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Fräslehre für das Fräsen von Schwalbenschwanznuten
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bei rechtwinklig zusammenzuzinkenden Brettern Bei der Herstellung
von Möbeln, Schubladen, Holzkästen und ähnlichem ist es im allgemeinen üblich, zwei
mit ihren Enden rechtwinklig aneinander stoßende Bretter durch eine sogenannte Keilzinkenverbindung
zusammenzufügen0 In die Enden jedes Brettes werden zu diesem Zweck mehrere Schwalbenschwanznuten
gefräst, wobei die zwischen zwei benachbarten Schwalbenschwanznuten entstehenden
Keile eine mit den Schwalbenschwanznuten kongruente Querschnittsform erhalten müssen0
Bei einem der Bretter, dem sogenannten flQuerholzfl, müssen die Schwalbenschwanznuten
senkrecht zur Brettebene orientiert sein, während sie beim anderen Brett ("Längsholz")
parallel zu dessen Hauptflächen verlaufen0 Ferner müssen die Nuten und Keile bei
dem einen Brett in völlig exakter Weise um jeweils einen halben Nutmittenabstand
gegenüber den Nuten und Keilen des
anderen Brettes versetzt sein,
damit die Keile des einen Brettes in die zugehörigen Nuten des anderen Brettes passend
Darüber hinaus müssen die Nuten derart über die Brettbreite verteilt werden, daß
an den Brettlängsrändern "Halb- oder Restzinken" ausreichender Breite und Stabilität
belassen werden. Für Heimwerker, denen im allgemeinen nur eine elektrische Hand-Bohr/Fräsmaschine
zur Verfügung steht, ist es jedoch äußerst schwierig und zeitraubend, die erforderlichen
Berechnungen und Vermessungen vorzunehmen, wobei es dem Heimwerker auch größte Schwierigkeiten
bereitet, die Nuten mit der erforderlichen Lagegenauigkeit auszufrãsenO Es sind
sogenannte Fräslehren zum gleichzeitigen Fräsen der beiden miteinander zu verbindenden
Bretter bekannt. Eine bekannte Fräslehre besteht aus einer an einer Werkbank oder
dgl. befestigbaren Grundplatte, an welcher eine Klemmeinrichtung zur Festspannung
eines vertikal zur Werkbank gerichteten Brettes und ferner eine horizontal zur Werkbank
gerichtete, verstellbare Platte angeordnet sind, die mit einer Festspannvorrichtung
für das horizontal auszurichtende Brett versehen ist. Weiterhin ist an der Grundplatte
eine sich über die zu fräsenden BrettstelIen erstreckende kammartige Führungsplatte
verstellbar angeordnet, deren Zinken, bzw. die dazwischen liegenden Schlitze, einen
Abstand entsprechend dem Abstand zwischen den zu fräsenden Schwalbenschwanznuten
aufweisen und zur Führung eines mit einer entsprechenden
Gegenführung
versehenen Fräsers dienen. Um Bretter unterschiedlicher Breite bearbeiten zu können,
sind bei der bekannten Fräslehre die Grundplatte, die Horizontalplatte, die Festspannvorrichtung
für die Bretter und die Führungsplatte entsprechend der maximal in Frage kommenden
Brettbreite bemessen. Hieraus ergeben sich aber die Nachteile einer sehr großen
Abmessung, eines hohen Gewichtes und eines entsprechend hohen Preises der Fräslehre.
Darüber hinaus müssen bei der bekannten Fräslehre sehr viele Einspann- und Ausrichtmaßnahmen
vorgenommen werden, bis die beiden Bretter und die Führungsplatte so in der Fräslehre
ausgerichtet und festgespannt sind, daß mit den Fräsarbeiten begonnen werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere für Heimserker
geeignete, preiswerte Fräslehre für den genannten Zweck zu schaffen, deren Gewicht
und Abmessungen gering gehalten sind und die in ihrer Handhabung einfach ist.
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Die Erfindung geht aus von einer Fräslehre für das Fräsen von Schwalbenschwaeznuten
bei rechtwinklig zussmmensuzinkenden Brettern mittels eines in eines Führungsstück
gehaltenen Bräsers, welcher in die Schlitze eines kamiartigen, zusammen nit den
Brett an einer Werkbank festspannbaren Lehrenkörper eingeführt wird, der mit Gegenführungen
für das Führungsstück versehen ist.
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Zur Lösung der Erfindungsaufgabe sieht die Erfindung vor, daß der
Lehrenkörper zwei kammartige, rechtwinklig zueinander orientierte Führungsplatten
besitzt, die an ihren jeweils miteinander fluchtenden Zinkenenden ineinander übergehen.
GemäB einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Lehrenkörper Teil
einer U-förmigen Schraubzwinge, wobei die beiden Führungsplatten die Anlageflächen
für ein einzuspannendes Brett sind.
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Durch die Erfindung werden eine Reihe von Vorteilen erreicht.
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Zum einen ist die an der Werkbank festzuspannende Fräslehre - abgesehen
von den Festspannschrauben - einstückig ausgebildet, was ihre Herstellung und Handhabung
sehr vereinfacht.
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Zum anderen liegen keine freien Zinkenenden mehr vor, da die Zinken
der beiden kammartigen Führungsplatten ineinander übergehen und somit beidendig
innerhalb des Lehrenkörpers abgestützt sind. Während man bei den bekannten Fräslehren
die kammartige Führungsplatte aus einer verhältnismäßig dicken Stahlplatte herstellen
mußte, um eine zur Aufnahme der Führungskräfte ausreichende Stabilität der frei
abragenden Zinken zu erreichen, kann der Lehrenkörper nach der Erfindung als Leichtmetall-Gußkörper
hergestellt werden, wodurch erhebliche Eosten- und Gewichtseinsparungen erzielt
werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Fräslehre besteht darin, daß ian ihr
sofort ihre Handhabungsweise ansieht, was gerade ii Rahmen eines Heimwerkerprogrammes
von entscheidender verkauisfördernder
Bedeutung ist0 Insgesamt
ist durch die Erfindung somit eine sehr zweckdienliche und preiswerte Fräslehre
für den genannten Zweck geschaffen0 In spezieller Ausgestaltung der Erfindung kann
vorgesehen werden, daß das Führungsstück an seinem unteren, auf die jeweilige Führungsplatte
aufzusetzenden Stirnende eine im Querschnitt T-förmige, in die Führungsschlitze
einschiebbare Führungsrippe aufweist, deren Querschenkel die jeweils benachbarten
Zinken hintergreift, und daß die Zinken jeder Führungsplatte mit Quernuten zur Aufnahme
des Querschenkels der Führungsrippe beim Einschieben in die Schlitze der jeweils
anderen Führungsplatte versehen sind. Vorteilhafterweise sind die Zinken jeweils
an ihren innenliegenden Längskanten mit Längsnuten in Form von Eckausnehmungen versehen,
auf welche die Quernuten jeweils ausgerichtet sind. Das Führungsstück kann hierbei
beidseits des Fräsers je eine Führungsrippe aufweisen, wodurch die Führungsgenauigkeit
erhöht wird.
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In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen werden, daß eine der
Führungsrippen eine entgegengesetzt zu ihrer Einschubrichtung abragende Spindel
trägt, auf welcher eine Anschlagiutter zur Begrenzung der zu fräsenden Nut läge
verstellbar angeordnet ist. Zweckmäßigerweise ist die Spindel an ihrem freien Ende
mit einem Handgriff versehen.
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Der Gegenstand der Erfindung wird im folgenden anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausfuhrungsbeispieles näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Fräslehre nach der Erfindung, Figo
2 einen Schnitt gemäß der Schnittlinien II-II in Figo 1, Fig. 3 einen Schnitt gemäß
der Schnittlinien III-III in Fig0 1, Fig. 4 das dem Fräser zugeordnete Führungsstück,
Fig. 5 eine Teilansicht auf das Führungsstück, in Fig. 4 in Richtung des Pfeiles
V gesehen, und Fig. 6 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Handhabungsweise
der Fräslehre0 Die Fräslehre weist in Seitenansicht ( vergl. auch Fig. 6) die Grundform
einer U-förmigen Schraubzwinge auf, die zwei parallele Spannschrauben 1, 2 besitzt.
Der U-förmige Zwingenkörper, der zugleich den Lehrenkörper 3 darstellt, ist einstückig
aus Zinkdruckguß oder Leichtmetallguß hergestellt.
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Der an den Schrauben-Führungsschenkel 4a, 4b sich anschließende Zwingenschenkel
und der den Schrauben 1, 2 gegenüberliegende Zwingenschenkel sind jeweils als kammartige
Führung platten 5, 6 ausgebildet, die im Bereich der Enden ihren Zinken 7 und 8
fluchtend ineinander übergehen, Bei jeder Führungsplatte 5 bzw. 6 sind die Zinken
7 bzw. 8 äquidistant angeordnet und weisen sie eine Breite auf, die jeweils gleich
der Breite der von ihnen eingefaßten Führungsschlitze 9 10 sind.
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Die Zinken 7, 8 sind an ihrer im Wickelraum des Lehrenkörpers 3 liegenden
Längskante mit Längsnuten in Form von Eckausnehmungen 11, 12, 13 versehen (vergl.
die Schnittdarstellungen nach den Fig, 2 und 3). Fluchtend mit den Eckausnehmungen
der Zinken 7 sind an der Führungsplatte 6 bzwO an deren Zinken 8 jeweils U-förmige
Quernuten 14, 15 vorgesehen. Etwas darunter liegend sind die Zinken 8 mit dreieckförmigen
Quernuten 16, 17 versehen, die jeweils Raum geben für die Einführung eines kegelstumpfförmigen
Fräsers. Analog sind auch die Zinken 7 der Führungsplatte 5 jeweils mit Quernuten
18, 19 versehen, die jeweils mit Eckausnehmungen 11, 12, 13 der Zinken 8 fluchten.
Auch an den Zinken 7 sind dreieckige Nuten 20, 21 zur Einführung des Fräserkopfes
vorgesehen. In Fig. 1 sind die Nuten 14 bis 21 nur im Bereich der rechten Führungsschlitze
9, 10 vollständig perspektivisch dargestellt, während bei den übrigen Zinken die
Nuten nur durch ihre Außenkontur angedeutet sind.
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Der Randzinken 22 der Führungsplatte 5 ist an seiner Außenseite mit
einer Skalierung 23 versehen, welche zur Festlegung der Nut läge bei dem in Längsrichtung
zu nutenden Brett (Längsholz) benutzt wird, was später noch näher erläutert wird0
Die Führungsplatte 5 ist ebenfalls an der Außenseite 24 ihres Kammrückens mit einer
illimeterskala versehen.
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Die Fig. 4 und 5 zeigen das Fräswerkzeug 25 mit zugehörigem Führungsstück
26. die schematisch angedeutet, ist das Fräswerkzeug 25 in das Bohrfutter 27 einer
Elektro-Heimwerkermaschine eingespannt, während das Führungsstück 26 starr am Maschinengehäuse
28 befestigt wird. Das Führungsstück 26 besitzt an seiner unteren Stirnfläche 26'
zwei miteinander fluchtende, das Fräswerkzeug 25 zwischen sich einschließende, im
Querschnitt T-förmige Führungsrippen 29, 30. Der obere, vertikal gerichtete Schenkel
31 der Führungsrippen 29, 30 besitzt eine Breite annähernd gleich der Breite der
Führungsschlitze 9, 10 des Lehrenkörpers. Seine Höhe ist jeweils gleich dem Abstand
zwischen den Quernuten 14 15 der Führungsplatte 6 und der Oberseite der anderen
Führungsplatte 5, bzwO gleich dem Abstand zwischen den Quernuten 18, 19 in der Führungsplatte
5 und der Außenseite der Führungsplatte 6.
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Der unten liegende Querschenkel 32 paßt mit geringem Führungsspiel
in jeweils ein Paar von sich gegenüberliegenden Quernuten 14, 15 bzw. 18, 19.
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An der dem Fräswerkzeug 25 abgewandten Stirnseite der Führungsrippe
29 ist eine Gewindespindel 33 befestigt, auf der eine Rändelmutter 34 verstellbar
ist0 An ihrem freien Ende ist die Spindel 33 mit einem Handgriff 35 versehen0 Die
Handhabungsweise der Fräslehre ist in Figo 6 veranschaulicht. Zunächst wird eines
der beiden Bretter, beispielsweise das in Querrichtung zu nutende Querholz 36, an
einer Werkbank 37 festgespannt, wobei das Brett 36 mit seinem zu bearbeitenden Stirnende
an der Führungsplatte 6 anliegt. Hierbei werden Brett -36 und Lehrenkörper 3 senkrecht
zur Darstellungsebene nach Fig. 6 derart aufeinander ausgerichtet, daß an den Brettlängsrändern
geeignete "Restzinken" und "Restnuten" anfallen. Anschließend wird das Fräswerkzeug
in der mit I bezeichneten Lage in vertikaler Richtung nacheinander in die Schlitze
10 der Führungsplatte 6 eingeführt, bis am Brett 36 auf voller Breite Keilzinken
ausgebildet sind.
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Anschließend wird das andere, in Längsrichtung zu nutende Brett in
gleicher Längsorientierung wie das Brett 36 auf der Werkbank 37 festgespannt, wobei
jedoch jetzt Brett und Lehrenkörper 3 - gegenüber der Einspannung des ersten Brettes
-um die Breite eines Führungsschlitzes 9, 10 versetzt werden0 Zur Bestimmung der
Versetzung wird die Skala 24 ausgenutzt, an der die Einspannlage des ersten Brettes
abgelesen wird.
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Anschließend wird das Fräswerkzeug 25 in der vertikalen
Ausrichtung
gemäß Darstellung II in die horizontal gerichteten Schlitze 9 der oberen Führungsplatte
5 eingeführt und dabei die Längsnuten im anderen Brett hergestellt0 Die Rändelmutter
34 wird hierbei derart auf der Gewindespindel 33 eingestellt, daß sie bei Erreichen
der gewünschten Nutlänge auf die Außenseite der vorderen Führungsplatte 6 auftrifft,
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e e r s e i t e