DE2643205A1 - Verfahren zur herstellung von alpha-formylpropionsaeurealkylestern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von alpha-formylpropionsaeurealkylesternInfo
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- C07C67/347—Preparation of carboxylic acid esters by modifying the acid moiety of the ester, such modification not being an introduction of an ester group by isomerisation; by change of size of the carbon skeleton by increase in the number of carbon atoms by addition to unsaturated carbon-to-carbon bonds
Description
Verfahren zur Herstellung von OL-Formylpropionsäurealkylestern
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Qi--Formylpropionsäurealkylestern der allgemeinen
Formel I
CH^-CH-C-O-AlK CHO
in der AlK eine C.- bis C g-Alkylgruppe bedeutet.
Es ist bekannt, diese als Zwischenprodukte für Methacrylsäureester
wichtigen Verbindungen durch Claisen-Kondensation von Ameisensäureestern und Propionsäureestern herzustellen, jedoch
ist diese Verfahrensweise unwirtschaftlich, weil hierfür stöchiometrische Mengen eines Alkalialkoholates verbraucht werden
(Houben-Weyl, Band VII/1, 1952I, Seiten 46 ff).
Weiterhin ist es bekannt, die Verbindungen I durch Hydroformylierung
von Acrylsäureestern II
0
CH0=CH-C-O-AlK II
CH0=CH-C-O-AlK II
herzustellen, jedoch sind diese Verfahren in verschiedener
Hinsicht unwirtschaftlich. Verwendet man Kobaltverbindungen als Katalysator, so erhält man hauptsächlich die nicht erwünschten
ß-Pormylpropionsäureester, und nur bei den relativ niederen Temperaturen von etwa 6O0C läßt sich das Isomerenverhältnis auf
ungefähr 80 % zugunsten der OL-Formylverbindungen verschieben.
Diese niederen Temperaturen bedingen aber im Vergleich zu den üblichen Temperaturen von 100 bis 130°C etwa 10- bis 15-mal
längere Reaktionszeiten. Darüber hinaus bildet sich in diesen
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langen Reaktionszeiten unverhältnismäßig viel - bis zu 27 % wertloser
Rückstand (Bull. Chem, Soc. Jap., Band 39, 1966, Seiten
2430 ff und Chem. Ber., Band 97, 1964, Seiten 863 ff).
Rhodiumkatalysatoren liefern zwar bei den gebräuchlichen Temperaturen
bevorzugt die Qu-Formylisomeren, jedoch nur in Ausbeuten bis
zu 62 % (JA-OS 3020/64, NL-OS 65 16 193).
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die oi--Pormylpropion·
säure I auf wirtschaftlichere Weise als bisher zugänglich zu machen,,
Es wurde gefunden, daß man oL-Formylpropionsäurealkylester der
allgemeinen Formel I
CH^-CH-C-O-AIk I
CHO
in der Alk eine C.- bis C.g-Alkylgruppe bedeutet, durch Hydroformylierung
von Äerylsäureestern II
0
CH2=CH-C-O-AIk II
CH2=CH-C-O-AIk II
bei 80 bis 14O°C und I80 bis 400 bar mit Hilfe von Rhodium enthaltenden
Katalysatoren in wesentlich verbesserten Raum-Zeit-Ausbeuten erhält, wenn man hierzu als Katalysatoren Rhodiumkomplexe
verwendet, die als Liganden eine Phosphorverbindung der allgemeinen Formel III
[(0)nR]
III
enthalten, wobei die Reste R gleiche oder verschiedene Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Cycloalkylgruppen und η den Wert 1 oder Null
bedeuten.
Weiterhin wurde gefunden, daß es sich hierbei besonders empfiehlt,
die Verbindung III in freier Form in einer Konzentration
O.Z. 32 204
von 3 bis IO mol pro Mol Rhodium mitzuverwenden, um hierdurch
der Zersetzung der Rh-Komplexe entgegenzuwirken.
Zwar ist die Mitverwendung der Phosphorverbindungen III bei rhodiumkatalysierten
Hydroformylierungen allgemein bekannt, allerdings zu dem Zweck, hierdurch den Anteil der geradkettigen Hydorformylierungsprodukte
- im vorliegenden Fall wären dies also die ß-Pormylpropionsäureester - zu erhöhen (DT-OS 17 93 O69 und
20 62 703). Aber nicht nur aus diesem Grunde ist das gute Gelingen des erfindungsgemäßen Verfahrens bemerkenswert, sondern
auch deshalb, weil Acryl- und Methacrylsäureester in Gegenwart von Phosphinen und Phosphaten bekanntermassen zur Polymerisation
neigenο
Die Natur des Restes Alk in den Ausgangsverbindungen II richtet sich nach den Methacrylsäureestern, die man letztlich herzustellen
wünscht; einen erkennbaren Einfluß auf das erfindungsgemäße
Verfahren hat sie hingegen nicht. Die gebräuchlichsten Methacrylsäureester
sind der Methylester und der Äthylester, so daß das Verfahren meistens auf die entsprechenden Acrylsäureester angewendet
wird.
Als Phosphorverbindungen III kommen vor allem die billigsten Vertreter
dieser Klasse in Betracht, nämlich Triphenylphosphin und
Triphenylphosphit. Allgemein eignen sich Phosphine bzw. Phosphite mit Phenylgruppen, Chlorphenylgruppen, C.- bis C^-Alkylphenylgruppen,
C^- bis C -Alkoxyphenylgruppen, Carbalkoxyphenylgruppen,
Carboxylatphenylgruppen, Benzylgruppen, Cyclohexylgruppen und
C1- bis C^o-Alkylgruppen als gleiche oder verschiedene Reste R,
wobei die Gesamtzahl der C-Atome vorzugsweise 12 bis 30 betragen soll. Verbindungen mit insgesamt weniger als 12 C-Atomen erfüllen
ihren Zweck in chemischer Hinsicht zwar gleichermaßen, sind aber etwas schwieriger aus dem Hydroformylierungsgemxsch abzutrennen.
Phosphine und Phosphite mit höherem Kohlenstoffgehalt als C,Q
sind meistens schwerer zugänglich und bieten gegenüber dem Triphenylphosphin kaum Vorteile.
Die Menge der Phosphorverbindungen III ist, bezogen auf das Rhodium
als Zentralatom des aktiven Komplexes, mindestens stöchio-
809813/0277 _ _
-Jk- ' O.Z. 32 204
metrisch, wie es den bevorzugten Rhodiumkomplexen HRhCO(PPh.,)., und
ClRhCo(PPh3)2 entspricht (Ph = Phenyl).
Man kann die fertigen Komplexverbindungen für die Hydroformylierung
verwenden oder aber Rhodiumsalze wie RhCl, oder RhCl, "
3 HpO und die Phosphorverbindungen getrennt. Im letztgenannten
Falle bilden sich die aktiven Katalysatoren unter den Hydroformylierungsbedingungen
in situ.
Die Menge des Katalysators soll, entsprechend der üblichen Hydrofοrmylierungstechnik
so bemessen sein, daß pro Mol Acrylsäureester II 0,01 bis 0,1 mol Rhodium während der Reaktion zugegen
sind ο
Ein über die stöchiometrische Menge der Komplexbildung hinausgehender
Überschuß an III wirkt sich vorteilhaft auf die Ausbeute von I aus, die hierdurch um 10 bis 15 % gesteigert werden kann.
Dieser Überschuß, bezogen auf Rhodium, beträgt zweckmäßigerweise 3 bis 7, insbesondere 3 bis 5 mol. Geringere Mengen bringen
keinen nennenswerten Effekt, größere können zu Nebenreaktionen wie der Polymerisation und der Michael-Addition von I an II Anlass
geben.
Um der Polymerisation der Acrylsäureester II entgegenzuwirken empfiehlt sich ferner die Mitverwendung eines Polymerisationsinhibitors wie Hydrochinon, und zwar in Mengen von 1 bis 10 mmol
pro Mol II.
Im übrigen nimmt man die Hydroformylierung nach den bekannten
Techniken diskontinuierlich oder kontinuierlich vor, d.h. bei Temperaturen von 50 bis 200, vorzugsweise 85 bis l40°C, bei einem
Druck von 100 bis 700, vorzugsweise 200 bis 300 bar, und mittels eines äquimolaren oder annähernd äquirnolaren Kohlenmonoxid/Wasserstoff-GemischeSo
Auch die Mitverwendung eines inerten Lösungsmittels wie Cyclohexan, Benzol oder Tetrahydrofuran ist im Hinblick
auf eine erleichterte Aufarbeitung des Reaktionsgemisches häufig vorteilhaft. Auf 1 Liter II verwendet man hierbei zweckmäßigerweise
0,5 bis 1,5 1 des Lösungsmittels.
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-Js--
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Auch die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgt in üblicher Weise, und zwar am besten destillativ. Der hierbei anfallende
katalysatorhaltige Destillationsrückstand kann mehrmals in die Hydro
formylierungs stufe zurückgeführt werden. Da die Menge des Rückstandes auf diese Weise im Laufe der Zeit zunimmt, ist ab und zu
eine Katalysatorregenerierung, etwa durch oxidative Zerstörung des Rückstandes mit Salpetersäuren und Gewinnung des Rhodiumnitrates
aus der anfallenden wäßrigen Lösung, erforderlich.
Man erhält die Verfahrensprodukte I in Ausbeuten von 78 bis 86 %. Daneben entstehen 0,3 bis 0,8 % der ß-Formylisomeren. Die
oc-Formylpropionsäureester I sind Zwischenprodukte für zahlreiche organische Synthesen, vor allem für die Herstellung von Methacrylsäureestern,
indem man I hydriert und dehydratisiert.
320 g (3»7 mol) Acrylsäuremethy!ester wurden in Gegenwart von
400 g Cyclohexan, 508 mg Triphenylphosphin und 1 g Hydrochinon mit Hilfe von 704 mg des Komplexes HRhCO(PPh ) (Ph = Phenyl)
bei 105 C und 280 bar mit einem äquimolaren CO/H -Gemisch hydroformyliert.
Die übliche destillative Aufarbeitung des Reaktionsgemisches lieferte den reinen ol-Formylpropionsäuremethylester in einer
Ausbeute von 69 %. Daneben fielen 0,3 % des ß-Isomeren an.
Der katalysatorhaltige Rückstand konnte mehrmals mit praktisch
gleichem Erfolg wiederverwendet werden.
Unter den gleichen Bedingungen, jedoch mit der äquivalenten Menge Dicarbonylrhodiumacetylacetonat als Katalysator anstelle des phosphinhaltigen
Komplexes betrugen die Ausbeuten am OL-Isomeren 46 %
und am ß-Isomeren 4 %.
Eine kontinuierlich arbeitende Versuchsanlage, die unter einem Druck von 280 bar eines äquimolaren CO/H -Gemisches stand, wurde
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bei 105 bis 1O8°C stündlich mit einer Lösung aus 780 g Cyclohexan,
420 g Acrylsäuremethylester, 1,1 g des in Beispiel 1 genannten Rhodiumkomplexes und 100 mg Triphenylphosphin beschickt.
Der Reaktoraustrag wurde in einer Normaldruckkolonne zunächst vom
Lösungsmittel befreit, wonach die hydroformylierten Acrylsäureester
in einer zweiten Kolonne bei 50 mbar abgetrennt wurden. Der
Destillationsrückstand wurde wieder in den Reaktor zurückgeführt, desgleichen das Cyclohexan, nachdem es mit frischem Acrylsäureester
versetzt worden war.
Im Laufe von 10 Tagen wurden auf diese Weise 100 kg des Acrylsäureesters
umgesetzt, ohne daß der Katalysator regeneriert zu werden brauchte. Die Ausbeute an OL-Forrnylpropionsäuremethylester
betrug 8.3 %.y der Anteil des ß-Isomeren war vernachlässigbar.
Ohne den Zusatz an überschüssigem Phosphin sank die Ausbeute im Lauf der Zeit infolge der Zersetzung des Rh-Komplexes ab.
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OR!G«NAL INSPECTED
Claims (2)
1. ' Verfahren zur Herstellung von &--Formylpropionsäurealkylestern
der allgemeinen Formel I
CH3-CH-C-O-AIk I
CHO
in der Alk eine C.- bis C.g-Alkylgruppe bedeutet, durch
Hydroformylierung von Acrylsäureestern II
0
CH2=CH-C-O-AIk II
CH2=CH-C-O-AIk II
bei 80 bis 14O°C und 180 bis 400 bar mit Hilfe von Rhodium
enthaltenden Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man hierzu als Katalysatoren Rhodiumkomplexe verwendet,
die als Liganden eine Phosphorverbindung der allgemeinen Formel III
[(O)nR]
III
enthalten, wobei die Reste R gleiche oder verschiedene Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Cycloalkylgruppen und η den
Wert 1 oder Null bedeuten«
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Verbindung III in freier Form in einer Konzentration von 3 bis 10 Mol pro Mol Rhodium mitverwendet.
BASF Aktiengesellschaft
809813/027?
ORIGINAL INSPECTED
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