DE2640044A1

DE2640044A1 - Verfahren zur herstellung eines feinkoernigen mineralischen feststoffgemenges

Info

Publication number: DE2640044A1
Application number: DE19762640044
Authority: DE
Inventors: Kunibert Dipl In Brachthaeuser
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date: 1976-09-06
Filing date: 1976-09-06
Publication date: 1978-03-16
Also published as: FR2363366A1; BR7705919A; GB1574483A; US4130945A; BE858314A

Description

Anlage zum Patentgesuch der H /

Klöckner-Humboldt-Deutz Gr/vH

Aktiengesellschaft

vom 31. August 1976

Verfahren zur Herstellung eines feinkörnigen mineralischen Feststoffgemenges

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines feinkörnigen mineralischen Feststoffgemenges, vorzugsweise Rohmehl zum Brennen von Zementklinker, aus mehreren Ausgangsstoffen, wobei einer dieser Ausgangsstoffe mit wesentlichem Anteil an der Gesamtmenge in annähernd prozeßgerechter Körnung mit relativ hoher Feuchte und ein anderer, ebenfalls mit wesentlichem Anteil an der Gesamtmenge als grobstückiger Mineralbruch grubenfeucht zur Verfügung steht.

Bei der Herstellung von Rohmehl zum Brennen von Zementklinker müssen gelegentlich sehr unterschiedliche Ausgangsstoffe eingesetzt werden. Beispielsweise kann einer dieser Ausgangsstoffe ein Klärschlamm sein, welcher seinerseits als Afegang aus einer Kalkstein-Aufbereitung stammt und gemeinsam mit anderen für den ZementherstellungsprozeB notwendigen Komponenten wie Kalkstein, Sand und gegebenenfalls Eisen zu einem ofenfertigen Rohmehl verarbeitet v/erden soll.

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Ein bisher in solchen Fällen übliches Verfahrenskonzept sah vor, daß der Klärschlamm nach Entwässern z.B. mittels einer Druckfilterpresse mit einer Feuchtigkeit von etwa 20 bis 22 % als Filterkuchen zur Weiterverarbeitung gelangte. Weil solcher Schlamm bereits in annähernd prozeßgerechter Körnung vorliegt, war demzufolge bisher vor der Zugabe zum Brennprozeß nur ein Trocknungsvorgang, sowie die anschließende Vermengung mit dem übrigen Ausgangsstoff vorgesehen. Dabei kann der Anteil des Klärschlammes an der Rohmehl-Zusammensetzung bis etwa 50 %> bezogen auf Trockengut, betragen.

Die verbleibenden 50 % Rohaehlanteil bestehen ia wesentlichen aus Kalkstein, welcher grobstückig ansteht, und bei einer Grubenfeuchte von etwa 6 bis 8 % zweckaäßigerweise in einer Mahltrocknungsanlage aufbereitet wird.

Gemäß der bisher üblichen Verfahrenspraxis wurden also die Hauptausgangsstoffe Klärschlamm und Kalkstein vor ihrer Zusammenführung getrennt behandelt, wobei beispielsweise im Falle des Einsatzes einer Mahltrocknungsanlage für die Aufbereitung des Kalksteins eine mehrstufige Trocknung vorgesehen werden mußte, wovon mindestens eine Stufe speziell für den Klärschlamm zur Verfügung stand.

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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Verfahrenskonzept zu vereinfachen und dadurch sowohl die Investitionsais auch die Betriebskosten für die Aufbereitung des Zementrohmehls zu verringern.

Die Erfindung besteht darin, daß die Ausgangsstoffe sowie gegebenenfalls Zusätze von Nebenkomponenten einer Luftstrommahlanlage aufgegeben, darin vermengt und gemeinsam zu Rohmehl aufbereitet werden.

Der besondere Vorteil liegt hierbei in der gemeinsamen Trocknung einerseits des Filterkuchens mit einer Feuchte von etwa 20 % und andererseits von grobstückigem Kalkstein mit einer Feuchte von etwa 6 bis 8% in der relativ unkomplizierten Luftstrommahlanlage.

Dabei können in vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens einzelne Ausgangsstoffe sowie gegebenenfalls Nebenkomponenten der Luftstrommahlanlage an verschiedenen Stellen aufgegeben werden.

So sieht die Erfindung beispielsweise vor, daß der relativ feuchte, feinkörnige Ausgangsstoff in an sich bekannter Weise mit rückgeführten Anteilen von Fertiggut vermengt und in die Verbindung zwischen Mühle und Sichter aufgegeben

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wird, während der grobstückige Mineralbruch direkt der Mühle aufgegeben wird.

Es kann aber auch von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, daß bei einer mit Grobzerkleinerungsstufe und Feinzerkleinerungsstufe ausgestatteten Luftstrommahlanlage der grobstückige Ausgangsstoff in die Grobzerkleinerungsstufe und Nebenkomponenten, vorzugsweise solche mit verschleißträchtigen Eigenschaften, in die Feinzerkleinerungsstufe aufgegeben werden. Eine Luftstrommahlanlage, bei welcher eine Grobzerkleinerungsstufe, beispielsweise eine Hammermühle mit geschlossenem Boden und parallel dazu eine Feinzerkleinerungsstufe, beispielsweise eine Kugelmühle austragsseitig über einen senkrechten, vom Trocknungs- und Trägergas durchströmten Schacht integrierend mit einem beiden Mühlen gemeinsamen Windsichter, welcher zugleich auch die Funktion eines Schwebegastrockners ausübt, verbunden sind, hat bekanntlich die Vorteile, daß einmal der überwiegende Teil des Feinkorns, welches ohnehin in der Hammermühle keine wesentliche Zerkleinerung erfährt, unter gleichzeitiger Trocknung unmittelbar dem Sichter zugeführt und dort in eine Fertiggutfraktion und in eine Grießfraktion zerlegt wird, wonach die Grießfraktion in die für diese Korngröße mahltechnisch vorteilhaftere Rohrmühle eingeführt wird. Hierdurch ergibt sich eine erhebliche Entlastung der beiden

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Mühlen mit dem Vorteil, daß jede dieser Mühlen für den ihr charakteristischen Anwendungsbereich im Bestpunkt arbeitet.

Der besondere Vorteil in der Verwendung der beschriebenen Luftstrommahlanlage, welche auch als sogenannte "TANDEM"-Mahlanlage bezeichnet wird, besteht darin, daß einerseits der Filterkuchen mit Wasseranteilen von 20 bis 30 %, also sehr feuchtes Aufgabegut, welches aber bereits eine annähernd prozeßgerechte Körnung besitzt, gemeinsam mit dem Grobgut geringerer Feuchte, beispielsweise dem Kalksteinbruch, in einem einzigen, in und mit der Luftstrom-Tandem-Mahlanlage integrierten Sichter, welcher infolge seiner Funktion zugleich auch als Schwebegastrockner arbeitet, zum Fertiggut in einem die verschiedenen Verfahrensschritte beinhaltenden Arbeitsgang aufgearbeitet wird.

In Ausgestaltung der Erfindung ist daher auch vorgesehen, daß die Aufbereitung die Prozeßschritte Grobzerkleinerung, Feinzerkleinerung, Vermengen, Trocknen und Sichten der Ausgangsstoffe und Nebenkomponenten umfaßt.

Dabei ist vorgesehen, daß der in annähernd prozeßgerechter Körnung anfallende Ausgangsetoff als Klärschlamm-Filtrat mit annähernd 20 % bis 30 96 Feuchte gewonnen wird.

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Schließlich kann davon ausgegangen werden, daß das grobstückige Mineral vorzugsweise nur Kalkstein-Bruch ist, während die Nebenkomponenten Stoffe mit Gehalten an Fe₂O₅, Al₂O,, SiO₂ etc. sind.

Das Verfahren nach der Erfindung kann, ohne vom Prinzip abzuweichen, in der Weise modifiziert werden, daß beispielsweise das aus dem Mischer kommende Mischgut, welches aus mit Fertiggut krümelig angeteigtem Schlamm besteht, gemeinsam mit dem Kalkstein der Hammermühle aufgegeben wird. Sofern der Kalkstein als Schotter mit etwas geringerer oberer Korngrenze, beispielsweise 0/40 zur Verfügung steht, kann der Schlamm und der Kalkstein mit gegebenenfalls etwas Rohmehl zusammen zu einem Vorgemenge gemischt und als solches in den Steigschacht der Grobzerkleinerungsstufe der Luftstrommahlanlage aufgegeben werden. Es besteht aber auch ohne Abweichung von der Erfindung darüberhinaus die Möglichkeit, die zusätzlichen Komponenten wie SiQ2» Fe20,, etc. welche besonders verschleißträchtig sind, wie bekannt zur Schonung der Grobzerkleinerungsstufe direkt der als Feinzerkleinerungsstufe eingesetzten Rohrmühle aufzugeben.

Patentansprüche:

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Claims

264004A Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines feinkörn^len^mineralisehen Feststoffgemenges, vorzugsweise Rohmehl zum Brennen von Zementklinker aus mehreren Ausgangsstoffen, wobei einer dieser Ausgangsstoffe mit wesentlichem Anteil an der Gesamtmenge in annähernd prozeßgerechter Körnung mit relativ hoher Feuchte und ein anderer, ebenfalls mit wesentlichem Anteil an der Gesamtmenge als grobstückiger Mineralbruch grubenfeucht zur Verfügung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe sowie gegebenenfalls Zusätze von Nebenkomponenten einer Luftstrommahlanlage aufgegeben, darin vermengt und gemeinsam zu Rohmehl aufbereitet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Ausgangsstoffe sowie gegebenenfalls Nebenkomponenten der Luftstrommahlanlage an verschiedenen Stellen aufgegeben werden.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der relativ feuchte, feinkörnige Ausgangsstoff in an sich bekannter Weise mit rückgeführten Anteilen von Fertiggut vermeng und in die Verbindung zwischen Mühle und Sichter aufgegeben wird, während der grobstückige Mineralbruch direkt der Mühle aufgegeben wird.

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ORIGINAL INSPEGTEO

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer mit Grobzerkleinerungsstufe und Feinzerkleinerungsstufe ausgestatteten Luftstrommahlanlage der grobstückige Ausgangsstoff in die Grobzerkleinerung sstufe und Nebenkomponenten, vorzugsweise solche mit verschleißträchtigen Eigenschaften, in die Feinzerkleinerungsstufe aufgegeben werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbereitung in der Luftstrommahlanlage die Prozeßschritte Grobzerkleinerung, Feinzerkleinerung, Vermengen, Trocknen und Sichten der Ausgangsstoffe und Nebenkomponenten umfaßt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der in annähernd prozeßgerechter Körnung anfallende Ausgangsstoff als Klärschlamm-Filtrat mit annähernd 20 % bis 30 % Feuchte gewonnen wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das grobstückige Mineral vorzugsweise Kalksteinbruch ist, während die Nebenkomponenten Stoffe mit Gehalten an Fe203, SiO2 etc. sind.

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