DE2631352C3 - Verfahren zur partikelarmen Sterilisation - Google Patents
Verfahren zur partikelarmen SterilisationInfo
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Description
a) stufenlos regelbare Ventilatoren (16,18,19, 20,
23) im Zulauf· bzw. Abluftteil der Einlaufschleuse (14) zur Erzeugung des Luftstroms vorgesehen
sind, daß
b) zwischen Austritt und Kühlzone (3) und zwischen der Kühlzone (3) und einer Auslaufzone
(4) verstellbare Spaltblenden (24, 25) zur Feineinstellung des Luftstromes angeordnet
sind und daß
c) der Zuluftkasten (15) der Einlaufschleuse (14) stufenlos höhenverstellbar ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Sterilisation von temperaturbelastbaren Behältern unter
Reinraumbedingungen, insbesondere Glasflaschen zur Abfüllung parenteraler Arzneimittel, bei dem die
Behälter durch einen HOSCH (HochleistungsschwebestofQ-gcfilterten
turbulenzarmen Luftstrom in einen Strahlungsofen eingeschleust und auch aus diesem
ausgeschleust, darin durch Strahlungswärme sterilisiert und anschließend durch HOSCH-filtrierte Luft abgekühlt
werden, wobei ein Teil der HOSCH-filtrierten Luft abgezweigt und parallel zur Bewegungsrichtung
der Behälter durch den Strahlungsofen hindurchgeleitet wird.
In der pharmazeutischen Industrie müssen die für die
Aufnahme von Arzneimittelzubereitungen bestimmten Glasbehälter sorgfältig sterilisiert werden. Zu diesem
Zweck werden die Bebälter mittels Horden oder durch direkte Aufgabe auf Förderbandeinriebtungen kontinuierlich
durch einen Strahlungsofen geführt Systematische Messungen mit Hilfe von Teilchenzählern haben zu
dem Ergebnis geführt, daß ohne besondere Hilfsmaßnahmen im Strahlungsofen eine hohe Konzentration
ίο von Fremdpartikeln, z.B. Staub, vorhanden ist Es
wurden bis zu 10* Partikel pro Liter Luft mit einem mittleren Durchmesser
> 0,5 μΐη festgestellt Es ist leicht einzusehen, daß eine derart hohe Fremdstoffpartikelkonzentration
zu hohen Ausschußquoten im Produktionsprozeß führt Aus diesem Grunde bedient man sich
des Prinzips der turbulenzarmen Verdrängungsströmung: Am Ein- und Auslauf des Strahlungsofens sowie
im Ofen selbst werden turbulenzarme hochreine Luftströme senkrecht zur Bewegungsrichtung der
Behälter erzeugt (siehe z. B. DE-AS 19 36 Ü65). Dieses
Prinzip ist auch als sogenanntes »Laminar-Flow«-Prinzip
bekannt Zur Erzeugung der Luftströme werden üblicherweise Ventilatoren benutzt Unmittelbar vor
dem Eintritt in den Ofen wird die Luft durch Hochleistungsschwebstoff-Filter gereinigt Derartige
Filter sind unter der Bezeichnung HOSCH-Filter bekannt und bestehen in der Regel aus Glasfaservliesen.
Mit diesen Vorrichtungen kann man die Partikelzahl im Sterilisiertunnel sowie in den daran angrenzenden Ein-
und Auslaufzonen auf einen Wert herabdrücken, der dem US-Federal-Standard 209b entspricht Die gemessenen
Partikelza.hlen liegen im gesamten Sterilisiertunnelbereich
in der Größenordnung von 1 Partikel > 0,5 μπι pro Liter Luft Bei der oben erwähnten
Sterilisierapparatur mit HOSCH-Filtern in der Ein- und
Auslaufzone und innerhalb der Sterilisierzone sind die Reinraumbedingungen jedoch mit einem hohen apparativen
Aufwand erkauft worden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur partikelarmen Sterilisation von Glasbehältern zu entwickeln, das hinsicu'ich des Anlagenaufwandes und der Energiekosten wirtschaftlicher ist »Partikelarm« bedeutet dabei, daß die im US-Fed.-Standard 209b niedergelegten Forderungen mindestens eingehalten werden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur partikelarmen Sterilisation von Glasbehältern zu entwickeln, das hinsicu'ich des Anlagenaufwandes und der Energiekosten wirtschaftlicher ist »Partikelarm« bedeutet dabei, daß die im US-Fed.-Standard 209b niedergelegten Forderungen mindestens eingehalten werden.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von dem eingangs beschriebenen Verfahren, erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der abgezweigte Luftstrom im Bereich des Strahlungsofens in einer turbulenzarmen und konstant
so geregelten Strömung geführt wird.
Vorteilhaft wird der Luftstrom für den Strahlungsofen von der HOSCH-filtrierten Kühlluft abgezweigt
Zweckmäßig wird die Strömungsgeschwindigkeit des Luftstromes auf einen Wert im Bereich von 0,2 bis
0,7 m/sec geregelt.
Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom praktisch
vollständig an einer Einlaufschleuse am Ofeneintritt abgesaugt wird.
eo Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht in bekannter Weise aus einem Strahlungshitzetunnel, der an seinem Eintritt eine
mit HOSCH-filtrierter Luft beschickte Einlaufschleuse und an seinem Austritt eine ebenfalls mit HOSCH-filtrierter
Luft beschickte Kühlzone aufweist. Im Gegensatz zu bisher verwendeten Sterilisierapparaturen sind
jedoch sämtliche Ventilatoren im Zuluft- bzw. Abluftteil der Kühlzone und im Bereich der Einlaufschleuse
stufenlos regelbar. Zwischen Qfenaustritt und Kühlzone
und zwischen der Kühlzone und einer Auslaufzone sind
verstellbare Blenden angeordnet. Außerdem ist der Zuluftkasten der Einlaufschleuse stufenlos in seiner
Höhe verstellbar. Auf diese Weise kann der Luftstrom mit großer Genauigkeit konstant geregelt werden. Mit
der Erfindung werden folgende Vorteile erzielt:
1. Im gesamten Ofenraum können die Reinheitsforderungen
gemäß der US-Federal-Vorschrift 209b eingehalten werden. Messungen mit einem Royco-Teilchenzähler
der Fa. Bausch & Lomb ergaben im gesamten Bereich des Strahlungsofens über lange
Zeiten eine Partikelkonzentration von ca. 1 Partikel > 0,5 μΐη pro Liter Luft
2. Im Bereich der Sterilisierzone sind keine HOSCH-Filter
und Ventilatoren erforderlich. Dies bedeutet einen geringeren Aufwand bei der Erstellung der
Anlage und geringeren Energiebedarf.
3. Auf Grund der leichten Zugänglichkeit in der Sterilisierzone ist die Anlage in wartungstechnischer
Hinsicht günstiger.
4. Der Überdruck von der Sterilraumseite her kann bis zum Austritt des Strahlungsofens mit sicherheit
abgebaut werden.
5. Ein wesentlicher Vorteil besteht ferner darin, daß
die verwendeten HOSCH-Filter nicht hochtemperaturfest zu sein brauchen, da sie nicht mit erhitzter
Luft, sondern lediglich mit Raumluft beschickt werden. Dies erlaubt z.B. den Einsatz von
HOSCH-Filtern aus organischem Faserniaterial,
die aus medizinisch-gesundheitlichen Gründen Glasfaserfiltern vorzuziehen sind.
6. Glasfaser-HOSCH-Filter haben ferner den Nachteil,
daß im Hochtemperaturbereich relativ enge Temperaturtoleranzen eingehalten werden müssen.
Werden HOSCH-Filter innerhalb der Sterilisierzone eingesetzt und mit Heißluft betrieben, so
sind relativ aufwendige Regeleinrichtungen erforderlich, um die Temperatur innerhalb der engen
vorgegebenen Toleranzen konstant zu halten. Demgegenüber ist bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren nur eine unkritische Temperaturregelung im Bereich von 300 bis 3200C erforderlich.
7. Die erzielbaren hohen Temperaturen in der. Sterilisierzone gewährleisten eine weitgehende
Entpyrogenisierung der durchlaufenden Objekte.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel an Hand einer Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der Sterilisieranlage und
Fig.2 die Sterilisieranlage mit eingezeichneten
Strömungspfeilen.
Die Sterilisierapparatur gemäß Fig. 1 besteht im wesentlichen aus vier Zonen, der Einlaufzone 1, der
Sterilisierzone 2, der Kühlzone 3 und der Auslaufzone 4. In der Einlaufzone 1 herrscht Normaldruck. In der
Auslaufzone 4 herrscht ein dem angrenzenden Steril- βο raum entsprechender Überdruck von 124,6 μbar. Die
Sterilisierzone 2 ist am Einlauf und Auslauf durch Einheiten 5 und 6 zur Erzeugung einer turbulenzarmen
Luftströmung abgeschirmt. Sie bestehen jeweils aus einem Ventilator 7 und 8 und darunter angeordneten
HOSCH-Filtern 9 und 10. Mit diesen Einrichtungen wird ein Vorhang aus HOSCH-filtrierter Luft erzeugt, durch
den die zu sterilisierenden Behälter am Einlauf und Auslauf hindurchbewegt werden. Die eigentliche Sterilisierzone
2 besteht aus einem Strahlungsofen H mii
stabförmigen Heizelementen 12,
Die zu sterilisierenden Glasflaschen werden mit HWh eines Transportbandes 13 durch den Strahlungsofen 11
hindurchgeführt Die Ofentemperatur liegt normalerweise im Bereich von 300 bis 3200C Die Transportgeschwindigkeit
beträgt ca, 0,1 m/min. Am Ofeneintritt ist eine Einlaufschleuse 14 angeordnet Sie wird durch zwei
gegenüberstehende Kästen mit Luftaustritts- bzw. Absaugöffnungen gebildet, wobei der obere Zuluftkasten
15 stufenlos höhenverstellbar ist Die gleichmäßige Luftverteilung wird z. B. durch Ausbildung der Unterseite
des Zuluftkastens 15 bzw. der Oberseite des Abluftkastens als Lochblech erreicht Im Bereich der
Kästen wird senkrecht zum Transportband 13 zusätzlich zu dem Luftvorhang an der Einlaufseite 1 ein weiterer
Luftvorhang mit HOSCH-filtrierter Luft erzeugt Hierzu ist ein Ventilator 16 vorgesehen. Da die
Einlaufschleuse 14 selbst schon für eine gleichmäßige LuftverteiUaig sorgt kann das HOSCH-Filter 17
außerhalb des Strahlungsofens 11 a gebracht werden, wenn für eine nicht partikeiabgeöetTde Zuleitung
gesorgt ist
Die Kühlzone 3 schließt an den Austritt des Strahlungsofens 11 an. Die aus dem Ofen kommenden
sterilisip.-ten Behälter werden in diesem Bereich etwa
auf Raumtemperatur abgekühlt Die Kühlzone 3 ist normalerweise mit zwei Ventilatoren 19 und 20
bestückt Diese Ventilatoren erzeugen, analog zur Einheit 5 und zur Zuluft der Einlaufsehleuse 14, eine
turbulenzarme Strömung senkrecht zum Transportband 13. Zwischen die Ventilatoren 19 und 20 und das
Transportband 13 sind wieder HOSCH-Filter 21 geschaltet Unterhalb des Transportbandes 13 ist im
Bereich der Kühlzone 3 ein Stauraum 22 vorgesehen, der mit einem Ventilator 23 zur Absaugung der Kühlluft
in Verbindung steht Der Stauraum 22 bewirkt ein gleichmäßiges Strömungsprofil in der Kühlzone 3. Am
Austritt des Strahlungsofens 11 und am End^- der
Kühlzone 3 sind verstellbare Blenden 24 und 25 angebracht Sie bestehen im wesentlichen aus höhenverstelU>aren
rechteckigen Blechplatten und bilden die Abschottung für die Sterilisierzone 2 bzw. die Kühlzone
3. Die kleinste zulässige Spaltweite entspricht der Höhe der zu sterilisierenden Behälter.
Sämtliche HOSCH-Filter 9, 10, 17 und 21 befinden sich auf Raumlufttemperatur. Sie können aus Polycarbonat-Faser-VIiesen
bestehen, die einen Abscheidegrad von über 99,9% für Staubteilchen
>0,5 μπι besitzen.
Aus Fig.2 sind die Strömungsverhältnisse der Sterilisierzone 2, der Kühlzone 3 und der Auslaufzone
4ersichtlich. Die Umdrehungszahlen der Ventilatoren 16,18,19,20 und 23 sind stufenlos einstellbar. Zunächst
ivird fier Abluftventilator 23 in der Kühlzone 3 so
eingeregelt, daß die durch den Sterilraumüberdruck von der Auslaufzone 4 in die Kühlzone 3 einströmende
Teilluftmenge vom Ventilator 23 erfaßt wird. Hierdurch strömt ein Teil der durch die Ventilatoren 19 und 20
erzeugten Zuluft entgegen der Bewegungsrichtung der Behälter durch die ölende 24 in den Strahlungsofen 11
und wird am Ofeneintritt von dem Ablaufventilator 18 abgesaugt. Die Förderleistung des Abluftventilators 18
muß also um diesen Betrag höher liege!, als die des zugehörigen Zuluftventilators 16, um den durch den
Ofen strömenden Teilstrom zu erfassen. Die Grobeinstellung dieses Teilst) omes erfolgt durch Einreguliei ung
der Ventilatoren 16, 18, 19, 20 und 23, die Feineinstel-
lung mit Hilfe der Spaltblenden 24 und 25. Optimale Reinheitsbedingungen im Strahlungsofen 11 erhält rnan,
wenn die Strömungsgeschwindigkeit des Luftstromes im Bereich von 0,2 bis 0.7 m, see liegt. Da dieser Bereich
relativ groß ist, sind keine aufwendigen Regeleinrichtungen erforderlich, um die Strömungsgeschwindigkeit
des Luftstromes konstant zu halten.
Die zu sterilisierenden Glasflaschen laufen in vielen Fällen in noch nassem Zustand in die Sterilisier/one ein,
wenn sie in einem vorhergehenden Arbeitsschritt gereinigt und gespült werden. Aufgrund der hohen
Temperaturen erfolgt dann eine sehr rasche Trocknung im ersten Abschnitt des .Strahlungsofens 11. Der
entstandene Wasserdampf wird von dem Ventilator 18 abgesaugt, der aus diesem Grund als Wrasenabluftventilator
bezeichnet wird. In den nachfolgenden Abschnitten des Strahlungsofens 11 erfolgt dann die Sterilisation.
Unter folgenden Betriebsbedingungen wurden Glasflaschen sterilisiert:
5
5
Druck in der Auslaufzone
= Druck im Sterilraum 124,6μbar
Druck in der Kühlzone 3
oberhalb des Transportbandes 20 μbar
ίο im Stauraum 22 - 30 jibar
Druck im Strahlungsofen 11 (Mitte) 5 nbar
Druck am Eintritt des
Strahlungsofens 11 20 (ibar
Bei diesen Druckverhältnissen stellt sich im Strahlungsofen ein Luftstrom mit der Geschwindigkeit
v, = 0,2 m/s ein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Sterilisation von temperaturbelastbaren
Behältern unter Reinraumbedingungen,
insbesondere Glasflaschen zur Abfüllung parenteraler Arzneimittel, bei dem die Behälter kontinuierlich
durch einen HOSCH (HochJeistungsschwebstoff)-gefflterten,
turbulenzarmen Luftstrom in einen Strahlungsofen eingeschleust und auch aus diesem
ausgeschleust, in dem Strahlungsofen durch Strahlungswärme sterilisiert und anschließend durch
HOSCH-filtrierte Luft abgekühlt werden, wobei ein Teil der HOSCH-filtrierten Luft abgezweigt und
parallel zur Bewegungsrichtung der Behälter durch den Strahlungsofen hindurchgeleitet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der abgezweigte Luftstrom im Bereich des Strahlungsofens in einer
turbulenzarmen und konstant geregelten Strömung geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß der Luftstrom für den Strahlungsofen von der HOSCH-fiiirierten Kühlluft abgezweigt
wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsgeschwindigkeit
des Luftstromes auf einen Wert im Bereich von 0,2 bis 0,7 m/sec geregelt wird
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom praktisch vollständig
an einer Einlaufschleuse am Eintritt in den Strahlungsofen abgesaugt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 4. bestehend aus einem
Strahlungshitzetunnel, der an seinem Eintritt eine mit HOSCH-filtrierter Luft beschickte Einlaufschleuse
und an seinem Atmritt eine ebenfalls mit HOSCH-filtrierter Luft beschickte Kühlzone aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
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