DE2644519C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hydrierverfahren zur
Herstellung von Petrolwachsen mit ausgezeichneter Licht- und
thermischer Stabilität.
Die Reinigung von Petrolwachsen wurde bisher durch Waschen mit
Schwefelsäure oder durch Tonbehandlung durchgeführt. Obgleich
durch diese Raffinierungsverfahren hinsichtlich der Qualität
zufriedenstellende Produkte erhalten werden können, waren die
Ausbeuten niedrig und die Herstellungskosten hoch, wobei die
Behandlung der aus diesen Verfahren anfallenden Abfallprodukte
ein Problem bilden. Es wurden demgemäß neuerdings Hydroraffinierungsverfahren
zur Reinigung von Wachsen anstelle dieser
Behandlungsverfahren entwickelt.
Bei dem herkömmlichen Hydroraffinierungsverfahren kann ein
Produkt mit guter Farbe dadurch erhalten werden, daß man die
geeigneten Reaktionsbedingungen auswählt, wobei jedoch nur selten
ein Produkt mit ausgezeichneter Licht- und thermischer
Stabilität erhalten werden kann. Um diesen Nachteil zu überwinden
werden dem hydroraffinierten Wachs im allgemeinen Additive
zugegeben. Solche Additive können jedoch häufig nicht verwendet
werden, wenn das raffinierte Wachs in Lebensmitteln
oder Lebensmittelbehältern verwendet werden soll.
Es wurde ein Raffinierungsverfahren zur Herstellung von Wachsen
mit guter Stabilität gegen Ultraviolettstrahlen vorgeschlagen,
wozu man in einer ersten Stufe ein mit Wasserstoff gemischtes
Wachsgemisch mit einem Katalysator in Kontakt bringt, der ein
Hydriermetall geträgert auf einem feuerfesten anorganischen
Oxidträger enthält und dann das behandelte Wachsgemisch in
einer nachfolgenden Stufe durch einen Katalysator leitet, der
ein Hydriermetall geträgert auf einem Aktivkohlenträger enthält.
Jedoch ist auch dieses Verfahren nicht geeignet, ein Wachs
mit guter Licht- und guter thermischer Stabilität herzustellen.
Es ist ein Gegenstand dieser Erfindung, die Licht- und thermische
Stabilität von Wachsen zu verbessern und ein Hydrierverfahren
zur Herstellung von Petrolwachsen mit verbesserter
Licht- und thermischer Stabilität zur Verfügung zu stellen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß wenn man ein Petrolwachs mit
Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators, der ein Edelmetall
der Gruppe VIII des Periodensystems geträgert auf einem
feuerfesten anorganischen Oxidträger, der bis zu etwa 40 Gew.-%
Siliciumdioxid enthält, in Kontakt bringt, ein Petrolwachs mit
sowohl ausgezeichneter Licht- als auch thermischer Stabilität
erhalten werden kann. Es wurde ebenso gefunden, daß wenn man
ein Petrolwachs mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators
in Kontakt bringt, der ein Metall der Gruppe VI des Periodensystems
und/oder ein Metall der Eisengruppe der Gruppe VIII
des Periodensystems enthält, und dann das behandelte Wachs mit
Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators in Kontakt bringt,
der ein Edelmetall geträgert auf einem feuerfesten anorganischen
Oxidträger, der bis zu etwa 40 Gew.-% Siliciumdioxid enthält,
ein Petrolwachs mit einer weiter verbesserten Licht- und
thermischen Stabilität erhalten werden kann.
Im besonderen betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Hydrierung von Petrolwachsen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man ein Petrolwachs mit wenigstens etwa 10 m³/m³ Wasserstoff
bei einer Reaktionstemperatur zwischen etwa 100°C und
etwa 400°C, einer LHSV
von weniger als etwa 5 h-1 und einem Reaktionsdruck
von etwa 10 bar in Gegenwart eines Katalysators
in Kontakt bringt, der ein Edelmetall der Gruppe VIII des
Periodensystems geträgert auf einen feuerfesten anorganischen
Oxidträger, der bis zu etwa 40 Gew.-% Siliciumdioxid enthält,
umfaßt.
Die vorliegende Erfindung betrifft in einer weitern Ausführungsform
ein Verfahren zur Hydrierung von Petrolwachsen, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Petrolwachs mit Wasserstoff
in Gegenwart eines Katalysators in Kontakt bringt,
der ein Metall der Gruppe VI des Periodensystems und/oder ein
Metall der Gruppe VIII des Periodensystems enthält, und daß man
anschließend das behandelte Wachs mit mindestens 10 m³ Wasserstoff
/m³ Wachs bei einer Reaktionstemperatur zwischen 100 und
400°C, einer LHSV von weniger als 5 h-1
und einem Reaktionsdruck von mindestens 10 bar
mit einem Katalysator in Kontakt bringt, der
ein Edelmetall der Gruppe VIII des Periodensystems geträgert
auf einem feuerfesten anorganischen Oxidträger mit bis zu
40 Gew.-% Siliciumdioxid enthält.
Die dem Hydrierverfahren der vorliegenden Erfindung unterworfene
Beschickung kann nicht nur kristalline Paraffinwachse,
die von relativ leichten Schmieröldestillaten abgetrennt sind,
enthalten, sondern ebenso mikrokristalline Wachse, die man aus
Rückstandsölen erhält, sowie Gemische dieser Wachse. Diese Petrolwachse
können aus Petrolkohlenwasserstoffölen mittels bekannter
Lösungsmittelentwachsungsverfahren gewonnen werden.
Ein Ausgangsmaterial, das zur Verarbeitung
nach der vorliegenden Erfindung geeignet ist, hat einen Schmelzpunkt
zwischen 35 und 100°C und einen Ölgehalt von 0 bis
20%.
Unter der Bezeichnung "Lichtstabilität", wie sie hier verwendet
wird, ist eine Stabilität gegenüber Ultraviolettstrahlen zu
verstehen, wenn das Wachs unmittelbar Sonnenstrahlen ausgesetzt
ist. Im Falle von Paraffinwachsen wird die Lichtstabilität
nach dem folgenden Verfahren gemessen.
Ein Wachs, das bei der niedrigst möglichen Temperatur geschmolzen
wurde, sammelt man in einem Formrahmen mit einer Größe
von 25 mm×25 mm×100 mm und läßt die Probe
auf Raumtemperatur abkühlen. Dann wird
der Formrahmen entfernt und die Probe auf einer horizontalen
Versuchsvorrichtung angebracht, die etwa 1 m von einem südwärts
gerichteten Fenster angebracht wird. Die Probe wird dann
kontinuierlich 15 Tage den unmittelbaren Sonnenstrahlen ausgesetzt.
Die Probe wird dann geschmolzen und die Farbe mittels
einem Saybolt-Chromometer zur Bewertung der Lichtstabilität gemessen.
Die Lichtstabilität eines im Handel erhältlichen mit Schwefelsäure
gewaschenen und tonbehandelten Paraffinwachses (Saybolt-
Farbe = +21), gemessen nach dem oben beschriebenen Verfahren,
wird als Vergleichsstandard verwendet.
Die Bezeichnung "thermische Stabilität", wie sie hier verwendet
wird, bezieht sich auf die Stabilität gegenüber der thermischen
Zersetzung in erhitztem oder geschmolzenem Zustand. Im
Falle eines Paraffinwachses wird die thermische Stabilität
nach dem folgenden Verfahren gemessen.
In einem ausreichend gewaschenen Becher mit einem Aufnahmevermögen
von 200 ml wird eine Probe (100 g) mit einem Messer aufgeschnitzelt
und der Becher in einem Drehbehältersatz mit
thermostatischer Regelung bei 160°C ± 1°C gehalten. Der Becher
wird in diesem Zustand 2 Stunden gehalten, um die thermische
Zersetzung der Probe zu bewirken. Die Farbe wird mittels einem
Saybolt-Chromometer gemessen.
Bei dem Hydrierverfahren der vorliegenden Erfindung werden geringe
Mengen an unstabilen aromatischen Kohlenwasserstoffen,
die in der Beschickung enthalten sind, hydriert und gleichzeitig
werden die Schwefel- und Stickstoffverbindungen entfernt.
Um die aromatischen Ringe in Gegenwart von Schwefel- und Stickstoffverbindungen
zu hydrieren, muß ein Katalysator mit hoher
Hydrieraktivität verwendet werden. Bei dem Hydrierverfahren
der vorliegenden Erfindung wird ein Katalysator, der ein Edelmetall
der Gruppe VIII des Periodensystems geträgert auf einem
feuerfesten anorganischen Oxidträger, der bis zu etwa 40 Gew.-%
Siliciumdioxid enthält, verwendet. Als feuerfeste anorganische
Oxidträger kann beispielsweise Aluminiumoxid, Magnesiumoxid,
Zircondioxid, Titanoxid, Hafniumoxid und Boroxid verwendet
werden. Der bevorzugteste Träger ist Aluminiumoxid. Ein feuerfestes
anorganisches Oxid wie Magnesiumoxid, Zircondioxid, Hafniumoxid
und dergleichen kann dem Aluminiumoxid in einer Menge
von etwa 1 bis etwa 10 Gew.-% zugegeben werden. Der Siliciumdioxidgehalt
in dem Träger beträgt bis zu etwa 35 Gew.-%, besonders
bevorzugt etwa 5 bis etwa 30 Gew.-%. Der Siliciumdioxidgehalt
in dem Träger hat einen Einfluß auf die Widerstandsfähigkeit
des Katalysators gegen Schwefelvergiftung und auf die Hydrierung
eines Wachses. Wenn der Siliciumdioxidgehalt auf bis
zu etwa 40 Gew.-% eingestellt wird, kann der Widerstand gegen
Schwefelvergiftung ohne Verringerung der Qualität und Ausbeute
des Wachses verbessert und die Gebrauchsdauer des Katalysators
verlängert werden. Wenn Siliciumdioxid nicht enthalten ist,
wird die Widerstandsfähigkeit gegen Schwefelvergiftung in dem
Katalysator und die Hydrieraktivität des Katalysators verringert.
Wenn daher ein siliciumdioxidfreier Träger verwendet
wird, ist es unmöglich, ein Wachs hoher Qualität im industriellen
Umfang herzustellen.
Als Edelmetall der Gruppe VIII des Periodensystems sind zu erwähnen
Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und Platin.
Von diesen Edelmetallen werden Platin und Palladium bevorzugt,
wobei Palladium besonders bevorzugt wird. Das Edelmetall
wird in einer katalytisch wirksamen Menge geträgert.
Beispielsweise beträgt im Falle von Palladium eine bevorzugte
geträgerte Menge etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-%.
Ein Siliciumdioxid-Aluminiumoxidträger, der vorzugsweise in
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, wird nach bekannten
Verfahren hergestellt. So umfaßt beispielsweise ein Verfahren
das Mischen von Silikagel mit Aluminiumoxidgel oder
nach einem anderen Verfahren taucht man Silikagel in eine wäßrige
Lösung einer Aluminiumverbindung und gibt eine alkalische
Substanz zu dem erhaltenen Gemisch zu, um Aluminiumoxidgel auf
Silikagel abzulagern. Nach einem anderen Verfahren gibt man
eine alkalische Substanz zu einer homogenen wäßrigen Lösung
einer Siliciumverbindung und einer Aluminiumverbindung, um
gleichzeitig Silikagel und Aluminiumoxidgel auszufällen.
Das Verfahren zur Trägerung der Edelmetallkomponente ist nicht
besonders kritisch. Beispielsweise kann ein Verfahren verwendet
werden, bei dem man eine Edelmetallverbindung einer wäßrigen
Lösung von Silicium- und Aluminiumverbindungen zugibt, um die
drei Komponenten gemeinsam auszufällen oder man kann ein Verfahren
verwenden, bei dem eine wäßrige Lösung eines Edelmetalls
zu einem Gel eines Trägers zugegeben wird. In einem bevorzugten
Verfahren taucht man einen Träger in eine wäßrige Lösung eines
Edelmetalls, um den Träger mit der Edelmetallkomponente zu
imprägnieren. Ein besonders bevorzugtes Verfahren besteht darin,
daß man einen Träger mit einer wäßrigen Lösung sauren
Lösung oder basischen Lösung einer Edelmetallverbindung imprägniert,
die Lösung abtrennt und wäscht, den imprägnierten
Träger trocknet und brennt. Als Edelmetallverbindung können
wasserlösliche Verbindungen wie Chloride, Nitrate, Sulfate und
Komplexsalze verwendet werden. Das Trocknen wird vorzugsweise
bei Raumtemperatur bis etwa 150°C und das Brennen vorzugsweise
bei etwa 150 bis etwa 500°C durchgeführt. Die Edelmetallverbindung
wird zu dem Metall als solchen und/oder dem Oxid durch
die Brennstufe umgewandelt.
Cokatalytische Komponenten wie Thorium und Cer können in den
geträgerten Edelmetallkatalysator eingebracht werden.
Der Edelmetallkatalysator der vorliegenden Erfindung, einschließlich
dem anorganischen Oxidträger, der Siliciumdioxid
enthält, hat vorzugsweise die folgenden Eigenschaften:
Spezifische wirksame Oberfläche:etwa 100 bis etwa 500 m²/g
Porenvolumen:etwa 0,5 bis etwa 1,2 ml/g
Durchschnittlicher Porenradius:etwa 30 bis etwa 120 Å
Schüttdichte:etwa 0,3 bis etwa 0,7 g/ml
Die Form des Katalysators ist nicht besonders kritisch und er
kann jede kugelförmige, zylindrische oder Tablettenform aufweisen.
Im allgemeinen wird es bevorzugt, daß der Durchmesser
des Katalysators im Bereich von etwa 1 bis etwa 4 mm liegt.
Es werden nunmehr die Bedingungen des Hydrierverfahrens der
vorliegenden Erfindung beschrieben. Die Reaktionstemperatur
liegt im Bereich zwischen 100 und 400°C, vorzugsweise
150 und 300°C. Der Reaktionsdruck ist wenigstens etwa
10 bar und liegt vorzugsweise im Bereich zwischen
30 und 150 bar. Die LHSV ist geringer als
5 h-1 und liegt vorzugsweise im Bereich zwischen
0,3 bis 5 h-1. Das Wasserstoff-
Rückflußverhältnis beträgt wenigstens etwa 10 Nm³ und liegt
vorzugsweise im Bereich zwischen 50 und 800 Nm³ pro
m³ Beschickung. Es bringt keinen wesentlichen Nachteil, wenn
die Reinheit des Wasserstoffgases höher als etwa 85% ist.
Es werden Niedertemperatur- und Hochdruckbedingungen zur Umwandlung
der aromatischen Ringe in Naphthenringe bevorzugt.
Die Hydrierung kann in einer einzigen
oder in einer Mehrzahl von Reaktionszonen durchgeführt werden
und es kann ein Festbett, Wirbelbett oder Fließbett verwendet
werden.
Es wird nunmehr das Zweistufenhydrierverfahren beschrieben.
Bei dem Zweistufenhydrierverfahren bringt man ein Petrolwachs
mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators (I) in Kontakt,
der ein Metall der Gruppe VI und/oder ein Metall der
Gruppe VIII des Periodensystems enthält und man bringt dann
das behandelte Wachs mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators
(II) in Kontakt, der ein Edelmetall der Gruppe VIII
des Periodensystems, geträgert auf einem feuerfesten anorganischen
Oxidträger, der bis zu etwa 40 Gew.-% Siliciumdioxid
enthält, umfaßt.
In der vorliegenden Erfindung kann durch Hinzunahme der ersten
Hydrierstufe ein Wachs mit weiter verbesserter Qualität erhalten
werden. Im besonderen wird angenommen, daß durch die Entfernung der Schwefel-
und Stickstoffverbindungen sowie anderer Verunreinigungen in der
ersten Stufe, die Aktivität des in der zweiten
Stufe verwendeten Edelmetallkatalysators auf einem hohen Stand
beibehalten werden kann.
Als Metall der Gruppe VI des Periodensystems, das als aktive
Hydrierkomponente des Katalysators (I) wirkt, können Metalle
der Chromgruppe wie Molybdän, Wolfram und Chrom und als Metall
der Gruppe VIII können Eisen, Kobalt, Nickel, Ruthenium, Palladium,
Platin, Rhodium, Osmium und Iridium verwendet werden. Bevorzugte
Metalle der Gruppe VIII sind Metalle der Eisengruppe
wie Eisen, Kobalt und Nickel. Weiterhin wird bevorzugt, ein
Metall der Gruppe VI und ein Metall der Gruppe VIII kombiniert
zu verwenden und bevorzugte Kombinationen sind Molybdän-Nickel,
Wolfram-Nickel, Molybdän-Kobalt und Molybdän-Kobalt-Nickel.
Diese Metallkomponenten werden gewöhnlich auf einem feuerfesten
Träger in Form von Oxiden, Sulfiden oder ihrer Gemische
geträgert. Die Metallkomponenten werden in katalytisch wirksamen
Mengen geträgert. Im besonderen wird das Metall der Gruppe
VI vorzugsweise in einer Menge von etwa 2 bis etwa 6 Gew.-% und
das Metall der Gruppe VIII vorzugsweise in einer Menge von
etwa 0,1 bis etwa 18 Gew.-%, bezogen auf den Endkatalysator,
geträgert.
Als feuerfesten Träger können verwendet werden Aluminiumoxid,
Siliciumdioxid, Magnesiumoxid, Hafniumoxid, Titanoxid, Zirconiumoxid,
Boroxid, Diatomeenerde, kristallines Aluminiumsilikat
und Aktivkohle. Bevorzugte feuerfeste Träger sind Aluminiumoxid
und Aluminiumoxid-Siliciumdioxid. Aluminiumoxid oder
Aluminiumoxid-Siliciumdioxid können weiterhin etwa 1 bis etwa
30 Gew.-% andere feuerfeste anorganische Oxide wie Magnesium-,
Zirconium-, Bor- und Titanoxid enthalten. Weiterhin kann Phosphorsäure
oder dergleichen in das Aluminiumoxid oder Aluminiumoxid-
Siliciumdioxid eingebracht werden. Aluminiumoxid-
Siliciumdioxid enthält vorzugsweise weniger als etwa 20 Gew.-%
Siliciumdioxid. Wenn der Siliciumdioxidgehalt zu hoch ist,
wird die Acidität des Katalysators hoch und es wird leicht
ein Abbau der Beschickung bewirkt. Demgemäß wird es bevorzugt,
daß der Siliciumdioxidgehalt auf bis zu etwa 40 Gew.-% eingestellt
wird.
Das Verfahren zur Herstellung des oben erwähnten Trägers ist
nicht besonders kritisch und es können alle bekannten Verfahren
angewendet werden. Imprägnierungs-, Ablagerungs- und gemeinsame
Ausfällungsverfahren sind dem Fachmann bekannt. Im
allgemeinen wird das Imprägnierungsverfahren besonders bevorzugt.
Nach dem Imprägnierungsverfahren wird der Träger unter
den voraus beschriebenen Bedingungen in eine Lösung einer anorganischen
oder organischen Verbindung der aktiven Metallkomponente
eingetaucht, um dadurch den Träger mit der aktiven Metallkomponente
zu imprägnieren, dann wird der imprägnierte Träger
aus der Lösung entnommen und gewaschen, getrocknet und gebrannt.
Auf diese Weise kann ein geträgerter Katalysator, der
ein Oxid des aktiven Metalls als Hauptkomponente enthält, erhalten
werden. Als Imprägnierungslösung kann eine wäßrige Lösung
eines Chlorids, Nitrats, Sulfats, Carbonats, Formiats,
Acetats oder Oxalats oder irgendeine andere lösliche Verbindung
des aktiven Metalls verwendet werden. Die Menge der Imprägnierungslösung
wird geeigneterweise so bestimmt, daß der
Träger vollständig eingetaucht werden kann. Im allgemeinen wird
die Imprägnierungslösung in einer Menge von etwa 1 bis etwa
das 20-fache der Menge des Trägers, bezogen auf Volumbasis,
verwendet.
Nach dem Imprägnieren wird der imprägnierte Träger mit Wasser
oder einem organischen Lösungsmittel wie Alkohol gewaschen.
Der Katalysator wird bei etwa 50 bis etwa 200°C in Gegenwart
oder ohne Sauerstoff getrocknet und dann bei einer Temperatur
von etwa 300 bis etwa 600°C gebrannt.
Die aktive Komponente des so hergestellten Katalysators (I)
kann sulfidiert werden, wozu man den Katalysator (I) mit Schwefelwasserstoff,
Schwefelkohlenstoff oder anderen Schwefelverbindungen
oder einem Schwefel enthaltenden Kohlenwasserstofföl
in Kontakt bringt. Im allgemeinen wird die Sulfidierung
in der Weise durchgeführt, daß man den Katalysator (I) mit
einem eine Schwefelverbindung enthaltenden Kohlenwasserstoffgas
bei einer Temperatur im Bereich von etwa 100 bis etwa 400°C
und mit einer Gasdurchsatzgeschwindigkeit von etwa 0,2 bis
etwa 5 Vol./Std./Vol. unter einem Reaktionsdruck im Bereich
von etwa 10 bis etwa 200 bar in Kontakt bringt.
Die Reaktionstemperatur der ersten Stufe liegt
zwischen 200 und 400°C,
vorzugsweise zwischen 250 und 350°C, der Reaktionsdruck
zwischen 10 und 200 bar, vorzugsweise zwischen
40 und 150 bar, die LHSV bei
weniger als 5 h-1, vorzugsweise
0,2 bis 2 h-1, das Wasserstoffrückflußverhältnis
bei mindestens 10 m³, vorzugsweise
50 bis 800 m³ pro m³ Beschickung. Wasserstoffgas, das Kohlenmonoxid,
Schwefelwasserstoff und Ammoniak als Verunreinigungen
enthält, kann verwendet werden, wenn der Wasserstoffgehalt
höher als 85% ist.
Es wird bevorzugt, daß Schwefel in einem Gehalt bis zu etwa
50 ppm in dem Reaktionsprodukt der zweiten Raffinierungsstufe
aus der ersten Raffinierungsstufe zugeführt wird. Um die Vergiftung
des Edelmetallkatalysators zu verhindern, wird es besonders
bevorzugt, daß der Schwefelgehalt bis zu etwa 10 ppm
beträgt.
Die Reaktionsbedingungen und die Arbeitsverfahren der zweiten
Stufe sind die gleichen, wie sie oben im Hinblick auf das Hydrierverfahren
vorgesehen sind, wobei man den oben erwähnten Katalysator
verwendet, der ein Edelmetall der Gruppe VIII des
Periodensystems, geträgert auf einem feuerfesten anorganischen
Oxidträger, der bis zu etwa 40 Gew.-% Siliciumdioxid enthält,
umfaßt.
Der oben erwähnte Edelmetallkatalysator, der einen feuerfesten
anorganischen Oxidträger aufweist, der die angegebene Menge Siliciumdioxid
enthält, hat eine ausgezeichnete Hydrieraktivität
und trägt zu den Verbesserungen der Lichtstabilität und thermischen
Stabilität der Wachse bei.
Weiterhin hat dieser Katalysator eine lange Gebrauchsdauer und
kann regeneriert werden.
Bei dem bekannten
Verfahren für das Hydroraffinieren von Wachsen unter Verwendung
eines Kobalt-Molybdänkatalysators, wie dies in den nachfolgenden
Vergleichsbeispielen erläutert wird, kann die Licht-
und thermische Stabilität nicht verbessert werden, es sei denn,
daß ein Spezialadditiv zugegeben wird. Im Gegensatz dazu können
nach der vorliegenden Erfindung Wachse mit verbesserter
Lichtstabilität und thermischer Stabilität allein durch die
Hydrierung erhalten werden. Weiterhin können, weil der Ultraviolettabsorptionskoeffizient
der polycyclischen aromatischen
Verbindungen im wesentlichen nach der Erfindung auf 0 reduziert
werden kann, Wachse hergestellt werden, die sich ausgezeichnet
als Nahrungsmittel und Nahrungsmittelbehälter eignen. Auch in
diesem Punkt ist die vorliegende Erfindung gegenüber den herkömmlichen
Verfahren vorteilhaft.
Nach der vorliegenden Erfindung können Wachse mit guter Licht-
und thermischer Stabilität dadurch erhalten werden, daß man ein
Beschickungsmaterial unmittelbar der Hydrierung unterwirft.
Bei einigen Beschickungsmaterialien können, wenn sie mit Wasserstoff
in Gegenwart eines Katalysators, der ein Metall der
Gruppe VI des Periodensystems und/oder ein Metall der Gruppe
VIII des Periodensystems enthält, vorbehandelt werden, Wachse
mit besseren Eigenschaften erhalten werden.
Das nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltene
Wachs ist nicht nur einzigartig hinsichtlich seiner Lichtstabilität
und thermischen Stabilität, sondern ebenso zufriedenstellend
hinsichtlich der anderen von Wachsen geforderten Eigenschaften,
wie Geruch, Penetration, Schmelzpunkt und Eignung
zur Chlorierung.
Die vorliegende Erfindung wird nunmehr im einzelnen unter Bezug
auf die folgenden Beispiele beschrieben.
Ein Paraffinwachs mit den nachfolgend angegebenen Eigenschaften
wurde der Hydrierung bei einer Reaktionstemperatur von 250°C,
einem Reaktionsdruck von 45 bar, einer LHSV
von 1,0 h-1 und einem Wasserstoffgasrückflußverhältnis
von 180 m³/m³ unterworfen, wobei man einen Katalysator
verwendet, der 1,0 Gew.-% Palladium, geträgert auf einem Siliciumdioxid-
Aluminiumoxidträger mit einem Gehalt von 24,0 Gew.-%
Siliciumdioxid enthält.
Die Hydrierung wurde unter den gleichen Bedingungen wie im
Beispiel 1 durchgeführt, außer daß eine Reaktionstemperatur
von 180°C verwendet wurde.
Die Hydrierung wurde unter den gleichen Bedingungen wie im
Beispiel 1 durchgeführt, außer daß eine Reaktionstemperatur
von 250°C, eine LHSV von 0,5 h-1
und ein Reaktionsdruck von 50 bar verwendet
wurde.
Die Hydrierung wurde unter den gleichen Bedingungen wie im
Beispiel 1 durchgeführt, außer daß eine Reaktionstemperatur
von 250°C, eine LHSV von 0,8 h-1
und ein Reaktionsdruck von 50 bar verwendet
wurde.
Die Hydrierung wurde unter den gleichen Bedingungen wie im
Beispiel 1 durchgeführt, außer daß ein Co-Mo-Katalysator als
Hydrierungskatalysator anstelle des Palladiumkatalysators und
eine Reaktionstemperatur von 300°C verwendet wurde.
Die Hydrierung wurde unter den gleichen Bedingungen wie im
Beispiel 3 durchgeführt, außer daß ein Co-Mo-Katalysator anstelle
des Palladiumkatalysators verwendet wurde.
Die Hydrierung wurde unter den gleichen Bedingungen wie im
Vergleichsbeispiel 2 durchgeführt, außer daß eine Reaktionstemperatur
von 300°C verwendet wurde.
Es wurde das gleiche Paraffinwachs wie im Beispiel 1 verwendet
und mit Schwefelsäure und Ton behandelt.
Die Eigenschaften der nach den vorausgehenden Beispielen und
Vergleichsbeispielen erhaltenen Wachse sind zusammen mit den
verwendeten Reaktionsbedingungen in der nachfolgenden Tabelle
angegeben.
Es wurde das gleiche Paraffinwachsbeschickungsmaterial wie im
Beispiel 1 verwendet und mit einem wasserstoffhaltigen Gas in einer Geschwindigkeit
von 180 m³ pro m³ Wachs unter den nachfolgend
beschriebenen Bedingungen in Kontakt gebracht, wobei man einen
Katalysator, der nachfolgend beschriebenen Zusammensetzung verwendete,
um ein vorbehandeltes Wachs mit den nachfolgend angegebenen
Eigenschaften zu erhalten.
Reaktionsbedingungen:
Temperatur: 300°C
Wasserstoffpartialdruck: 45 kg/cm²
Verweilzeit (LSV): 2,4 Vol./Std./Vol.
Temperatur: 300°C
Wasserstoffpartialdruck: 45 kg/cm²
Verweilzeit (LSV): 2,4 Vol./Std./Vol.
Katalysatorzusammensetzung:
CoO₂: 3,5%
MoO₃: 12,5%
Al₂O₃: Rest
CoO₂: 3,5%
MoO₃: 12,5%
Al₂O₃: Rest
Vorbehandeltes Wachs:
Saybolt-Farbe
Produkt22 Nach thermischem Stabilitätstest21 Nach Lichtstabilitätstest-1 FDA Reinheit (121.1156)Nicht bestanden
Saybolt-Farbe
Produkt22 Nach thermischem Stabilitätstest21 Nach Lichtstabilitätstest-1 FDA Reinheit (121.1156)Nicht bestanden
Ultraviolettabsorptionsvermögen (-log T/cm)
280-289 mµ0,22 290-299 mµ0,17 300-359 mµ0,11 360-400 mµ0,02
280-289 mµ0,22 290-299 mµ0,17 300-359 mµ0,11 360-400 mµ0,02
Das vorbehandelte Wachs wurde zusammen mit einem wasserstoffhaltigen Gas
mit einer Geschwindigkeit von 180 m³/m³ Wachs in eine
Reaktionskolonne eingeführt, die mit einem Palladiumkatalysator
gepackt war, der 1,0 Gew.-% Palladium geträgert auf einem
Siliciumdioxid-Aluminiumoxidträger (der einen Siliciumdioxidgehalt
von 24,0 Gew.-% aufwies) enthielt. Die Hydrierung wurde
unter den folgenden Bedingungen durchgeführt.
Reaktionsbedingungen:
Reaktionstemperatur: 250°C
Wasserstoffpartialdruck: 45 bar
LHSV: 2,0 h-1
Reaktionstemperatur: 250°C
Wasserstoffpartialdruck: 45 bar
LHSV: 2,0 h-1
Als Ergebnis wurde ein raffiniertes Paraffinwachs mit den folgenden
Eigenschaften erhalten:
Eigenschaften des raffinierten Paraffinwachses:
Saybolt-Farbe
Produkt30⁺ Nach thermischem Stabilitätstest30⁺ Nach Lichtstabilitätstest30⁺ FDA-Reinheit (121.1156)bestanden
Saybolt-Farbe
Produkt30⁺ Nach thermischem Stabilitätstest30⁺ Nach Lichtstabilitätstest30⁺ FDA-Reinheit (121.1156)bestanden
Ultraviolettabsorptionsvermögen (-log T/cm)
280-289 mµ0,00 290-299 mµ0,00 300-359 mµ0,00 360-400 mµ0,00
280-289 mµ0,00 290-299 mµ0,00 300-359 mµ0,00 360-400 mµ0,00
Die Hydrierung wurde unter den gleichen Bedingungen wie im
Beispiel 5 durchgeführt, außer daß die Reaktionstemperatur
und die Strömungsgeschwindigkeit (LHSV) geändert wurden, wie dies in der nachfolgenden
Tabelle angegeben ist, wobei die in der gleichen Tabelle
angegebenen Ergebnisse erhalten wurden.
Aus den Ergebnissen der vorausgehenden Beispiele ergibt sich,
daß nach dem Hydrierverfahren der vorliegenden Erfindung
Wachse mit sehr hoher Qualität sehr leicht erhalten werden
können. Weiterhin kann, weil der Palladium/Siliciumdioxid-
Aluminiumoxidkatalysator der vorliegenden Erfindung regeneriert
werden kann, wenn man ein geeignetes Regenerierverfahren einschaltet,
das Verfahren kontinuierlich längere Zeit durchgeführt
werden.
Um den Einfluß des Siliciumdioxidgehalts in dem Palladiumkatalysator
auf die Hydrierungswirkung zu prüfen, wurde der folgende
Versuch durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle angegeben.
- (1) Eigenschaften des Paraffinwachsbeschickungsmaterials (57°C Paraffinwachs): Es wurde die gleiche Paraffinwachsbeschickung wie im Beispiel 1 verwendet.
- (2) Hydrierung unter Verwendung eines Palladiumkatalysators
(ohne Vorbehandlung des Wachses):
Temperatur: 250°C
Druck: 50 bar (H₂-Partialdruck)
LHSV: 0,5 h-1
Behandlungsgas-Rückflußverhältnis: 180 m³/m³
Aus diesen Ergebnissen ergibt sich klar, daß der Verwendung
eines Katalysators, der weniger als 40 Gew.-% Siliciumdioxid
enthält, hinsichtlich der Qualität des Wachsprodukts große Bedeutung
zukommt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Hydrierung eines Petrolwachses, indem man das Wachs mit
einem Wasserstoff enthaltenden Gas in Gegenwart eines Katalysators in
Kontakt bringt, der ein Edelmetall der Gruppe VIII des Periodensystems
auf einem feuerfesten anorganischen Oxidträger aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger bis zu 40 Gew.-% Siliziumdioxid enthält,
und daß man ein Wachs mit verbesserten Licht- und thermischen Stabilitätseigenschaften
gewinnt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Katalysator verwendet, der Palladium oder Platin auf einem Siliziumdioxid-
Aluminiumoxidträger, der 5 bis 35 Gew.-% Siliziumoxid aufweist,
enthält.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Wachs in einer Vorbehandlungsstufe in Gegenwart eines Katalysators
hydriert, der ein oder mehrere Metalle der Gruppe VI und/oder
Gruppe VIII des Periodensystems enthält.
4. Verfahren gemäß einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Petrolwachs ein mikrokristallines Wachs oder ein kristallines
Paraffinwachs verwendet.
5. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Vorbehandlungskatalysator verwendet, der ein Oxid oder Sulfid von Kobalt,
Nickel, Eisen, Molybdän, Wolfram und/oder Chrom auf einem aluminiumoxidhaltigen
Träger enthält.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Vorbehandlungskatalysator
verwendet, der CoO und MoO₃ auf einem Aluminiumoxidträger
enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Family Applications (1)
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: SCHWABE, H., DIPL.-ING. SANDMAIR, K., DIPL.-CHEM. |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |