DE2647736C3 - Schnappscharnier - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Schnappscharnier, insbesondere für Möbeltüren oder dgl. mit einem Öffnungswinkel von mehr als 90° mit einem möbelseitigen Anschlagteil und einem türseitigen Anschlagteil, wobei ein Anschlagteil als in ein Möbelteil einlaßbares Gehäuse und das andere Anschlagteil als Scharnierarm ausgebildet ist und mit einem auf dem Gehäuse gelagerten Kippsegment, an dem mindestens eine Feder direkt oder indirekt angreift, wobei das Kippsegment mit mindestens einem Rastelement versehen ist für ein Teil, das am Gelenkarm angebracht ist.

Schnappscharniere sind bekannt (DE-OS 24 20 526) und erlauben das öffnen einer daran befestigten Türe erst nach Überwindung eines speziellen Widerstandes. In manchen Fällen kann durch den Einbau derartiger Scharniere auf einen eigenen Verschluß für den betroffenen Möbelteil ganz verzichtet werden, was zu einer Verbilligung führt.

Bei den Schnappscharnieren ist einmal zu beachten, daß es zwischen dem Schnappteil und dem eigentlichen Kippteil nicht in allen Stellungen zu Druckbelastungen kommt, so daß die jeweiligen Gelenke nicht übermäßig betroffen werden, was bei den erfahrungsgemäß sehr hohen Betätigungsfrequenzen derartiger Scharniere leicht zu einem frühzeitigen Verschleiß des Scharnieres führt.

Insbesondere bei Scharnieren mit einem Schwenkbereich von mehr als 90°, beispielsweise etwa 170° —180° ist besonderes Augenmerk auf die Stabilität des Scharnieres an sich zu legen.

Derartige Scharniere sind, weil im Verhältnis zu einem 90°-Scharnier mehr Gelenkhebel vorgesehen sind und es somit auch mehr Lagerpunkte gibt, von sich aus meistens instabiler als ein 90°-Scharnier. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein ScSiarnier der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem es nicht nur zu einem Einschnappen, sondern auch zu einem korrekten, in der Höhe der Türe genau ausgerichteten Schließen kommt, d.h. es soll eine ίο zusätzliche Stütze vorhanden sein, die auch ein leichtes Nachuntenhängen der Tür, verursacht durch ihr Eigengewicht, verhindert, wodurch die gesamte Stabilität des Scharniers verbessert wird.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst erreicht, daß das Teil unmittelbar am Scharnierarm angelenkt und mit

einer Öffnung versehen ist, in die in der Schließstellung des Scharnieres das als Vorsprung des Kippsegmentes ausgebildete Rastelement ragt

In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Vorsprung des Kippsegmentes zwei zueinander im rechten Winkel stehende Führungsstege aufweist, und daß die Öffnung derart ausgebildet ist, daß bei geschlossenem Scharnier diese Führungsstege durch die Wände der Öffnung gestützt werden. Weiters ist vorgesehen, daß die Öffnung im Führungsstück an einer Seite des Führungsstückes T-förmig ausläuft.

Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht weiters vor, daß der parallel zu den Gelenkwellen ausgerichtete Bereich der Öffnung im Inneren eingeschnürt ist.

Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert. Die

Fig. 1 zeigt einen schematisch gehaltenen Schnitt durch ein Scharnier in der Schließstellung, die F i g. 2 zeigt einen schematisch gehaltenen Schnitt durch ein Scharnier in der Offenstellung, die

Fi g. 3 zeigt ein Schaubild eines Kippsegmentes und die

F i g. 4 zeigt ein Schaubild eines Führungsstückes. In den Figuren der 7eichnung ist die Möbelseitenwand mit 1 und die Möbeltüre mit 2 bezeichnet.

Auf der Möbelseitenwand 1 ist auf herkömmliche Art und Weise mittels Schrauben, Dübel od. dgl. eine Grundplatte 3 befestigt, die einen Scharnierarm 4 trägt. Türseitig ist ein Gehäuse 5 in eine Dübellochbohrung der Türe 2 eingesetzt.

Der Scharnierarm 4 und das Gehäuse 5 sind über Gelenkarme 6, 7, 8 miteinander verbunden, wobei der Gelenkarm 6 über ein Zwischengelenk 9 am Scharnier-OO arm 4 angelenkt ist.

Die Verbindung der Gelenkarme 6,7,8 untereinander bzw. mit dem Scharnierarm 4 und dem Gehäuse 5 erfolgt auf bekannte Weise über Gelenkwellen 10.

Der Scharnierarm 4 ist mittels Schrauben 11 auf der Grundplatte 3 befestigt, wobei die Schrauben 11 sowohl eine Verstellung in der Fuge als auch in der Tiefe des Möbels ermöglichen

Am Gehäuse 5 ist ein Kippsegment 12 gelagert, das

eine Ausnehmung 13 aufweist, in die ein Führungszapfen 19 eingreift, der von einer Druckfeder 151 beaufschlagt ist; die Druckfeder 151, beispielsweise eine Wendelfeder, stützt sich dabei am Gelenkarm 8 ab.

Das Kippsegment 12 ist mit einem Vorsprung 14 versehen, der zwei senkrecht zueinander angeordnete Führungsstege 15,16 aufweist.

Zwischen dem Scharnierarm 4 und einer Gelenkwelle 10, die die Gelenkarme 6, 7 verbindet, ist ein Teil 17 angeordnet.

Das Teil 17 ist mit einer öffnung 18 versehen, die. wie insbesondere aus den F i g. 3 und 4 ersichtlich, an einer Seite T-förmig ausläuft und in die der Vorsprung 14 bei geschlossenem Schnappscharnier eingreift.

In der Schließstellung des Scharnieres, wie in F i g. 1 gezeigt, ragt nun der Vorsprung 14 des Kippsegmentes 12 in die öffnung 18 des als Führungsstücke ausgebildeten Teiles 17.

Durch diese Ausführung des Schnappscharnieres kommt es während des Schließens des Scharnieres und bei geschlossenem Scharnier zu keiner zusätzlichen Belastung der Gelenkhebellagerungen und weiters wird auch das Scharnier exakt geführt, wodurch die Stabilität des Scharnieres wesentlich erhöht wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Schnappscharnier, insbesondere für Möbeltüren oder dgl. mit einem öffnungswinkel von mehr als 90° mit einem möbelseitigen Anschlagteil und einem türseitigen Anschlagteil, wobei ein Anschlagteil als in ein Möbelteil einlaßbares Gehäuse und das andere Anschlagteil als Scharnierarm ausgebildet ist und mit einem auf dem Gehäuse gelagerten Kippsegment, an dem mindestens eine Feder direkt oder indirekt angreift, wobei das Kippsegment mit mindestens einem Rastelement versehen ist für ein Teil, das am Gelenkarm angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (17) unmittelbar am Scharnierarm (4) angelenkt und mit einer Öffnung (18) versehen ist, in die in der Schließstellung des Scharnieres das als Vorsprung (14) des Kippsegüientes (12) ausgebildete Rastelement ragt.

2. Schnappscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (14) des Kippsegmentes (12) zwei zueinander im rechten Winkel stehende Führungsstege (15, 16) aufweist, und daß die Öffnung (18) derart ausgebildet ist, daß bei geschlossenem Scharnier diese Führungsstege (15, 16) durch die Wände der Öffnung (18) gestützt werden.

3. Schnappscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (18) im Teil (17) an einer Seite des als Führungsstück ausgebildeten Teiles (17) T-förmig ausläuft.

4. Schnappscharnier nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der parallel zu den Gelenkwellen (10) ausgerichtete Bereich der Öffnung (18) im Inneren eingeschnürt ist.