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Bogenfördertisch
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Die Erfindung betrifft einen Bogenfördertisch, insbesondere für Falzmaschinen,
mit in einem Gestell schräg zur Bogenlaufrichtung drehbar gelagerten und von mindestens
einem endlosen, mit seinem Rücken von unten mittels Andrückrollen gegen sie gedrückten
Riemen angetriebenen Förderwalzen (Schrägwalzen).
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Bogenfördertis che für Papierverarbeitungsmaschinen, insbesondere
für Falzmaschinen, sind altbekannt. In Verbindung mit Falzmaschinen ermöglichen
sie die Zuführung der zu falzenden Bogen zu den Falzwerken. Die Förderwalzen werden
schräg angeordnet, damit eine Bogenkante an einem sich in Förderrichtung erstreckenden
Lineal entlanggeführt wird, so daß ein zur Förderrichtung genau
rechtwinkliger
Falz erzeugt wird.
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Bei Fördertischen der genannten bekannten Gattung verlaufen die unterhalb
der Schrägwalzen angeordneten Antriebsriemen rechtwinklig zu den Lingsachsen der
Förderwalzen, auf die Kante des Fördertisches bezogen also schräg, so daß sie sich
über einen großen Teil der Breite des Bogenfördertisches erstrecken. Papierstaub
und andere Unreinigkeiten werden von den Antriebs riemen auf die Förderwalzen auch
in deren der Bogenbreite entsprechenden Bereichen und damit auf die geförderten
Bogen übertragen. Um dies zu vermeiden, ging man dazu über, die Schrägwalzen von
Bogenfördertischen über außerhalb der Breite der zu fördernden Bogen angeordnete
Schraubenräder anzutreiben. Die Herstellung solcher Schraubenradantriebe war sehr
aufwendig, die Schraubenräder unterlagen hohem Verschleiß und erzeugten Lärm. Weiter
erforderten diese Antriebe eine sorgfältige Wartung; das Auswechseln schadhafter
Schraubenräder war schwierig. Für eine vers chmutzungs freiere Bogenförderung mußte
man also hr Seite andere Nachteile in Kauf nehmen.
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Um bei Verwendung eines geräuscharmen Riementriebes die Bogen verschmutzungsfrei
fördern zu können, ging man gemäß der DT-PS 21 07 977 dazu über, den Riemen an senkrecht
zu den Rahmenseitenteilen stehenden Rollen angreifen zu lassen, mit denen schräg
liegende Walzenteile gelenkig verbunden waren, so daß jede Schrägwalze den mittleren
Teil einer Gelenkwalzenanordnung mit zueinander parallelen, senkrecht zu den Rahmenseiten
stehenden, als Rollen bezeichneten End-Abschnitten bildete. Die Gelenkherstellung
ist teuer, so daß ein solcher Gelenkwalzenantrieb im ganzen sehr aufwendig ist.
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Die Gelenke sind bei Trockenlauf und unter Staubeinwirkung erhöhtem
Verschleiß ausgesetzt. Die Reibungsverluste in den Gelenken machen es notwendig,
die Riemen stärker anzudrücken, als unmittelbar an Schrägwalzen angreifende Riemen,
so daß die Abnutzung der Antriebs riemen größer und ihre Lebensdauer dementsprechend
kleiner bei vorangehende wird. Wie abgewinkeltenGelenkwellenteilen,deren / Teile
angetrieben werden, schwankt auch bei solchen Gelenkwalzenantrieben die Umfangsgeschwindigkeit
des schrägliegenden Walzenteils je Umdrehung sinusförmig. Das Bestreben,zugleich
schmutzfreie Förderung und geräuscharmen Betrieb zu erreichen, mußte also auch bei
die-+) (DT-PS 496 812) 2) (Prospekt "Hochleistungs-Stauchfalzautomat Modell 570"
der VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke, Ag 49096/62, S.3)
ser
Bauart mit Nachteilen anderer Art bezahlt werden.
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Dasselbe gilt von der Bauart nach der DT-OS 2 504 )50,beibeider der
Riemen über Rollen läuft, die mit den schrägliegenden Walzen ebenfalls nach Art
von Gelenkwellen verbunden sind. Die Gelenkkupplungen sollen dabei als infolge der
Auslenkung nur einseitig angreifende Stirnverzahnung oder als elastische Gelenkscheibe
ausgebildet sein.
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Dem-gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Bogenfördertisch
zu schaffen, der geräuscharm arbeitet und bei dem die die Bogen fördernden Abschnitte
der Schrägwalzen verschmutzungsfrei bleiben, ohne daß Gelenkwalzen und dementsprechend
gelenkige Kupplungen notwendig wären und der überdies wartungsfrei arbeitet, einfach
und kostengünstig herzustellen und leicht zusammen- und auseinanderzubauen ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß bei
einem Bogenfördertisch der eingangs genannten Gattung der Antriebsriemen parallel
zur Bogenlaufrichtung, also, bezogen auf die Draufsicht, unter demselben Winkel
zu den Schrägwalzen geführt ist, unter dem diese zur Bogenlaufrichtung geneigt sind.
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Da der Riemen schräg an die Walzen anläuft, wirkt an jeder Walze eine
Kraft auf ihn, die ihn quer zu seiner geraden Laufrichtung auszulenken versucht.
Aus diesem Grunde bestand ein Vorurteil dagegen, einen Riemen- oder Bandantrieb
für Schrägwalzen zu verwenden, bei dem der Riemen oder das Band die Längsachse der
Schrägwalzen nicht rechtwinklig kreuzte, wie die vorstehend beschriebenen bekannten,
viel aufwendigeren Antriebe zeigen.
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Bei der erfindungsgemäßen Bauart ist es trotz des unmittelbaren Antriebes
der Schrägwalzen durch den Riemen ohne weiteres möglich, den Riemen außerhalb des
von der größten Bogenbreite beanspruchten Schrägwalzenbereichs nahe den Enden der
Schrägwalzen zu führen.
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Die Riemenführung wird einfach und billig, wenn die ohnehin notwendigen
Andrückrollen zugleich zur Führung des Riemens benutzt
werden. Dabei
ist es nicht notwendig, zwischen je zwei Walzen eine Andrückrolle anzuordnen, vielmehr
genügt essdaß je einem aus benachbarten Schrägwalzen gebildeten Schrägwalzenpaar
je eine zwischen den Schrägwalzen dieses Paares am Riemen angreifende Andrück- und
Führungsrolle zugeordnet wird.
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eines Zur Verhinderung des seitlichen Wegwanderns / Riemens trägt
es in jedem Fallebei, die Andrückrollen zwecks Längsführung des Riemens mit seitlichen
Bundscheiben auszurüsten. Das Führen des Riemens gegen seitliches Abwandern wird
besser , wenn die Andrückrollen und der Riemen ineinandergreifende Profilierungen
aufweisen. Die Riemen, und zwar sowohl Flachriemen, Keilriemen oder Doppelkeilriemen
können aufvulkanisierte Profile haben, die mit auf (len Manteln der Rollen angeordnetqiGegenprofiln
in Eingriff/ sie müssen jedoch nach Material und Abmessungen genügend biegewillig
gewählt werden, damit kein höherer Kraftbedarf entsteht, der Verschleiß gering bleibt
und die Durchmesser der Andrückrollen nicht größer gemacht zu werden brauchen, als
es für biegewilligere Riemen notwendig ist.
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Ein besonderer Fall der Anwendung ineinandergreifender Profilierungen
auf den Andrückrollen und dem Riemen liegt in der Verwendung von Viel-Keilrippen-Riemen.
Die Rippen dieser Riemen füllen die entsprechenden Rillen auf den Mänteln der Andrückrollen
voll aus.
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Die auf den Riemenrücken ausgeübte Querkraft wird von den vielen Rippen
des Riemens wirkungsvoll aufgenommen, so daß, da diese Riemen genügend biegewillig
sind, nicht nur die abwanderungsfreie Längsführung des Riemens gewährleistet bleibt,
sondern auch die Durchmesser der Andrückrollen klein gewählt werden können. Das
letztere erleichtert es auch, ausreichende Umschlingungswinkel auf den Schrägwalzen
zu bilden; Viel-Keilrippen-Riemen brauchen keine großen Umschlingungswinkel.
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Zweckmäßig ist der Bereich der SchR.gwalzen, an welchem der Riemen
angreift, vom benachbarten ltahmenseitenteil her mittels einer Schutzleiste abgedeckt.
Neben der Ur9allverhütung wird hierdurch das Verstauben des Riemens und der Andrückrollen
vermindert, wie es bei starkem Anfall von Papierstaub sonst leicht stattfindet.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel eines gemäß der Erfindung
ausgebildeten Bogenfördertisches.
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Fig. 1 ist eine Draufsicht des Bogenfördertisches, Fig. 2 ein Schnitt
nach Linie II-II in Fig.1 und Fig. 5 ein Schnitt nach Linie III-III in Fig.1 in
größerem Maßstabe.
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Auf den Rahmen des Bogenfördertisches bildende Rahmenseitenteile 1
und 2 sind Deckleisten 5 und 4 aufgeschraubt. An diesen sind Achsen 5 mittels Schrauben
19 befestigt; auf den Achsen 5 sind Förderwalzen 6 drehbar gelagert, vorzugsweise
nahe ihren Enden und in zwischen ihnen und den Achsen 5 gebildeten oder angeordneten
Gleit-, Kugel- oder Nadellagern. Die Lagerung der Walzen 6 auf den Achsen 5 ist
in der Zeichnung nicht dargestellt. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Walzen
6 unter einem spitzen Winkel geneigt zu der durch den Pfeil 7 angegebenen Bogenlaufrichtung
parallel zueinander und in gleichen Abständen voneinander verlaufen.
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Bei dem gezeichneten Beispiel ist nur an einer Seite des Rahmens,
nämlich am Rahmenseitenteil 1 ein Antriebs riemen 8 für die Schrägwalzen 6 angeordnet,
der über Andrückrollen 9 geführt ist, so daß er mit seinem Rücken von unten her
gegen die Schrägwalzen gedrückt wird. Zwischen je zwei ein Paar bildenden Förderwalzen
6 ist eine Andrückrolle 9 angeordnet. Die Andrückrollen 9 sind zugleich als Führungsrollen
benutzt, die den Riemen 8 parallel zu dem Rahmenseitenteil 1 führen,so daß er trotz
seines schiefwinkligen Anlauofens an die Schrägwalzen nicht seitlich abgelenkt wird.
Zu der Führung tragen Bundscheiben 14 bei, die an den Enden der Andrückrollen 9
angeordnet sind (Fig.5). Außerdem ist der Riemen gemäß dem gezeichneten Beispiel
ein Viel-Keilrippen-Riemen. Die Mäntel der Andrückrollen 9 sind derart profiliert,
nämlich mit Keilrillen 11 versehen, daß die Keirippen des Riemens 8 passend in die
Keilrillen 11 eingreifen. Dies gilt für das obere, von den Andrückrollen 9 gegen
die Förderwalze 6 gedrückte Riementrum, während das untere Trum frei läuft, vgl.
Fig.5 und Fig.2. Die Andrückrollen 9 sind auf Lagerbolzen 10 drehbar gelagert, die
mit geschulterten
Zapfen 15 in im Rahmenseitenteil 1 angeordnete
Löcher eingeschoben und mittels auf ihren mit Gewinde versehene Enden aufgeschraubter
Muttern 16 festgezogen sind. Die Lagerbolzen stehen senkrecht zu dem Rahmenseitenteil
1 und damit auch zur Bogenlaufrichtung Der Riemen 8 wird in an sich bekannter und
deshalb in der Zeichnung nicht dargestellter Weise angetrieben. Zu seinem Antrieb
gehört eine Antriebsscheibe, der eine als Spannscheibe ausgebildete Umlenkscheibe
zugeordnet ist.
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Über dem Riementrieb ist eine Schutzleiste 12 angebracht (Fig.3) die
zusammen mit der Deckleiste 3 auf dem Rahmenseitenteil 1 durch Befestigungsschrauben
17 und zusätzlich durch die die Achsen 5 an der Deckleiste 3 haltenden Schraubenl9
gehalten ist.
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Die von den Förderwalzen 6 in der durch den Pfeil 7 angedeuteten Bogenförderrichtung
zu fördernden Bogen werden an einem in der Bogenförderrichtung verlaufenden Lineal
13 geführt und ausgerichtet.
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In Richtung des Pfeiles 7 gesehen, ist der Riementrieb rechts angeordnet.
Er kann stattdessen auf der Gegenseite, also von der Richtung des Pfeiles 7 ausgehend
links angeordnet werden. Solange er einseitig angeordnet ist, läßt sich der Riemen
8 besonders leicht auswechseln. Bei sehr breiten Bogenfördertischen können aber
die Förderwalzen 6 auch von beiden Enden her, also mittels zweier Riementriebe in
derselben Weise angetrieben werden, wie es für den nur an einer Seite angeordneten
Riementrieb beschrieben ist.
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Statt auf den Achsen 5 können die Walzen 6 auch mit Achszapfen in
schräg in den Rahmenseitenteilen 1, 2 angeordneten Gleit- oder Wälzlagern gelagert
sein.