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Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffhalterung für Berechtigungs-
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karten, Kennzeichnungskarten, Etiketten u. ähnl. zu befestigende Aufzeichnungsträger
od. dergl.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffhalterung
für Berechtigungskarten, Kennzeichnungskarten, Etiketten u. ähnl. zu befestigende
Aufzeichnungsträger od. dergl., bestehend aus einer aus einem Strang, vorzugsweise
einem Kunststoffstrang, gebildeten Schlinge, an deren Ende das Männchenteil und
das Weibchenteil eines Steckverschlusses befestigt sind.
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Derartige Halterungen finden in verschiedenen Bereichen vielfache
Anwendung, wie z. B. zur Kennzeichnung von Waren, insbesondere Kleidungsstücken
beim Verkauf oder bei der Annahme zur Reinigung, oder für Berechtigungskarten, die
an einer Schlinge durch ein Knopfloch oder
eine sonstige Öse, um
den Hals oder um das Handgelenk getragen werden, wie z. B. Werksausweise oder Eintrittskarten
zur Benützung von Skiliften od. ähnl.
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Der Vorteil dieser Halterungen ist, daß sie preisgünstig herstellbar
und einfach in der Handhabung sind, unabhängig davon, ob es sich bei dem angebrachten
Verschluß um einen Einmalverschluß, einen sog. Plombenverschluß handelt, der sich
nicht ohne Zerstörung des Verschlusses bzw.
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Durchtrennen des Stranges öffnen läßt, oder um einen Steckverschluß,
der für ein mehrfaches Öffnen und Schließen vorgesehen ist.
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Bei einer bekannten Ausführung eines Verschlusses der eingangs beschriebenen
Art ist das Weibchenteil als durchbohrter Zylinder oder Kegelstumpf gestaltet, an
dessen der Einsteckseite entgegengesetzter Stirnseite mit dem Männchenteil zusammenwirkende
Spreizfinger angebracht sind und in Richtung des Durchsteckens des Männchenteils
herausragen.
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Zum Verbinden der Verschlußteile ist das Männchenteil mit einem am
Ende des Kunststoffstranges koaxial aufgesetzten hutförmigen Schließelement versehen,
welches durch die Bohrung des Weibchenteils und zwischen den Spreizfingern hindurchgesteckt
wird.
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Man hat diese Halterungen bisher so hergestellt, daß die Verschlußteile
und der Kunststoffstrang aus einem Stück gegossen bzw. gespritzt wurden. Das hat
den Nachteil, daß der Kunststoffstrang bei einem üblichen Durchmesser von 1 mm oder
etwas mehr infolge der Begrenzung der Fließfähigkeit des Materials in Verbindung
mit dem verfügbaren Einspritzdruck und der -temperatur nur bis zu einer Länge von
etwa 20 cm hergestellt werden kann, und außerdem, daß man für jede Halterung, von
unterschiedlicher Länge eine gesonderte Spritzform benötigt, und zwar auch dann,
wenn der Verschluß selbst die gleiche Ausführung aufweist.
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Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
Halterung für Berechtigungskarten, Kennzeichnungskarten, Etiketten u. ähnl. die
Schlingenlänge beliebig bemessen zu können, ohne daß sich dabei der Herstellaufwand
vergrößert. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß bei der
Herstellung der hier beschriebenen Halterung jeweils zumindest ein Männchenteil
und ein Weibchenteil des Steckverschlusses paarweise in einer Spritzform hergestellt
werden, wobei die Formen des Männchenteils und des Weibchenteils benachbart zueinander
angeordnet sind und ein fortlaufend zugeführter Kunststoff- od. ähnl. Strang mit
eingespritzt wird, daß darauffolgend die fertigen Verschlußteile um eine der gewünschten
Schlingenlänge entsprechende Strecke plus dem Abstand der Spritzformen durchgezogen
werden, sodann der Strang in das nächste Verschlußpaar eingespritzt wird, usf, und
daß schließlich die zwischen den einander benachbarten Verschlußteilen befindlichen
Str angabs chnitte abgetrennt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bietet die Möglichkeit, zur Herstellung
einen Kunststoffaden, vorzugsweise z. B. einen Polyamidfaden zu verwenden, wie er
in großen Längen preiswert lieferbar ist, und diesen in der jeweils gewünschten
Länge in die beiden Verschlußteile einer Halterung einzugießen oder - zuspritzen.
Ein weiterer gravierender Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß der
Strang mit den daran befestigten Verschlußteilen unmittelbar nach der Herstellung
bequem fortlaufend auf einer Rolle, Trommel od. dergl. aufgewickelt, gelagert wird
und ggf. versandt werden kann. In diesem Fall trennt man die kurzen Strangabschnitte
zwischen den benachbarten Verschlußteilen erst ab, wenn die Halterungen benötigt
werden, und es ist auf diese Weise verhindert, daß sich die Halterungen ineinander
verhaken oder verhaspeln.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden anhand der Zeichnungen
in einem Ausführungsbeispiel erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch einen Plombenverschluß für eine
Halterung für eine Berechtigungskarte in zusammengesetztem Zustand der Verschlußteile,
in der Schnittebene 1-1 der Fig. 2, Fig. 2 eine Draufsicht auf den Verschluß gemäß
Fig. 1 und Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Spritzform zur Herstellung von Halterungen
mit Verschlüssen gemäß Fig. 1.
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Die in den Fign. 1 und 2 dargestellten Verschlußteile sind mit den
Enden eines Kunststoffstranges 1 vergossen. Das Männchenteil 2 besteht aus einem
hutförmigen Kugelabschnitt 2a, dem Strangteil la und einer kugelförmigen Verdickung
2b, die in einem gewissen Abstand vom Kugelabschnitt 2a am Strangteil la angegossen
ist Das Weibchenteil 3 hat die Form einer Kugel, die infolge einer abgesetzten zentrischen
Bohrung 3a, 3b an der Ober- und Unterseite abgeflacht ist. An dem Übergang zwischen
dem engeren und dem erweiterten Teil der Bohrung 3a, 3b sind drei Spreizfinger 3c
geformt, welche nahezu achsparallel, jedoch etwas konvergierend in den erweiterten
Teil 3a der Bohrung ragen. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist der Kunststoffstrang 1
außermittig durch den Körper des Weibchenteils 3 geführt, derart, daß er in einer
Linie einer außerhalb der Bohrung 3a liegenden Tangente verläuft.
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Zum Zusammensetzen der beiden Verschlußteile gemäß den Fign. 1 und
2 wird das Männchenteil 2 von unten in das Weibchenteil 3 eingesteckt, wobei der
Kugelabschnitt 2a die etwas nach innen ragenden Spreizfinger 3c auseinanderdrückt,
bis diese hinter der unteren Kante des Kugelabschnittes 2a, das Männchenteil 2 verriegelnd,
einrasten.
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Die zur Herstellung der Verschlußteile nach Fig. 1 gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren bevorzugt zu verwendende Spritzform 4 ist in Fig. 3 schematisch dargestellt.
Danach befinden sich in der Spritzform 4 die für das Männchenteil 2 und das Weibchenteil
3 vorgesehenen Formen 4a, 4b und 4c, wobei die Teile 4a und b zentrisch zur Achse
des Kunststoffstranges 1 angeordnet sind, während die Form für das Weibchenteil
außermittig zum Kunststoffstrang 1 vorgesehen ist. Der Abstand zwischen den Formen
4a und 4b des Männchenteils ist durch die in Fig. 1 gezeigte Gestaltung desselben
bestimmt, während zwischen den Formen 4a und 4c ein beliebiger, jedoch im Interesse
der möglichst gedrängten Größe der Spritzform 4 möglichst kleiner Abstand a besteht.
Der Kunststoffstrang 1 wird von einer Vorratsrolle 5 zugeführt, die nach jedem Spritzvorgang
eine entsprechende Länge liefert.
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Zur Herstellung der dargestellten Halterungen wird zunächst der Kunststoffstrang
1 in die Spritzform 4 eingelegt und sodann die Verschlußteile gespritzt, wobei der
Kunststoffstrang 1 mit den Verschlußteilen fest verbunden wird, da er durch die
Formen 4a, 4b und 4c hindurchgeleitet ist. Nach Beendigung des Spritzvorganges wird
der Kunststoffstrang zusammen mit den angeformten Verschlußteilen in Richtung des
Pfeiles bewegt, beispielsweise auf eine der Vorratsrolle 5 ähnliche Aufnahmerolle
aufgespult, und zwar um eine Länge, die der gewünschten Schlingenlänge plus dem
Abstand a entspricht. Angenommen, der Kunststoffstrang 1 ist bereits zu diesem Zeitpunkt
im Bereich a zwischen den
Verschlußteilen abgetrennt worden, so
befindet sich nun, vor Beginn des nächsten Spritzvorganges, am freien rechten Ende
des Kunststoffstranges 1 ein Weibchenteil 3.
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Wird nun im nächsten Arbeitsgang ein weiteres Paar Verschlußteile
gespritzt, so kann anschließend der mit a gekennzeichnete Abschnitt des Kunststoffstranges
zwischen den beiden Verschlußteilen der Form 4 abgetrennt werden, sodaß eine Halterung
mit einer der gewünschten Länge entsprechenden Schlinge zur Verfügung steht. Zweckmäßig
wird jedoch der Strang mit den aufeinanderfolgend angeformten Verschlußteil-Paaren
auf eine Aufnahmespule aufgewickelt, so läßt sich eine große Anzahl von Halterungen
auf einfache Weise lagern und versenden. Erst zur Verwendung der einzelnen Halterungen
trennt man die einzelnen Abschnitte jeweils im Bereich des Kunststoffabschniffes
a auf.
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Es bietet keine Schwierigkeit, die Vorschublängen des Kunststoffstranges
1 jederzeit zu wechseln, sodaß kürzere und längere Schlingen in beliebigen Abmessungen
aufeinanderfolgend hergestellt werden können.
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Für das beschriebene Verfahren ist es nicht unbedingt erforderlich,
daß der verwendete Strang aus Kunststoff besteht; es kann auch ein anderer Werkstoff,
z. B. eine Drahtlitze verwendet werden, die beim Eingießen in die Form der Kunststoffverschlußteile
fest mit den Verschlußteilen verbindbar ist.
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L e e r s e i t e