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Fernsehbildröhre mit einer daran befestigten Ablenkeinheit
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In einem Fernsehempfänger ist bekanntlich auf den Hals der Bildröhre
eine Ablenkeinheit aufgeschoben, die sich an den konusförmigen Trichter der Bildröhre
anlegt. Die Ablenkeinheit wird meist mit einer Schelle am rückwärtigen Ende auf
dem Bildröhrenhals festgeklemmt. Insbesondere bei einem Farbfernsehempfänger muß
die Ablenkeinheit relativ zur Bildröhre noch justiert werden, insbesondere durch
Verschiebung in Axial- und Radialrichtung und durch Drehung, um bestimmte Parameter
wie Farbrenheit, Konvergenz und Lage des Ablenkrasters relativ zum Bildschirm optimal
einzustellen. Die Ablenkeinheit wird daher vom Gerätehersteller an der Bildröhre
befestigt.
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Es ist auch bekannt, die Ablenkeinheit bereits beim Bildröhrenhersteller
fest an der Bildröhre zu befestigen. Bei einer solchen Farbbildröhre, die unter
dem Namen Precision-Inline bekannt ist, bezieht der Gerätehersteller die Bildröhre
zusammen mit der Ablenkeinheit. Die Ablenkeinheit braucht und kann an der Bildröhre
nicht mehr justiert werden, sondern ist bereits vom Bildröhrenhersteller optimal
eingestellt. Da diese Einstellung.kritisch ist und sich auch beim Transport der
Bildröhre nicht verändern darf, sind besondere Maßnahmen zur sicheren Befestigung
der Ablenkeinheit an dem Rohrentrichter erforderlich.
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Bei einer bekannten Farbbildröhre dieser Art (DT-OS 22 24 702) ist
an den Röhrentrichter zunächst ein Tragring angeklebt, der mit axial weisenden Vorsprüngen,
z.B. in Form von Schrauben versehen ist. Auf diese Vorsprünge wird der Spulenträger
der Ablenkeinheit aufgesetzt, indem die Vorsprünge mit Spiel in entsprechende Bohrungen
des Spulenträgers eingreifen. Das Spiel dient dazu, in einer Spezialapparatur die
Ablenkeinheit in die optimale Lage zur Bildröhre zu bringen, was durch Betrachtung
eines auf der Bildröhre geschriebenen Testmusters erfolgt.
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Wenn die Ablenkeinheit ihre optimale Lage zur Bildröhre, d.h.
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zum Röhrentrichter hat, wird der Zwischenraum zwischen den Vorsprüngen
und den Bohrungen mit einem Kleber verschlossen.
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Es ist dabei auch bekannt, die Ablenkeinheit in ihrer optimalen Lage
lediglich mittels Schrauben festzuziehen.
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Die bekannten Lösungen erfordern im allgemeinen einen zusätzlichen
Tragring, der am Röhrentrichter angeklebt werden muß und dann zur Aufnahme der einstellbaren
Ablenkeinheit dient.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fernsehbildröhre zu
schaffen, die ohne einen solchen zusätzlichen Tragring auskommt.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben Als Material
zum Ausschäumen kann ein Material verwendet werden, das zur Herstellung von Verpackungseinlagen
dient und unter dem Handelsnamen "Styropor" bekannt ist, jedoch mit einer größeren
Härte. Marktgängige und geeignete Integral-Schaumstoffe aus vernetztem PUR sind
z.B. Moltopren, Vulkolen, Baydur, auch flammwidrig eingestellt, die ohne Primerung
aufgebracht werden können.
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Auch gefüllte Silikon-Harze oder -Kautschuk, dann allerdings mit Primerung,
sind anwendbar. Außerdem sind anwendbar Styropor-F-Marken der BASF oder ein neuer
schwer entflammbarer
Schaum der Borg-Warner-Chemikals, der sich
durch kurze Aushärtzeit und gute Fließeigenschaften auszeichnet. Auch könnte ein
entsprechend eingestellter Polyäthylen-Schaum Verwendung finden. Die Befestigung
der Ablenkeinheit mit dem aufschäumbaren Material gestattet eine besonders schnelle
Befestigung, da das Material nach dem Aufschäumen durch die Einwirkung von Luft
und Feuchtigkeit bereits in wenigen s fest ist. Dadurch braucht die Bildröhre mit
der Ablenkeinheit nur kurze Zeit in der genannten, zur Justierung dienenden Spezialapparatur
zu bleiben, so daß in einer bestimmten Zeiteinheit eine große Anzahl von Bildröhre
diese Apparatur durchlaufen kann. Ein Kleber wäre zur Ausfüllung des relativ großen
Raumes zwischen Röhrentrichter und Ablenkeinheit weniger geeignet, da er zu leicht
aus den Öffnungen herausläuft, beim Aushärten zu stark schrumpft und sich verzieht,
somit die Lage der Ablenkeinheit zur Bildröhre wieder ändert und auch teuer ist.
Ein Schaumstoff hingegen schrumpft praktisch nicht, da er viele Hohlräume mit kleinen
Abmessungen enthält.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
erläutert.
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In der Figur ist die Ablenkeinheit 1 mit dem Jochkern 2, den Vertikalablenkspulen
3, dem Spuelnträger 4 und den Horizontalablenkspulen 5 im Abstand vom Röhrentrichter
6 auf der Farbbildröhre angeordnet und in die optimale Lage eingestellt.
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Der Zwischenraum zwischen der Ablenkeinheit 1 und dem Röhrentrichter
6 ist mit einem aufschäumbaren Material 7 ausgeschäumt, das die Ablenkeinheit 1
an ihrem äußeren Rand formschlüssig umgreift. Dieses Material ist in der Figur einheitlich
schwarz dargestellt. Das Material 7 haftet an der Außenwand des Röhrentrichters
6, zumal dieser bei Bildröhren nicht glatt ist, sondern eine gewisse Rauheit aufweist.
Mit der Ablenkeinheit 1 entsteht dadurch eine gute Verbindung, daß das Material
7 die Ablenkeinheit 1 formschlüssig umfaßt.
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Verfahrensmäßig erfolgt die Befestigung auf folgende Weise: Die Ablenkeinheit
1 wird zunächst in einer Spezialapparatur in Richtung 8 auf den Röhrenhals 9 aufgeschoben
und im aufgeschobenen Zustand in einer verstellbaren Halterung gelagert.
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Anschließend wird ebenfalls in Richtung 8 die Abdeckhaube 10 soweit
aufgeschoben, daß sie an den Röhrentrichter 6 anstößt und die Ablenkeinheit 1 umgibt.
Die Ablenkeinheit 1 wird jetzt mit den notwendigen Ablenkströmen und die Bildröhre
mit einem Signal gespeist, so daß auf dem Bildschirm ein Testmuster entsteht. An
Hand dieses Testmusters wird die Ablenkeinheit 1 durch verschiedene Einstellmöglichkeiten,
insbesondere durch Axialverschiebung, Verdrehung und Kippen um verschiedene Achsen
so eingestellt, daß die Bildwiedergabe optimal ist. Insbesondre re werden dadurch
Konvergenz, Farbreinheit und Lage des Ablenkrasters auf dem Bildschirm eingestellt.
Wenn die optimale Einstellung erreicht ist, wird durch die Öffnungen 11 in der Abdeckhaube
10ein aufschäumbares Material in den Zwischenraum zwischen Röhrentrichter 6 und
Abdeckhaube 10 eingespritzt, bis dieser Raum gefüllt ist. Durch Einwirkung von Luft
und Feuchtigkeit wird dieses Material in wenigen s fest. Die Abdeckhaube wird dann
wieder entgegen der Richtung 8 abgezogen, so daß nun die Ablenkeinheit 1 fest am
Röhrentrichter 6 angeordnet ist. Aufgrund der kurzen Standzeit des aufschäumbaren
Materials kann schon wenige s nach dem Einspritzen des Materials die Abdeckhaube
10 entfernt und die Bildröhre mit der daran befestigten Ablenkeinheit 1 aus der
Spezial apparatur entnommen werden.
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