DE2632652A1 - Geraeuschgedaempfte schleifscheibe - Google Patents
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Description
DR. BERG DI PL.-I N G. ST AP F DIPL.-ING. SCHWABE DR. OH. SANDMAIR
PATENTANWÄLTE 8MONCHENeO-MAUERKIRCHERSTRMS
Anwalt sakte 27 228 20. JUL11979
AB Slipmaterial- Naxos
Pack
593 öl Västervik
Schweden
Geräuschgedämpfte Schleifscheibe
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schleifscheibe aus wenigstens zwei miteinander verbundenen Schleiftellern.
3eira Schleifen sowie bei anderen Verfahren der spanabhebenden
Bearbeitung entstehen Schwingungen im Uerkzeup,
in der Antriebsmaschine und in Werkstück. Diese
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Schwingungen pflanzen sich in der Luft als Schall fort.
Beim Schleifen mit Handfiihrung werden sie außerdem auf die Hände und Arme der Bedienungsperson übertragen.
Der Schall besteht im allgemeinen aus ungeordneten Schwingungen in einem weiten Frequenzbereich. Die Gefahr
von Gehörschäden ist abhängig vom sogenannten Schalldruck und der Frequenz. Bei einem bestimmten Schalldruck
verringert sich die höchstzulässige Beschallungszeit mit ansteigender Frequenz. So beträgt der höchstzulässige
Schalldruck für eine ununterbrochene Beschallung während mehr als fünf Stunden bei einer Frequenz
von 250 Hz ungefähr 90 dB, und bei 8000 Hz ca. 80 dB. Ein Abfall des Schalldrucks um acht bis zehn Einheiten
wird gewöhnlich als ein Abfall des Schallpegels auf die Hälfte empfunden. So ist denn eine Verringerung des
Schallpegels über den gesamten Frequenzbereich anzustreben, insbesondere jedoch im Bereich der hohen
Frequenzen.
Die Schwingungen haben außerdem eine ermüdende Wirkung auf Hände und Arme der Bedienungsperson. Es ist allgemein
bekannt, daß eine Bedienungsperson ernsthafte Schaden erleiden kann, wenn sie über einen längeren
Zeitraum Schwingungen ausgesetzt ist.
Die Schwingungen an Schleifmaschinen und dazu gehörigen Einrichtungen lassen sich auf verschiedene Weise verringern.
Bei einer feststehenden Maschine lassen sich
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die Schwingungen des Werkstücks dadurch verringern, daß
dieses fest eingespannt wird» Bei sehr dünnen Werkstücken sind mit geeigneten Halterungen gute Ergebnisse
erzielbar. Im Hinblick auf das Schwingungsverhalten hat eine Schleifscheibe häufig eine ungünstige Form mit
einer in bezug auf den Durchmesser zu geringen Stärke. Dadurch können sich beträchtliche Schwingungen ergeben,
welche sich in einem hohen Geräuschpegel äußern. Beim Schleifen mit Handführung werden die Schwingungen mit
den vorstehend genannten Nachteilen auf die Bedienungsperson übertragen.
Die Erfindung schafft eine Schleifscheibe, welche aufgrund ihres Aufbaus weniger als herkömmliche Schleifscheiben
zur Erzeugung von Schwingungen neigt, so daß die vorstehend angeführten Nachteile wesentlich verringert
sind. Die Erfindung eignet sich zur Anwendung an Schleifscheiben aus jeglicher Art von Schleifmittelteilchen,
welche von einem keramischen oder Kunststoff-Bindemittel zusammengehalten sein können.
Bei einer aus wenigstens zwei Schleiftellern zusammengesetzten
Schleifscheibe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß das Verhältnis zwischen dem Durchmesser
und der Dicke der Schleifteller wenigstens gleich 10 ist, daß die Teller mittels jeweils einer wenigstens 0,2 mm
dicken und höchstens die Dicke der Teller aufweisenden Polymerschicht miteinander verbunden sind, und daß das
Polymer eine Härte von weniger als 90 nach Shore A
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und einen Verlustfaktor von wenigstens 0,25 hat.
Das die Schleifteller miteinander verbindende Polymer ist als Dämpfungsmaterial wirksam. Das Polymer kann daher
ein Kleber sein, welcher einander benachbarte Schleifteller stoffschlüssig miteinander verbindet. In einem
bevorzugten Fertigungsverfahren wird eine Schicht des Polymers in der gewünschten Dicke in Form einer Lösung
oder Paste oder im flüssigen oder geschmolzenem Zustand zwischen zwei Schleifteller gebracht und anschließend
getrocknet, gehärtet oder verfestigt, um die beiden Teller fest miteinander zu verbinden. Anderenfalls kann
eine Lage aus dem Polymer getrennt hergestellt und dann in bekannter Weise stoffschlüssig zwischen zwei Schleiftellern
befestigt werden.
Das Polymer kann ein dichtes Material oder porös sein. Seine Härte liegt vorzugsweise unter 90°, vorzugsweise
zwischen 30 und 80° nach Shore A. Andererseits soll die
Härte über 10° nach Shore A liegen, da ein weicheres Material die beiden Schleifteller nicht sicher miteinander
zu verbinden vermag.
Das Polymer soll einen Verlustfaktor von wenigstens 0,25, vorzugsweise von wenigstens 0,4 haben. Der Verlustfaktor
ist eine zwischen 0 und 1 variable Eigenschaft des Materials. Er bezeichnet die Aufnahmefähigkeit eines
Materials für Schwingungsenergie und ist abhängig von
der Frequenz der Schwingungen und der Temperatur des
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Materials. Die vorstehend genannten Werte beziehen sich
auf eine Temperatur von 20° und Frequenzen unterhalb 100 Hz. Weitere Erläuterungen betreffende den Verlustfaktor
finden sich in der von der Firma Brüel & Kjaer,
Närum, Dänemark herausgegebenen "Technical Review No. 4, 1972" und der von der gleichen Firma herausgegebenen
Veröffentlichung ITr. 3930 "Instructions and Applications
for Complex Modulus Apparatus Type 3930".
Als Polymer kann ein/^»^plastisches Harz, etwa ein
Polyäthylen- oder Polyvinylkunststoff verwendet werden. Vorzugsweise wird jedoch ein durch Wärmebehandlung härtbarer
Kunststoff verwendet. Besonderen Vorzug verdient ein Polyurethan, welches in bekannter Weise durch Reaktion
zwischen einem Polyol und einem Isozyanat hergestellt ist. Das Polyol kann ein Polyester oder Polyäther sein. Als
besonders geeignet für den vorliegenden ^week erwiesen
sich Polyester-Polyole, insbesondere Rhizinusöl und
modifizierte Rhizinusölester. Als Isozyanat eignen sich insbesondere Toluoldiisozyanat (TDI) und Diphenylmethandiisozyanat
(MDI). In Verbindung mit Rhizinusöl und Derivaten desselben ergeben diese Isozyanate ein Polyurethan
mit einem Verlustfaktor zwischen 0,4- und 0,7 bei einer Härte im Bereich zwischen 10 und 70 nach Shore A.
Dadurch läßt sich die für eine bestimmte Schleifscheibe am besten geeignete Härte des Polymers unter Beibehaltung
eines hohen Verlustfaktors bestimmen. Den Vorzug verdient ein Polyurethan, welches durch Reaktion von 55 bis 80,
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vorzugsweise 60 bis 75 Gexir.% Ehizinusöl oder eines
Derivats desselben mit 20 bis 45, vorzugsweise 25 bis 40 Gew.% TDI oder MDI hergestellt ist.
Die Dicke der Dämpfungsschient kann je nach den für die
Schleifscheibe gewünschten Eigenschaften variiert werden. Sie soll jedoch wenigstens 0,2 mm betragen und nicht
größer sein als die der anliegenden Schleifteller. Die Teller selbst sollen relativ dünn sein, d.h. das Verhältnis
zwischen ihrem Durchmesser und der Dicke soll wenigstens gleich 10 sein. Die daraus zusammengesetzte
Schleifscheibe soll ein Durchmesser-Dickenverhältnis von wenigstens 4 haben.
Zwei Ausführungsformen erfindungsgemäßer Schleifscheiben
sind in Fig. 1 und 2 dargestellt. Fig. T zeigt eine Schleifscheibe mit versenktem Mittelteil, wie sie
insbesondere für Schleifarbeiten mit Handführung verwendet wird. Sie besteht aus zwei Schleiftellern 1, 2
mit einem versenkten Mittelteil 3 und einer Mittelöffnung Die Teller 1 und 2 sind mittels einer Schicht 5 aus
einem schwingungsdämpfende Eigenschaften aufweisenden Polymer stoffschlüssig miteinander verbunden. Fig. 2
zeigt eine ebene Schleifscheibe aus drei Schleiftellern 6, 7, 8 und zwei diese miteinander verbindenden
Schichten 9, 10 aus einem schwingungsdämpfende Eigenschaften
aufweisenden Polymer.
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Ausführungsbeispiel:
Eine Schleifscheibe der in Fig.. 1 gezeigten Art wurde
in folgender Weise hergestellt: Zwei Schleifteller wurden auf bekannte Weise gefertigt. Sie enthielten
Schleifmittelteilchen aus Aluminiumoxid (Korund) und ein Bindemittel aus Phenoplast mit Pyrit und Kaliumfluorborat
als Füllstoffen. Die Scheiben hatten einen Durchmesser von 2JO mm und eine Dicke., von 3,5 ^m. Eine
der Scheiben wurde waagerecht.hingelegt und erhiehlt
an der Oberseite einen Auftrag aus 90g eines Gemischs
aus 100 Gew.-Teilen Ehizinusöl und 45 Gew.-Teilen eines unter der Bezeichnung Desmodur 44V von den Farbenfabriken
Bayer AG vertriebenen Diphenylmethandiisozyanat
(MDI). Der zweite Schleifteller wurde auf das Gemisch aufgelegt, so daß dann zwischen den Tellern eine durch
Druck geformte Schicht von ca. 1 mm Stärke vorhanden
war. Die so zusammengesetzte Scheibe wurde zum Abbinden während 15 h bei Zimmertemperatur belassen und anschließend
während 15 h bei 90 0C" ausgehärtet. Die
Dämpfungsschicht hatte eine Härte von ca. 70 nach Shore A,
einen dynamischen Elastizitätsmodul von ca. 22 MPa und einen Verlustfaktor von ca. 0,55· Der "kombinierte Verlustfaktor"
der auf die beschriebene Weise hergestellten Schleifscheibe lag zwischen 0,9 und 1. Die Schleifscheibe
hatte eine Resonanzfrequenz von 70 Hz. Zum Vergleich sei
hier erwähnt, daß eine herkömmliche Schleifscheibe gleichen Durchmessers bei einer Stärke von 7 mm eine Resonanz-'
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frequenz von 420 Hz und bei einer Stärke von 10 mm eine
Resonanzfrequenz von 64-0 Hz hat. Im allgemeinen ist die
schwingungsdämpfende Wirkung um so besser, je niedriger
die Resonanzfrequenz liegt.
Unter Verwendung von auf die vorstehend beschriebene Weise hergestellten und herkömmlichen Schleifscheiben
mit versenktem Mittelteil und eines gewöhnlichen Druckluft-Handschleifapparats wurden Vergleichsversuche angestellt.
Die folgende Tabelle zeigt die Schalldrücke bei verschiedenen Frequenzen.
Schleif scheibe |
Frequenz. | 250 | 1000 | 4-000 | 8000 16000 | 31500 | Schalldruck (dB) | 94- 90 80 |
100 90 85 |
96 94- 76 |
90 87 76 |
104- 82 |
100 64- |
Herkömml. CTr 1 Herkömml. Nr 2 Erfindungs gemäß |
Abmessung | ||||||||||||
230x7x22 230x10x22 230x8x22 |
Wie man aus .der Tabelle erkennt, erbringt die Erfindung
eine Senkung des Schalldrucks in allen untersuchten Frequenzen, insbesondere jedoch im Bereich der höchsten
Frequenzen. Die erfindungsgemäße Schleifscheibe erbringt
somit eine beträchtliche Lärmverminderung.
Beim Schleifen mit der erfindungsgemäßen Schleifscheibe war eine beträchtliche Verringerung der auf Hände und
Arme der Bedienungsperson "übertragenen Schwingungen zu beobachten, so daß die Arbeit angenehmer und weniger
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ermüdend war als bei Verwendung einer herkömmlichen Schleifscheibe.
£09886/0
Claims (6)
- Patentansprüche;Λ.J Schleifscheibe aus wenigstens zwei miteinander verbundenen Schleiftellern, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen dem Durchmesser und der Stärke der Schleifteller (1, 2; 6,7»8) wenigstens gleich 10 ist, daß die Teller mittels jeweils einer wenigstens 0,2 mm dicken und höchstens die Dicke der Seiler aufweisenden Polymerschicht (5; 9» 10) miteinander verbunden sind, und daß das Polymer eine Härte von weniger als 90 nach Shore A und einen Verlustfaktor von wenigstens 0,25 hat.
- 2. Schleifscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennz eichnet, daß die Härte des Polymers zwischen 30 und 80 nach Shore A liegt.
- 3· Schleifscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie insgesamt ein Durchmesser-Dickeverhältnis von wenigstens 4 hat.
- 4. Schleifscheibe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3? dadurch gekennz eichnet, daß das Polymer ein Polyurethan ist.
- 5. Schleifscheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennz ei chnet, daß das Polyurethan durch Reaktion von 55 bis 80, vorzugsweise 60 bis 75 Gew.-Teilen Ehizinusöl oder eines Derivats desselben mit 20 bis 45, vorzugsweise 25 bis 40 Gew.-Teilen eines809886/08 2 3Isozyanats, insbesondere Toluoldiisozyanat oder Diphenylmethandiisozyanat, hergestellt ist.
- 6. Schleifscheibe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5»dadurch gekennzeichnet, daß der Verlustfaktor des Polymers wenigstens 0,4- beträgt.609886/0823/ιLeerseite
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