DE2637594B2 - Wäßriger Latex eines Polymerisats mit einheitlichem Teilchendurchmesser - Google Patents

Wäßriger Latex eines Polymerisats mit einheitlichem Teilchendurchmesser

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Description

CH = C-CN
R'
besteht, in der R und R' gleich oder verschieden sind und jeweils für ein Wasserstoffatom, eine Ci — C5-AI-kylgruppe oder für eine Arylgruppe stehen.
3. Verfahren zur Herstellung des Latex nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst ein oder mehrere Vinylmonomeren oder ein Gemisch aus Vinylmonomeren und weniger als 15 Gew.-% Dienmonomeren in einer Menge entsprechend 50 bis 90% des Gesamtpolymerisats in wäßriger Emulsion in Gegenwart eines Initiators und mindestens eines Emulgators polymerisiert und darauf ein Gemisch aus einem gleichen oder anderen Vinyl- oder Dienmonomeren wie zuvor und einem CN-Gruppen enthaltenden Monomeren in einer Menge entsprechend 10 bis 50 Gew.-% des Gesamtpolymerisats zugibt und in wäßriger Emulsion in Gegenwart eines Initiators und mindestens eines Emulgators weiter polymerisiert und die Monomeren und Emulgator(en) kontinuierlich zuspeist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung des Kernpolymerisats ein vernetzendes Vinylmonomeres in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Monomere oder Monomerengemisch, zugibt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als CN-Gruppen-haltiges Monomer eine Verbindung der Formel
CH = C-CN
R'
in der R und R' gleich oder verschieden sind und für ein Wasserstoffatom, eine Ci — Cs-Alkylgruppe oder für eine Arylgruppe stehen, in einer Menge von 20 bis 45 Gew.-%, bezogen auf das Monomerengemisch für das Schalenpolymerisat, einsetzt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung des Schalenpolymerisats einen anionischen Emulgator in einer solchen Menge einsetzt, daß der Beschichtungsgrad der Teilchen in jedem Zeitpunkt <1 ist
7. Anwendung der Latices nach Anspruch 1 oder 2 auf biologischem Gebiet als Träger für Proteine.
Die Erfindung betrifft wäßrige Latices eines CN-Gruppen-haltigen Polymerisats, die auf biologischem Gebiet brauchbar sind, sowie ein Verfahren zu Jeren Herstellung.
Bekanntlich werden gewisse biologische Reaktionspartner durch physikalische oder chemische Bindung von Proteinen an emulgieren Polymerisatteilchen erhalten. Man hat auch bereits versucht, hierzu eingestellte Latices von Styrolhomo- oder -copolymerisaten zu verwenden, deren Teilchen alle den gleichen Durchmesser besitzen und deren Oberfläche infolgedessen bekannt ist. Die Proteine werden aber an diese Polymerisate physikalisch gebunden und unterliegen infolgedessen einer Entwicklung oder Veränderung mit der Zeit, woraus sich eine geringe Lebensdauer, sowie geringe Empfindlichkeit und Zuverlässigkeit der erhaltenen Reaktionspartner ergeben.
Um andererseits eine Fixierung der Proteine durch kovalente chemische Bindung zu erreichen, müssen die Träger Gruppen besitzen, die mit den reaktionsfähigen Gruppen der Proteine reagieren. Hierzu gehören beispielsweise Carboxylgruppen oder Aminogruppen. Die Latices von carboxylhaltigen Polymerisatgruppen lassen sich leicht herstellen und sind im Handel erhältlich, jedoch nicht Latices von aminierten Polymerisaten. Man kennt zwar Latices von aminogruppenhaltigen Polymerisaten, die durch Hydrieren von Homo- oder Copolymerisaten verschiedener Nitrile erhalten werden; die Teilchen dieser Latices weisen aber eine weitere, nicht steuerbare Korngrößenverteilung auf, die daran zu erkennen ist, daß von einem Versuch zum anderen die Teilchenoberfläche sowie die Menge der an der Oberfläche vorhandenen reaktionsfreudigen Gruppen schwankt; infolgedessen werden unterschiedliche Mengen Protein fixiert oder gebunden und diese Reaktionspartner lassen sich nicht reproduzieren.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Latices werden diese Nachteile überwunden: die Korngrößenverteilung der Polymerisatteilchen läßt sich steuern, ihre Oberfläche schwankt nicht von einem Versuch zum anderen; sie lassen sich leicht hydrieren und die gleichbleibende Menge reaktionsfähiger Gruppen an der Teilchenoberfläche garantiert eine vollständige Reproduzierbarkeit und ausgezeichnete Zuverlässigkeit der biologischen Reaktionspartner, für die diese Latices als Trägermaterial eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Latices sind wäßrige Dispersionen von Polymerisaten, deren Teilchen einen einheitlichen Durchmesser im Bereich von 0,2 bis 2 μηι aufweisen und aus einem Kern aus einem Homo- oder Copolymerisat von Vinylverbindungen oder aus einem Copolyrnerisat von Vinyl- und Dienverbindungen enthaltend weniger als 15 Gew.-% Dieneinheiten und aus einer Schale gebildet aus einem Copolymerisat mit einer großen Anzahl von CN-Gruppen aufgebaut sind.
Die Konzentration des Latex an Polymerisatteilchen beträgt allgemein 1 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 50Gew.-%. Die Konzentration ist jedoch nicht kritisch
und je nach der in Betracht gezogenen Anwendung kann beliebig verdünnt werden ohne den Latex zu zerstören.
Die Latexteilchen sind einheitlich, d. h. alle Teilchen besitzen einen gleichen Durchmesser im Bereich von 0,2 bis 2 μπι mit einer Schwankungsbreite von weniger als 10%.
Der Kern der Polymerisatteilchen macht 50 bis 90 Gew.-% des gesamten Teilchens aus und besteht aus einem gegebenenfalls vernetzten Homopolymerisat oder Copolymerisat von Vinylmonomeren wie Styrol, Methylstyrole, Vinyltoluol, Äthylvinylbenzol, Alkylacrylaten und Alkylmethacrylaten mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe oder aus einem gegebenenfalls vernetzten Copolymerisat der gleichen Vinylmonomeren mit weniger als 15 Gew.-% eines Dienmonomeren wie Butadien und seinen Derivaten.
Das Schalenpolymerisat mach 10 bis 50 Gew.-°/o des Teilchens aus und ist ein Copolymerisat aus einem Vinyl- oder Dienmonomeren und einem CN-Gruppenhaltigen Comonomeren. Als Vinyl- oder Dienmonomer kommen die gleichen Monomeren in Frage, wie zur Herstellung des Kernpolymerisats und Kern und Schale können aus denselben oder aus unterschiedlichen Monomeren aufgebaut sein.
Das CN-Gruppen-haltige Monomer entspricht der allgemeinen Formel
ClI = C-CN
R'
in der R und R' gleiche oder verschiedene Substituenten sind und jeweils für Wasserstoff, eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder für eine Arylgruppe stehen; Beispiele hierfür sind insbesondere Acrylnitril, Methacrylnitril, Äthacrylnitril, Crotylnitril und Cinnamylnitril. Die CN-Gruppen-haltigen Monomereinheiten machen 20 bis 45 Gew.-% des Copolymerisate aus.
Die erfindungsgemäßen Latices von Polymerisaten werden dadurch hergestellt, daß man in wäßriger Emulsion zunächst ein oder mehrere Vinylmonomeren oder ein Gemisch aus Vinylmonomer und weniger als 15 Gew.-% eines Dienmonomeren in Gegenwart eines Initiators und mindestens eines Emulgato-s polymerisiert und anschließend ebenfalls in wäßriger Emulsion ein Gemisch aus einem Vinyl- oder Dienmonomeren und einem CN-Gruppen-haltigen Monomeren in Gegenwart eines Initiators polymerisiert, unter kontinuierlicher Zuspeisung von Monomeren und mindestens einem Emulgator.
Beispiele für Vinylmonomere oder Dienmonomere, die bei der Herstellung des Kernpolymerisats angewandt werden, sind Styrol, Methylstyrole, Vinyltoluol, Äthylvinylbenzol, Alkylacrylate und Alkylmethacrylate mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe sowie Butadien und seine Derivate.
Man kann weiterhin ein vernetzendes Vinylmonomer zugeben wie Divinylbenzol, Divinyläther, Mono- oder Polyäthylenglykol-dimethacrylate, Vinylmethacrylat, Triallylcyanurat, Diallylphthalat, und zwar in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Monomer oder Monomerengemisch. Die Anwesenheit des vernetzenden Monomeren verleiht den Polymerisatteilchen eine größere Lösungsmittelbeständigkeit.
Das Monomer oder Monomerengemisch wird ganz oder teilweise vor der Polymerisation vorgelegt; im zweiten Falle wird der Restteil im Verlauf der Polymerisation anteilweise oder kontinuierlich zugegeben. Das Monomer oder Monomerengemisch kann auch insgesamt im Verlauf der Polymerisation anteilweise > oder kontinuierlich in den Polymerisationsreaktor eingespeist werden.
Der eingesetzte Initiator soll wasserlöslich sein oder durch Zersetzung wasserlösliche Gruppen bilden. Es handelt sich um bekannte Verbindungen zu denen
in Ammonium- oder Kaliumpersulfat, Azcnitrile, Wasserstoffperoxid und Redoxsysteme gehören.
Der Initiator wird in einer Menge von 0,01 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 1 Gew.-% eingesetzt, bezogen auf das Monomer oder Monomerengemisch
π und vor oder im Verlauf der Polymerisation insgesamt, anteilweise oder kontinuierlich zugegeben.
Als Emulgator wird ein gebräuchlicher anionischer Emulgator eingesetzt; hierzu gehören die fettsauren Salze, Alkalialkylsulfate, -alkylsulfonate, -alkylarylsulfo-
-■<> nate, -alkyisulfosuccinaie, Alkalialkylphosphate; Alkylsulfosuccinate, Sulfonate von Alkylphenolpolyglykoläthern, Salze von Alkylsulfopolycarbonsäureestern, Kondensationsprodukte aus Fettsäuren mit Oxy- und Aminoalkansuifonsäuren, sulfatierte Ester aus Fettsäu-
-'■' ren und Polyglykoleti sowie Alkanolamide von sulfatierten Fettsäuren.
Dieser Emulgator kann gegebenenfalls mit einem nicht-ionischen Emulgator kombiniert werden, beispielsweise mit Fettsäureestern von Polyalkoholen,
»ι Alkanolamide von Fettsäuren, Polyäthylenoxide, Poly(äthylen-propylen)oxide und Kodensationsprodukte aus Alkylphenolen und Äthylenoxid.
Der Emulgator bzw. das Emulgatorengemisch wird in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis
r. 5 Gew.-% eingesetzt, bezogen auf das Monomer oder Monomerengemisch und vor und/oder im Verlauf der Polymerisation zugegeben. Insbesondere führt die kontinuierliche Zugabe gleichzeitig mit dem Monomer oder Monomerengemisch zu kalibrierten Teilchen des
4(i Kernpolymerisats.
Während der Polymerisation des Kernpolymerisats wird soviel Wasser zugegeben, daß das Monomer oder Monomerengemisch 1 bis 60 Gew.-% des Reaktionsmediums ausmacht.
■»■> Die Polymerisationstemperatur hängt von dem eingesetzten Initiator ab und liegt allgemein im Bereich von 5 bis 90° C.
Bei der Herstellung des Schalenpolymerisats bzw. -copolymerisats werden die gleichen Vinyl oder
■><> Dienmonomeren verwendet wie zur Herstellung des Kernpolymerisats. Dabei können Kern und Schale aus den gleichen oder unterschiedlichen Monomereinheiten aufgebaut sein. Das CN-Gruppen-haltige Comonomer entspricht der allgemeinen Formel
CH = C-CN
R'
in der R und R' gleich oder verschieden sind und jeweils für ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder für eine Arylgruppe stehen; Beispiele hierfür sind insbesondere Acrylnitril, Methacrylnitril, Äthacrylnitrii, Crotonsäurenitril und Zimtsäurenitril. Dieses Monomer macht 20 bis 45 Gew.-% des Monomergemisches aus und das Monomergemisch seinerseits macht 10 bis 50 Gew.-% des angestrebten Gesamtpolymerisats aus.
Als Initiator kommen die gleichen Initiatoren wie bei der Herstellung des Kernpolymerisats in Frage, wobei derselbe Initiator eingesetzt werden kann wie bei Herstellung des Kernpolymerisats oder ein anderer. Der Initiator wird ebenfalls in der gbichen Menge von 0,01 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Monomer od.»- Monomerengemisch eingesetzt und insgesamt vor Polymerisationsbeginn vorgelegt oder im Verlauf der Polymerisation anteilweise oder kontinuierlich zugespeist.
Der für die Polymerisation der Schale notwendige Initiator kann auch gleichzeitig mit dem für die Polymerisation des Kerns notwendigen Initiator zugegeben werden unter Berücksichtigung der Monomermenge, die in der zweiten Phase oder Stufe der Polymerisation eingesetzt werden.
Der Emulgator wird unter den obengenannten Emulgatoren ausgewählt und kann gleich oder ein anderer sein wie bei der Herstellung des Kernpolymerisats; er wird dem Reaktionsgemisch kontinuierlich, gleichzeitig mit den Monomeren zugegeben. Seine Menge wird so bemessen, daß zu jedem Zeitpunkt der Beschichtungsgrad oder Grad der Beschichtung der Oberfläche der Teilchen unterhalb 1 liegt. Hierdurch wird die Bildung neuer Teilchen vermieden und die Umhüllung der Teilchen aus Kernpolymerisat ermöglicht.
Die Copolymerisation der für das Schak (!polymerisat eingesetzten Monomeren kann in dem gleichen Reaktionsmedium erfolgen wie die Polymerisation des Kerns. In diesem Falle kann die für beide Polymerisationen notwendige Menge Wasser vor der ersten Polymerisation zugegeben werden unter Berücksichtigung der angestrebten Konzentration des Endla'.ex, oder auch auf zweimal verteilt vor jeder Einzelpolymerisation, oder auch kontinuierlich gleichzeitig mit dem Emulgator.
Die Copolymerisation des Schalenteils kann auch in einer unabhängigen zweiten Verfahrensstufe erfolgen; hierbei wird der Latex des Kernpolymerisats wie ein Keimprodukt in Wasser eingebracht unter Zugabe von Initiator und darauf kontinuierlich und gleichzeitig das Monomerengemisch und der Emulgator zugespeist.
Die Temperatur bei der Copolymerisation (der Schale) beträgt 5 bis 900C und ist somit die gleiche wie beim Polymerisieren des Kerns, wenn der Initiator derselbe ist oder wenn er die gleiche Zersetzungstemperatur aufweist wie der für das Kernpolymerisat eingesetzte Initiator. Es kann auch eine andere Temperatur eingehalten werden, wenn der Initiator eine andere Zersetzungstemperatur aufweist.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Latices sind außerordentlich lagerbeständig; sie können häufig mehr als 12 Monate ohne Zersetzung oder Zerstörung der Dispersion aufbewahrt werden. Sie sind auch mechanisch beständig und können ohne Brechen der Emulsion gehandhabt, insbesondere gepumpt werden.
Die Teilchengrößen der Latices sind homogen, liegen im Bereich von 0,2 bis 2 μίτι und sind steuerbar und können somit leicht der in Betracht gezogenen Anwendung angepaßt werden. Im Falle der Fixierung von Proteinen beispielsweise ermöglicht das Verfahren die Regulierung oder Steuerung der Teilchengröße entsprechend der Größe der Proteine.
Die an der Polymerisatoberfläche vorhandenen CN-Gruppen lassen sich, ohne daß die Emulsion bricht, in wäßrigem Medium sehr leicht hydrieren, und zwar mit Hilfe beliebig bekannter Verfahren, beispielsweise gemäß der US-PS 24 56 428 oder gemäß dem Aufsatz »Catalytic hydrogenation of butyronitrile«, von H. Greenfield in Industrial Engineering Chemistry 6 (1967), S. 142. Man erhält so Latices, deren Teilchen
τ gleichmäßig über die Oberfläche verteilte und reproduzierbare Amingruppen aufweisen.
Schließlich können die Latices bei verschiedenen pH-Werten Anwendung finden und bleiben dabei beständig, wenn ein entsprechender Emulgator einge-
K) setzt worden ist
Die Latices werden auf biologischem Gebiet verwendet, insbesondere als Träger für Proteine. Diese können als solche mittels physikalischer Adsorption gebunden werden, wobei die mit dieser Bindungsart bisher verbundenen Nachteile wie Veränderung mit der Zeit, geringe Lebensdauer, Empfindlichkeit und Zuverlässigkeit der Reaktionspartner durch die Polarität der CN-Gruppen, die die Bindungen beständiger machen, auf ein Minimum zurückgedrängt werden; oder die
jo Proteine werden nach Hydrieren (der CN-Gruppen) kovalent chemisch gebunden.
• Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
,. Beispiel 1
In einem 4-l-Rührreaktor wurden 1221 g Wasser, 90 g wäßrige 5gew.-%ige Kaliumlauratlösung und 720 g frisch destilliertes Styrol vorgelegt. Die Luft wurde mit Stickstoff verjagt; darauf wurde das Gemisch unter
in Rühren auf 75°C erhitzt und diese Temperatur während der gesamten Reaktion beibehalten.
Sobald das Gemisch 75°C erreichte, wurden 60 g Wasser enthaltend 1,2 g Kaliumpersulfat gelöst zugesetzt und das ganze 3 h lang polymerisiert.
π Darauf wurden kontinuierlich im Verlauf einer Stunde mit gleichmäßiger Einspeisungsmenge ein Gemisch aus 180 g Styrol und 58 g Acrylnitril sowie 30 g einer wäßrigen, 5gew.-%igen Kaliumlauratlösung zugegeben.
Nach 6 h wurde das Reaktionsgemisch abgekühlt.
4(i Man erhielt bei einem Umwandlungsgrad der Monomeren für das Schalenpolymerisat von 99 Gew.-u/o einen Latex mit einer Polymerisatteilchenkonzentration von 40 Gew.-%; die Untersuchung unter dem Elektronenmikroskop zeigte, daß alle Teilchen den
•41 gleichen Durchmesser von 0,3 μπι besaßen.
Die elektronenmikroskopische Untersuchung der Teilchen ergab weiterhin, daß der Kern der Teilchen aus Polystyrol und ihre Schale aus dem Styrol-Acrylnitrilcopolymerisat bestand und daß die CN-Gruppen sich an
Ί" der Oberfläche befanden.
Durch Mikroanalyse wurde der Stickstoffgehalt zu 1,55 Gew.-% bestimmt, bezogen auf das Gesamtpolymerisat; dies entspricht 5,86% copolymerisiertes Acrylnitril oder 2,88 Gew.-% CN-Grwppen, bezogen auf das Gesamtpolymerisat.
Der Latex wurde hydriert. Das IR-Spektrum zeigte die für die NH2-Gruppen charakteristische Bande bei 3400 cm ', während die für die CN-Gruppen charakteristische Absorptionsbande bei 2240 cm ' verschwun-
W) den war.
Beispiel 2
Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet, jedoch ein Gemisch aus 145 g Styrol und 93 g Methacrylnitril für h. das Schalenpolymerisat eingesetzt. Der Umwandlungsgrad betrug 95 Gew.-%. Die Polymerisatkonzentration des Latex machte 39 Gew.-% aus. Alle Latexteilchen hatten einen gleichen Durchmesser von OJ μηι. Das
Copolymerisat befand sich im Schalenbereich der Teilchen. Die Mikroanalyse ergab 1,20% Stickstoff entsprechend 5,74% Methacrylnitril (Einheiten) entsprechend 2.22% CN-Gruppen (jeweils bezogen auf Gesamt polymerisat).
Beispiel 3
Es wurde gemäß Beispiel 1 gearbeitet mit 720 g stabilisatorfreiem Methylmethacrylat anstelle der 720 g Styrol.
Der Umwandlungsgrad betrug 95 Gew.-%, die Polymerisatkonzentration des Latex 39,2 Gew.-%. Alle unter dem Elektronenmikroskop untersuchten Latexteilchen hatten einen gleichmäßigen Durchmesser von 0,6 um. Sie bestanden aus einem Kern aus Poly(methylmethacrylat) und aus einer Schale aus Styrol-Acrylnitrilcopolymerisat.
Der Stickstoffgehalt betrug 1,50% entsprechend 5,68% Acrylnitril (Einheiten) und 2,79% CN-Gruppen.
Beispiel 4
Beispiel 1 wurde wiederholt, indem gleichzeitig mit 720 g Styrol 7,2 g Divinylbenzol als wäßrige, 65gew.-%ige Lösung zugegeben wurden.
Der Umwandlungsgrad betrug 97 Gew.-%, die Polymerisatkonzentration des Latex 40 Gew.-%; Durchmesser der Latexteilchen =03 μπί; Stickstoffgehalt = 1,47%, entsprechend 5,56% Acrylnitril (Einheiten) und 2,73% CN-Gruppen.
Beispiel 5
Herstellung eines Latex
eines kalibrierten Kernpolymerisats
In einem 10-1-Reaktor wurden 2220 g Wasser, 50 g destilliertes Styrol, 40 g wäßrige, 5gew.-°/oige Kaliumlauratlösung und 4 ml wäßrige 20%ige Ammoniaklösung vorgelegt.
Die Luft wurde mit Stickstoff verjagt und das Reaktionsgemisch unter Rühren auf 75°C erhitzt; diese ϊ Temperatur wurde während der gesamten Polymerisation beibehalten.
Sobald das Gemisch 75°C erreicht hatte, wurden 100 g Wasser enthaltend 0,6 g Kaliumpersulfat zugegeben und 3 h polymerisiert.
ίο Darauf wurden kontinuierlich im Verlauf von 6 h mit konstanter Einspeisungsmenge 2590 g Styrol und 1190 g wäßrige, 2gew.-%ige Kaliumlauratlösung zugegeben. Nach 1 h wurde das Reaktionsgemisch abgekühlt.
Man erhielt einen Latex mit einer Polymerisatkonr > zentration von 42 Gew.-%; die Elektronenmikroskop-Untersuchung zeigte, daß alle Teilchen einen gleichen Durchmesser von 0,43 μηι aufwiesen.
Herstellung des CN-Gruppen-haltigen Latex
2(i In einem 4-1-Reaktor wurden 900 g Wasser und 530 g des oben erhaltenen Latex vorgelegt. Die Luft wurde mit Stickstoff verjagt und die Dispersion unter Rühren auf 75°C erwärmt; diese Temperatur wurde während der gesamten weiteren Polymerisation beibehalten.
Sobald das Gemisch 750C erreicht hatte, wurden 30 g Wasser enthaltend 0,3 g Kaliumpersulfat zugegeben und darauf kontinuierlich im Verlauf von 4 h mit konstanter Zuspeisungsmenge ein Gemisch aus 90 g Styrol und 29 g Acrylnitril sowie 20 g einer wäßrigen,
jo 5%igen Kaliumlauratlösung.
Nach 2 h wurde das Reaktionsgemisch abgekühlt.
Der Umwandlungsgrad der Monomeren für das Schalenpolymerisat betrug 95 Gew.-%. Die Konzentration des Latex an Polymerisatteilchen machte 21,1
r> Gew.-% aus. Die Teilchen besaßen einen gleichförmigen Durchmesser von 0,49 μπί. Der Stickstoffanteil betrug 2,1% entsprechend 7,95% Acrylnitril (Einheiten) und 3,9% CN-Gruppen.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Wäßriger Latex eines Polymerisats, dessen Teilchen einen einheitlichen Durchmesser im Bereich von 0,2 bis 2 μπι nit einer Schwenkungsbreite von weniger als i0% aufweisen und das aus einem Kern, bestehend aus einem Homo- oder Copolymerisat von Vinylverbindungen oder einem Copolymerisat aus einer Vinyl- und einer Dienverbindung mit weniger als 15 Gew.-% Dieneinheiten und aus einer Schale aus einem CN-Gruppen-haltigen Copolymerisat aus einem gleichen oder anderen Vinyl- oder Dienmonomeren wie im Kern und einem CN-Gruppen-haltigen Monomeren aufgebaut ist, wobei das Kernpolymerisat 50 bis 90 Gew.-°/o und das Schalenpolymerisat 10 bis 50 Gew.-% der Latexteilchen ausmacht.
2. Latex nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalenpolymerisat zu 20 bis 45 Gew.-°/b aus Einheiten eines CN-Gruppen-haltigen Monomeren der allgemeinen Formel
DE2637594A 1975-08-22 1976-08-20 Wäßriger Latex eines Polymerisats mit einheitlichem Teilchendurchmesser Granted DE2637594B2 (de)

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