DE2637572C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Gefriertrocknen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum GefriertrocknenInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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Description
Die Erfindung betrifft das Gefriertrocknen einer wäßrigen Flüssigkeit, insbesondere von biologischen
Präparaten, wie Blut, welche gegebenenfalls antihämophilen Faktor enthalten können; gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Beim bisherigen Gefriertrocknen von wäßrigen Produkte'n,
insbesondere pharmazeutischen oder biologischen Produkten enthaltend temperaturempfindliche
Bestandteile, mußte in relativ kleinem Volumen relativ langsam eingefroren werden, worauf dann im Vakuum
durcH Sublimation (Lyophilisierung) bei ebenfalls sehr
geringer Geschwindigkeit (Remington's Pharmaceutical Sciences, H.Auflage, Seiten 1540-1542 (1970), Mack
Publishing Company, Easton, Pennsylvania) getrocknet wird. Man benötigte eine Vakuumkammer und einen
kondensator. Das wäßrige Produkt wurde in Flaschen in einer Inertgasatmosphäre bei einer Temperatur unter
dei etltektischen Temperatur gefroren. Die Flaschen befanden sich auf einem Kühlbett in der Kammer. Die
Kammer wurde im allgemeinen auf < 0,133 mbar evakuiert Das gebildete Eis sublimierte in den Kondensator
bei einer Temperatur unter der des Produkts. Schließlich wurde das Brett aufgewärmt, um Energie für
die Sublimation zur Verfugung zu stellen, während das Produkt unter der eutektischen Temperatur verblieb.
Eine Schwierigkeit bei der bekannten Methode war die geringe Flüssigkeitsmenge, z. B. 5 bis 10 cm3 je Versuch
oder Flasche. Darüber hinaus benötigte man außerordentlich lange Frierzeiten, im allgemeinen mehr als 1 h.
Es wurde festgestellt, daß durch dieses langsame Gefrieren in bestimmten Produkten nur ein schlecht kristallisiertes
gefriergetrocknetes Material erhalten wurde, weiches sich nur schwer auflöst. So kann für das Wiedeianmachen
mit Wasser für parenteral Verabreichung zumindest 1 h erforderlich sein, was unpraktisch
ist, insbesondere in Fällen, wo eine verzögerte Verabrei-Chung eines Medikaments möglichst vermieden werden
soll. Außerdem ist auch das bisherige Trocknen von z. B. 6 Tagen und darüber sehr langwierig.
Aus der DE-OS 17 78 456 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Gefriertrocknen für Gewebestückchen
zu histologischen, histochemischen, autoradiographischen und elektronenmikroskopischen Untersuchungen
bekannt. Nach diesem Stand der Technik soll eine gleichmäßige Temperierung der zu behandelnden Substanzen
gewährleistet werden, indem Kälte auf den Behandlungsraum unmittelbar von aSlen Seiter. — mit Ausnahme
der Beschickungs- und Entleerungsseite — übertragen wird. Die dazu verwendete Vorrichtung besteht
aus einem Behandlungsraum in einem Trocknungsbehälter, dessen Boden mit der Kälte erzeugenden Einrichtung
verbunden ist und einen Trocknungseinsatz darstellt, dessen Boden und Außenwand als Stellfläche
zur Verbindung mit der Kälte erzeugenden Einrichtung dient Der Trocknungseinsatz ist mit einem Strahlungsschutzschild
umgeben und kann für mehrere Substanzaufnahmekammern ringförmig gestaltet sein. Diese
Kammern sind zylindrische Ausnehmungen, die sich nach oben konisch erweitern.
Aufgabe der Erfindung ist daher ein Gefriertrocknen wäßriger Produkte, insbesondere von pharmazeutischen
oder biologischen Flüssigkeiten, wie Blut in relativ kurzer Zeit also ein schnelles Gefrieren und/oder
Trocknen, wobei die dabei erhaltenen Produkte sich wieder leicht lösen lassen sollen. Nach der Erfindung
soll das Gefrieren und Trocknen mehrerer Behälter oder Gefäße eines Ansatzes unter gleichen Bedingungen
stattfinden, um die Variationen von Charge zu Charge hinsichtlich Gleichmäßigkeit Löslichkeit und
Aussehen minimal zu halten.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angeführten Merkmale
vorgeschlagen.
Die erfindungsgemäß zu verwendende Vorrichtung wird anhand der Figuren erläutert.
F i g. 1 ist eine Draufsicht einer erfindungsgemäß anwendbaren Tasse;
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht einer Lyophilisierungsflasche in der Ausnehmung der Tasse nach dem
Schnitt 2-2 von F i g. 1 und
Die Tasse oder der Block 10 ist im Hinblick auf die Lyophilisierungskammer im allgemeinen rechteckig; die
obere Fläche 11 ist eben und weist eine Anzahl von Vertiefungen 12 mit zylindrischen Seitenwänden 13 auf.
Die Tasse besteht aus einem wärmeleitendem Werkstoff und ist vorzugsweise aus einem einzigen massiven
Metallblock gearbeitet. Bevorzugt wird als Werkstoff Magnesium oder Aluminium. Ein Aluminiumgußkörper
ist besonders geeignet Jede Ausnehmung ist so dimensioniert daß sie eine zylindrische Lyophilisierungsflasche
14 dicht sitzend aufzunehmen vermag. Die Flasche hat einen Stopfen 15 üblicher Art mit Evakuierungsöffnung
und läßt sich unter Druck vakuumversiegeln. Die Ausnehmung 12 ist am Boden flach; die Wände 13 sind
unmittelbar benachbart der Flasche vom Boden der Ausnehmung bis auf die obere Fläche 11, so daß Hohlräume
in der Ausnehmung bei eingesetzter Flasche minimal sind. Die obere Fläche der Tasse ist in etwa in der
Höhe der Schulter der Flasche, so daß das Flüssigkeitsniveau 16 innerhalb der Flasche unter der oberen Fläche
11 der Tasse liegt. Die Tasse wird zum Gefrieren der Flüssigkeit in kurzer Zeit abgekühlt, d. h. weniger als
etwa 1 h; dabei gefriert die Flüssigkeit in jedem Behälter mit im wesentlichen der gleichen Geschwindigkeit
Das Trocknen des gefrorenen Produkts im Vakuum erfolgt innerhalb der Tasse, so daß auch das gefrorene
Produkt in jeder Flasche im wesentlichen mit der gleichen Geschwindigkeit trocknet Beim Trocknen sinkt
die Oberfläche 17, also die Trocken-Grenzfläche, allmählich immer tiefer in der Flasche, bis der Wasserdampf
entfernt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht viel rascher als die bekannten Verfahren und führt zu einem überlegenen
Trockenprodukt, insbesondere was die Gleichmäßigkeit,
die Lösbarkeit und das Aussehen anbelangt Das gefriergetrocknete Produkt hat die gewünschte s
kleine Kristallform, welche schneller trocknet und sich schnell auch wieder auflösen läßt
Die Erfindung wird nun am Gefriertrocknen von Blutpräparaten oder mehr speziellen in der Kälte ausgefällten
Produkten wie antihämcphiler Faktor in wäßriger Lösung erläutert Bei diesem Verfahren wird zuerst
eine wäßrige Lösung enthaltend antihämophilen Faktor (erhalten nach Hershgold etaL, J. Lab. & Clin.
Med.67 :23, 1966) bis zum Niveau 16 in die Flaschen gefüllt — Fassungsvermögen 40 cm3. Eine massive Tasse
10 aus Aluminiumguß — 305 · 305 · 54 mm — mit einem Gewicht von 4,5 kg mit einer Anordnung von
Ausnehmungen 12 im Sinne der F i g. 1 — und zwar 39 jeweils mit einem Durchmesser von 44 -im — wurde
angewandt Bevorzugt wird die Lösung bei Raumtemperatur direkt in die in die Tasse eingesetzten Flaschen
steril einpipettiert Die Tasse mit den Flaschen ohne Stopfen (Fig.2) wurde in einem Gefrierschrank auf
Horden gestellt, welche ihrerseits in direkter Verbindung mit flüssigem Stickstoff standen. Die Gasatmo-Sphäre
im Gefrierschrank war Stickstoff, so daß der in den Flaschen enthaltende Sauerstoff verdrängt wurde.
Die Temperatur lag zwischen —140 und —196° C Es
wird gekühlt bis die Flüssigkeit gefroren war; dies erfolgte üblicherweise in maximal 45 min. Wenn gewünscht
kann man das gefrorene Produkt im Gefrierschrank über längere Zeiten ohne Qualitätsverlust belassen.
Die ganze Tasse wurde nun in eine Vakuumkammer eingesetzt und bei 0,07 mbar bis zur Trockne belassen,
was im allgemeinen nicht mehr als etwa 4, 5 Tage dauert
Das gefriergetrocknete Produkt ist voll zufriedenstellend, insbesondere hinsichtlich Gleichmäßigkeit, Aussehen,
Stabilität Antihämolyt-Faktor-Gehalt und Rekonstitutionseigenschaften.
Das gefriergetrocknete Material läßt sich mit einer physiologischen Kochsalzlösung in kurzer Zeit, normalerweise
innerhalb von 2 bis 5 min, auf ein Volumen von 6 cm3 lösen und ergibt eine klare Sediment-freie Flüssigkeit,
die unmittelbar parenteral verabreicht werden kann. Im Gegensatz dazu sind für AHF-Produkte, erhalten
nach den bekannten Verfahren also Gefrieren über mehr als 1 h und Trocknen in etwa 6 Tagen, wesentlich
längere Zeiten erforderlich, oft 1 h und mehr, um auf ein vernünftiges Volumen zu kommen, d. h. zumindest
6 cm\
55
60
Claims (2)
1. Verfahren zum Gefriertrocknen einer Flüssigkeit in einem Behälter, eingesetzt in Ausnehmungen
eines tassenartigen massiven Blocks aus wärmeleitendem Werkstoff, Abkühlen des Blocks zum Gefrieren
der Flüssigkeit und Trocknen des gefrorenen Produkts im Vakuum, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Flüssigkeit in einen in den Block dicht passenden Behälter bei einer Temperatur
zwischen —140° und — 196°C gefriert und in
weniger als etwa 4,5 Tagen trocknet
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Block is
aus gut wärmeleitendem Werkstoff mit Ausnehmungen, in welche dicht passend die Flüssigkeitsbehälter
eingesetzt sind und welche so tief sind, daß das Flüssigkeibmiveau
in den Behältern noch innerhalb des Blocks liegt
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