DE721222C - Verfahren zur Herstellung von therapeutisch verwendbaren Trockenpraeparaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von therapeutisch verwendbaren Trockenpraeparaten

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DE721222C
DE721222C DEI51161D DEI0051161D DE721222C DE 721222 C DE721222 C DE 721222C DE I51161 D DEI51161 D DE I51161D DE I0051161 D DEI0051161 D DE I0051161D DE 721222 C DE721222 C DE 721222C
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DE
Germany
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ampoules
solutions
production
frozen
dry preparations
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Expired
Application number
DEI51161D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Carl Ludwig Lautenschlaeger
Dr Fritz Lindner
Dr Heinz Oeppinger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE721222C publication Critical patent/DE721222C/de
Expired legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/14Particulate form, e.g. powders, Processes for size reducing of pure drugs or the resulting products, Pure drug nanoparticles
    • A61K9/19Particulate form, e.g. powders, Processes for size reducing of pure drugs or the resulting products, Pure drug nanoparticles lyophilised, i.e. freeze-dried, solutions or dispersions

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Drying Of Solid Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von therapeutisch verwendbaren Trockenpräparaten Bei der therapeutischen Verwendung vieler Stoffe ergeben sich Schwieritgkeiten dadurch, daß diese Stoffe in Lösungen nicht haltbar sind. Man ist daher gezwungen, sie in trockener Form aufzubewahren und die Lösungen jeweils erst unmittelbar vor der Anwendung herzustellen. Bei der Verarbeitung solcher Stoffe, die im Herstellungsprozeß als Lösungen anfallen, ergeben sich nun bei den seither bekannten Trocknungsverfahren häufig insofern Schwierigkeiten, als die dabei erhaltenen Trockenpräparate nur schwer wieder in Lösung zu bringen sind und unter Umständen iiberhaupt keine klaren Lösungen mehr ergeben. Ferner besteht die Gefahr, daß der Gehalt an wirksamen Stoffen durch den Trocknungsprozeß wesentlich beeinträchtigt wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß man zu hochvoluminösen, leicht und klar löslichen Irockenpräparaten gelangen kann, wenn man die Lösungen der betreffenden Substanzen in Ampullen abfüllt und sie unter Anwendung verminderten Druckes in Gegenwart von Trocknungsmitteln in gefrorenem Zustand zur Trockne bringt. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, auch während des Trocknungsvorganges, zum mindesten während eines Teiles der Trocknungszeit, die Kühlung der gefrorenen Lösung weiter aufrechtzuerhalten. Auf diese Weise wird vermieden, daß während der Trocknung ein Auftauen der gefrorenen Lösung eintritt, das meist mit einem störenden Schäumen und unter Umständen auch mit einer Herabsetzung des Gehaltes an wirksamen Stoffen verbunden ist.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren lassen sich vorteilhafterweise Lösungen insbesondere solcher Stoffe trocknen, die in sehr kleinen Gewichtsmengen zur Anwendung gelangen, und deren Lösungen eine zeitlich begrenzte Haltbarkeit aufweisen, wenn nicht besondere Vorkehrungen getroffen werden.
  • Dabei ist es gleichgültig, ob die gelösten Stoffe synthetischen oder biologischen Ursprungs sind. Eine besondere Rolle spielt das Verfahren für eiweißhaltige Präparate jeder Art, z. B. Sera, Impfstoffe, Enzymlösungen, Organextrakte u. dgl. Gerade die Eiweißverbindungen neigen beim Trocknen in besonderem Maße dazu, durch Denaturierung schwer löslich zu werden und an Wirksamkeit zu verlieren.
  • Das Gefrieren der Lösungen und das weitere Kühlen während des Trocknungsvorganges kann mit beliebigen Kältemitteln vorgenommen werden. Bei den Eiweißverbindungen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, keine zu tiefen Temperaturen zu wählen, da hierbei Schädigungen oder ein Verlust der leichten Löslichkeit der Endprodukte eintreten können. In diesen Fällen kommen als Kühlmittel die üblichen Kältelaugen in Be tracht. Es kann vorteilhaft scin, die Kältelauge auch während der Trocknung zii-kulieren zu lassen mid das Trocknungsmittel, z. 13. konzentrierte Schwefelsäure, zur ständigen Erneuerung der Oberfläche in Bewegung zu halten. Ferner kann es zweckmäßig sein, die Temperatur der zu trocknenden Lösungen während der Trocknung zu verändern.
  • Das Verfahren läßt sich so ausführen, daß man beispielsweise die Ampullen in ein doppelwandiges Gefäß bringt, zwischen dessen Wandungen das Kältemittel valiuumsicher eingeschlossen ist, und dieses Gefäß in einen unter verminderten Druck zu setzenden und das Trocknungsmittel, z. B. konzentrierte Schwefelsäure, enthaltenden Raum bringt. Die Ampullen sind in diesem Falle von einem E;ältereservoir umgeben, das so bemessen werden kann, daß es für die Gesamtdauer der Trocknung oder für einen Teil der Troclinungszeit ausreicht. Nilan kann aber auch das Einfrieren und Trocknen der Lösungen in Behältern vornehmen, in denen das Einfriergefäß fest eingebaut ist und durch die ein Kältemittel in geeigneter Weise zirkuliert. In anderen Fällen wiederum ist es überhaupt nicht erforderlich, die Einwirkung des Kältemittels auf die Ampullen während des Trocknungsvorganges fortzusetzen.
  • Es ist bereits bekannt, organische Stoffe oder Lösungen solcher Stoffe, gegebenenfalls in steriler Form, in gefrorenem Zustand zu trocknen. Weiterhin hat man bereits hygroslcopische Salze des Acetylcholins für Injeltionszweclie in der Weise dosiert, daß man Lösungen dieser Salze in absolutem Alkohol in Ampullen abgefüllt und den Alkohol im Vakuum abgedampft hat. Beide Verfahren führen indessen nicht zu den mit den hier beschriebenen Verfahren erzielbaren besonderen Wirkungen. Denn abgesehen davon, daß es nach dem vorliegenden Verfahren möglich ist, den gesamten Trocknungsprozeß unter streng sterilen Bedingungen durchzuführen, indem man die Lösung steril in die Ampullen abfüllt, diese durch Watte o. dgl. keimdicht verschließt und alsdann den Inhalt zum Gefrieren bringt, erhält man auf diese Weise in den Ampullen ein Trockenpräparat, das außerordentlich voluminös ist und den ganzen vorher von der Flüssigkeit erfüllten Raum einnimmt. Das hat zur Folge, daß das Trockenpräparat sich überraschend schnell und spielend leicht in Wasser auflösen läßt: die Lösungsgeschwindigkeit ist im Vergleich zu den auf andere Weise getrockneten Stoffen außerordentlich gesteigert. Als weiterer Vorteil kommt hinzu, daß sich die Präparate, die oft in nur sehr kleinen Gewichtsmeng,ren zur Anwendung gelangen, durch das einfache Abfüllen bestimmter Lösungsmengen von be kannter Konzentration in bequemer und sicherer Weise dosieren lassen. Im übrigen erhält man auf diesem Wege nach Nbschmelzen und Evakuieren der Ampullen auch von sehr empfindlichen Substanzen praktisch un begrenzt haltbare Troclienpräparate.
  • Es ist schließlich auch bereits bel\-annt kleine Mengen von Blut nach dem Vakuum gefrieren in Reagenzgläsern oder Ampullen zu trocknern. Blut ist aber keine klare Lösung und liefert bei diesem Trockenverfahren ein klumpiges Produkt. Es konnte daher nicht vorausgesehen werden, daß beim Trocknen von Lösungen nach dem beanspruchten Verfahren ein hochvoluminöses, leicht lösliches Produkt erhalten wird.
  • Beispiele I. Eine konzentrierte Lösung von hochgereinigtem Diphtberietoxin wird in Ampullen abgefüllt; die mit einem Wattebausch verschlossenen Ampullen werden in Äfler-Kohlensäure-Kältemischung eingefroren und im Hochvakuum neben Phosphorpentoxyd aufbewahrt. Man erhält ein leicht lösliches Troclienpräparat mit voll erhaltener Wirksamkeit.
  • 2. I 1 einer Lösung des Hypophysenvorderlappen-Wachstumshormons nach Evans wird in Ampullen abgefüllt; die mit einem Watte tausch verschlossenen Ampullen werden in einem doppelwandigen Gefäß, das in einem Vakuumschrank eingebaut ist, durch Rältelauge zum Gefrieren gebraucht. Neben dem Einfriergefäß befindet sich in dem Vakuum schrank eine Schale mit konzentrierter Schwefelsäure, die dauernd gerührt wird.
  • Man evakuiert nun auf weniger als 0,3 mm Quecksilbersäule und stellt nach etwa I Stunde die Kältelauge ab. Nach 2 Tagen ist der Troclienprozeß beendet. Alkan erhält ein sehr voluminöses Trockenpräparat, das die volle Wirksamkeit der Lösung erhalten hat und das leicht und klar in Wasser löslich ist.
  • 3. Eine wässerige, phosphathaltige Lösung des histaminzerstörenden Ferments der Darmschleimhaut wird unter sterilen Kautelen in weithalsige Ampullen abgefüllt, die mit Watte verschlossen werden. Die Ampullen werden dann in einen Behälter eingesetzt, in dem sie durch zirkulierende Kältelauge von beiden Seiten und vom Boden aus indirekt gekühlt werden. Wenn der Ampulleninhalt vollständig durchgefroren ist, werden die Kältelaugehähne geschlossen, und der ganze mit Kühllange gefüllte Behälter wird ins Vakuum neben konzentrierter Schwefelsäure gebracht. Die Schwefelsäure wird dauernd gerührt, und es wird dafür gesorgt, daß ein Vakuum von mindestens 0,3 mm Q,uecksiEbersäule aufrechterhalten wird. Nach etwa 24 Stunden ist der Ampulleninhalt vollständig getrocknet, die Ampullen werden unter Vakuum abgeschmolzen.
  • Das so erhaltene Trockenpräparat ist praktisch unbegrenzt haltbar und leicht und klar wieder löslich.
  • 4. Eine wäßrige Lösung, die in I5 1 100 g salzsaures p-Butylaminobenzoyldimethylaminoäthanol enthält, wird in 5 ccm-Ampullen zu I,5 ccm abgefüllt. Die Ampullen werden bei -400 rasch durchgefroren und bei einem Vakuum von o,I bis 0,3 mm Quecksilberdruck über Schwefelsäure getrocknet. Die Schwefelsäure wird dabei in Bewegung gehalten, um die Ausbildung von mit Wasser gesättigten Schichten an der Oberfläche zu vermeiden.
  • Die fertigen Ampullen enthalten dann die 10 mg Substanz, verteilt auf etwa I,5 cm Raum.
  • 5. Ein wäßriger eiweisfreier Extrakt aus Nebennieren wird in 1 o-ccm-Ampullen zu 5 ccm Lösung abgefüllt. Die Ampullen werden in Kältemischung eingefroren und rasch in einem Vakuumschrank auf 0,I bis 0,3 mm Queeksilberdrud: gebracht. Die abziehenden Wasserdämpfe werden durch Schwefelsäure geleitet und so absorbiert.
  • Der Ampulleninhalt ist leicht in Wasser löslich und gut haltbar.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von therapeutisch verwendbaren Trockenpräparaten aus Lösungen empfindlicher Stoffe durch Eintrocknen der gefrorenen, gegebenenfalls sterilen Lösungen unter vermindertem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzielung hochvoluminöser, leichtlöslicher Produkte in Ampullen eingefüllte Lösung gefrieren läßt und in gefrorenem Zustande in Gegenwart von Trocknungsmitteln eintrocknet.
DEI51161D 1934-12-07 1934-12-07 Verfahren zur Herstellung von therapeutisch verwendbaren Trockenpraeparaten Expired DE721222C (de)

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