DE2630631B2 - Verfahren zur abtrennung von schwermetallen aus fluessigkeiten bzw. gasen - Google Patents
Verfahren zur abtrennung von schwermetallen aus fluessigkeiten bzw. gasenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abtrennung von Schwermetallen durch Ausscheidung
zum Zwecke der Beseitigung, Rückgewinnung bzw.
f-5 Aufsammlung oder Extraktion der Schwermetalle aus
gasförmigen oder flüssigen Medien, wie z. B. Industrieabgasen bzw. Abwässern oder auch Beiz- und
Auslaugelösungen usw., die solche Metalle bzw. deren
Verbindungen in irgendeiner Form enthalten.
Bei einer Ausscheidung oder Ausfällung zum Zwecke der Beseitigung oder Rückgewinnung handelt es sich
allgemein um eine Reinigung von gasförmigen oder flüssigen Medien, im ersteren Falle insbesondere von
solchen mit sehr geringen Mengen an Schwermetallen.
Eine Ausscheidung zum Zwecke der Extraktion oder Isolierung betrifft die Herstellung von Metallen durch
Auflösung von metallführenden Erzen oder Mineralien usw. und Ausfällung des Metalls oder der Metalle in
elementarer Form. Dieses Verfahren kann insbesondere für die Herstellung von solchen Metallen angewandt
werden, die unter Anwendung der vorherrschenden Verfahrensweisen, die üblicherweise durch metallurgische
Prozesse gebildet werden, schwierig zu gewinnen sind, wofür Nickel als Beispiel genannt werden kann.
Es ist bekannt, Schwermetalle aus wäßrigen Lösungen beispielsweise als Sulfide auszufällen. Bei der
Ausfällung von Sulfiden liegt die unterste Grenze für die Schwermetallrestmengen in der Lösung nach der
Ausfällung theoretisch bei etwa 3 mg/1 und in der Praxis liegt dieser untere Grenzwert bei 10 mg/1. Abgesehen
von diesen relativ hohen Schwermetallrestgehalten ist diese Verfahrensweise auch mit einigen Mangeln
behaftet, wie z. B. dem Verbleib eines großen Sulfid-Überschusses.
Ein weiterer schwerwiegender Nachteil besteht darin, daß sich organische Schwermetallverbindungen
der Ausfällung entziehen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß diese Nachteile umgangen und alle einleitend genannten
Ziele durch ein Verfahren erreicht werden können, bei dem ein Metallblech, z. B. ein Aluminiumblech, derart in
ein Fluid, das ein oder mehrere Schwermetalle enthält, eingebracht wird, daß ein Teil der Blechoberfläche mit
dem Fluid und ein anderer mit Luft in Kontakt ist und bei dem ein Aktivator in Form einer Lösung einer
Komplexverbindung, vorzugsweise einer Komplexverbindung des im Blech enthaltenden Metalls und
insbesondere eines NaAl-Komplexes, mit dem Blech und dem Fluid in Kontakt gebracht wird, wodurch das
Metall oder die Metalle ausgeschieden werden, die nach der Ausscheidung vom Fluid in einer an sich bekannten
Weise abgetrennt werden.
Der Aktivator kann durch Zusammenmischen seiner Komponenten in situ erzeugt werden. Wenn das Fluid
eine Flüssigkeit ist, liegt ihr pH-Wert geeigneterweise zwischen 2 und 13. Nach Beendigung der Reaktion kann
das ausgeschiedene Metall verworfen werden, jedoch ist es dank der Ausscheidung in reiner, elementarer Form
(und nicht als voluminöse Masse) oft möglich, das Metall für eine weitere Verarbeitung in einer besonders
praktikablen und geeigneten Weise rückzugewinnen oder zu extrahieren bzw. zu isolieren.
Die Erfindung wird primär für eine Abtrennung und möglicherweise Rückgewinnung von Metallen aus
flüssigen Medien in Form von Lösungen von unterschiedlicher Art, wie z. B. Industrieabwässern, aber auch
für eine Abtrennung und mögliche Rückgewinnung von Metallen aus gasförmigen Medien angewandt.
Im nachfolgenden wird die Erfindung mehr im einzelnen unter Bezugnahme auf eine wichtige Realisierung
der Erfindung, nämlich die Ausfällung von Schwermetallen aus Lösungen, beschrieben, jedoch ist
die Erfindung natürlich nicht darauf beschränkt. So
können gemäß der Erfindung quecksilberhaltige Gase davon befreit bzw. gereinigt werden.
Die Metalle, welche ausgefällt werden können und die in diesem Zusammenhang der Einfachheit halber als
Schwermetalle bezeichnet werden, sind solche mit höheren Redoxpotentialen als die Metalle im Blech; zu
ihnen gehören unter anderem Quecksilber, Blei, Kobalt, Silber, Gold, Kupfer, Zink, Cadmium, Wismut, Mangan,
Arsen, Zinn und Nickel. Diese Metalle (außer Mangan) werden in metallischer Form ausgefällt. In dem Medium,
aus dem sie abgetrennt werden, sind die Metalle üblicherweise in lonenform anwesend; sie können
jedoch auch in Form von nichtdissoziierten organischen Verbindungen wie z. B. Bleitetraäthyl oder Organoquecksilberverbindungen
anwesend sein. Das erfindungsgemäße Verfahren funktioniert jedoch sogar
dann, wenn das Metall in elementarer Form (wie z. B. Quecksilber in Luft) vorliegt.
Gemäß der Erfindung kann der Schwermetallgehalt in der Lösung auf sehr geringe Werte abgesenkt
werden, und Versuche haben gezeigt, daß der Gehalt an gewissen Schwermetallen auf größenordnungsmäßig
10 μg/l Lösung vermindert werden kann.
Wie oben bereits erwähnt wurde, hat die Lösung, aus der das Metall entfernt werden soll, zweckmäBigerweise
einen pH-Wert von 2 bis 13; bevorzugt wird jedoch der Bereich von 4 bis 12 und insbesondere 5 bis 10. Saure
Bedingungen werden oft angewandt; wenn jedoch beispielsweise Zink oder Silber ausgeschieden werden,
erfolgt die Ausscheidung im alkalischen Bereich.
Gemäß einer Ausführungsart der Erfindung wird der Aktivator in Gestalt eines vorgebildeten Komplexes,
wie z. B. eines NaAl-Komplexes und vorzugsweise von
Na3[Al(OH)6], eingeführt. Dieser haiogenfreie Komplex
ist besonders bei der Behandlung von Lösungen geeignet, die gewisse Metalle, wie z. B. Blei oder Silber,
enthalten, wo Halogenidionen durch chemische Reaktion beispielsweise mit dem elementaren Metall
Schwierigkeiten verursachen und dadurch eine weitere Stufe bei der Rückgewinnung oder Extraktion notwendig
machen könnten. Es ist auch zu bemerken, daß die elementare Form im allgemeinen weniger löslich als das
Chlorid ist und eine solche chemische Umsetzung daher auch dann nicht angebracht ist, wenn lediglich eine
Beseitigung beabsichtigt wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsart wird der Aktivator in situ durch Einführung von einer oder
mehreren seiner Komponenten, die in der Lösung einen Komplex bilden, in die fragliche Lösung eingeführt. Als
ein Beispiel können Aluminiumhydroxychlorid mit der schematischen Zusammensetzung Al(OH)^CIy und ein
Natriumsalz genannt werden. Das Aluminiumhydroxychlorid kann dabei erhalten werden, indem Aluminiumblech
mit einer Dicke von höchstens 0,05 mm in Salzsäure gelöst und die so erhaltene Lösung als solche
benutzt und gesondert in die Schwermetallösung gleichzeitig mit einer Lösung von Natriumsalz eingeführt
wird.
Der NaAl-Komplex wird geeigneterweise in einer
Menge von 2 bis 6 g/l schwermetallführender Lösung zugesetzt.
Bezüglich der Natriumlösung ist zu bemerken, daß im Rahmen der Erfindung grundsätzlich irgendein Natriumsalz
angewandt werden kann, jedoch wird Natriumchlorid oft wegen seines geringen Preises und der
leichten Verfügbarkeit bevorzugt. Die Eigenart des Natriumsalzes wird natürlich der Zusammensetzung der
711 behandelnden Lösung angepaßt. So ist die Anwendung von Natriumacetat bei silberhaltigen Lösungen
zweckmäßig.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in die Schwermetallösung eingeführte Aluminiumblech hat
eine Dicke von nicht mehr als 0,15 mm für eine geringe Schwermetallkonzentration in der Lösung und wo der
pH-Wert der Lösung zwischen 2 und 13 liegt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsart enthält die zu reinigende schwermetallhaltige Lösung
ein oder mehrere polare Lösungsmittel aus der Wasser und polare organische Lösungsmittel umfassenden
Gruppe.
In Fällen, wo das Schwermetall, wie Blei oder Quecksilber, ein Teil eines nichtpolaren Lösungsmittels,
wie Naphtha, Paraffin, Benzin, Benzol und ähnlichen Kohlenwasserstoffen, ist, muß ein mit dem Lösungsmittel
mischbares polares Lösungsmittel, wie z. B. ein Keton (wie Aceton oder Methylethylketon) oder ein
Alkohol (wie Methanol, Äthanol, lsopropanol oder n-Propcinoi), zugesetzt werden.
Einige Metalle werden vorzugsweise aus einer sauren Lösung, optimal bei einem pH-Wert zwischen 4 und 5,
ausgefällt. Solche Metalle sind Nickel, Cadmium, Kobalt und Wismut. Andere Metalle werden zweckmäßigerweise
aus einer alkalischen Lösung ausgeschieden. Beispiele für solche Metalle sind Zink, Silber und Zinn.
Zur Einstellung eines sauren pH-Wertes werden sowohl organische als auch anorganische Säuren
angewandt, wie z. B. Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure und Essigsäure, und zwar vorzugsweise letztere,
da mit Essigsäure die obenerwähnten Komplikationen durch Chloridionen üblicherweise vermieden werden
und andere Komplikationen, wie Farbwirkungen, Ausfällung usw., ebenfalls vermieden werden und da
Essigsäure einen sehr geeigneten pH ergibt. Für eine.
Erhöhung des pH-Wertes in saurer Lösung werden zweckmäßigerweise Hydroxide von Natrium oder
Calcium oder — in einer organischen Lösung — eine organische Base, wie Äthylendiamin, angewandt.
Die Ausfällung von Schwermetallen, die am Boden des Reaktionsgefäßes erhalten wird, kann (abhängig
vom fraglichen Metall) in einer sauren oder alkalischen Umgebung in Lösung gehen. In einem solchen Falle
muß das Metallblech nach Beendigung der Reaktion in der Lösung gelassen werden, um eine solche Auflösung
zu umgehen.
Ein Teil des Metallblechs, wie z. B. des Aluminiumblechs, in der schwermetallführenden Lösung muß
während der Reaktion mit Luft in Kontakt sein. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß die
beste Wirkung erzielt wird, wenn der Aktivator, z. B. in Gestalt des NaAl-Komplexes, gegen das Metallblech
oder in Nachbarschaft desselben zugesetzt bzw. aufgefüllt wird.
Wie oben erwähnt wurde, ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung von Lösungen mit Schwermetallen
in geringer Konzentration geeignet. Bei Gebrauch wird ein dünnes Aluminiumblech während der
Reaktion löchrig und aufgezehrt und die Reste desselben fallen dann auf den Boden des Reaktionsgefäßes
herab, wo sie sich mit dem erhaltenen Niederschlag mischen. Dies bedeutet jedoch keinerlei Nachteil, wenn
der Niederschlag verworfen werden soll. Wenn jedoch die Gewinnung des in der Lösung enthaltenen
Schwermetalls gewünscht wird (was bei Konzentrationen in der Größenordnung von einigen g pro Liter und
darüber von Interesse ist), so wird die Reakiion mit einem dünneren Aluminiumblech ausgelöst, das danach
durch ein beträchtlich dickeres Aluminiumblech ersetzt wird, auf dem sich das Metall abscheidet, das benutzt
bzw. gewonnen werden kann, beispielsweise durch Abschütteln des Niederschlage, vom Metallblech, der
dabei auf den Boden des Gefäßes fällt. Bei Anwendung eines solchen dickeren Metallblechs wird dieses nicht,
wie weiter oben beschrieben, zerstört und eine Verunreinigung des ausgeschiedenen Metalls am Boden
verhindert.
Bei einer Reinigung von Quecksilberdampf enthaltender Luft oder Wasserstoff wird die Luft veranlaßt,
gegen oder über eine Folie oder ein Blech (z. B. aus Aluminium) zu strömen, das mit einer Lösung des
Aktivators aktiviert worden ist Die Lösungen kann durch Aufsprühen aufgebracht werden. Die mit dem
Aktivator aktivierte Metallfolie bzw. das Blech ist vorzugsweise Teil eines Filters einer geeigneten Art.
Der Effekt wird durch die gleichzeitige Anwesenheit von Wasserstoff in der Luft verstärkt.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen erläutert
2001 eines Quecksilber-Beizmittels aus Benzol mit
0,8% Quecksilber in Form von Quecksilbermethyl wurden in ein Reaktionsgefäß gegeben. Eine Vorratsrolle
von Aluminiumfolie mit einer Dicke von 0,05 mm wurde über dem Gefäß angeordnet und die Folie auf
eine Länge von 1 m abgezogen und in die Lösung getaucht. Danach wurden 51 Methanol zu der Lösung
hinzugegeben. Etwa 400 g Aluminiumhydroxychlorid wurden mit einer kleinen Menge Natriumchlorid
vermischt und die Mischung in Methanol gelöst. Diese Lösung wurde als Aktivator zu der Quecksilber-Beizmittellösung
zugesetzt Dadurch wurde die Bildung eines Niederschlages ausgelöst, und gleichzeitig wurde
die Aluminiumfolie verbraucht. Wenn kein weiterer Verbrauch von Aluminiumfolie mehr erfolgte (nach
etwa 12 Stunden), wurde der Niederschlag abfiltriert und die Lösungsmittelphase auf Quecksilber analysiert,
wobei festgestellt wurde, daß der Quecksilberrest bei 0,01 mg/Hag.
Der Niederschlag am Boden und die Aluminiumfolie (der Niederschlag enthielt Quecksilber in Form von
schwarzen Stücken) wurden in einen Kolben gegeben und mit 1 n-HCl versetzt, wonach die gesamte Mischung
vorsichtig auf 400C erhitzt und umgeschüttelt wurde, wodurch sich die beim Verfahren erhaltenen Quecksilbertropfen
vereinigten.
501 Autobenzin mit einem Zusatz von 0,5% Bleitetraäthyl wurden mit 2 1 Methanol und Äthylendiamin
bis pH 9 versetzt und dann in ein Reaktionsgefäß gegeben. 200 g des in Beispiel 1 angegebenen
Aktivalors (gelöst in Methanol) wurden hinzugegeben, wonach die Aluminiumfolie wie in Beispie! 1 in das
Gefäß getaucht wurde. Nach Beendigung der Reaktion (etwa nach 8 Stunden) wurde der gebildete Niederschlag
abfiltriert und das Benzin auf seinen restlichen Bleigehalt hin analysiert. Dieser wurde zu 0,1 mg/1
festgestellt.
50 i Wasser mit Quecksilbe^IiJ-chlorid in einer
Menge von 2 mg Quecksilber pro Liter wurden durch Zugabe von NaOH von pH 1 auf pH 6 gebracht, wonach
Aluminiumfolie wie im Beispiel 1 eingetaucht wurde. 300 g des in Beispiel 1 angegebenen Aktivators wurden,
gelöst in Wasser, zugesetzt Die Reaktion setzte erst nach Erwärmen der Reaktionsmischung auf 40° C ein.
Nach Beendigung der Reaktion wurde der Niederschlag abfiltriert und das Filtrat auf Quecksilber analysiert. Es
wurde ein Quecksilberrest von 0,01 mg/1 gefunden.
ίο B eis ρ ie I 4
1 I Kupfersulfatlösung mit 30 g kristallinem Kupfersulfat pro Liter wurde mit 3,5 g Dinatriumhydrogenphosphatkristallen
gemischt Die Lösung wurde auf
etwa 40 bis 50° C erhitzt, wonach 15 ml konzentrierte
Phosphorsäure und 3,5 g Aluminiumsulfatkristalle zugesetzt wurden. Bei der Durchführung des Verfahrens in
der aus dem obigen Beispiel ersichtlichen Weise wurde das Kupfer in metallischer Form ausgeschieden. Die
Reaktionsdauer betrug bei 50° C 15 Minuten. Das ausgeschiedene Kupfer wurde abfiltriert und das
farblose Filtrat in eine Natriumsulfidlösung gegeben, wobei keine Kupferreaktion beobachtet werden konnte.
In 21 einer wäßrigen Lösung mit 30 bis 50 g Zinksulfat
wurde der zunächst saure pH-Wert auf einen alkalisehen Wert (von etwa 9) eingestellt. Eine der
Zinksulfatmenge entsprechende Natriumcyanidmenge wurde zugesetzt, woraufhin sich der erhaltene Niederschlag
auflöste. Die Lösung wurde nach Erwärmen auf maximal 60° C klar. Danach wurden 20 ml einer Lösung
von Natriumaluminat in Form von Naj[Al(OH)6]hinzugegeben.
Ein Stück Aluminiumfolie (etwa 10 g) wurde so in die Lösung getaucht, daß ein Teil desselben mit der
Luft in Kontakt war. Das Zink begann sich auszuscheiden, und zwar zuerst auf der Folie und danach am Boden
des Gefäßes.
Durch die Zugabe von neuer Aluminiumfolie in der oben beschriebenen Weise wurde die Reaktion
beschleunigt und der Ausfällungsprozeß verkürzt, bis der Zinkgehalt in der Lösung auf 100 mg/1 Zn+ +
abgefallen war.
Zu 1 I Pb++ -Lösung mit 10 g kristallinem Bleiacetat
wurden 10 ml konzentrierte Essigsäure und ein NaAl-Komplex (hergestellt aus 2 ml Aluminiumhydroxychlorid
und 1 g Natriumacetat) hinzugegeben. Die Aluminiumfolie wurde eingetaucht und alles gerührt und
geschüttelt. Innerhalb von 10 Minuten wurde ein Bleiniederschlag auf dem Boden des Reaktionsgefäßes
erhalten. Es war offensichtlich, daß Blei in metallischer Form erhalten worden war, da der schwarze Niederschlag
bei Zugabe von 1 ml Quecksilber (das in der Weise zugesetzt wurde, daß es mit dem Niederschlag in
Berührung kam) unmittelbar verschwand und ein Bleiamalgam gebildet wurde.
Das gemäß der Erfindung ausgeschiedene Schwermetall kann gewonnen werden und von Interesse sein und
bildet somit einen besonderen Gegenstand der Erfindung.
Claims (11)
1. Verfahren zur Abtrennung von einem oder mehreren Schwermetallen von einem solche Metalle
in irgendeinem Zustand enthaltenden flüssigen oder gasförmigen Fluid, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Metallfolie, vorzugsweise eine Aluminiumfolie, bei höheren Schwermetallgehalten
ein Aluminiumblech derart in das Fluid eingebracht wird, daß ein Teil der Folienoberfläche mit dem
Fluid und ein weiterer Teil derselben mit Luft in Kontakt ist und daß ein Aktivator in Form von einer
Lösung einer Komplexverbindung, die vorzugsweise eine Komplexverbindung des Metalls der Folie und
insbesondere ein N aAl-Komplex ist, mit der Folie und dem Fluid in Kontakt gebracht wird unter
Ausscheidung des Metalls oder der Metalle, das oder die nachfolgend in an sich bekannter Weise vom
Fluid getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet,
daß Na3[Al(OH)6] als NaAl-Komplex
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aktivator verwendet wird, der ein
durch Zusammenmischen von Aluminiumhydroxichlorid, Al(OH)1CL und Natriumsalz gebildeter
NaAl-Komplex ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fluid
eine Flüssigkeit ist, deren pH-Wert vorzugsweise zwischen 2 und 13, zweckmäßigerweise zwischen 4
und 12 und insbesondere zwischen 5 und 10, liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktivator in situ im Fluid gebildet
wird, indem eine Lösung von Aluminiumhydroxichlorid, Al(OH),CLund eine Natriumsalzlösung zum
Fluid hinzugegeben werden.
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumhydroxichlorid
durch Auflösen von Aluminiumfolie mit einer Dicke von höchstens 0,05 mm in Salzsäure gebildet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine höchstens
0,15 mm dicke Aluminiumfolie in das Fluid eingeführt wird, wenn eine geringe Schwermetallkonzentration
im Fluid vorhanden ist und der pH des Fluids zwischen 2 und 13 liegt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fluid verwendet
wird, das ein oder mehrere polare organische Lösungsmittel enthält.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fluid
auf 40 bis 60°C, z. B. 50°C, aufgeheizt wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der NaAl-Komplex
in einer Menge von 2 bis 6 g/l Fluid zugesetzt wird.
11. Schwermetall in ausgefällter Form, erhalten nach einem der vorangehenden Ansprüche.
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