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Kettenlenker für Einketten-Kratzerförderer.
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Einketten-Kratzerförderer werden beim Kohleabbau unter Tage in weitem
Umfange eingesetzt. Bei derartigen Einketten-Kratzerförderern ergeben sich im Gegensatz
zu Doppelketten-Kratzerförderern ganz allgemein Schwierigkeiten bei der Überwindung
von Kurven, und zwar insbesondere bei der Überwindung von Kurven von 900 oder schärfer,
wenn die Kette von ihrer vorhergehenden
Bahn in der Längsachse des
Förderers abweicht. An der Kette sind in regelmäßigen Abständen Mitnehmerstangen
(flieht bars) befestigt, wobei es nicht selten dazu kommt, daß die Kette und die
Mitnehmerstangen gegeneinander in einer Kurve versetzt werden. Einschränkungen ergeben
sich auch bei der wünschenswerten Vorspannung der Kurve vor Inbetriebnahme.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, einen Kettenlenker
zu schaffen, welcher die vorgenannten Schwierigkeiten bei Einketten-Kratzerförderern
behebt und welcher an der Kette eines derartigen Förderers angebracht werden soll.
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Gekennzeichnet ist ein erfindungsgemäßer Kettenlenker für Ein-Retten-Kratzerförderer
zur Befestigung an der Kette zwecks Steuerung der Kettenlage bei der Uberwindung
von Kurven im wesentlichen durch eine Lenkerplatte, die von der Kette seitlich abstehend
an dieser derart befestigt ist, daß sie zur Innenseite der zu durchlaufenden Kurve
hinweist, wobei die Lenkerplatte wenigstens zwei in Laufrichtung der Kette im Abstand
hintereinanderliegende Lenkerrollen trägt, welche an Teilen der Seitenwandung des
Förderers oder an Ansätzen derselben abrollen.
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Ein ebenfalls im Rahmen der Erfindung hergestellter Einketten-Kratzerförderer
ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß seine Kette mit Kettenlenkern der
vorgenannten Art ausgerüstet ist.
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Wenn die Kette eines Einketten-Kratzerförderers mit mehreren derartigen
Kettenlenkern ausgestattet wird, wird eine einwandfreie Führung oder Lenkung der
Kette um die Kurven des Förderers gewährleistet. Falls der Förderer eine oder mehrere
Kurven aufweist, welche in der gleichen Richtung verlaufen, d.h. entweder alle nach
rechts oder alle nach links, so genügt es, wenn zwei Lenkrollen an der Seitenwandung
des Förderers oder einem Ansatz derselben an der Innenseite der Kurve anliegen,
und zwar sowohl für den hinlaufenden wie für den rücklaufenden Trum. Wenn jedoch
ein Förderer vorhanden ist, welcher in beiden Richtungen verlaufende Kurven aufweist,
d.h. sowohl nach rechts wie nach links laufende Kurven, so ist nach einer weiteren
Besonderheit der Erfindung für den Kettenlenker eine doppelseitige Lenkerplatte
bezw. sind zwei Lenkerplatten vorgesehen, welche jeweils derart seitlich abstehend
an beiden Seiten der Kette befestigt sind, daß ihre Rollenpaare jeweils an einer
Seitenwandung des Förderers oder Ansätzen derselben anliegen.
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Im Zusammenhang mit dem Durchmesser der Antriebs- und Rücklaufkettenräder
an jedem Ende des Förderers ist der Abstand der vorderen Lenkrolle von der hinteren
Lenkrolle in Laufrichtung des Förderers auf der einen bezw. auf beiden Seiten des
Kettenlenkers von Bedeutung, soweit Kettenräder mit einem größeren Durchmesser als
allgemein üblich vorgesehen werden. Andererseits können auch bisher übliche Kettenräder
verwendet werden, wobei nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Lenkerplatte
bezw. die Lenkerplatten in ein Vorderteil und ein Hinterteil aufgeteilt ist bezw.
sind und diese Teile einer jeden Lenkerplatte um eine quer zur Laufrichtung des
Förderers verlaufende Achse gegeneinander verschwenkbar sind.
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Die erfindungsgemäßen Kettenlenker wechseln sich vorzugsweise mit
üblichen Mitnehmern eines Förderers ab und sind beispielsweise in einem Achsabstand
von etwa 90 cm an der Kette angeordnet.
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Vorzugsweise sind an einer oder an beiden Seitenwänden des Förderers
nach oben ragende Ansätze vorgesehen, um eine regelrechte Schiene zu bilden, in
welche die Lenkrollen eingreifen, wobei letztere um rechtwinklig zur Ebene der Bodenplatte
des Förderers verlaufende Achsen verdrehbar sind.
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Schließlich läßt sich die Reibungsbeanspruchung der Ketten im hinlaufenden
und im rücklaufenden Trum des Förderers dadurch herabsetzen, daß die Drehachsen
der Lenkrollen gegenüber der Ebene der Bodenplatte des Förderers schräggestellt
werden, sodaß Flanken dieser Lenkrollen und/oder die Umfänge dieser Rollen an einem
Teil des Förderers oder einem Ansatz desselben angreifen können.
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Eine genauere Erläuterung der Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnungen;
es zeigt Fig.1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Kettenlenker; Fig.2 einen
Schnitt durch Fig.l längs der Linie II-II; Fig.3 einen Schnitt durch Fig.l längs
der Linie III-III; und
Fig.4 einen Schnitt durch ein Kettenrad eines
Förderers mit darumlaufender Förderkette, welche den Kettenlenker nach Fig.1 trägt.
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In den Figuren ist der erfindungsgemäße Kettenlenker 1 an drei Kettengliedern
2 einer Rundgliederkette 3 eines Einketten-Kratzerförderers 4 befestigt, und zwar
in der Weise, daß er zwischen den üblichen Mitnehmerstangen des Förderers angeordnet
ist und mit diesen abwechselt. In Figur 4 ist strichpunktiert ein Teil einer Seitenwandung
eines Förderkastens 5 dargestellt, wobei diese Seitenwandungen eines jeden Förderkastens
wie üblich miteinander durch eine Bodenplatte 6 verbunden sind. Figur 4 zeigt ein
Kettenrad 7 des Förderers.
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Wie die Figuren 1 bis 3 zeigen, ist der erfindungsgemäße Kettenlenker
durch drei U-förmige Verbinder 8 an der Kette befe zeigt, wobei die Basis 9 eines
jeden Verbinders angesenkt ist, um die Senkköpfe von zwei Schrauben 10 aufzunehmen,
welche in Gewindelöcher 11 in einer Platte 12 eingeschraubt werden, welche mit dem
Glied 2 verschweißt ist, an welchem sonst die Mitnehmerstange befestigt würde. Die
Schenkel 13 eines jeden Verbinders 8 weisen Bohrungen 14 auf, in welche bei dem
in der Mitte liegenden Verbinder ein Ansatz 15 eines Zapfens 16 mit kreisrundem
Querschnitt eingreift, wobei dieser Ansatz 15 in dem Loch 14 eingeschweißt ist.
Das vom Ansatz 15 abstehende äußerste Ende des Zapfens 16 ist mit Gewinde versehen
und trägt eine Mutter 17 mit einer Unterlegscheibe 18. Die beiden in Laufrichtung
des Förderers vorne bezw. hinten liegenden Verbinder 8 tragen in ihren Löchern 14
kurze Achsstümpfe 19, welche teilweise aus ihnen herausragen und im übrigen in ihnen
festgeschweißt sind0
Wie Figur 1 deutlich zeigt, besitzt der Kettenlenker
1 vordere Lenkerplatten 20 und 21 und 'nintere Lenkerplatten 22 und 23, wobei die
Lenkerplatten 20 und 22 auf der einen Seite der Kette 3 und die Lenkerplatten 21
und 23 auf der anderen Seite der Kette 3 liegen. Die Lenkerplatten 20 und 22 sind
mittels Lagerbüchsen 24 auf dem einen Zapfen 16 verschwenkbar gelagert, während
die Lenkerplatten 21 und 23 auf dem anderen Zapfen 16 in der gleichen Weise gelagert
sind. Alle Lenkerplatten 20 bis 23 tragen eine verdrehbare Lenkerrolle 26, welche,
wie Figur 3 deutlich zeigt, auf einem von einem Stift 28 festgehaltenen Achszapfen
27 sitzen. An den beiden Seiten der Kette sind die Lenkerrollen 26 der vorderen
Lenkerplatten 20 und 21 von den Lenkerrollen 26 der hinteren Lenkerplatten 22 und
23 um einen Abstand A voneinander entfernt, während die Umfänge 29 dieser Lenkerrollen
26 an Teilen 30, 31 der Seitenwandung des Förderers anliegen und abrollen, um eine
einwandfreie Führung oder Lenkung der Kette 3 beim Durchlauf eine Rechts- oder Linkskurve
im Förderer zu gewährleisten.
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Die Lagerzapfen 16 haben eine gemeinsame Achse 32, welche rechtwinklig
zur Laufrichtung verläuft, wenn der Kettenlenker in einem geraden Förderkasten 5
läuft, bezw. in radialer Richtung zum Kurvenmittelpunkt verläuft, wenn ein gekrümmter
Förderkasten 5 durchlaufen wird. Die Achsen 33 der Lagerzapfen 27 der Lenkerrollen
26 verlaufen rechtwinklig zur Ebene der Bodenplatte 6. Nicht dargestellt ist die
Möglichkeit, die Achsen 33 etwas schräg zu stellen, sodaß die Lenkerrollen 37 auch
an der Bodenplatte 6 anliegen und dadurch den Kettenlenker 1 etwas von der Oberfläche
dieser Bodenplatte 6 abheben, um Reibung und Verschleiß zu mindern.
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Bei dem Umlauf um ein Kettenrad kann, wie Figur 4 zeigt, der erfindungsgemäße
Kettenlenker sich selbst um dieses Kettenrad herumwinden, da er in den Lagerbuchsen
24 und 25 entsprechende Gelenkverbindungen aufweist.