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Einrichtung zum Ausgleichen von Strukturschädigungen.
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum passiven oder relativen
Ausgleichen von Strukturschädigungen als Voraussetzung zur Rehabilitation und Therapie
weitgehend aller Behinderten- und Patientengruppen, deren Erkrankung eine Strukturveränderung
bereits aufweist oder unvermeidbar zur Folge naben wird, mit einem Gestell für ein
Bett.
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Behinderte, gleichgültig Welcher Schädigungsgruppe, müssen auch nachts
individuell des vorhandenen Strukturschadens behandelt erden. Nur dann kann eine
sonst unabdingbare Strukturveränderung auch während der Nacht Weitgehend unter Kontrolle
gehalten erden. Strukturveränderungen allgemein, vor allem aber bei Spastikern>
sind als Folgebehinderungen zu betrachten.
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Sie zeigen sich zuerst als Tendenz zu bestimmten Schädigungen und
bilden sich später zur wirklichen Strukturveränderung aus.
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Auch bereits vorhandene Schädigungen sind innerhalb der ersten Jahre
meist irnmer noch passiv ausgleichbar. In der Regel kann angenommen erden, daß diese
Ausgleichbarkeit bis zu einem Alter von 8 bis 9 Jahren möglich ist. Dann allerdings
muß nach und nach mit der Fixierung des Strukturschadens gerechnet werden, der nur
noch relativ ausgeglichen erden kann. Es kann angenomrnen serden, daß innerhalb
der Alters klasse bis zu 8 Jahren eta 70 % der Behinderten aller Behindertengruppen
anzutreffen sind.
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liegen der Verschiedenartigkeit und damit komplexen Situation der
einzelnen Strukturschädigungen ist die Problematik der richtigen Lagerung während
der Nacht hinreichend bekannt.
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Ebenso die Schwierigkeit einer genauen optimalen Einrichtung des erforderlichen
Bettes entsprechend der vorhandenen Schädigung.
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Je nach Ausmaß der vorhandenen Schädigung ab dem Alter von 2 bis 5
Jahren ervieitert sich die bis dahin erkennbare Tendenz zu einer bereits vorhandenen,
jedoch immer noch passiv ausgleichbaren Strukturschädigung. Die Hilfen in diesem
Stadium müssen dann entschieden genauer angesetzt und für längere Zeit einer dauernden
Kontrolle unterstellt werden.
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Behinderte dieser Klasse sollten innerhalb der ersten Zeit immer wieder
einer erneuten Berichtigung unterworfen werden. Unter diesen Voraussetzungen ist
mit Sicherheit immer noch eine weitgehende Besserung zu erreichen.
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Beim Zubettbringen eines behinderten Kindes durch ein und dieselbe
Person wird das Kind immer wieder mit den gleichen Handgriffen in dieselbe Stellung
gebracht und dann während der ganzen Nacht in dieser Körperhaltung belassen, so
daß das zur Tnerapie gegen Strukturveränderungen eingesetzte Eigenge.icht, des Körpers
auf die Dauer einseitig wirkt und den vorhandenen Strukturschaden nur teilweise
passiv ausgleicht. engen des vorhandenen Strukturschadens kann sich das Kind selbst
nicht bewegen und seine Lage während der Nacht verändern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung für die
Rehabilitation und Therapie weitgehend aller Behinderten- und Patientengruppen unter
10 Jahren zu schaffen, mit der dem Behinderten bzw. Patienten individuell des vorhandenen
Strukturschadens
auch während der Nacht geholfen werden kann.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, da13 das Bett
als ein im Querschnitt winkelförmiger, vorzugsweise mit einem winkel von 90°, mehreckiger,
halbschalenförmiger, vorzugsweise halbrunder oder halbellipsenförmiger, Trog ausgebildet
ist, der um seine Längsachse schenkbar gelagert und in jeder Schwenkstellung anhaltbar
und feststellbar ist.
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Der mit der Erfindung erzielbare technische Fortscfiritt beruht auf
folgenden Vorteilen: Durch die Form und Bewegbarkeit des Bettes braucht die Rehabilitation
und Therapie fast aller Patienten oder Behinderten, deren Erkrankung eine Strukturveränderung
bereits aufweist oder unvermeidbar zur Folge haben wird, während der Nacht nicht
unterbrochen zu werden. Der Behinderte oder Patient kann individuell des vorhandenen
Strukturschadens zur Nacntruhe gebracht tieren. Die Strukturveränderung kann auch
während der Nacht weitgehend unter Kontrolle gehalten erden.
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Damit kann einer großen Anzahl Behinderter zusätzlich zu den Hilfen
am Tage eine außerordentlich wirksame Hilfe auch während der Nacht gegeben erden.
Als Ergebnis ist eine nahezu optimale Rehabilitation flöglich. Durch die Einbettungstechnik
gemäß der Erfindung lassen sich sowohl eine Rehabilitation als auch eine erfolgreiche
Therapie erreichen.
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weitere wesentliche Merkmale der Erfindung sind im folgenden aufgeführt.
Nach einem Merkmal, dem wesentliche Bedeutung zukommt, sind die Seitenwände des
Troges bis in die waagerechte Lage verschwenkbar. Dadurch ist es möglich, den Patienten
auf die eine oder andere Körperseite zu legen und damit seine Körperhaltung während
der Nacht mehrmals zu verändern.
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Damit der Trog nur unwesentlich seitlich über das Gestell hinaus aussenXenkt,
ist der Trog in seiner Scheitellinie oder seiner mittleren Mantellinie an jedem
seiner Enden mit mindestens einer Rolle versehen, die auf am Gestell waagerecht
angeordneten Lufschienen abrollt.
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Dabei sind an den Außenseiten der Stirnç,ände des Troges auf winkel-halbierenden
oder Mittellinien des Trogquerschnittes Führungsrollen drehbar gelagert, die in
am Gestell senkrecht angeordneten Schienen geführt sind. Dadurch wird die Mitte
des Troges immer in der Mitte des Gestells gehalten, so daß der Trog in jeder Stellung
das Gestell nur unwesentlich überragt.
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Nach einem Weiteren .esentlichen Merkmal der Erfindung ist zum Schenken
des Troges um seine Längsachse an seiner Scheitellinie oder mittleren Mantellinie
eine Spindelmutter gelenkig angebracht, die auf einer im Gestell drehbar gelagerten
Geindespindel geführt und mit ihr verstellbar ist. Diese Kraftangriffsstelle hat
den Vorteil, daß die Antriebskraft für die Schwenkbewegung auf einer geraden Kraftlinie
angreifen kann, -as einen besonders günstigen und einfachen Antrieb ermöglicht.
Vorteilhaft kann dabei die Gewindespindel über Zahnräder oder einen Riementrieb
von einem Motor in beiden Drehricntungen antreibbar sein.
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Damit der Patient oder Berlinderte beim Schwenken des Troges mit seinem
Körpergewicht nicht auf seine Arme zu liegen kommt, sind an den Innenseiten der
Seitenände des Troges oder an den Seiten eines Leibctlens, das der Behinderte oder
Patient trägt, Armabläufe verstellbar angeordnet bzw. befestigt.
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Zweckmäßig haben die Armabläufe einen keilförrnigen Querschnitt und
abgerundete Ecken.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Es zeigt: Fig. 1 die Einrichtung in Seitenansicht, Fig. 2 die Stirnansicht zu tig.1,
Fig. 3 den Teilschnitt nach Linie III-III der Fig. 1 in größerem Maßstab, Fig. 4
die Seitenansicht zu Fig. ), teilweise eggebrochen, Fig. 5 den Teilschnitt nach
Linie V-V der Fig. 2 in größerem Maßstab und Fig. 6 die Stirnansicht zu Fig. 5.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung besteht aus einem Gestell 10 mit
zwei stirnseitigen Rahmen 11, die durch Querstreben 12 versteift sind. Die stirnseitigen
Rahmen 11 sind durch zrei Längsseiten 13 miteinander verbunden. Die Querstreben
12 sind in der Mitte der Rahmen 11 mit je einer senkrecht angeordneten Führungsschiene
14 versehen, die einen C-förmigen Querschnitt hat. Auf den Längsseiten 15 ruht an
jedem Stirnende des Gestells 10 unterhalb der Führungsschienen 14 je eine Laufschiene
15.
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In dem Gestell 10 ist ein Bett 20 schwenkbar gelagert. Das Bett 20
besteht aus einem Trog 21, der im Ausführungsbeispiel einen winkelförmigen Querschnitt
mit einem Offnungs-«inkel von 900 hat. Der Trog 21 kann auch einen mehreckigen oder
halbschalenförmigen, vorzugsweise halbrunden oder halbellipsenförmigen, Querschnitt
aufweisen. Der im Querschnitt winkelförmige Trog 21 besteht aus zwei Seitenwänden
22, die den
Öffnungs'inkel von 90 miteinander einschließen, und
zwei Stirnwänden 23.
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In der Scheitellinie des Troges 21 oder bei einem im Querschnitt schalenförmigen
Trog in seiner mittleren Mantellinie ist an Jeder Stirnwand 23 eine Laufrolle 24
drehbar gelagert.
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Die Laufrollen 24 rollen in den Laufschienen 15 und nehmen das Gewicht
des Bettes 20 und eines in ihm liegenden Patienten auf.
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An den Außenseiten der Stirnwände 23 des Troges 21 ist auf der vinkel-halbierenden
oder der Mittellinie des Trogquerschnittes je eine Führungsrolle 25 drehbar gelagert,
die in den Führungsschienen 14 auges am Gestell 10 senkrecht geführt sind. Sie sorgen
dafür, daß beim Schwenken des Troges 21 um seine Längsachse die Mitte des Troges
immer in der Mitte des Gestells 10 bleibt.
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Zum Schwenken des Troges 21 um seine Längsachse ist an seiner Scheitellinie
oder bei einem im Querschnitt schalenförmigen Trog an seiner mittleren Mantellinie
ein Drehgelenk 26 anKeordnet, dessen Drehachse parallel zur Längsachse des Troges
21 verläuft. Das Drehgelenk 26 besteht aus zwei äußeren Gelenkhülsen 27, die am
Trog 21 befestigt sind, und einer mittleren Gelenkhblse 28 zwischen ihnen, an der
eine Spindelmutter 29 befestigt, beispielsweise angeschweißt ist. Durch die Gelenkhülsen
27 und 28 geht eine Schraube 30 als Gelnkstift.
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Die Spindelmutter 29 ist auf einer Gewindespindel 31 geführt, die
an ihren beiden Enden in den Länwsseiten 13 des Gestells 10 drehbar gelagert ist.
In der Nähe eines Endes der Gewindespindel 51 ist auf ihr ein Zahnrad 32 befestigt,
das mit einem Zahnrad 33 eines Getriebemotors 34 kämmt, der
auf
einer Konsole 17 des Gestells 10 ruht.
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An tell des aus Spindel 51 und Spindelmutter 29 bestehenden Getriebes
könnte beispielsweise an der Außenseite einer Stirnwand 22 des Troges 21 ein Zahnbogen
od. dgl. angeordnet sein, in den ein am Gestell 10 drehbar gelagertes und angetriebenes
Ritzel eingreift. Selbstverständlich wäre auch ein hydraulischer oder ein anderer
bekannter Antrieb denkbar.
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Im Inneren ist der Trog 21 unit einer weichen Auskleidung 55 versehen.
Dabei ist der Trog im Scheitel senkrecht zu seiner winkelhalbierenden zwischen den
Seitenwänden 22 mit einem ebenen Mittelteil 36 versehen, auf dem der Patient ruht.
Etwa in der Mitte der Seitenwände 22 ist an der Auskleidung 55 je ein Armablauf
37 in Längs- und Querrichtung des Troges 21 verstellbar angeordnet. Die Armabläufe
57 haben einen keilförmigen Querschnitt und bestehen aus einem weichen svlaterial.
Sie können auch an einem Leibchen befestibt sein, das der Patient trägt.
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Soll einem Behinderten oder Patienten, dessen Erkrankung eine Strukturveränderung
bereits aufweist oder eine solche unvermeidbar zur Folge haben wird, individuell
des vorhandenen Strukturschadens zur Nachtruhe verholfen erden, so wird er in den
Trog 21 des Bettes 20 gelegt. Je nach Art des vorhandenen Strukturschadens ird dann
der Trog 21 ausgehend von seiner Mittelstellung in eine linke oder eine rechte Stellung
geschwenkt. Dazu wird der Getriebemotor 34 eingeschaltet, der über die Zahnräder
)2, 55 die Gewindespindel 31 dreht und dadurch die Spindelmutter 29 auf der Spindel
verschiebt. Die Spindelmutter 29 kann soweit verschoben erden, daß die eine oder
die andere Seiten,çand 22 bis in ihre .aagerechte Lage kommt.
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Dadurch wird der Patient, der sich infolge seines Strukturschadens
selbst nicht beiden kann, in eine andere Lage gebracht, .las für eine gesunde Nachtruhe
notwendig ist, denn ein normaler Mensch wechselt seine Lage oder Körperhaltung im
Bett in einer Nacht etva 50 bis 70 mal. Je nach Art des Strukturschadens des Patienten
kann der Schwenkwinkel und die Anzahl der Schwenkbewegungen° verändert werden. Da
das Getriebe selbsthemmend ist, kann der Trog 21 in jeder Schwenksteliung angehalten
und festgestellt werden. Beim Schwenken des Troges 21 sorgen die Armabläufe 57 dafür,
daß sich der Körper des Patienten nicht auf seine Arme legen kann.
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Bezugsziffernliste: 10 Gestell 11 Rahmen 12 Querstreben 13 Längsseiten
14 Führungsschienen 15 Laufschienen 17 Konsole 20 Bett 21 Trog 22 Seitenwände 23
Stirnwände 24 Laufrolle 25 Führungsrolle 26 Drehgelenk 27 äußere Gelenkhülsen 28
mittlere Gelenkhülse 29 Spindelmutter 30 Schraube 31 Gewindespindel 32,33 Zahnräder
34 Getriebemotor 35 Auskleidung 36 Mittelteil 37 Armablauf
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