DE2650942A1

DE2650942A1 - Flexible schleifmittel mit raeumlich angeordneten schleifkoernern

Info

Publication number: DE2650942A1
Application number: DE19762650942
Authority: DE
Inventors: Gotthold Prof Dr In Pahlitzsch
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1976-11-08
Filing date: 1976-11-08
Publication date: 1978-05-11

Description

FLEXIBLE SCHLEIFMITTEL MIT RAUMLICH ANGEORDNETEN SCHLEiFKURNERN
Die vorliegende Erfindung erstreckt sich auf sog.
"flexible Schleifmittel", auch "Schleifmittel auf Unterlage" oder "gestreute Schleifmittel" genannt Als Unterlage dienen Papierbahnen oder Gewebebahnen, die nach dem Aufbringen des eigentlichen die Schleifarbeit leistenden Schleifmittels in Form von gekörntem Korund, Silizium Karbid, Granat, Kubischem Bornitrid, Diamant u.a. am Ende des gesamten Herstellvorgänges konfektioniert werden. Die Schleifkörner werden auf der Unterlage unter Verwendung von Hautleim, Kunstharzleim oder Kombinationen von beiden aufgeklebt. Das Bestreuen der Unterlagen mit den Schleifkörnern erfolgt derzeit meist im elektrostatischen Feld5 wobei die mengenmäßige Verteilung der Schleifkörner auf der Unterlage in gewissen Grenzen, je nach der vorgesehenen Schleifaufgabe, geregelt werden kann.
Nachteilig ist bei allen flexiblen Schleifmitteln, daß der mit diesen erzielbare Werkstoffabschliff von der Einsatzzeit abhängt. Der Abschliff je Zeiteinheit sinkt ziemlich rasch von einem anfänglichen Höchstwert in etwa hyperbolischer Weise in Abhängigkeit von der Einsatzzeit ab.
Dies ist u.a. darauf zurückzuführen, daß die Schleifkörner abstumpfen und die Kornzwischenräume sich mit Abschliffteilchen zusetzen.
Auch die Kauhtiefe der geschliffenen Werkstücke unterliegt einer ähnlichen Veränderung; sie wird mit zunehmender Schleifzeit geringer. Das mag zwar als ein Vorteil erscheinen, ist es aber nicht, weil man in der Praxis anstrebt, eine verlangte Oberflächengute möglichst lange einzuhalten. Eine Verringerung der Rauhtiefe kann nämlich durchaus unerwünscht sein.
Mit der vorliegenden Erfindung konnen diese Erscheinungen zwar nicht verhindert werden, doch die räumliche Anordnung der Schleifkörner auf der erfindungsgemäß gestalteten Unterlage läßt fortlaufend neue Schleifkörner oder Schleifkorngruppen zum Eingriff kommen, so daß bei einem solchen Schleifmittel der Abschliff je Zeiteinheit in Abhängigkeit von der Einsatzzeit wesentlich weniger absinkt und sich damit ein größerer Gesamtabschliff und eine längere Standzeit erzielen lassen.
Die räumliche Anordnung der Schleifkörper wird durch verschiedene Maßnahmen erreichte die im folgenden beschrieben werden.
Sofern Papierarten als Unterlage dienen, werden die Papierbahnen im allgemeinen vor ihrer Bestreuung mit warzenartigen Erhöhungen oder kalottenförmigen Vertiefungen versehen, was z.B. durch plastische Verformung (z.B. Prägen) geschehen kann. Anordnung und Form der Erhöhungen bzw. Vertiefungen kann beliebig gewählt werden, z.B. kugelkappenförmige Erhöhungen oder kugelkalottenförmige Vertiefungen in gewisser Regelmäßigkeit oder auch stochastisch auf der Unterlage verteilt.
Die Erhöhungen bzw. Vertiefungen können aber auch Wellenform haben, wobei dann die Richtung der Wellen so zu wählen ist, daß diese senkrecht oder in einem bestimmten Winkel zur späteren Schleifrichtung des Schleifmittels,z.B. eines Schleifbandes, liegen Bei Verwendung von Geweben als Unterlage für die Schleifkörner werden die Erhöhunqen bzw. Vertiefunqen dadurch erzeugt daß das Gewebe aus Schuß- Kettfäden in wechselnd verschiedener Dicke gebildet wird.
Eine andere Art der Bildung von Erhöhungen und Vertiefungen auf den Schleifmittel unterlagen, seien es Papier- oder Gewebeunterlagen, besteht darin, daß die beleimten Unterlagen mit einem geeigneten, in kleine, möglichst kompakte Partikel zerlegten Stoff, z.B. Zellstoff, Kunststoff, Mineralien oder dergleichen in offener Streuung bestreut werden, was z.B.
auch im elektrostatischen Feld erfolgen kann. Es ist vorgesehen, daß der mittlere Durchmesser dieser Partikel im allgemeinen größer ist als der mittlere Schleifkorndurchmesser.
Die mit diesen Partikeln beleimten Unterlagen werden dann in einem darauffolgenden Prozeß mit den Schleifkörnern bestreut, die sich teils auf der Unterlage selbst, teils auf den Partikeln, absetzen und damit verschiedene Höhenlagen einnehmen.
Eine weitere Möglichkeit, die Schleifkörner in verschiedenen Höhen auf der Unterlage anzuordnen, besteht darin, die erfindungsgemäßen Erhöhungen bzw. Vertiefungen dadurch zu erzeugen, daß diese in die bereits mit Schleifkörnern bestreute und vorgetrocknete Grundleimschicht eingeprägt werden, solange letztere noch nicht ausgehärtet und daher noch plastisch verformbar ist.
Die fortschrittliche Wirkung der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Maßnahmen besteht darin, daß beim Schleifen zunächst nur die höherliegenden Schleifkörner zum Eingriff kommen, so daß ein derart konzipiertes Schleifmittel einen über längere Zeit gleichbleibenden Abschliff je Zeiteinheit und auch eine längere Standzeit gewährleistet. Dadurch werden die Schleifkosten erheblich gesenkt.
Im folgenden wird die Erfindung noch durch einige Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt den Aufbau eines üblichen flexiblen Schleifmittels im Querschnitt. Es bezeichnen: 1 - die Unterlage (hier z.B. Papier) 2 - die Grundleimschicht 3 - die Schleifkörner 4 - die Deckleimschicht Fig. 2 zeigt die Aufsicht auf die Unterlage mit über die Fläche verteilten warzenartigen Erhöhungen (5) Fig 3 zeigt den Schnitt A-B zu Fig. 2 mit den Erhöhungen (5) Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch eine Unterlage mit kalottenartigen Vertiefungen (6) Fig 5 zeigt einen Schnitt durch eine Unterlage mit aufeinanderfolgenden Erhöhungen (5) und Vertiefungen (6) Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch eine Unterlage mit durch prägten Erhöhungen (5) Fig. 7 zeigt ein flexibles Schleifmittel mit wellenförmigen, im Winkel zur Schnittrichtung (Pfeil) verlaufenden Erhöhungen (5) bzw. Vertiefngen (6) Fig. 8 zeigt eine Gewebeunterlage, bei der die Erhöhungen bzw. Vertiefungen durch Kreuzung von Fäden (7,8,9) (Kette und/oder Schuß) unterschiedlicher Dicke erzeugt werden.
Fig. 9 zeigt eine Unterlage, bei der die Erhöhungen durch in offener Streuung aufgeleimte Partikel (10) gebildet werden, welche die in einem zweiten Arbeitsgang aufgestreuten und aufgeleimten Schleifkörner (3) tragen.
Fig. 10 zeigt den Aufbau eines flexiblen Schleifmittels mit in der Unterlage vorhandenen Erhöhungen bzw.
Vertiefungen.
Fig. 11 zeigt den Aufbau eines flexiblen Schleifmittels, bei dem die Erhöhungen bzw. Vertiefungen durch Verformen des Schleifkornbelages bei noch nicht ausgehärteter Leimschicht erzeugt wurden.
Fig. 12 zeigt die Kornhöhenverteilung eines erfindung gemäßen, flexiblen Schleifmittels; Kornhöhenlinien a bis d. Die Leimschichten sind hier zur besseren Darstellung der Lage der Schleifkörner weggelassen worden.
Da Erfindung ist jedoch in ihrer Verwirklichung nicht auf die hier dargestellten Ausführungsformen beschränkt, vielmehr stellen diese nur Beispiele zur c'c-n Erfindungs L e e r s e i t e

Claims

PATENTANSPROCHE 1) Flexible Schleifmittel (bestreute Schleifmittel auf Unterlage) bestehend aus einer Papier- oder Gewebeunterlage, auf der die Schleifkörner (Korund, Siziliumkarbid, Bornitrid, Diamant u.a.) durch Haut- und oder Kunstharzleim üblicherweise in zwei Beleimungsvorgängen (Grund- und Deckleimung) befestigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schleifkörner tragende Unterlage mit Erhöhungen und/oder Vertiefungen in geometrisch definierter oder in stochastischer Anordnung versehen ist, der Art, daß sich diese auf die Lage, insbesondere die Höhenlage, der aufgestreuten Schleifkörner übertragen.
2) Flexible Schleifmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen bzw. Vertiefungen Kugelkappen-bzw. kugelkalottenähnliche Form haben.
3) Flexible Schleifmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen bzw. Vertiefungen wellenartige Form haben.
4) Flexible Schleifmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen bzw. Vertiefungen bei gewebeartigen Unterlagen durch Kreuzung von Fäden unterschiedlicher Dicke und/oder Form erzeugt sind.
5) Flexible Schleifmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen bzw. Vertiefungen durch Verformen der mit Schleifkörnern bestreuten Grundleimschicht erzeugt werden, solange letztere noch nicht ausgehärtet ist.
6) Flexible Schleifmittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Erhöhungen bzw. Vertiefungen durch Bestreuten einer glatten Unterlage mit Partikoln aus Zellstoff, Kunststoff, mineralischen Stoffen oder dergleichen erzeugt sind, deren mittlerer Durchmesser im allgemeinen größer als der mittlere Schleifkorndurchmesser ist.
7) Flexible Schleifmittel nach Anspruch 1 ~ 5, dadurch gekennzeichnet, daß die auf verschiedene Weise erzeugten Erhöhungen bzw. Vertiefungen in ihrer geometrischen Gestalt und Anordnung, insbesondere in ihrer Höhe, der jeweiligen Schleifkorngröße und -form angepaßt sind, der Art, daß die Höhe der Erhöhungen bzw. Vertiefungen etwa dem mittleren Schleifkorndurchmesser entspricht und der Abstand der Erhöhungen bzw. Vertiefungen voneinander im allgemeinen ein Mehrfaches des mittleren Schleifkorndurchmessers beträgt.