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Heinrich Seltmanm, 8591 Schirnding
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Friedrich Faltiß, 8591 Schirnding Erich füller 8591 Hohenberg/Eger
Vorrichtung zum Dekorieren keramischer Geschirrteile mittels SchiebedruckO Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Dekorieren keramischer Geschirrteile mittels Schiebedruck
bzw. eine dem gleichen Zweck dienende Arbeitsplatzgestaltung.
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Das gebräuchlichste Verfahren zum Dekorieren von Geschirrteilen ist
das Aufbringen mehrfarbiger Dekore auf das Geschirr mittels SchiebedruckO Während
für das Dekorieren von Tellern Maschinen zur Verfügung stehen, erfolgt das Aufbringen
des Dekors auf andere Geschirrteile, wie Kannen, Tassen, Platten und Schüsseln noch
weitgehend von Hand. Einer Kechanisierung des Arbeitsablaufs stehen hier die sehr
zahlreichen und vielfältigen Formen und Größen der Geschirrteile entgegen und auch
die Tatsache, daß von solchen Teilen relativ kleine Stückzahlen zu fertigen sind,
die den Einsatz aufwendiger Maschinen nicht in rationeller Weise gestatten.
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Vm so mehr Bedeutung kommt der Gestaltung des Arbeitsplatzes für das
Dekorieren von land zu,ebenso den die Handarbeit erleichternden Vorrichtungenz Meist
wird einfach an normalen ischen gearbeitet, an die das Geschirr in Geschirrkästen
herangebracht und auf die gleiche Weise wieder fortgeschafft wird.
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Eine Wasserwannie dient hierbei zum Aufweichen der Buntiruckpapiere.
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Da ein Geschirrteil auf einer ebenen iischplatte in eines sehr ungünstigen
Winkel zur Dekoriererin steht, hat man versueht, den Tisch mit einer schwenkbaren
Klappe zu versehen, um die zu aekerierende Fläche annähernd in einen rechten Winkel
zur Verbindungslinie Auge - DekorflzcheZ zu bringen. Dabei muß meist nur mit einer
land dekeriert werden, während die andere Hand zum Festhalten des Geschirrteile
benßtigt wird.
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Mechanische Halterungen und drehbare Auflagen verbessern die Arbeitsbedingungen,
jedoch sind die Halterungen bei der Handhabung des Schiebedrucks hinderlich. Das
beim Anrakeln des feuchten Druckes anfallende Wasser wird von Zeit zu Zeit mit Tücher
aufgenommen, da es sonst vom Arbeitstisch ablaufen und die Arbeiterin bzw. den Fußboden
nässen würde.
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Die Geschirrkästen, aus denen die zu dekorierenden Teile entnommen
und in die sie nach der Bearbeitung wieder eingelegt werden, stehen auf dem Boden
oder sind gestapelt, so daß sich die Arbeiterin oft bücken oder aber strecken muß,
um im Sitzen diese Kästen zu erreichen. Gemäß anderer Verfahren arbeitet man zwar
mit ebenen Tischen, versucht jedoch eine gewisse Rationalisierung des Dekorierens
dadurch zu erreichen, daß man sehr grosse Tische verwendet, deren Platten in rechteckige
Abschnitte unterteilt sind, die in Führungen so versqhoben werden- können, daß die
Dekoriererin eine mit dekorierten Teilen besette Platte von sich wegschieben kann
und gleichzeitig aus einer unter der Tischfläche liegenden RücklauSetene eine neue
Platte nach obem wandert und als Arbeitsfläche zur Verfügung steht. Eine XilSskraft
räumt von Zeit zu Zeit die Tischplatte von der dekorierten Ware und gibt sie in
die erwähnten Geschirrkästen. Diese Tische erfordern sehr viel Platz und haben alle
Nachteile der horizontalen Arbeitsflächen.
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Die aufgezeigten Nadteile werden mit einer V.orrichtung vermieaem,
die
erfindungsgemäß gekennzeichnet ist durch einen mit Aufnahmeeinrichtungen für das
zu dekorierende Geschirr versehenen, drehbaren Dekortisch, einen diesem vorgeschalteten,
in Reichweite der Arbeiterin angeordneten, drehbaren Ablagetisch für das undekorierte
Geschirr; und ein dem Dekortisch nachgeschaltetes, ebenfalls in reichweite angeordnetes
Eebezeug für die zur Aufnahme des dekorierten Geschirrs bes timmten. Geschirrkästen.X.
wobei der Dekortisch, der Ablagetisch und der jeweils im Einsatz befindliche Geschirrkasten
in Arbeitshöhe stehen.
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Auf diese Weise werden nicht nur am Dekortiseh günstige Verhältnisse
geschaffen, sondern es wird auch die Effektivität der Arbeit dadurch erhöht, daß
undekoriertes Geschirr stets handgerecht zur Verfügung steht und die dekorierte
Ware in Reichweite in Geschirrkästen ahgelegt werden kann, die ebenfalls in Arbeitshöhe
stehen.
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Weitere Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sieh aus der nachfolgenden Beschreibung des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt die Gesamtvorrichtung in der Draufsicht, Fig. 2 den
Dekortisch in der Vorderansicht und Fig. 3 das Hebezeug mit den Geschirrkästen in
der Seitenansicht.
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Die Vorrichtung besteht aus dem Dekortisch 1, mit dem vorgeschalteten,
drehbaren Ablagetisch 2 und dem nachgeschalteten Hebezeug 3 für die Geschirrkästen
4. Im Bereich des Ablagetisches 2 sind zwei Wannen 5, 6 für kaltes und warmes Wasser
zum Ausweichen des Schiebedrucks und ein Schränkchen 7 zum Aufbewahren von Arbeitsgerät
vorgesehen.
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Der Dekortisch weist drei spezielle Aufnahmescheiben oder Aufnahmedorne
für das zu dekorierende Geschirr auf und zwar eine Scheibe 8 für Kannen, eine Scheibe
8' für Tassen und eine Scheibe 8 für Platten und Schüsseln. Gemäß Fig.2 ist die
;schplatte 9 drehbar und wird in der gewählten Stellung durch eine gefederte Raste
10 gehalten. Die Aufnahmescheiben 8, 8', 8'' sind 11 um eine vertikale AchseS drehbar
und um eine horizontale Achse 12 schwenkbar, damit sie in einen günstigen Winkel
zu der Arbeiterin gebracht werden können. Die »Scheiben haben eine elastische Auflage
13 mit zentraler Bohrung, welche mit einer nicht dargestellten Vakuumpumpe über
Rohre bzw. Schläuche 14 verbunden ist. Das Vakuum kann durch den fußschalter 15
abgeschaltet oder durch Zugabe von Sekundärluft aufgehoben werden. Nach dem Aufsetzen
des zu dekorierenden Geschirrteiles wird das Yakuus mittels Fußschalter eingeschalter
und hält. den zu dekerierendem Artikel auf der Scheibe fest, ohne den Zugang zu
den zu dekorierenden Flächen im irgendeiner Weise zu behindern Die Arbeiterin hat
das Werkstück drehbar und schwenkbar in günstigster Stellung v.or sich und zum Aufbringen
des Druckes beide
Hände frei. Das beim Anrakeln abfließende Wasser
wird auf der Tischplatte 9 gesammelt und läuft durch den Stutzen; 16 in die ringförmige
Wanne 17 unter der Tischplatte und von dort durch den Ablauf 18 abo Das Hebezeug
3 besteht aus zwei USchienen 19, 19', in denen ein Schlitten 20, der eine Plattform
21 trägt, mittels vier Rollen 22, 22' heb- und senkbar gelagert ist. An dem Schlitten
20 greift ein Haken 23 an, der mit einem nicht dargestellten elektrischen Hubmotor
in Verbindung steht0 Der Arbeitsablauf ist wie folgt: Ein mittels Hubwagen herangebrachter
Geschirrkasten mit andere korierter Ware wird entleert und das Geschirr auf den
Ablagetisch 2 gestellt. Das Hebezeug 3 wird sodann mit seiner Plattform 21 durch
knopfdruck mittels des elektrischen Hubmotors in die unterste Stellung gebracht,
der leere Geschirrkasten auf die Plattform aufgesetzt und durch abermaligen Knopfdruck
in eine für die Arbeiterin günstige Höhe gehobene Die Arbeiterin 24 nimmt dann am
Dekortisch 1 Platz, nimmt das Geschirr von dem iblagetisdh 2 und stellt es auf die
entsprechende, in die vorteilhafteste Position gebrachte Scheibe 8, 82 oder 8''.
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Hierauf nimmt sie den Schiebedruck aus einem der Wasserbehälter 5,
6 und überträgt ihn auf das Geschirr, das sie anschliessend in den auf gleicher
Hohe stehenden Geschirrkasten 4 legt.
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Ist der Geschirrkasten 4 voll, so wird ein zweiter Kasten 4' auf den
Ablagetisch 2 entleert und dann in das Hebezeug 3 gegeben, wo er auf den Kasten
4 gesetzt wird. Die passende Arbeitshöhe wird wieder durch Betätigung des Hubwerkes
eingestellt. Für einen gestrichelt dargestellten dritten.Geschirrkasten wird gewöhnlich
die Plattform 21 ganz abgesenkt, so daß dieser Kasten auf dem Kasten 4 in Arbeitshöhe
steht. Für den vierten Kasten, der hier mit 4' bezeichnet ist, wird die Plattform
mit den drei gefüllten Geschirrkästen nach oben; gefahren, damit darunter Platz
-für weitere Kästen entsteht. Zweckmäßig wird dieser vierte Kasten auf einen Bock
gesetzt, der das Un-Verfahren mit einem Hubwagen gestattet. Wenn schließlich auch
ein fünfter Geschirrkasten 4"' gefüllt ist, senkt man die Plattform 21 mit den die
oberen Kästen soweit, wie in.Fig. 3 ersichtlich, ab so daß ein Stapel voB fünf Kästen
gebildet wird, der mit der Plattform nicht mehr im Eingriff steht. Der Stapel kann
jetzt mittels eines Hubwagens weggeschafft werden und das geschilderte Arbeisspiel
beginnt von neuem.
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Mit dem Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es gelunge,
günstige Arbeitsbedingungen zu schaffen und Verlustzeitem auf ein Minimum zu reduzieren.
Der Platzbedarf beträgt nur 50% des Raumes, den ein Arbeitsplatz mit Schiebetischen
einnimmt und die Leistung konnte in der Praxis bis zu 50% gegenüber dem herkömmlichen
Verfahren gesteigert werden. Die V.orrichtung ist selbstverständlich für alle Arten
von Keramik und auch für andere Gegenstände, z.B. aus Glas, verwendbar. 7
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