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Sportmatte, insbesondere für Judo
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Sportmatte, insbesondere
für Judo.
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Vor allem im Judosport muß die verwendete Matte, die "Tatami" genannt
wird, ganz besondere Eigenschaften aufweisen, die es ermöglichen, diesen Sport gefahrlos
auszuüben, das heißt, mit einem Minimum an Unfallrisiko, wie Brüchen, Zerrungen
etc. als Folgen eines Sturzes auf die Matte.
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Die zahlreich sich ereignenden Unfälle zeigen, daß die vorhandenen
Judomatten diesbezüglich bisher keine genügende Sicherheit bieten.
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Ein derzeit verwendetes Mittel, dieser Gefahr abzuhelfen, besteht
darin, die Matte auf einen Boden mit einer Federung zu legen, um den Stoß des auf
den Boden fallenden Körpers so weit
wie möglich zu verrringern.
Das stellt jedoch eine sehr kostspielige Lösung dar, die außerdem den Nachteil aufweist,
daß ein mit einer solchen Federung versehener Boden praktisch nur für Judosport
geeignet ist.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es vor allem, diesem Nachteil
weitgehend abzuhelfen, indem eine Sportmatte, insbesondere für Judo, vorgeschlagen
wird, die Unfallrisiken, insbesondere bei der Ausübung des Judosports, auf ein Minimum
verringert, wobei sie auf einen normal festen Boden aus Beton oder dergleichen gelegt
werden kann.
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Zu diesem Zweck besteht die erfindungsgemäße Sportmatte aus wenigstens
zwei übereinanderliegenden Schichten aus unterschiedlich elastischem Material, die
untereinander verbunden sind, wobei sich die Schicht mit der größeren Elastizität
unter der mit der geringeren Elastizität befindet.
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Vorteilhafterweise bestehen die beiden Schichten aus Polyurethan-Schaumstoffen.
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Gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform ist die Schicht mit der
geringeren Elastizität außen mit einem plastischen Tuch eng mit dieser Schicht verbunden,
das praktisch keine Elastizität aufweist.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten und Besonderheiten der Erfindung
sind den Merkmalen der Unteransprüche und/oder der nachfolgenden Beschreibung für
eine beispielsweise Ausführungsform gemäß der Erfindung zu entnehmen, die im besonderen
als Matte für den Judosport geeignet ist.
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Die nachfolgende Beschreibung ist lediglich als nicht einschränkendes
Beispiel aufzufassen und bezieht sich insbesondere auf die beigefügten Zeichnungen.
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Figur 1 zeigt schematisch das Ergebnis eines auf die Oberfläche einer
herkömmlichen Judomatte aufschlagenden Körpers.
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Figur 2 zeigt schematisch das Ergebnis eines auf eine erfindungsgemäße
Sportmatte aufschlagenden Körpers.
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Figur 3 stellt einen Querschnitt durch einen Teil einer Judomatte
gemäß einer besonderen erfindungsgemäßen Ausführungsform dar, die nachfolgend näher
beschrieben ist.
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Sportmatten und vor allem Judosportmatten müssen sehr spezifische
Eigenschaften besitzen, die es ermöglichen, Stöße und Schmerzen bei einem Sturz
auf die Matte weitgehend abzuschwächen.
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Zu diesem Zweck muß die Matte eine gewisse Elastizität aufweisen,
und ihre Oberfläche muß eine derartige Verformung erlauben, die ausreichend ist
und außerdem alle Körperteile gleichmäßig mit der Matte in Berührung bringt, um
dadurch Brüche und Verrenkungen zu vermeiden.
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Im allgemeinen weisen die bekannten Matten eine ausreichende Elastizität
auf, um Stöße abzuschwächen, andererseits ist die Verformung ihrer Oberfläche unter
der Einwirkung eines aufschlagenden Körpers derart, daß ein Bruch oder eine Zerrung
nicht ausgeschlossen werden kann.
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Figur 1 zeigt schematisch die Verformung einer herkömmlichen Judomatte,
wenn auf ihre Oberfläche i ein Körper 2 aufgeschlagen ist. Man kann feststellen,
daß die Verformung der Oberfläche i unter der Einwirkung des Aufschlages des Körpers
2 örtlich sehr begrenzt ist. Das hat zur Folge, daß die auf die Matte auffalenden
Körperteile mit einem örtlich stark begrenzten (punktförmigen) Mattenkontakt viel
tiefer in die Matte eindringen als die übrigen Teile des Körpers mit einem großflächigen
Mattenkontakt. Das ist ein wesentlicher Grund für
Brüche und Verrenkungen.
Außerdem ist es gleichermaßen von Bedeutung, daß der Teil der Oberfläche der Matte,
der beim Aufschlag mit dem Körper in Kontakt kommt, keiner nennenswerten zeitlichen
Verschiebung ausgesetzt wird. Das hat eine ähnlich nachteilige Wirkung auf den Körper
wie ein relativ tiefes örtliches Eindrücken in die Matte.
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Erfinderseits konnte festgestellt werden, daß das Risiko von Verrenkungen
und Brüchen auf ein Minimum verringert werden kann, wenn, wie in Figur 2 gezeigt,
beim Aufschlagen eines Körpers 2 auf die Oberfläche 1 einer Matte die Verformung
der letzteren sich über eine relativ große Oberfläche fortpflanzt, selbst wenn die
Kontaktstelle mit dieser Oberfläche örtlich sehr begrenzt ist, und daß die Eindringfiefe
des Körpers der Verformung nach Figur 1 entspricht.
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Ein weiteres wichtiges Merkmal, das eine erfindungsgemäße Sportmatte
aufweisen soll, ist, daß die Zeit, die zwischen dem Kontaktmoment-des Körpers mit
der Oberfläche bei seinem Aufprall und dem Moment, wo dieser Körper seinen Ruhestand
nach der Verformung dieser Oberfläche unter der Einwirkung des Körpergewichts erreicht,
vergeht, so lang wie möglich sein soll, damit der Aufschlag des Körpers auf die
Matte auf ein Minimum verringert wird.
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Diese Tatsache stützt sich auf die Beziehung mV = ft , in welcher
m die Masse des Körpers, V die Fallgeschwindigkeit, f die Kontaktkraft mit der Matte
und t die Zeit darstellt, die vergeht, vom Kontakt des Körpers mit der Oberfläche
der Matte bis zum vollständigen Stillstand des Körpers.
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Wenn mV konstant ist, wird die mittlere Kraft f , die durch den Körper
auf die Matte bei seinem Kontakt mit der Mattenoberfläche ausgeübt wird, kleiner,
sofern t zunimmt.
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Das erklärt, daß es nicht auf die Eindrucktiefe der Oberfläche der
Matte beim Aufprall ankommt, sondern vielmehr auf die Dauer der Aufprallbewegung,
der diese Oberfläche ausgesetzt ist. Es besteht also das Interesse, diese Eindrucktiefe
auf ein Minimum und diese Dauer auf ein Maximum zu führen. Vorausgesetzt, daß es
eine direkte Abhängigkeit zwischen diesen beiden Parametern gibt, ist ein Kompromiß
geboten.
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Erfindungsgemäß wird eine Matte vorgeschlagen, die alle diese Vorteile
vereint, ohne daß das Vorhandensein von Federn notwendig wäre. Diese Matte umfaßt,
wie in Figur 3 gezeigt, wenigstens zwei übereinanderliegende Schichten aus unterschiedlich
elastischem Material, die z.B. durch Andrücken miteinander verbunden sind oder mit
Hilfe eines Klebstoffes fest aneinander haften. Die Schicht 4 weist in Bezug auf
Schicht 3, die unter dieser letzteren liegt, eine geringere Elastizität und in gewissen
Fällen auch eine größere Steifheit auf.
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Diese beiden Schichten 3 und 4 bestehen aus Polyurethan-Schaumstoffen
von unterschiedlicher Dichte. Die Schicht 4 weist vorteilhafterweise eine Dichte
in den Grenzen von etwa 250 und 850 kg/m3 auf und vorzugsweise im Bereich von 800
kg/m3, während die Schicht 3 eine Dichte in den Grenzen zwischen 150 und 350 kg/m3
aufweist und vorzugsweise im Bereich von 250 kg/m3. Die Schicht 3, deren Stärke
zwischen 2,5 und 6 cm variieren kann, die aber vorzugsweise im Bereich von 3,5 cm
liegt, besteht aus Anhäufungen komprimierter Schaumflocken, während die Schicht
4 aus einem flachen Material besteht, das sehr wenig Spannkraft enthält, deren Stärke
in den Grenzen zwischen 0,5 und 10 mm liegt, aber vorzugsweise im Bereich von 5
mm.
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Die Schicht 4 ist außen mit einer Verkleidung 5 versehen, deren Elastizität,
verglichen mit der von Schicht 3 praktisch Null ist. Diese Verkleidung besteht vorteilhafterweise
aus einer
Schicht mit einer leicht reliefförmigen Oberfläche, die
eng auf die Schicht 4 aufgebracht, beispielsweise geklebt ist.
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Diese äußere Verkleidung weist eine Stärke zwischen 0,5 und 3 mm auf.
Schließlich ist die Schicht 3 auf ihrer dem Boden zugewandten Seite mit einer Antigleitschicht
6 versehen, die gleichfalls aus Polyurethan-Schaumstoff besteht und vorzugsweise
mit einem Film überzogen ist, der sowohl ihre Steifheit als auch ihre gleithemmenden
Eigenschaften vermehrt.
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Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die beschriebene Ausführungsform
beschränkt ist und daß viele Varianten in Betracht gezogen werden können, ohne aus
dem Rahmen der vorliegenden Erfindung zu fallen.
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So kann die erfindungsgemäße Matte aus mehr als 2 übereinanderliegenden
Schichten bestehen, die Schicht 4 kann durch ein relativ wenig flexibles Material
ersetzt sein, wie z.B. durch ein Gitter, das in den oberen Teil der Schicht 3 eingedrückt
ist, und der verwendete Schaumstoff kann vorteilhafterweise Latex oder Polyethylen
sein.
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Patentansprüche
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