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Vorrichtung an Trainingsgeräten
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung an Trainingsgeräten,
die der Bewegungsenergie des Trainierenden einen Widerstand entgegensetzt.
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Bei Trainingsgeräten, die der Ertüchtigung der Isluskulatur des menschlichen
Körpers dienen, ist es erforderlich, der Bewegungsenergie des Trainierenden einen
Widerstand entgegenzusetzen.
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Dies geschieht in der Regel mit Federn oder Gewichten. Federn sind
mit dem Nachteil behaftet, daß sie bei zunehmender Spannung der Trainingsbewegung
einen erhöhten Widerstand entgegensetzen, was häufig unerwünscht ist. Bei kurbel-
bzw. pendelartig aufgehängten Gewichten ist es ähnlich, d.h. von dem Wert Null steigt
der Widerstand bis zu einer Drehbewegung von 900 an, während er dann wieder absinkt,
um nach einer 1800-BewegunS den Wert Null zu erhalten. Brauchbarere Werte ergeben
sich,
wenn Gewichte ganz einfach genomen werden, das aber ohne einen
gewissen Lauaufwand für die Führung der Gewichte nicht möglich ist, d.h. es sind
z.B. eine Senkrechtführung mit einer Art Klinkeinrichtung erforderlich. Allen Ausführungen
gemeinsam haftet aber der Nachteil an, daß man durch sogenanntes "Rücken" eine gewisse
Beschleunigung in der Bewegung erziel kann, die aber in kürzester Zeit in sich zusammenkricht
und dann die Widerstandskräfte irgend wie abgefangen werden müssen. Es fehlt demnach
an einem kontinuierlichen widerstand, der irgendwie in einem ausgewogenen Verhältnis
zu dem Leistungsvermögen der Muskulatur des Trainierenden steht. Auch scheint der
Trainingserfolg insofern in Frage gestellt, als insbesondere beim "Rücken" und ähnlichen
Kraftbewegungen die jeweilige Last eine plötzliche Beschleunigung erfährt, welcher
die Muskelarbeit anschließend gewissermaßen nachläuft, ohne dabei trainingsmäßig
wirksam zu werden.
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Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
für bzw. an Trainingsgeräten zu entwickeln, welche der Bewegungsenergie des Trainierenden
einen fortdauernden und gegenüber dem Leistungsvermögen der jeweiligen muskulatur
über ihren ganzen Bewegungsbereich ausgewogenen widerstand entgegensetzt, ohne daß
es eine Rolle spielt, ob der Trainierende seinen Kraftaufwand unterbricht und z.S.
von der gleichen Stelle aus oder von der vorausgeganyenen Ausgangslage aus erneut
eine weitere, mit Kraft verbundene Trainingsbewegung
ausfahrt. :I"rotz
dieser von der üblichen Trainingsmethode abreichenden Gegenbenheiten soll die Vorrichtung
sowohl in der Handhabung als auch im Aufbau einfach sein bzw. bleiben; letzteres
vor allem desnalb, weil keine unzumutbaren Unkosten entstehen sollen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art
dadurch gelost, das die VorrichtuncJ als Vielzweck-Wechselvorrichtung ausgebildet
ist und im wesentlichen aus einer drehbar gelagerten, vom Trainierenden anzutreibenden
Schwungmasse besteht, in welche die Bewegungsenergie des Trainierenden über eine
Überhokupplung einfließt. Bei dieser Vorrichtung wird dem Trainierenden im vorteilhaften
Gegensatz zu älteren Bauarten ein gleichbleibender und dem Leistungsvermögen der
Muskulatur angepaßter Widerstand entgegengesetzt, denn durch die Trainingsbewegung
wird die zur Anwendung kommende Schwungmasse gewissermaßen angetrieben, ohne daß
es eine Rolle spielt, ob der Trainierende seine Bewegung unterbricht oder nochiaals
ausführt; da.3 letzteres möglich ist, beruht auf der Anordnung der erwähnten Überholkupplung,
wodurch. sich ein Vergleich mit dem Kettentrieb una eineia Freilauf eines Fahrrades
anbietet. Das für das Training als nachteilig erkannte "Rücken" wird hier mühelos
ausgeschaltet, d.h. ein plötzlicher bzw. schlagartiger Kraftaufwand wird mehr oder
weniger wirkungslos bleiben und nur die gleichmäßige, für das Training wichtige
fortdauernde Bewegung wird die Schwungmasse in Drehbewegung versetzen.
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Die Ausbildung der Vorrichtung als Vielzweck-Wechselvorrichtung schließlich
brinyt den Vorteil mit sich, daß sie an allendenkbaren Trainingsgeräten, bei denen
eine Drehbewegung vorhanden ist, Verwendung finden kann, also die neue Vorrichtung
für viele Arten des Trainings geeignet erscheint.
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Nach einer weiteren Besonderheit der Erfindung ist vorgesehen, daß
die z.B. in an sich bekannter eise auf der Easis von Spreizgliedern aufgebaute Überholkupplung
in einen Hohlraum der als Rotationskörper ausgebildeten Schwangmasse oder in einen
Hohlraum eines Schwungmassenträgers eingebaut ist. Eine derartige Unterbringung
der Kupplung ist in der Hauptsachse raumsparend, ganz abgesehen davon, daß die Unfallgefahr
auf jeden Fall gering bleiht. Außerdem wird eine solche Kupplung, die schon für
viele andere Zwecke Verwendung findet, funktionssicher arbeiten, langlebig und billig
zu erstellen sein.
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Wegen der Sicherheit und auch wegen eines ansprechenden Aussehens
wird nach der Erfindung ferner vorgeschlagen, daß die Vorrichtung in einem dosenartigen
Gehäuse untergebracht ist, das zum Ansetzen an das jeweilige Gerät besondere Flansche,
Laschen, Bolzen, Aussparungen o. dgl. aufweist. Die vorgeseheiien Flansche usw.
ermöglichen es, die Zusatzvorrichtung in beliebigen Lagen und an beliebigen C-er.ten
mit wenigen Landcjriffen anzusetzen, wodurch der erfindungsgemäß erzielte Vorteil
der Vielzweckeinrichtung noch unterstrichen wird.
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Um bezüglich des T;iderstandes der Vorrichtung die Variationsmöglichkeiten
in weiten Grenzen halten zu können, wird es nach der Erfindung für zweckmäßig angesehen,
daß zwischen der Uberholkupplung und de-a jeweiligen Trainingsgerät bzw.
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dessen Einzeleinrichtungen ein Über- oder Untersetzungsgetriebe vorgesehen
ist. Dabei erscheint es weiter von Vorteil, wenn das t;ber- oder Untersetzungsgetriebe
mit Wechselrädern ausgestattet ist und bevorzugt in einem Zusatzgehäuse der Vorrichtung
untergebracht ist.
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Damit auch das Ansetzen der Vorrichtung an das jeweilige Gerat reibungslos
und variabel erfolgen kann, wird nach der Erfindung ferner vorgeschlagen, daß eine
Antriebswelle oder mehrere Antriebswellen der Vorrichtung zum Kuppeln mit Wellen,
Kurbeln o. dgl. des jeweiligen Trainingsgeriåtes hergerichtet sind, wobei Kupplungsstücke
heliebigen Querschnittes, Zahnräder, Kettenräder o. dgl. zur Anwendung kommen können.
Wie man sieht, handelt es sich hier um denkbar einfache mechanische Mittel, die
zweifelsfrei funktionssicher arbeiten, langlebig sind und wiederum keine großen
Kosten verursachen.
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Da eine einmal in Drehung versetzte Schwungmasse eine lange Auslaufzeit
hat und die Vorrichtung möglichst ohne große Totzeiten einsetzbar sein soll, wird
es nach der Erfindung für zweckmäßig angesehen, daß der Schwungmasse eine Bremse,
z.B.
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eine Art Scheibenbremse zugeordnet ist, deren Betätigung mit einem
Handhebel am Vorrichtungsgehäuse erfolgt.
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In der Zeichnung ist sie Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigen: Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in Vorderansicht, teilweise aufgebrochen;
Fig. 2 einen Scj-nitt längs der Linie II-II der Fig. 1: Fig. 3 eine Rückansicht
auf die Vorrichtung bei abgenommenem Getriebedeckel; Fig. 4 bis 7 schematisierte
Seitenansichten auf Trainingsgeräte, die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestattet
sind und Fig. 8 eine Vorderansicht zu Fig. 7.
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Wie sich aus der vereinfachten Darstellungsweise der Fig. 1 und 2
ergibt, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ein aus zwei Schalen 2, 3 bestehendes
Gehäuse 4 auf. in dieser Gehäuse 4 bzw. in den Schalenhälften 2, 3 ist eine Welle
5 gelagert. Diese Welle 5 steht in drehfester Verbindung mit einem Kupplungskörper
6, der Spreizglieder oder fliehgewicktsartige Glieder 7 aufweist, die mit der Innenrnantelfläche
8 einer Aussparung 9 einer Schwungmasse 10 zusammenwirken. Diese Kupplung G, 7,
8 ist als Überholkupplung ausgeführt, so daß eine beispielsweise Drehung der Welle
5 im Uhrzeigersinn die Schwungmasse 10 zu drehen vermag, umgekehrt jedoch nicht.
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Die Schwungmasse 10 kann, wie sich dies hesonders gut aus Fig. 1 ergibt,
auch durch einen Schtvungmassenträger 11 ersetzt sein,
der an radialen
Armen 12 Gewichte 13 tragt, wie dies durch gestrichelte Linien angedeutet ist. Eine
veränderte Wirkung der upplun- tritt dabei nicht ein, da auch hier der Träger 11
eine Innenmantelfläche 8 aufweist.
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Die eine Schale 2 des Gehäuses 4 ist mit beliebig ausgebildeten Laschen
14, 15 oder mit anderen Mitteln ausgestattet, die dazu geeignet sind, das Gehäuse
1 an noch zu beschreibenden Trainingsgeräten zu befestigen. Außerdem geht die Schalenhälfte
2 in einen zylindrischen Teil 16 über, der sich .nit einem Deckel 17 abschließen
läßt, so daß ein weiteres Gehäuse 13 entsteht.
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In --iiese;i Gehäuse 13, in welches die Welle 5 hineinragt, ist ein
Über- bzw. Untersetzungsgetriebe 19 untergebracht, wie dies insbesondere die Fig.
3 zeigt. Dort erkennt man, daß die Welle 5 ein Zahnrad 20trägt, das mit verschieden
großen Zahnrädern 21, 22, 23 kömmt. Alle Zahnräder sind als Wechselräder ausgebildet,
so das man die Über- bzw. Untersetzung weitgehend variieren kann. Sollstverständlich
wäre es auch denkbar, das Zahnrad 20 nur mit einem Zahnad kämmen zu Lassen und dieses
eine Zahnrad auf einer radial verschiebbaren lagerung anzuordnen, so daß dann durch
wechseln der Zahnräder andere Übersetzungsverhältnisse geschaffen werden könnten.
Das Zahnrad 22 hat im Ausführungsbeispiel einen besonders großn Durchmesser, so
daß es aus dem Gehäuse 13 herausragt, wozu letzteres einen Durchbruch 24 aufweist.
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Die Wellen 25, 2£, 27 der Zahnräder 21, 22, 23 können nach außen geführt
sein und dort Kupplungsstücke 28 für des Anschluß an das jeweilige Trainingsgerät
tragen. Es versteht sich, daß die Anschlußstücke 23 den Verhätnissen am Trainingsgerät
angebaut sind und auch austauschbar auf den Wellen 26, 26, 27 sitzen. In Fig. 2
ist auch ein Kettenrad 29 angedeutet, dessen Kette 30, wie bei einem Fahrrad, zu
einem nicht dargestallten Trainingsgerät läuft.
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In der Fig. 4 ist die Vorrichtung 1 in ein Trainingsgerät bzw.
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Trainingsgestell 31 eingebaut, das einen Sitz 32 für den Trainierenden
33 besitzt. Eine der Wellen bzw. die Welle 26 des Getriebes 19 ist mit einem Pendel-
bzw. Kurbelarm 34 ausgestattet, den der Benutzer 33 mit den Füßen 35 betätigt. Dabei
kann die Vorrichtung 1 paarweise, also rechts und links' von Benutzer angeordnet
sein, um Verkentungen zu vermeiden.
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Gemäß Fig. 5 sitzt der Benutzer 33 in einem Gestell 36 mit Rückenlehne
37 und er Betätigt mit seinen Füßen 35 abwechselnd zwei Vorrichtungen 1 , die wiederum
Pendelarme 34 auf'treisen.
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Nach Fig. G liegt der Trainierende 33 in Schräglage auf einem Gestell
38 und seine Arme 39 bewegen eine Kurbel 40 in Richtung des Pfeiles 41, wobei die
gfs. beidseitige Vorrichtung 1 für einen entsprechenden Widerstand sorgt.
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Gemäß den Fig. 7 und 8 steht der Benutzer 13 an einem Gestell 42 und
iiat eine Art Nantelstange 43 gegen den Widerstand der Vorrichtung 1 zu heben. Die
Mantelstange 43 greift an Ketten 44 an, die über Kettenräder 45 laufen. Die Vorrichtung
1 selbst liegt bei diesem Ausführungsbeispiel unten. Die untere Kettenräderwelle
46, die zweckmäßig sich über die ganze Breite des Gestells 42 erstreckt, also beide
Ketten 44 synchron miteinander verbindet, trägt ein Rettenrad 47, das über die Kette
30 (vgl. Fig. 2) mit dem Kettenrad 29 der Vorrichtungswelle 5 - wie bei einem Fahrrad
- in Triebverbindung steht.
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Die Zeichnung läßt die Einfachheit der ganzen Anordnuna eindeutig
erkennen. Dies gilt auch für eine in Fia. 2 nur angedeutete Bremse 48, die sich
mit einem bei 49 am Gehäuse 4 gelagerten Hebel 50 IDetätigen läßt.
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L e e r s e i t e