DE3544798A1 - Einrichtung zur zerkleinerung und mahlung sproeden mahlgutes, insbesondere von feuchtem ausgangsmaterial - Google Patents
Einrichtung zur zerkleinerung und mahlung sproeden mahlgutes, insbesondere von feuchtem ausgangsmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Zerkleinerung
und Mahlung spröden Mahlgutes wie zum Beispiel
Ausgangsmaterial für Zementrohmehl, Zementklinker, Erz,
Kohle oder dergleichen, insbesondere von feuchtem
Ausgangsmaterial.
Zur Mahlung und gleichzeitigen Trocknung von feuchtem
Ausgangsmaterial zur Herstellung von Zementrohmehl ist eine
von der Anmelderin entwickelte sogenannte
"Tandem-Mahltrocknungsanlage" ("Cement-Data-Book" von Duda,
2. Auflage 1977, Seite 101) bekannt geworden, bei der einer
Rohrmühle bzw. Kugelmühle eine Prallhammermühle
vorgeschaltet ist und beide Mühlen von einem Heißgasstrom
durchströmt sind. Mit dieser bekannten Anlage läßt sich
Rohmaterial bis zu 100 mm Stückgröße und bis ca. 12%
Feuchte sehr gut unter Verwendung von heißem
Zementrohmehlvorwärmer-Abgas zu Zementrohmehl mahlen und
trocknen. Allerdings ist die Energieausnutzung in der dabei
eingesetzten Rohrmühle bzw. Kugelmühle nicht sehr hoch.
Man hat in letzter Zeit erhebliche Anstrengungen
unternommen, die geringe Energieausnutzung in den
Zerkleinerungsmaschinen, insbesondere in den Rohrmühlen zu
steigern. So ist eine zweistufige Einrichtung zur
Zerkleinerung und Mahlung spröden Mahlgutes bekannt
(EP-Patentanmeldung 00 84 383), bei der das nicht
vorzerkleinerte Mahlgut, zum Beispiel Zementklinkerbrocken,
zunächst in einer ersten Stufe im Spalt einer
Hochdruck-Walzenpresse unter hohem Druck gepreßt wird, was
teils zur Partikelzerstörung, teils zur Erzeugung von
Anrissen im Partikelinneren führt und sich sichtbar in der
Bildung von Agglomeraten äußert, die dann in der zweiten
Stufe in einer Rohrmühle beziehungsweise Kugelmühle mit
vergleichsweise geringem Energieaufwand desagglomeriert
beziehungsweise zerstört und auf Fertiggutfeinheit gemahlen
werden können. Die mit einer hohen Preßkraft von
insbesondere mehr als 2 t/cm Walzenlänge betriebene
Walzenpresse erzeugt bei der Materialpressung Agglomerate
(Schülpen), deren Mahlbarkeit verglichen mit ungepreßtem
Material erheblich verbessert ist, so daß die bekannte
zweistufige Zerkleinerung insgesamt zu einer deutlichen
Verminderung des spezifischen Energiebedarfs führt. In der
Walzenpresse werden die einzelnen Materialpartikel in einem
Gutbett, das heißt in einer zwischen zwei Flächen
zusammengedrückten Materialschüttung gegenseitig
zerquetscht, so daß man bei der ersten Stufe von der
sogenannten Gutbettzerkleinerung spricht.
Bei der bekannten Mahleinrichtung mit vorgeschalteter
Hochdruck-Walzenpresse kann diese ungleichmäßig belastet
werden, wenn die Korngrößenverteilung des Aufgabegutes sehr
ungleichmäßig ist, was zum Beispiel beim Ausgangsmaterial
für Zementrohmehl der Fall ist. Die Korngröße dieses
Ausgangsmateriales kann in einem Bereich von 0 bis über
50 mm und höher schwanken. Dann ist die Gefahr nicht
ausgeschlossen, daß die Hochdruck-Walzenpresse unruhig
läuft. Da außerdem das Ausgangsmaterial für Zementrohmehl
in aller Regel feucht ist, bei einer Ausgangsfeuchtigkeit
bis etwa 15% und da dieses Material daher nicht nur
gemahlen sondern auch getrocknet werden muß, besteht ferner
der Wunsch, eine Hochdruck-Walzenpresse mit
Gutbettzerkleinerung auch bei der Mahltrocknung
auszunutzen, was bisher nicht vorgeschlagen oder realisiert
worden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
Zerkleinerungs- beziehungsweise Mahleinrichtung der
eingangs genannten Art dafür zu sorgen, daß die eingesetzte
Hochdruck-Walzenpresse ein Aufgabegut mit einigermaßen
gleichmäßiger Korngrößenverteilung erhält und daß bei der
Mahltrocknung von feuchtem Material die
Hochdruck-Walzenpresse mit Gutbettzerkleinerung überhaupt
sinnvoll integriert werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer
Einrichtung gelöst, die mit vorteilhaften Ausgestaltungen
in den Ansprüchen 1 bis 9 gekennzeichnet ist.
Bei der erfindungsgemäßen zweistufigen Zerkleinerung und
Mahlung mit Hochdruck-Walzenpresse beziehungsweise
Walzenmühle und mit einer weiteren Zerkleinerungsmaschine,
insbesondere Prallhammermühle, wobei beide
Zerkleinerungsmaschinen über einen Klassierer, insbesondere
Sichter zu einer Umlaufmahlanlage zusammengeschaltet sind,
wird das frische zu zerkleinernde Ausgangsmaterial nicht
der Hochdruck-Walzenpresse aufgegeben, sondern der anderen
Zerkleinerungsmaschine, insbesondere Prallhammermühle,
welche Aufgabegut mit einer Korngrößenverteilung von 0 bis
ca. 80 mm ohne weiteres zerkleinern kann und welcher im
Mahlgutstrom gesehen die Hochdruck-Walzenpresse
nachgeschaltet ist. Da zwischen der Prallhammermühle und
der Walzenpresse ein Sichter eingeschaltet ist, der aus dem
Gutaustrag der Prallhammermühle die darin enthaltene
bereits genügend feine Fraktion (ca. 20 bis 30%) als
Fertiggut abtrennt, gelangt zur Gutaufgabe der
Hochdruck-Walzenpresse nur Sichtergrobgut (Grieße), dessen
Korngrößenverteilung gleichmäßig und dessen absolute
Korngröße klein ist im Vergleich zum frischen
Ausgangsmaterial, das der Prallhammermühle aufgegeben wird.
Daher kann bei der erfindungsgemäßen Zerkleinerungs- und
Mahleinrichtung die eingesetzte Hochdruck-Walzenpresse frei
von Stoßbelastungen immer gleichmäßig mit der jeweils
optimal eingestellten Walzenpresskraft von zum Beispiel 6
bis 9 t/cm Walzenlänge betrieben werden. Der Gutaustrag der
Walzenpresse steht mit dem Guteinlauf und/oder mit dem
Gutaustrag der Prallhammermühle in Verbindung. Wird der
Walzenpressenaustrag, der aus Agglomeraten bestehen kann,
zusammen mit dem frischen Ausgangsmaterial dem Guteinlauf
der Prallhammermühle zugeführt, so werden die leicht
zerbröckelnden Agglomerate der Presse von der
Prallhammermühle ohne zusätzlichen Kostenaufwand
desagglomeriert. Umgeht der Walzenpressenaustrag die
Prallhammermühle und wird er in deren Gutaustrag
eingeführt, so werden die Gutagglomerate in der zwischen
Prallhammermühle und Sichter angeordneten Steigleitung
und/oder in einer entsprechenden Guteintragsschleuse wie
zum Beispiel Rohrschnecke desagglomeriert.
Die Erfindung ist besonders gut anwendbar bei der
Mahltrocknung von frischem feuchten Ausgangsmaterial, zum
Beispiel Ausgangsmaterial für Zementrohmehl. Bei der
erfindungsgemäßen Mahltrocknungsanlage ist an den
Guteinlauf der mit geschlossenem Boden ausgestatteten
Prallhammermühle eine Heißgasleitung angeschlossen und die
zwischen dem Gutaustrag der Prallhammermühle und dem
Sichter angeordnete Steigleitung ist als Stromtrockner
ausgebildet. Das vom Sichter zur Hochdruck-Walzenpresse
zurückgeführte Sichtergrobgut (Grieße) ist so weitgehend
getrocknet, daß die Gutbettzerkleinerung dieses
Sichtergrobgutes im Spalt der Walzenpresse durch die etwa
noch vorhandene geringe Restfeuchtigkeit nicht behindert
wird. Charakteristisch für die erfindungsgemäße
Mahltrocknungsanlage zur Zerkleinerung und Mahlung von
feuchtem Gut ist vor allem, daß die bei
Mahltrocknungsanlagen bisher immer eingesetzt gewesene
Rohrmühle beziehungsweise Kugelmühle, die durch eine sehr
geringe Energieausnutzung gekennzeichnet ist, nicht mehr
vorhanden ist, sondern durch die nach dem Prinzip der
Gutbettzerkleinerung betriebene Hochdruck-Walzenpresse
ersetzt ist, was eine erhebliche Verringerung der
Investitionskosten sowie vor allem des spezifischen
Energiebedarfs der ganzen Mahltrocknungsanlage zur Folge
hat. Es ist auch ohne Schwierigkeiten möglich, vorhandene
Mahltrocknungsanlagen nach Entfernung der Rohrmühle
beziehungsweise Kugelmühle in die erfindungsgemäße
Mahltrocknungsanlage umzubauen, um sich die außerordentlich
hohe Energieersparnis beim Betrieb der erfindungsgemäßen
Mahltrocknungsanlage zunutze zu machen.
Die Erfindung und deren weiteren Merkmale und Vorteile
werden anhand der in den Fig. 1 und 2 schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 zeigt das Fließbild
einer erfindungsgemäßen Mahltrocknungsanlage zur Mahlung
und Trocknung von feuchtem Ausgangsmaterial zur Herstellung
von Zementrohmehl. Das von einem Primärbrecher
vorzerkleinerte Ausgangsmaterial wird mit einer
Korngrößenverteilung von 0 bis etwa 80 mm und mit einer
Feuchte bis zu etwa 20% über die Zuführung 10 auf das
Aufgabeende eines Gurtförderers 11, Dosierbandwaage oder
dergleichen gegeben und über das Abwurfende des Förderers
sowie über eine Materialschleuse 12, zum Beispiel
Doppelpendelschleuse in den Guteinlauf 13 einer
Prallhammermühle 14 mit geschlossenem Boden
eingebracht. An den Guteinlauf 13 der Mühle 14 ist eine
gestrichelt gezeichnete Heißgasleitung 15 angeschlossen.
Als Heißgas kann Abgas eines Vorwärmers für Zementrohmehl
einer Zementklinkerbrennanlage, heiße Abluft eines
Zementklinkerkühlers oder/und Heißgas eines sonstigen
Heißgaserzeugers verwendet werden. Das über die Leitung 15
herangeführte Heißgas durchströmt die Prallhammermühle 14,
in der das Ausgangsmaterial vorzerkleinert und
vorgetrocknet wird. An den Gutaustrag 16 der
Prallhammermühle 14 ist eine als Stromtrockner ausgebildete
Steigleitung 17 angeschlossen, in der das Gut weiter
getrocknet wird und die zu einem Luftstromsichter 18 führt,
dessen Austragsleitung 19 für das Grobgut (Grieße) über
einen Förderer 20 mit dem Aufgabeschacht 21 einer
Hochdruck-Walzenpresse 22 in Verbindung steht. Das
weitestgehend trockene und in seiner Korngrößenverteilung
gleichmäßige Sichtergrobgut 19 wird im Spalt zwischen den
Walzen der Hochdruck-Walzenpresse 22 durch eine
Gutbettzerkleinerung zerkleinert. Dazu wird das
Sichtergrobgut 19 über den oberhalb des Walzenspaltes
angeordneten vertikalen Schacht 21 in so großer Menge dem
Walzenspalt der Presse 22 zugeführt, daß das zu
zerkleinernde und zwischen die Walzen eingezogene Gut die
Walzen auseinanderdrückt und die Teilchen des Aufgabeguts
sich im Walzenspalt in einer Schüttung beziehungsweise im
Kollektiv beziehungsweise in einem Gutbett gegenseitig
zerquetschen. Die auf das Gut drückende Preßkraft der
Walzen der Walzenpresse 22 beträgt mehr als 2 t/cm
Walzenlänge, beispielsweise 6 bis 9 t/cm. Um zu
gewährleisten, daß der Aufgabeschacht 21 der Walzenpresse
22 immer mit Sichtergrobgut 19 voll gefüllt ist, kann der
Aufgabeschacht auf einer Wägeeinrichtung wie zum Beispiel
auf Druckmeßdosen 23 oder dergleichen angeordnet sein.
Der Gutaustrag 24 der Walzenpresse 22 tritt aus dem
Walzenspalt weiter zerkleinert und teilweise agglomeriert,
das heißt zu Schülpen verpreßt aus, die mit den Händen
zerbröckelbar sind und die bereits einen erheblichen Anteil
an bereits bis zur gewünschten Fertiggutfeinheit (fertiges
Zementrohmehl) reduzierter Partikel beinhalten. Das
Pressenaustragsgut 24 ist in der Zeichnung als gepunktete
Linien dargestellt. Das Pressenaustragsgut 24 steht über
die Linie 24 a mit dem Guteinlauf 13 der Prallhammermühle 14
und/oder über die Linie 24 b (Förderorgan) mit der
Steigleitung 17 in Verbindung. Gelangt das
Pressenaustragsgut 24 über Linie 24 a in die
Prallhammermühle 14, dann hat diese gleichzeitig wenigstens
drei Funktionen: Sie dient der Vorzerkleinerung des
frischen Ausgangsmaterials 10, der Trocknung des feuchten
Materials und der Desagglomerierung und Nachzerkleinerung
der Agglomerate des Pressenaustragsgutes 24, bevor dieses
in die als Stromtrockner dienende Steigleitung 17 gelangt.
Es besteht auch die Möglichkeit, den Walzenpressenaustrag
24 über die Linie 24 b über eine Schleuse wie zum Beispiel
Rohrschnecke 25 in die Steigleitung 17 einmünden zu lassen.
Die Materialschleuse 25 dient zum einen zur
Desagglomerierung des Walzenpressenaustragsgutes 24 b und
zum anderen zur Verhinderung des Eintritts von Falschluft
in die Steigleitung 17, in der verursacht durch das
Saugzuggebläse 26 ein Unterdruck von etwa 350 bis 400 mm
Wassersäule herrscht. Es besteht auch die Möglichkeit, daß
der Gutaustrag 24 der Walzenpresse 22 durch ein nicht
dargestelltes Klassiersieb in zwei Fraktionen aufgeteilt
wird, von denen die feine Fraktion 24 b zur Steigleitung 17
und die grobe Fraktion 24 a zum Guteinlauf 13 der
Prallhammermühle 14 führen. Sollte das über die Linie 24 b
direkt in die als Stromtrockner ausgebildete Steigleitung
17 eingeführte Walzenpressen-Austragsgut beim Eintritt in
die Steigleitung 17 nicht ausreichend desagglomeriert sein,
so wäre das unschädlich, weil die größeren Körner oder
Agglomerate, die in der Steigleitung 17 zunächst nicht nach
oben pneumatisch nach oben transportiert werden würden,
nach unten durchfallen und in die Prallhammermühle 14
gelangen, wo sie endgültig so weit zerkleinert werden, daß
sie in der Steigleitung 17 vom Trocknungsgas in Schwebe
nach oben zum Sichter 18 getragen werden.
Die Feingutaustragsleitung 27 des Sichters 18 führt zu
einem Abscheider wie Filter 28, Abscheidezyklon oder
dergleichen, der über einen Förderer 29, zum Beispiel
Schneckenförderer das Feingut als Fertiggut 30, das ist
fertig getrocknetes und gemahlenes Zementrohmehl, aus dem
Sichtgasstrom beziehungsweise Trocknungsgasstrom 31
abscheidet. Die Abgasleitung 31 steht nach Abscheidung des
Fertiggutes 30 über eine Zweigleitung 32 mit der an den
Guteinlauf 13 der Prallhammermühle angeschlossenen
Heißgasleitung 15 und/oder über eine Zweigleitung 33 mit
der an den Gutaustrag 16 der Prallhammermühle 14
angeschlossenen Steigleitung 17 in Verbindung. In den
gasführenden Leitungen der Zeichnung noch dargestellte
Gasmengen-Drosselorgane sind nicht mit Bezugsziffern
versehen.
Bei einer konventionellen Mahltrocknungsanlage mit
vorgeschalteter Prallhammermühle und nachgeschalteter
Kugelmühle beträgt der auf das Fertiggut bezogene
spezifische Energiebedarf jeweils im Schnitt bei der
Prallhammermühle etwa 1,5 kWh/t und bei der Kugelmühle etwa
12 kWh/t. Im Vergleich dazu beträgt bei der
erfindungsgemäßen Mahltrocknungsanlage mit vorgeschalteter
Prallhammermühle und nachgeschalteter
Hochdruck-Walzenpresse der spezifische Energiebedarf bei
der Prallhammermühle etwa 1,5 bis 5 kWh/t und bei der Wal
zenpresse etwa 6 kWh/t. Generell kann man sagen, daß bei
der erfindungsgemäßen Mahlanlage die Energieersparnis in
kWh/t um so höher wird, je schlechter die Mahlbarkeit des
jeweils zu mahlenden Ausgangsmateriales ist.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2, bei der im Vergleich zu
Fig. 1 gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen
sind, zeigt das Fließbild einer erfindungsgemäßen
Mahltrocknungsanlage zur Mahlung und Trocknung von feuchtem
Ausgangsmaterial 10, nämlich Kohle mit einer
Zusammensetzung 30 Gew.% Anthrazit, 70% Steinkohle und
mit einer Feuchte von etwa 10% zur Herstellung von
trockenem Kohlenstaub, der als Fertiggut 30 mit einer
Kornfeinheit 92% kleiner 90 µm, also mit einer höheren
Feinheit als Zementrohmehl die Anlage verläßt. Beim
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die Möglichkeit gegeben,
einen Teilstrom des vom Sichter 18 kommenden Grobgutes
(Grieße) zum Beispiel über einen Überlauf am Aufgabeschacht
an der Hochdruck-Walzenpresse 22 vorbei über Leitung 34
zusammen mit einem Heißgasstrom 35, der von der
Heißgasleitung 15 abgezweigt sein kann, zum Beispiel aus
heißem Rauchgas oder heißem Abgas einer
Zementklinker-Brennanlage besteht und insofern
Inertgaseigenschaft aufweist, in eine Rohrmühle
beziehungsweise Kugelmühle 36 einzuführen und nach der
Behandlung in dieser Rohrmühle über Leitung 37 in die zum
Sichter 18 führende Steigleitung 17 zu fördern. Durch die
beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 gegenüber Fig. 1
zusätzlich eingeschaltete Rohrmühle 36, die vergleichsweise
kleinvolumig ist, wird auch die durch die
Hochdruck-Walzenpresse 22 hindurchgeführte
Materialkreislaufrate reduziert und insofern die
Walzenpresse entlastet. Als Durchsatzmengenbeispiel wird
zur Fig. 2 angegeben:
Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Mahlanlage statt
mit Trocknungsgas auch mit Kühlgas betrieben werden kann,
sofern das Ausgangsmaterial 10 nicht feucht, sondern heiß
ist und während des Mahlens gekühlt werden soll, etwa zum
Beispiel heißer Zementklinker, heiße Hochofenschlacke oder
dergleichen. Wenn das zu mahlende Ausgangsmaterial weder
getrocknet noch gekühlt werden muß, kann die
erfindungsgemäße Mahlanlage auch ohne Luftstrom betrieben
werden. Dann muß die Prallhammermühle 14 unten einen
Siebrost aufweisen und das Mahlgut nach unten austreten
lassen, welches dann statt pneumatisch mechanisch, zum
Beispiel über ein Becherwerk, nach oben zum Sichter 18
transportiert werden muß. Statt der nach unten offenen
Prallhammermühle wäre auch eine andere
Zerkleinerungsmaschine denkbar, zum Beispiel ein
Kegelbrecher oder dergleichen.
Claims (9)
1. Einrichtung zur Zerkleinerung und Mahlung spröden
Mahlgutes wie zum Beispiel Ausgangsmaterial für
Zementrohmehl, Zementklinker, Erz, Kohle oder dergleichen,
insbesondere von feuchtem Ausgangsmaterial, gekennzeichnet
durch eine Umlaufmahlanlage mit einer
Zerkleinerungsmaschine (14), der über einen Klassierer (18)
eine Hochdruck-Walzenpresse (22) nachgeschaltet ist, wobei
der Guteinlauf (13) der Zerkleinerungsmaschine (14) mit der
Zuführung (10) von frischem Ausgangsmaterial verbunden ist
und der Gutaustrag (24) der Walzenpresse (22) mit dem
Guteinlauf (13) und/oder mit dem Gutaustrag (16, 17) der
Zerkleinerungsmaschine (14) in Verbindung steht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Zerkleinerung und Mahlung von feuchtem
Ausgangsmaterial (10) die Zerkleinerungsmaschine eine mit
geschlossenem Boden ausgestattete Prallhammermühle (14)
ist, an deren Guteinlauf (13) eine Heißgasleitung (15) und
an deren Gutaustrag (16) eine als Stromtrockner
ausgebildete Steigleitung (17) angeschlossen ist, die zu
einem Sichter (18) führt, dessen Austragsleitung (19) für
das Grobgut (Grieße) mit dem Aufgabeschacht (21) der
Hochdruck-Walzenpresse (22) in Verbindung steht.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuführung (10) des frischen
Ausgangsmaterials und gegebenenfalls der Gutaustrag (24 a)
der Hochdruck-Walzenpresse (22) zum Aufgabeende eines
Gurtförderers (11), Dosierbandwaage oder dergleichen
führen, deren Abwurfende gegebenenfalls über eine Schleuse
(12) mit dem Guteinlauf (13) der Zerkleinerungsmaschine,
insbesondere Prallhammermühle (14) in Verbindung steht.
4. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gutaustrag (24 b) der
Hochdruck-Walzenpresse (22) über eine Schleuse wie zum
Beispiel Rohrschnecke (25) in die Steigleitung (17)
zwischen Prallhammermühle (14) und Sichter (18) einmündet.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gutaustrag (24) der
Hochdruck-Walzenpresse (22) gegebenenfalls über ein
Klassiersieb in zwei Fraktionen aufgeteilt ist, von denen
die feine Fraktion (24 b) zur Steigleitung (17) und dle
grobe Fraktion (24 a) zum Guteinlauf (13) der
Prallhammermühle (14) führen.
6. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Grießeaustragsleitung (19) des Sichters (18) über einen
Förderer (20) mit dem Aufgabeschacht (21) der
Hochdruck-Walzenpresse (22) in Verbindung steht, wobei der
Aufgabeschacht (21) auf einer Wägeeinrichtung wie
Druckmeßdosen (23) oder dergleichen angeordnet ist.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vom Aufgabeschacht (21)
der Hochdruck-Walzenpresse (22) oder von der
Grießeaustragsleitung (19, 20) des Sichters (18) eine
Teilstromleitung (34) abgezweigt ist, die unter Umgehung
der Walzenpresse (22) in den Einlauf einer Rohrmühle (36)
führt, deren Austrag in die Steigleitung (17) mündet.
8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feingutaustragsleitung (27) des
Sichters (18) zu einem Abscheider (28) führt, der das
Feingut als Fertiggut (30) aus dem Sichtgasstrom (31)
abscheidet.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgasleitung (31) nach Abscheidung des Fertiggutes
(30) über eine Zweigleitung (32) mit der an den Guteinlauf
(13) der Prallhammermühle (14) angeschlossenen
Heißgasleitung (15) und/oder über eine Zweigleitung (33)
mit der an den Gutaustrag (16) der Prallhammermühle (14)
angeschlossenen Steigleitung (17) in Verbindung steht.
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