u.a. beim Öffnen des Behältnisses einen guten Fingerangriff
an einem das Be-Behältnis bedeckenden Verschluß, z.B. Folie 6 in Fig. 1, gestatten.
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Der Übergangsteil 5 weist eine der strichpunktierten Linie S in Fig.
2 folgende Sollknickstelle 8 auf, die bei dieser Ausführung durch eine sich an der
Unterseite befindende keilförmige Ausnehmung 9 (Fig. 3) gebildet wird, wodurch die
Wandstärke des Übergangsteiles 5 an dieser Stelle etwa auf die Hälfte herabgesetzt
wird, beispielsweise von 1,0 mm im übrigen Bereich auf 0,5 mm.
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Um den Inhalt des Behältnisses vor dem Verbrauch oder Verzehr zusammenzubringen,
wird nach dem Abziehen des Verschlusses 6 der kleinere Becherteil 3 erfaßt und mit
seinem unteren Ende im Sinne des in Fig. 1 eingezeichneten Pfeiles angehoben, derart,
daß er um die Linie S als Schwenkachse eine Schwenkbewegung ausführt, wobei das
Material des Übergangsteiles 5 an der Stelle 8 abknickt. Der Inhalt des kleinen
Becherteiles 3 fließt dabei in den größeren Becherteil 2 hinein und vermischt sich
mit dem darin vorhandenen Gut. Das Volumen des großen Becherteiles 2 ist entsprechend
gewählt. Der kleine Becherteil 3 weist an seiner der Schwenklinie S zugewandten
Seite eine gerundete Querschnittskontur 10 auf, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist,
so daß das aus diesem Becherteil nach dem Hochschwenken desselben ausfließende Gut
wie in einer Rinne geführt wird und nicht seitlich weglaufen kann.
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Dem gleichen Zweck dientodie in Fig. 5 dargestellte abgewan delte
Ausführungsform, bei der der kleinere Becherteil 2 an seiner der Schwenklinie S
zugewandten Seite wenigstens im Bereich
seines oberen Endes einen
winkelförmigen QuerschnittG-verlauf 11 mit abgerundetem Scheitel hat.
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Wie Fig. 5 außerdem veranschaulicht, kann der Übergangsteil 5 im Bereich
der Schwenklinie S wenigstens auf einem Teil seiner Länge statt einer durchgehenden
Ausnehmung Unterbrechungen 12 in Form von Einschlitzungen, Lochungen od.dgl.
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aufweisen, wodurch sich ebenso wie bei der Ausführung nach Fig. 2
und 3 bis zum öffnen des Behältnisses bzw. zum Entnehmen seines Inhalts eine einwandfreie
Einhaltung der Lage der beiden Becherteile 2 und 3 relativ zueinander ergibt, während
andererseits ein Nachgeben oder Abknicken im Verlauf der Schwenklinie beim Hochschwenken
des kleineren Becherteiles ermöglicht wird.
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Der Querschnittsteil 2a des größeren Becherteiles 2 verläuft zweckmäßig
parallel zur Schwenklinie S.
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Wie die Fig. 1 und 4 erkennen lassen, weist das Behältnis 1 in einem
gewissen Abstand unterhalb seiner Ilffnungsränder einen sich jeweils wenigstens
über einen Teil des Umfanges jedes Becherteiles 2 und 3 erstreckenden Stapelrand
13 auf, der zur Außenseite des Behältnisses hin mit einer StUtzkante 14 vorspringt,
die beim Ineinanderstapeln mehrerer Behältnisse auf dem Rand des nächstunteren Behältnisses
zu liegen kommt. Die Neigung des Stapelrandes 13 ist derjenigen der darunterliegenden
Wandungen der Becherteile entgegengesetzt gerichtet (gegenkonischer Stapelrand).
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Anstelle einer gemeinsamen Verschlußfolie 6 (Fig. 1) oder eines gemeinsamen
Deckels oder ggfs. auch zusätzlich dazu können den beiden Becherteilen 2 und 3 gesonderte
Verschlußelemente zugeordnet sein. Es können z.B. aus Pappe bestehende Deckel jeweils
in die Randbereiche der beiden Becherteile hineingedrückt sein, derart, daß sie
darin klemmend gehalten werden und bei Vorhandensein eines Stapelrandes auf der
von diesem gebildeten inneren Absetzung zu-liegen kommen.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung
dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik es zuläßt,
für sich allein oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen
werden.
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Patentansprüche