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F r o s t s c h u t z v o r r i c h t u n g
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für Rebstöcke (Zusatz zur Patentanmeldung P 26 09 715.4) Die Erfindung
betrifft eine Frostschutzvorrichtung für Rebstöcke, welche im wesentlichen aus einer
wärmeisolierenden Umkleidung aus Eunststoff od. dgl. besteht, und bezweckt eine
Verbesserung bzw. weitere Ausgestaltung der durch das ältere Patent . ... ... (Anmeldung
P 26 09 715.4 vom 9. März 1976) geschützten Erfindung.
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gemäß dem älteren Schutzrecht besteht die Abdeckung der Rebstöcke
aus einer in Längsrichtung der Rebstockzeile mit genügendem Abstand vom Erdboden
verlaufenden, im wesentlichen nur den die frostgefährdeten Tragruten enthaltenden
Bereich der Rebstöcke umhüllenden Kunststoffröhre. Zweckmäßig hat diese Kunststoffrohre
einen dem Tragrutenbereich entsprechenden länglichen Querschnitz von größerer Höhe
als Breite; sie wird vorzugsweise aus einer U-förmig oder ovalförmig gebogenen,
elastisch verformbaren Kunststoff- oder Schaumstoffbahn bzw. Kunstoff-Folie hergestellt.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Kunststoffröhren gegenüber bekannten großen, dachförrnigen
Abdeckungen ergibt sich aus dem viel geringeren Materialaufwand und der leichteren
Handhabung der Kunststoffröhren. Dies ist besonders wichtig, weil solche Schutzvorrichtungen
bei plötzlich drohendem Frost meist unverzüglich und so schnell wie möglich in ihre
Wirkstellung gebracht werden müssen.
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Eine Ausführungsform des alteren Schutzrechtes sah vor, daß die unteren
Seitenränder der gebogenen Kunststoffbahn lesbar miteirander verbunden, z.B.
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verelasmert werden sollten. Als Material für die Kunststoffbahnen
oder -folien wurde z.B. transparenter oder lichtdurchlässiger Kunststoff vorgeschlagen.
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Für die praktische Brauchbarkeit einer Fr ostschutzvorrichtung der
in Rede stensnden Art ist die Aufrechterhaltung einer die Tragruten der Rebstöcke
nicht schädigenden Temperatur im Inneren der Kunststoffröhren bei augen herrschendem
Frost von ausschlaggebender Bedeutung. Durch die kleineren Abmessungen der Kunststoffröhren
wurde bereits eine Verringerung der Wärmeabstrahlungsflächen der Abdeckung erreicht.
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Eine wesentliche weitere Verbesserung in dieser Hinsicht wird nun
erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß die Kunststoff- oder Folienrdhre mindestens
an ihrem oberen Teil, etwa in ihrer oberen Hälfte, eine die Wärmeabstrahlung und
-aufnahme verhindernde bzw.
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weitgehend vermindernde Oberflache aufweist. Gemäß einer einfachen
Ausführungsform der Erfindung kann dies dadurch bewirkt werden, daß die Außenfläche
der krunststoff oder Folienröhre mindestens in dem genannten oberen 3ereich mit
einem abstrahlungshindernden Stoff wie z.B. Aluminium- oder Silberbronze überzogen
ist.
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Gemäß einer weiteren Verbesserung sind die Kunststoff- oder Solienrdhren
erfindungsgemäß unten offen. Die unteren Seitenränder der Röhren sind zu diesem
Zweck nicht dicht miteinander verbunden,
sondern in einem gewissen
Abstand voneinander gehalten, so daß ein offener Längsspalt zwischen ihnen verbleibt;
dies kann beispielsweise mit Hilfe von zwei parallelen, im gevuischten Abstand an
den Weinbergpfählen gezogenen Drähten leicht erreicht werden.
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Vorzugsweise werden die beiden vorstehend gekennzeichneten Merkmale,
d.h. die abstrahlungshindern de Beschichtung oben und der Öffnungsspalt unten, gemeinsam
bei den Kunststoff- oder Folienröhren angewendet. Überraschenderweise konnte auf
diese Weise eine wirksame und ausreichende Erhöhung der Innentemperatur bei Frostwetter
erreicht werden. Beispielsweise konnte bei einer Außentemperatur von -4° C eine
um den Nullpunkt liegende Innentemperatur ständig aufrechterhalten werden.
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Die Wirkung. der Frostschutzvorrichtung kann in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung auch noch dadurch verbessert werden, daß anstelle der bereits im älteren
Schutzrecht vorgeschlagenen Warmluftzufuhr Wasserdsspf durch eine Dampfdüse in die
Sunststoff-oder Folienröhre eingeführt wird, oder daß durch diese Röhre eine Leitung,
z.B. eine Plastikrohrleitung verlegt wird, die mit Heißwasser bzw. mit Dampf gespeist
wird, welcher alsbald kondensiert. Auch diese Maßnahme
wird vorzugsweise
mit einem oder noch besser mit beiden vorstehend genannten Erfindungsmerkmalen kombiniert,
um ein Höchstmaß an guter Schutzwirkung zu erzielen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht.
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Es zeigt: Fig. 1 die perspektivische Ansicht einer abgedeckten Rebstockzeile
mit teilweise herausgebrochener Vorderwand der Kunststoff- oder Folienröhre; Fig.
2 einen gegenüber Fig. 1 größer dargestellten Teil einer Eanststoff- oder Folienröhre
im Bereich eines Weinbergpfahles; Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch die Kunststoff-
oder Folienrdhre gemäß Fig. 2 bei einem Weinbergpfahl; Fig. 4 schematisch einen
Stapel von aufgeklappten Eunststoff- oder Folienröhren gemäß Fig. 1 bis 3; Fig.
5 schematisch im Querschnitt eine Kunststoff- oder Folienröhre aus dem Stapel der
Fig. 4;
Fig. 6 schematisch im Querschnitt eine Variante der stapelbar
aufgeklappten Kunststoff-oder Folienröhre gemäß Fig. 5; und Fig. 7 schematisch einen
Querschnitt der ovalförmig gebogenen und unten offenen Kunststoff- oder Folienröhre
nach Fig. 5.
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Die Frostschutzvorrichtung gemäß der Erfindung wird gemäß Fig. 1
in Anwendung bei einer teilweise dargestellten Reinstockzeile gezeigt, welche auf
einem schräg ansteigenden Weinbergsgelände 1 verläuft.
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Parallel dazu stehen in üblichen Querabständen weitere Zeilen. Jede
Weinstockzeile dieser Anlage weist in Abständen von beispielsweise vier bis sechs
Metern angeordnete Weinbergpfähle 2 auf, zwischen denen in verschiedenen Höhen mehrere
Längsdrähte 3 gespannt 2' sind. Die Endpfähle»/der Zeilen sind mittels im Erdboden
verankerter Zugdrähte 4 abgespannt.
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In üblichen Stockabständen stehen zwischen den Pfählen 2 bzw. 2'
die Rebstöcke 5, an deren Stämmen die ragruten 6 angeschnitten sind. Der die Tragruten
6 umfassende Bereich der Rebstöcke liegt in dem kritischen Wachstumszustand beispielsweise
etwa
im oberen Drittel der Gesamthöhe der Rebstöcke, also in einem
erheblichen Abstand vom Erdboden 1. In diesem Bereich werden die betreffenden Teile
der Rebstocke 5, also im wesentlichen die Tragruten 6 bei Frostgefahr durch entsprechend
geformte, in Längsrichtung der Zeilen verlaufende Röhren 7 aus tunststoff-Folie
oder gegebenenfalls aus Schaumstoffbahnen od. dgl. abgedeckt. Das Kunststoffmaterial
soll eine ausreichende elastische Biegsamkeit, aber auch eine formhaltige Stsifigkeit
haben.
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Die Eunststoff- oder Folienröhren 7 haben zweckmäßig einen den normalen
bzw. maximal möglichen Abmessungen der Tragruten 6 entsprechenden ovalen oder ahnlichen
Querschnitt von größerer Höhe als Breite. In diese Form werden die Röhren 7 aus
entsprechend langen Xunststoffbahnen oder Folienbahnen elastisch zusammengebogen,
nachdem diese über den Tragrutenbereich eingelegt worden sind.
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Die unteren, einander gegenüberliegenden Langsseitenrander 8 der
Röhren 7 werden nun aber nicht ganz dicht miteinander Verbunden, sondern in einem
solchen Abstand voneinander festgehalten, daß zwischen ihnen ein offener Längsspalt
9 verbleibt.
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Die Breite des Längsspaltes 9 kann gegebenenfalls veränderbar bzw.
einstellbar sein. Eine einfache Begrenzung der Spaltbreite kann, wie aus Fig. 3
ersichtlich ist, mit Hilfe von in entsprechendem Abstand parallel zueinander gespannten
Drähten 10 erzielt werden, die z.B. beiderseits des Umfanges der Weinbergpfähle
2 befestigt sind. Oben können entsprechend angeordnete parallele Drähte 11 gespannt
sein, auf denen Eie Röhren 7 gehalten werden.
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Die Kunststoff- oder Folienröhren 7 können in aufgeklapptem Zustand
gemäß Fig. 4 übereinandergelegt und gestapelt werden. Das Aufklappen und das Zusammenbiegen
der Kunststoff- oder Folienbahnen kann durch im Scheitelbereich der Röhren eingeformte
Längssicken 12 erleichtert werden. Die Längssicken 12 versteifen die Röhren auch
und haben beim Überlappen zweier Röhren 7 außerdem eine Zentrier- und Führungsfunktion.
An den Durchtrittsstellen der Weinbergpfähle 2 können die Röhren 7 mit Auswölbungen
13 versehen sein, welche die Pfähle 2 umschließen.
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Die äußere Oberfläche der Kunststoff- oder Polienröhren 7 ist mit
einem die Wärmeabstrahlung verhindernden Überzug 14 versehen, der z.B. aus Aluminium-
bzw. Silberbronze besteht. Selbstverständlich
kann auch eine sonstige
Beschichtung, Verspiegelung oQer Oberflächenbehandlung mit entsprechender Egenschaft
vorgesehen werden. Auf diese Weise soll von cien Röhren 7 Wärme weder aufgenommen
noch abgegeben werden.
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Schließlich kann dem Innenraum der Röhren 7 Wärme dadurch zugeführt
werden, daß Wasserdampf eingeblasen oder eingeleitet wird. In Fig. 3 sind sehematisch
hierzu dienende Dampfdüsen oder Rohrleitungen 15. 1D' an-deutet. Durch die Rohrleitungen,
welche vorzugsweise aus Plastikmaterial bestehen, kann anstelle des sowieso gleich
kondensierenden Wasserdampfes auch Heißwasser geführt werden. Diese Art der inneren
Wärmezufuhr ist wirkungsvoller als das bolße Einführen von Heißluft unter Druck,
weil der Reibur.gswiderstand der Kunststoffröhren 7 zu groß ist.
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Die Erfindung beschränkt sich im übrigen nicht auf die vorstehend
beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen, sondern sie
umfasst auch alle Varianten und Modifikationen im Rahmen der wesentlichen Erfindungsmerkmale.
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Ansprüche