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"Vorrichtung zum Aufbringen von Heißleim und Kaltleir1"
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Die Frfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbringen von
Heißleim und Kalt leim zusammen auf ein Werkstück, insbesondere in der Möbelindustrie.
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Es ist in der Möhelindustrie bekannt, daß besonders slauerhafte und
aber im Durchlaufverfahren herstellbare Leimverbindungen durch den gleichzeitigen
Einsatz von Heiß- und Kaltleim erzielt werden können, wobei der Heißleim den Vorteil
des außerordentlich schnellen Abbindens hat, während der Kaltleim die größere Haltbarkeit
gewährleistet. Während der Heißleim starr erkaltet, weist eine Kaltleimverbindung
auch nach dem Abbinden noch eine gewisse Flexibilität auf, wodurch sie stoß- und
schockfest ist.
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Heiß- und Kaltleim können aber nur so auf einem einzigen Werkstück
aufgebracht werden, daß sich beide Leimarten nicht berühren, da es andernfalls zu
chemischen Reaktionen kommt, die die Haftfähigkeit des Leimes in Frage stellen.
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Bei der Verbindung von aus Holz bzw. holzartigen Werkstoffen bestehenden
Einrichtungen untereinander durch Heiß- und Kalt leim, wird dabei so vorgegangen,
daß entsprechende Leimraupen auf die Werkstücke aufgetragen werden, wobei eine gesonderte
Auftragsvorrichtung für den Heißleim und eine gesonderte Auftragsvorrlchtung für
den Kaltleim vorgesehen ist und beide Vorrichtungen so- gesteuert werden, daß ein
Berühren der Leimraupen nicht eintreten kann.
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Bei kleinen und insbesondere unregelmäßig geformten Bauelementen,
wie beispielsweise Verzierungen auf Möbeltüren, bereitet das Aufbringen derartiger
Leimraupen Schwierigkeiten derart, daß das maschinelle Auftragen so gut wie unmöglich
ist. Die hierdurch erforderlichen Handarbeiten verteuern die Herstellungskosten
und verhindern eine vollautomatische maschinelle Produktion, d.h.
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hohe Arbeitsgeschwindigkeiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Hilfsmittel zu schaffen,
mit welchem ein Auftragen von Heiß- und Kaltleim auf Werkstücke erfolgt, ohne daß
sich die beiden Leimarten berühren, wobei aber die,Form des Werkstückes vollkommen
unerheblich ist.
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Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch zwei
mit zur Arbeitsseite hin vorstehenden Stößeln besetzte Leimaufträger, deren Stößel
in einen Leimvorrat eintauchbar und die mit den freien Stößelenden auf das zu beleimende
Werkstück aufsetzbar sind, derart, daß die auf dem Werkstück erzeugten Heißleimpunkte
auf Lücke gegenüber den auf dem Werkstück erzeugten Kaltleimpunkten angeordnet sind.
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Durch diese Maßnahme wird ein Hilfsmittel geschaffen, das mittels
seiner Leimauftragsstößel eine Übertragung des Leimes aus dem Leimvorratsbehälter
auf das Werkstück ermöglicht. Da die Stößel senkrecht zur Werkstückebene auf das
Werkstück bewegt werden, kommen nur die Stößel mit dem Werkstück in Berührung, die
in der Projektion der Werkstückform vorhanden sind, während die übrigen Stößel mit
ihrer Unterseite frei im Raum stehenbleiben.
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Es ist überhaupt keine Schwierigkeit, nunmehr die beiden Leimaufträger
so zu steuern, daß sie nacheinander auf das zu bearbeitende Werkstück aufgesetzt
werden und zwar derart, daß sich die Berührungspunkte auf dem Werkstück auf Lücke
befinden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Stößel an einem ihre Hin-und Her sowie ihre Auf- und Abbewegung übertragenden Support
angeordnet sind.
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In Abwandlung dieses grundsätzlichen erfindungsgemäßen Gedankens ist
es nattrlich auch möglich, die Werkstücke auf die Stößel zu zu bewegen, jedoch erscheint
in einem kontinuierlichen Arbeitsablauf
die feste Lagerung des
Werkstückes, beispielsweise auf einem Transportrollenband angebrachter, da dann
auf das mit Leim versehene Werkstück in der nachfolgenden Arbeitsstation, beispielsweise
das Türblatt, aufgepreßt werden kann.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß an dem Support auswechselbar
Stößelbauelemente angeordnet sind. Es ist beissielsweise möglich, über entsprechende
Schwalbenschwanzführungen nunmehr eine Vielzahl von Stößel an dem Support anzuordnen,
so daß in Anpassung in etwa an die Form des Werkstückes entsprechende Stößel vorgesehen
werden. Da hierdurch bei kleinen Bauteilen der Support relativ leicht wird, können
höhere Arbeitsgeschwindigkeiten erzielt werden, während bei großen Bauteilen durch
das Hinzufügen weiterer Stößelelemente schnell entsprechende Korrekturen vorgenommen
werden können.
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Auf den an sich bekannten und üblichen Leimvorratsbehälter werden
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Stößelquerschnittsform und der Querschnittsgröße
der Stößel angepaßte Abstreifer an der Oberseite angeordnet, die dafür sorgen, daß
bei der Rückwärtsbewegung der Stößel, d.h. also bei der Aushebbewegung der Stößel
aus dem Leimvorrat, die Stößelwandungen abgestrichen werden, während an der Unterseite
des Stößels ungehindert ein Leimpunkt haften bleibt, der nunmehr von dem Stößel
auf das zu bearbeitende Werkstück übertragen wird. Die Abstreifer können nach allen
zum Stand der Technik gehörenden Arbeitsweisen arbeiten, ohne daß hierauf die Erfindung
speziell ausgerüstet ist.
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Zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Arheitsverfahrens, das mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht wird, wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung eine mögliche Ausführungsform erläutert.
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In der Zeichnung ist mit 1 eine Arbeitsunterlage hezeichnet, die beispielsweise
auf einem in der Zeichnung nicht dargestellten Transportrollenband vorbewegbar sein
kann. Auf diese Arbeitsunterlage sind zwei ein Ziermuster, beispielsweise für eine
Schrankvorderseite bildende Bauteile 2 und 3 angeordnet, deren zu beleimende Oberfläche
nach oben gerichtet ist.
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Schaubildlich oberhalb und seitlich der Arbeitsplatte 1 sind Leimaufträger
4 und 5 vorgesehen, die im wesentlichen je aus einem Support 6 und 7 bestehen, an
dem Stößelbauelemente 8 in einer Vielzahl angeordnet sind. Diese Stößelbauelemente
bestehen im wesentlichen aus einem Befestigungsteil 9 und dem eigentlichen Stößel
lo. Das Befestigungsteil kann beispielsweise über eine Schwalbenschwanzverbindung
in den Support eingeschohen sein oder in sonst an sich bekannter Weise beispielsweise
sogar magnetisch am Support gehalten werden. durch diese lösbare auswechselbare
Verbindung der eigentlichen Stößel mit dem Support sind Anpassungen an bestimmte
Formen der Werkstückteile 2 und 3 leicht möglich.
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Bei 11 und 12 sind Leimbehälter dargestellt, wobei beispielsweise
in dem Behälter 11 Heiß leim und in dem Behälter 12 Kaltleim enthalten sein kann.
Diese Leimbehälter sind an ihrer Oberseite
mit einer Abstreiferplatte
mit einer Vielzahl von öffnungen ausgerüstet, die der Anzahl der Stößel entsprechen
und die bei der Herausbewequng der Stößel aus den Behältern 11 dafür Sorge tragen,
daß die sich an den Seitenwandungen der Stößel befindliche Leimmengen abgestreift
werden. Auf diese Weise wird erreicht, daß im wesentlichen nur an der Unterseite
der Stößel Leim haften bleibt, der dann als Leimpunkt auf die Werkstücke 2 und 3
übertragen werden kann.
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Pamit die beiden Leimarten nicht miteinander in Kontakt kommen, ist
die Steuerung und Anordnung der Stößel an den Supporten derart, daß das in Fig.
2 dargestellte Beleimungsmuster erzielt wird, wobei beispielsweise der runde Punkt
einen Heißleimpunkt 14 und das Kreuzchen einen Kaltleimpunkt 15 darstellt. Es ist
ersichtlich, daß über die gesamte Fläche des Werkstückes 1 bzw.
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verteilt, abwechselnd ein Heißleimpunkt und ein Kaltleimpunkt vorgesehen
ist, so daß die gewünschte gleichmäßig verteilte Wirkungsweise des Leimes über das
ganze Werkstück erreicht wird, nämlich eine schnelle Festlegung durch den Heißleim
und eine dauerhafte Festlegung durch den Kalt leim, ohne daß sich die Leimpunkte
berühren.
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Es ist weiterhin aus der voraufgehenden Beschreibung und der Darstellung
ohne weiteres ersichtlich, daß durch die erfindungsgemäße Anordnung ein ganz problemloses
Beleimen der Werkstücke möglich ist und daß vor allen Dingen diese Beleimungseinrichtung
auch in ein kontinuierliches Herstellungsverfahren einbaubar ist und voll maschinell
qesteuert werden kann.
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Patentansprüche
L e e r s e i t e